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    Sonntag, 7. Februar 2016
    Es gibt nichts zu sehen

    Heute Nacht wachte ich irgendwann auf, weil der Kater von meinem Rücken in mein Gesicht sprang. Das geht, weil ich den Kopf seitlich lege, sonst könnte ich ja nicht atmen, ich schlafe in einem Bett und nicht auf einer Massageliege. Der Kater sprang mit Krallen, keine Ahnung warum, ich schlief ja, ich weiß auch nicht, wie spät es war, alles dunkel, noch keine Flugzeuge draußen, also vermutlich einfach mitten in der Nacht. Der Kater sprang dann weiter auf den Nachttisch zwischen alles mögliche, es gab Radau, ich setze mich auf, befand, dass der Wecker noch funktionierte, befand, dass im Gesicht alles weh tat und legte mich resigniert einfach wieder hin, weil ich auf alle anderen Optionen keine Lust hatte.

    Beim Einschlafen lief irgendwas warm vom linken Auge meine Nase hinunter. Sofort integrierte ich das in einen Traum. Und zwar ist es ja so, dass ich heute Karneval feiere. Ich habe aber schon seit Jahren nie ein Karnevalskostüm, weil mir das zu anstrengend ist. Werde ich also gefragt, ob ich zum Karneval nach Düsseldorf fahre, sage ich enthusiastisch "Ja!", beim Gegenüber sorgt das für Verwirrung und ich werde gefragt "Wirklich?!", ich bejahe wieder, dann werde ich nach meinem Kostüm befragt und ich sage "nee, ohne Kostüm". Dann erkläre ich, dass sich meine Kostüme finden, irgendwie, spätestens auf der Straße. Ich bekomme von fremden Menschen Hüte aufgesetzt oder was in die Haare oder Dinge umgehängt oder Kussmünder ins Gesicht und dergleichen, am Ende des Tages bin ich bisher noch jedes Mal irgendwie verkleidet gewesen. Und gestern fiel mir im Gespräch mit Little B. noch ein, dass ich einfach auch immer sagen könnte, ich gehe als Ostwestfale. Das ist nah genug dran an Düsseldorf, dass man weiß, was das überhaupt ist, aber fremdartig genug, dass es als Verkleidung durchgeht.

    Dieses Jahr dann also Frankenstein, herbeigeführt durch den Kater, mit einem tiefen Riss über dem linken Auge und ein paar weiteren großen Kratzern über Wangen, Stirn und Kinn. Die Kostümierungen kommen zu mir, wieder einmal habe ich Recht behalten, Zufriedenheit machte sich breit. Ich schlief sehr gut und tief noch ein paar Stündchen.

    Dann klingelte der Wecker, ich ging ins Bad, schaute in den Spiegel und dachte "ach Du meine Güte, tatsächlich Frankenstein!", dann stieg ich unter die Dusche, schaute danach wieder in den Spiegel und dachte "he - wo ist mein Kosüm?!"

    Alles weg. Wahnsinn, wie viel Blut aus einem höchstens 2 Millimeter großem Katzer aus dem Augenlid kommen kann. Und selbst den sieht man nur, wenn ich das Auge geschlossen halte.

    Dennoch: Helau

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