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    Freitag, 16. September 2022
    Puh

    Heute will ich mich nicht beklagen, denn das Hauptziel des gesamten Tagesablaufes wurde erreicht: Mama N. nach erfolgreichem Eingriff aus dem Krankenhaus wieder mit nach Hause nehmen. Das war das einzige wichtige.

    Alles drum herum löste sich irgendwie auf - meine beruflichen Termine zum Beispiel kippten wegen verzögertem Zeitablauf einer nach dem anderen und letztendlich saß ich erst um 21 Uhr im Zug. Normal ziehe ich es vor, im Zug zu schweigen, schließlich sind da viele Leute, heute war ich aber die Mitfahrerin des Grauens, weil mir nichts anderes übrig blieb, als aus dem Zug mit der Autoversicherung zu telefonieren und Dinge zu klären, diverse berufliche Telefonate zu führen, neue Pflege- und Medikationsanweisungen innerhalb der Familie weiterzugeben und noch ein paar private Termine umzuorganisieren, die wegen des unvorhergesehenen Ablaufs der letzten Tage jetzt so nicht mehr klappen werden. Hätte ich auf Zugreisen so eine Mitfahrerin, würde ich mich wirklich fragen, ob die ihr Leben nicht irgendwie so organisieren kann, dass sie den ganzen Scheiß außerhalb eines öffentlichen Verkehrsmittels regelt.

    Ansonsten habe ich ziemliche Schmerzen im Oberschenkel, ob von 12 Stunden am Bett sitzen oder von einmal kurz beherzt auf der Treppe ausrutschen weiß ich nicht, gehe aber davon aus, sie werden einfach übe Nacht wieder verschwinden. Morgen erhole ich mich ja im Büro (nur kurz vorher in der Autowerkstatt vorbei), am Abend habe ich glaube ich gar nichts vor, da kann ich dann gucken, welche Lebensmittel alle durch meine Abwesenheit, naja, das wäre zu viel gesagt, eher während meiner Abwesenheit verdorben sind. Ich fürchte, der Rest vom Geburtstagkuchen. Den könnt ich jetzt noch essen, aber die Enttäuschung, falls er doch schlecht geworden ist, möchte ich heute nicht mehr ertragen, deshalb gehe ich einfach ins Bett. Also sobald ich mich aufraffen kann, dann noch die Reisetasche ausgepackt habe und die Waschmaschine programmiert habe.


    Überrascht und enttäuscht

    Sie werden es nicht glauben, aber der Tag heute war ebenfalls und auf andere Weise genauso scheiße wie der gestern. Und auch dieses Mal begann er ganz harmlos, nur mit einer - geplanten - hohen Ereignisdichte. Nämlich insgesamt 5 Besprechungen zu grundverschiedenen Themen aber alle irgendwie umfangreich und mit zahlreichen Folgearbeiten, dann Transfer nach Hause, dort noch eine Online-Veranstaltung bis 20:30 Uhr und dann war geplant, ins Auto vor der Tür zu steigen und zu den Eltern zu fahren, denn Mama N. hat morgen noch einmal einen Krankenhaustermin.

    Bis 20:30 verlief alles wie am Schnürchen, das Auto stand gepackt vor der Tür, es gab noch kurz ein heftiges Unwetter und als ich dann ins Auto einstieg, war die Kupplung weg. Also weg halt. Sie wissen ja, ich bin keine begeisterte Autofahrerin. Ich war kurz verwirrt und dachte, möglicherweise habe ich irgendwas in Bezug auf Autofahren vergessen zwischen 18:45 Uhr (als ich den Wagen vor der Tür geparkt hatte) und 20:30 Uhr (der geplanten Weiterfahrt). Ich googelte also "Pedale Auto Kupplung wo" und wurde bestätigt, dass sie eigentlich da sein sollte, wo mein Fuß sie nicht mehr fand. Ich stieg aus - es war ja mittlerweile stockdunkel - und leuchtet mit der Handykamera in den Fußraum. Das Kupplungspedal war nicht weg aber ganz eingedrückt, ich konnte es leicht hinausziehen, genauso leicht ließ es sich aber auch wieder eindrücken. Das erschien mir alles sehr schlecht. Starten konnte ich das Fahrzeug so nicht, selbst wenn wäre es sicher keine gute Idee gewesen, damit auf die Autobahn zu fahren. Wtf??

    Ich war kurz handlungsunfähig, rief erst Schanuf und dann Cucinacasalinga an und ich weiß nicht mehr genau, wie die genauen Gesprächsabläufe waren, ich lief währendessen mehrfach um das Auto herum, dann nach oben, um den Leuten, denen der Parkplatz vor der Tür gehört, einen Zettel zu schreiben, dann nach unten, um mich anderweitig fortzubewegen, dann wieder nach oben, weil ich meine Tasche im Auto hatte und das war abgeschlossen und mittlerweile der Schlüssel verlegt, dann nach unten, wobei ich in einer Wasserpfütze im Treppenhaus ausrutschte und hinfiel (es hatte durch alle Fenster hineingeregnet), dann wieder nach oben, um mich umzuziehen und wieder nach unten, es war also alles sehr bewegt aber um 21:17 Uhr saß ich im Zug nach Frankfurt, kam dort um 21:33 an und saß um 21:35 im verspäteten Zug von irgendwann viel früher nach Düsseldorf, Ankunft dort 23:01.

    Das ging alles sehr verwirrend schnell, das ist einerseits schön aber andererseits bin ich in noch nie dagewesenem Maße überrascht und enttäusch in Bezug auf den Ablauf des Tages. Das geht besser. Man möge sich bemühen!

    Gute Nacht.

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