Ich fuhr heute bei dickstem Berufsverkehr und vielen ausfallenden Bahnen mit Bob dem Baumeister S-Bahn. Bob war inkognito unterwegs - er trug zwar seine blaue Latzhose und ein kariertes Hemd; seinen Helm jedoch hielt er in der Hand, leicht hinter dem Rücken versteckt. In der anderen Hand hatte er eine Flasche Bier, wie es natürlich in den Büchern auch ist, sobald wir sie geschlossen haben.
Bob regelte den Passagierstrom in der Bahn. Es begann damit, dass er einer älteren Dame den Weg zu einem Sitzplatz bahnte. Der Sitzplatz war von einem jungen Menschen besetzt, Bob stellte aber unmissverständlich dar, dass sich das in extrem naher Zukunft ändern würde, und siehe da: so war es auch. Bob kehrt zur Tür zurück, fragte vor jedem Stopp, wer aussteigen wolle, organisierte einen Gang ("die Aussteiger nach rechts! die Drinnenbleiber nach links!"), öffnete eigenhändig die Tür, wies die draußen Wartenden in den Ein- und Ausstiegsprozess ein ("Erst raus, dann rein, meine Damen und Herren, und auch die Kinder und die Hunde und die Fahrräder!"), verabschiedete die Aussteigenden, lenkte die Einsteigenden in die ihnen zugedachten S-Bahn-Bereiche und passte auf, dass niemand in der Lichtschranke stand. Während all dieser Tätigkeiten sprach der den Passagieren ununterbrochen "Das kriegen wir hin! Das kriegen wir hin!" zu. Jedem ist klar, dass er eigentlich "Yo, wir schaffen das!" sagen wollte, aber er war ja inkognito.
Jede S-Bahn sollte ihren Bob haben, finde ich.