Begegnung in der Firmenküche.
Herr L: Frau N, hier sind keine Gläser mehr und hier sind immer ab mitttags zu wenig Gläser!
Frau N: Warum sagen Sie mir das?
Herr L: Weil Sie sich doch immer um alles kümmern.
Frau N: Schauen Sie mal, wenn Sie hier am Telefon die "0" drücken, können Sie das auch direkt der Rezeption sagen, dann haben wir einen Zwischenschritt gespart.
*drückt die 0*
Rezeption: Ja?
Frau N: Ich bin's, Frau N. Wir haben hier oben in der Küche keine Gläser mehr und hier sind immer ab mittags zu wenig Gläser. Kannst Du welche bringen lassen?
Rezeption: Kleine oder große?
Frau N: Was?
Rezeption: Kleine oder große Gläser?
Frau N: Egal. Beides. Hauptsache Gläser.
Rezeption: Also, hier unten sind Gläser.
Frau N: Ja, schön. Hier oben sollen auch Gläser sein.
Rezeption: Wie viele denn?
Frau N: Naja, halt bis der Schrank wieder voll ist?
Rezeption: Wie viele passen denn da rein?
Frau N: (murmelt "achdasistdochallesvölligabsurd") Vierzig!
Rezeption: Vierzig?
Frau N: Exakt.
Rezeption: Große oder kleine?
Frau N: 17 große, 13 kleine.*
Rezeption: Okay, werden gleich gebracht.
Frau N: Danke. (legt auf)
Herr L: Sehen Sie: deshalb drücke ich nicht selbst die "0".
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*Richtig, das ergibt nicht vierzig, aber das fiel nicht auf.
Sahen Sie heute morgen im Rhein-Main-Gebiet eine Frau, die im strömenden Regen eine Grünphase an der Ampel ausließ und ihren Regenschirm nicht über den Kopf hielt, sondern vor ihre Nase und daran schnupperte?
Ich möchte mich erklären.
Ich ging aus dem Haus zwecks Morgenspaziergang, es regnete sehr, also nahm ich einen Schirm mit, was ich nur tue, wenn der Schirm wirklich das kleinere Übel darstellt. Kurz vor der Ampel stellte ich fest, dass ich den Schirm gar nicht kenne. Er war hellbeige mit roten, grünen und braunen Punkten und ich nahm sofort an, dass er Frau Herzbruch gehört, erstens hätte er ihr optisch gefallen und zu ihr gepasst und zweitens, wer sollte sonst einen Schirm bei mir lagern.
Einen Schritt weiter bemerkte ich jedoch, dass der Schirm nicht nach Frau Herzbruch roch. Er roch nämlich nach einem recht schweren Parfüm, und nach viel davon. Frau Herzbruch benutzt nich übermäßig viel und sowieso wenn, dann mein Parfüm, und das ist nicht schwer. Außerdem würde Frau Herzbruch unter dem Schirm sicher rauchen, wenn sie die Straße entlanggeht oder auf die Bahn wartet, das würde man sicher riechen, weil der Rauch nach oben zieht und sich im Schirmgewebe einnistet. Das war die Stelle, an der ich die Grünphase verpasste und am Schirm schnupperte.
Definitiv kein Rauch. Aber das Unterbewusstsein - stimuliert durch das Parfüm - spülte das Bild der Person zu diesem Parfüm und somit der mutmaßlichen Schirmbesitzerin hervor: die Putzfrau. Zu der passt der Schirm farblich auch sehr gut.
Fall gelöst, ich bin sehr zufrieden.
Was ich eigentlich dachte, was ich am kinderfreien Samstag tun würde:
1. Ganz lang ausschlafen.
2. Mit Zeitung im Café frühstücken.
3. Auf dem Markt gehen.
4. Kaffeetrinken gehen.
5. Steuererklärung machen.
6. Lernzeugs lernen.
7. Diverse kaputte Sachen flicken.
8. Abends ausgehen.
Was ich tatsächlich gemacht habe:
1. Um 8 Uhr wach gewesen.
2. Wassermelone gefrühstückt.
3. Zur Post und in den Teeladen gegangen.
4. Bis jetzt noch keinen Kaffee getrunken.
5. Dem Kater apportieren beigebracht.
6. Mittagsschlaf gemacht.
7. Spazieren gegangen
Mal sehen, ob es bei Punkt 8 bleibt.
Grundschulkinder lesen - so habe ich beim heutigen Grunschulvorlesewettbewerb erfahren - momentan hauptsächlich Bücher von der Hexe Lilli, die Carlotta-Bände, die Ella-Bände oder Gregs Tagebuch und zusätzlich die Klassiker wie Cornelia Funke und Irina Korschunow. Dazu ein bisschen Lindgren und ein bisschen Bücher zu aktuellen Filmen/Serien (Ostwind, Mia and Me etc.).
Ich war diese Jahr nicht in der Jury, denn schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass Mademoiselle oder eine ihrer besten Freundinnen teilnehmen würden. Das ist mir dann zu anstrengend, mit Neutralität etc. Statt dessen wurde ich für die Teilnehmerbetreuung engagiert, was auch sehr schön war - ich habe die Kinder bei der Vorbereitung auf den (bis dahin) unbekannten Text betreut, ein bisschen Taschentücher verteilt, ein bisschen Hampelmänner gegen Nervosität und Grimassen gegen "Mundkrämpfe" (glaubte ein Junge zu haben) gemacht und Wörter wie "Tüllgardine", "Schießbudenrose", "Spitzenborte" und "Krempe" erklärt. Und hatte etwa vier Stunden lang einen kleinen Schatten, denn ein kleines Mädchen aus einer Vorklasse (eine Klasse mit Kindern, die zwar schulpflichtig, jedoch nicht schulfähig sind) nahm meine Hand und ließ sie einfach nicht mehr los, egal wie sehr sich diverse Lehrer und Erzieher darum bemühten - da es aber auch nicht so richtig störte, war nachdrücklicheres Eingreifen unnötig. Verständigung war unmöglich, dafür streichelte sie aber umso nachdrücklicher meine Hand, bzw. erst auch meine Haare und mein Gesicht, das wollte ich aber nicht, wir konnten uns dann nonverbal auf die - nun etwas wundgestreichelte - linke Hand einigen.
Am Ende waren, glaube ich, alle ziemlich zufrieden und ich war ganz besonders zufrieden, am Ende des Vormittags die ganzen anderen sehr netten, aber eben auch unglaublich zahlreichen Kinder zu verlassen und mit meinem eigenen einen wieder nach Hause zu gehen.
Heutige Gemüsekiste:
(Am vom Lieferanten geplanten Sortiment diesmal nichts verändert. Die freche Katze, die gerade Spinat klaut, wurde nicht mitgeliefert, die war schon.)
In der Bahn saß mir heute morgen ein Mann und eine Plastiktüte gegenüber, die gehörten aber nicht zusammen. Das erfuhr ich aber erst, als der Mann - ohne Tüte - ausstieg und ich ihm "Tschuldigung - ihre Tüte!" hinterherrief. Es sei nicht seine Tüte, rief er zurück.
Die drei ältere Damen vom Nebenvierer erzählten mir, die Tüte läge dort schon, seit sie am Start der Bahnlinie eingestiegen seien. Die wäre wohl schon ein paar Mal hin und her. Da hätte sicher wer sein Frühstück vergessen, der Arme (man nahm wohl automatisch an, es habe sich um einen Mann gehandelt)! Ob das wirklich Frühstück wäre, ob sie nachgeschaut hätten, fragte ich. Das hatte niemand, es wäre aber doch sicher so. Vielleicht wäre aber auch was ganz Wichtiges drin - Unterlagen, Kalender, Telefon - ich gucke mal, sagte ich. "Vieleicht ist es auch eine Bombe!", sagte die eine ältere Dame von nebenan schaudernd. "Naja, dann gucken wir lieber jetzt als später?, schlug ich vor. "Kommt auf die Art der Bombe an", drehte sich ein Herr von zwei Vierer weiter um, und ich schwöre, er sah wie ein Physiker aus.
Neulich im Büro hatten wir auch ein Objekt im Kühlschrank. Eine Kollegin beobachtete das Objekt über mehrere Monate, in denen niemand Anstalten machte, es zu essen oder nach Hause zu tragen. Es handelte sich um eine Papiertüte, darin eine Plastiktüte, darin etwas in Alufolie, unter der Alufolie Frischhaltefolie, darunter nochmal eine dünne Tüte, darunter Zeitungspapier - dann verlor die Kollegin die Nerven und schaltete die Krisenbeauftragte für alle Lebenslagen, also mich, ein. Ich schaute und dachte: ein Unterarm! Vielleicht habe ich es auch laut gesagt. Jedenfalls meldete sich im Folgenden niemand, als ich fragte, wem es gehört. Zwei Tage später warf ich es morgens genervt in den Papierkorb, um es am Mittag wieder aus selbigem unter Kaffeefiltern, Orangenschalen und kalten Nudeln herauszusuchen und das Zeitungspapier zu öffnen sowie die darunterliegende Lage Küchenrolle: ein mumifiziertes Baguette.
In der Plastiktüte in der Bahn war übrigens Strickzeug. Die wirkliche Frage ist aber, finde ich, was bloß bei der Evolution passiert ist, dass ein halber S-Bahn-Waggon voller Leute ohne jegliche Neugier durch die Welt fährt.
Würde ich tagebuchbloggen würde ich erzählen, dass heute ja Mittwoch war. Mittwochs ist - Sie wissen es: Religion, Putzfrau, Gemüsemann und Sport.
Religion haben wir gut geschafft, weil es stark regnete. Wir fahren sonst immer mit dem Rad, dann sind wir ganz schnell, glaube ich immer, bei starkem Regen gehen wir aber zu Fuß. Tatsächlich sind wir aber mit der Fahrrad Ab- und Anschließerei und Taschen drauf etc. fast genauso langsam wie zu Fuß, jedoch weil wir denken, zu Fuß wären wir viel langsamer, sind wir dann in Wirklichkeit früher da, weil wir uns ja beeilen. Ein Trick. Wir waren also - dank Regen - sehr pünktlich.
Im Büro hatte ich einen absurden Mailwechsel mit einem Dienstleister, dessen Aufgabe es ist, einen Universitätsabschluss eines Bewerbers zu überprüfen. Der Dienstleister teilte mir mit, die Universität würde aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben, man habe den Bewerber kontaktiert und dieser sagte, uns lägen die Zeugnisse vor. Ob das korrekt sei und ob ich dann bitte einen Scan schicken würde, damit man diesen an den Bericht anhängen kann.
Ohne unnötig kompliziert oder mangelhaft hilfsbereit zu sein, fand ich dieser Vorgehensweise doch besonders unlogisch - wenn ich eine mir vorliegende Kopie bestätigt haben möchte, kann doch der Beleg dafür nicht genau diese Kopie sein?! Alle irre.
Nach diesen und anderen Späßen bekam ich in der Kantine eine Familienportion Tortellini mit Fenchel, von der ich etwa 4 Tortellini aß, denn der Fenchel war Brokkoli und alles andere auch unansprechend.
Mittwochs nehme ich immer noch das Mittwochskind mit nach Hause. Mademoiselle und das Mittwochskind aßen - wie jeden Mittwoch - unzählige Schinkenbrote, während ich auf Anraten der Putzfrau eine weitere Staubsaugerreparatur durchführte (mittlerweile semi-professionell: die Bürsten drehten sich nicht mehr, und auch nach Entfernung einer für eine halbe Perücke ausreichenden Haarmenge drehte sich nur die rechte. Auseinanderbau und Untersuchung ergab Merkwürdiges: in der linken Bürste befand sich ein mit einem Klümpchen Plastik verschmolzener Gewebepfropf, den ich mit Nagelschere, Skalpell und Pinzette abtrug, um dann mit der Nagelfeile und Schleifpapier das Plastik zu glätten. Jetzt funktioniert wieder alles ganz ausgezeichnet), bevor wir nach 45 Minuten Zu-Hause-Aufenthalt zum Sport aufbrachen.
Sport geht eine Stunde, der Weg beträgt 10 Minuten, für das Kindertransportpersonal lohnt es also nicht, zwischendurch nach Hause zu gehen. In der Umgebung befinden sich nur Penny, Kik, Post und Tierarzt, hat man also kein Paket abzuholen und kein krankes Tier, bleibt man am besten in der Turnhalle. Dort kann man in der stickigen Umkleide sitzen oder in der Halle mit den ganzen Kindern oder auf einem ausgeborgten Kasten im dämmrigen Flur, alles zu dunkel zum Lesen. Oder aber - das habe ich vor etwa einem Jahr herausgefunden - auf einem kleinen Treppenhausabsatz in Fast-Dreieck-Form, also ein Dreieck mit einem Halbkreis als Hypothenuse (da die Treppe eine Wendeltreppe ist). Man gelangt dorthin, indem man erst die Tasche hinaufschwingt und sodann sich selbst elegant über das Treppengeländer lupft. Dann kann man sich direkt unter einem Fenster und an einer Heizung in den rechten Winkel kuscheln und die Beine baumeln die Halbkreishypothenuse hinunter. Es ist der perfekte Platz, um Weiterbildungsaktivitäten nachzugehen, was ich dort jeden Mittwoch tue. Mein zukünftiger Weiterbildungsabschluss wird also im Wesentlichen auf diesem Treppenabsatz erworben sein.
Das aber nur nebenher, das eigentlich Interessante kommt jetzt: und zwar ist vor dem "Turnen für Mädchen bis 14" der Kurs "Ballspiele bis 6", diesen leitet Herr Igel. Herr Igel heißt vermutlich anders, sieht aber eben aus wie ein freundlicher Igel aus einem Bilderbuch, weshalb er für mich eben Herr Igel ist. Herr Igel ist schätzungsweise um die 60, trägt immer einen blauen Jogginganzug und hat einen Ball unter dem Arm. Herr Igel findet es gut, wie ich da in meinem Dreieck sitze, er freut sich und sagt jedes Mal "Früher, als ich da noch hoch kam, saß ich da auch immer, wenn ich auf den nächsten Kurs gewartet hab!" (Er sagt das auf Hessisch, aber ich kann nicht gut genug Hessisch, um das wiederzugeben.) Dann geht Herr Igel und ich sitze dort 30 Minuten, bis - ja, bis Herr Igel 2 kommt. Herr Igel 2 sieht genauso aus wie Herr Igel, trägt aber einen schwarzen Jogginganzug, hat keinen Ball und findet es schlecht, dass ich da sitze, das sei kein gutes Vorbild für die Kinder, die würden dann da auch raufklettern. Auch Herr Igel 2 sagt das auf Hessisch. Ich antworte dann immer auf Rheinisch "Mer ham ja sons nix", Herr Igel 2 guckt unzufrieden und geht in das Büro von Herrn Igel.
Bisher dachte ich immer, bei Herrn Igel und Herrn Igel 2 handele es sich um unterschiedliche Personen, die sich eben zufällig sehr ähnlich sehen. Oder vielleicht sind sie sogar Zwillinge, ein doofer und ein netter Zwilling? Heute habe ich mir aber überlegt: vielleicht ist Herr Igel auch eine multiple Persönlichkeit und wechselt mit der Farbe seines Jogginganzugs gleichsam seine Persönlichkeit? Was meinen Sie?! Darüber habe ich heute viel nachgedacht, statt das "Konfliktmanagement" von Glasl zu lesen.
Eine Gemüsekiste gab es heute übrigens nicht. Und zwar, weil Montag ein Feiertag war: Liefertagsverschiebung! Es war also kein vollständiger Mittwoch, weshalb er sich auch sowieso nicht zum Tagebluchbloggen eignet.
Heute eine Serviceinformation:
Sollten Sie ein Mitbringsel für ein Grundschulkind suchen, kaufen Sie von Ravensburger das Spiel Make 'n' Break, die kleine (Reise-)Version, ca. 6 Euro.
Macht wirklich Spaß, kann man auch als Erwachsener gut aushalten.
Neulich morgens ist es mir gelungen, mich mit dem linken Zeh im rechten Schlafanzughosenbein zu verhakeln und mich grandios nicht auf die Fresse zu legen weil ich vor vielen Jahrzehnten mal so eine Kampfsport-Schulterrolle ohne Hände gelernt und irgendwie verinnerlicht hatte.
Letzte Nacht im Traum war ich Agentin und sollte - ganz klassisch - in Russland eingesetzt werden. Auf meine Proteste, dass mein Russisch dazu keinesfalls ausreicht und ich nicht nur nichts sagen sondern auch niemanden verstehen würde, was den gesamten Einsatz dann doch jeglichen Sinnes beraubt, wollte niemand hören. In Russland flog ich dann natürlich auch umgehend auf und wurde gefangen genommen und verurteilt und musste jeden morgen mit einem Roller zu einem Haus fahren, in dem ununterbrochen Spülmaschinen aus- und eingeräumt wurden. (Fast wie zu Hause.) Dazu gab es eine spezielle Arbeitskleidung, die aus einer Stonewashed-Jeans in Karottenform und einem gelben geblümten T-Shirt mit Fledermausärmel bestand.
Ich halte mich, was Äußerlichkeiten angeht, für einen der unprätentiösesten Menschen weit und breit, was daran liegen mag, dass ich für so etwas auch einfach keine gute Wahrnehmung habe. Nach Partys kann ich wunderbar berichten, was wer in welchem Tonfall und mit welcher Wortwahl genau gesagt hat, aber welche Kleidung derjenige trug und welche Körperform er hatte, werde ich nicht wissen. Unzählige lästerwillige Freundinnen habe ich mit dieser selektiven Wahrnehmung schon zur Verzweiflung getrieben. Eigentlich gibt es nur eine Sache, die bei meiner Kleidung absolutes Prinzip ist - auch im Traum: ich trage nur Bootcut-Hosen. In Jahren, in denen Bootcut absolut nicht verfügbar ist, trage ich Rock.
Insofern war meine Hauptsorge im Spülmaschinenarbeitsdienst nicht meine Mission oder Freiheit oder so etwas abwegiges, sondern schlichtweg die Garderobe. Ich versuchte alles, von Tauschen über Änderungsmaßnahmen bis hin zu Beschwerden, die aber nicht nur an meinern Sprachkenntnissen scheiterten. Bis ich mich an die Sache mit dem verhakelten Zeh neulich erinnerte und mir dachte, hey, wenn ich fliehe, stolpere ich wenigstens nicht über meine Hosenbeine!
Und dann bin ich aufgewacht.
Nach mehrminütigen Überlegungen und dem Ableich von etwa 30 verschiedenen Rezepten habe ich heute morgen für den Pfingstbesuch einen Bienenstich gebacken. Der war enorm lecker!
Wenn sie auch so einen Bienenstich haben wollen, machen Sie es so - Achtung: Sie müssen rechtzeitig anfangen, etwa 3 Stunden bevor Sie den Kuchen essen wollen!
1. Sie kochen einen Vanillepudding (keine Instant-Plörre! Sowieso: nehmen Sie leckeren Vanillepudding, die Cremefüllung schmeckt nämlich hinterher danach) mit nur der Hälfte der angegebenen Milch (also 250 ml) und sorgen dafür, dass er kalt wird und möglichst keine Haut bekommt.
2. Sie bereiten einen süßen Hefeteig Ihrer Wahl aus 250 g Mehl zu. Ich habe eine Variante mit 1 Ei und etwas Butter genommen, das war sehr lecker. Mit dem Hefeteig veranstalten Sie das Übliche. Wenn der Hefeteig genug gegangen ist, in eine Springform packen. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
3. 100 ml Sahne, 50g Butter und 2-3 gute Esslöffel Zucker kurz aufkochen. Wenn sie gern Honiggeschmack mögen kann man statt Zucker auch Honig nehmen. Dann 150-200g Mandelplättchen hineinrühren und alles auf den Hefeteig kippen und verteilen. Dann ca. 20 Minuten backen (rechtzeitig mal nachschauen, ob das obendrauf nicht anbrennt, notfalls abdecken).
Jetzt abwarten bis der Kuchen ausgekühlt ist und der Vanillepudding richtig kalt ist.
4. Den Kuchen halbieren (so dass sich ein Boden und ein Deckel ergeben, logisch). Wenn der Hefeteig schön weich ist, klappt das mit dem Faden nicht so richtig gut, ein Messer ist besser, am allerbesten eins, das länger als der Kuchen ist. So ein Messer kann man sowieso ganz oft brauchen, man kann nie zu viele Messer haben. Kaufen Sie sich so ein Messer.
5. Jetzt 1 Becher Sahne aufschlagen, wenn Sie öfters Pech mit Cremefüllungen haben, dann mit 1 Päckchen Sahnesteif. Dann den kalten Pudding gut durchrühren und mit der Sahne verrühren, so dass es möglichst keine Klümpchen gibt. Wenn doch ist das aber auch egal. Probieren, ob das Ganze süß genug ist sonst nachsüßen. Dann die Creme auf den Boden streichen. Wenn man es gern ordentlich hat, den Deckel jetzt in Tortenstücke schneiden und dann obendrauf setzen, dann gibt es nicht so ein Gematsche beim Schneiden.
Kann man jetzt sofort essen.
Lieblings-Bienenstichrezeptkommentare auf Chefkoch:
1. "Haben den Kuchen ohne Füllung gemacht. War etwas trocken."
2. (bei Rezept für ein Blech) "Kam alles aus der Springform oben raus, Warnung vor diesem Rezept!!"
Plan: nächstes Mal mit Kaffee-Creme-Füllung und karamellisierten Walnüssen obendrauf?
Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemanden gesehen, der einen so absolut angewiderten Gesichtsausdruck aufsetzen kann wie die kleine Katze, wenn man auf die Idee kommt, sie einfach so mal zu streicheln, obwohl sie doch gerade anderweitig beschäftigt war.
Beim Kater ist es okay. Der hält kurz pflichtschuldig den Kopf hin, ja, okay, streichel halt einmal, dreht sich dann um und zieht weiter. Die Katze hingegen richtet sich auf und guckt auf diese Weise, dass man erschreckt die Hand wegzieht und versucht ist, daran zu riechen, ob man eventuell in irgendwas Ekelhaftes hineingefasst hat. Die Katze guckt weiter, bis man sich entfernt, dann noch ein Sekündchen länger und dann setzt sie ihre wichtige Katzebeschäftigung fort.
Das ist übrigens dieselbe Katze, die jede Nacht unter die Bettdecke kommt, an meinem Ärmel nuckelt und jammerig maunzt, wenn ich aufstehe.