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    Mittwoch, 18. August 2010

    Der Arbeitstag begann sehr pünktlich mit einer Ladung Kakao auf der Bluse. Bis zum Eintreffen der Besucherin zwei Stunden später war aber alles ausgewaschen und sah auch wieder trocken aus, selbst wenn es sich nicht so anfühlte. Mir wurde allerdings nicht mehr so richtig warm.

    Die Besucherin brachte ihren Vater mit, der gleichzeitig ihr Vorgesetzter ist, mit dem Ergebnis dass ich eigentlich überhaupt nicht mehr weiß, was besprochen wurde, weil ich mir ständig die verschiedensten Gründe und Problematiken dieser Konstellation ausmalte.

    Als ich zum Heimgehen die Schuhe tauschte, fiel mein Blick übrigens auf die Notfallwechselkleidung im Schrank. Man ist doch meist noch ein Stückchen cleverer, als man annimmt.

    Vom Kindergarten nahmen wir ein Gastkind mit. Wir gingen zum Bus, der uns vor der Nase wegfuhr, wir warteten ca. 8 Minuten und stellten fest, dass das Gastkind seine Jacke vergessen hatte, gingen also wieder zurück zur KiTa, dann wieder zur Haltestelle, wo uns der Bus vor der Nase wegfuhr, warteten ca. 8 Minuten und stellen fest, dass beide Kinder aufs Klo mussten, gingen also wieder zurück zur KiTa, dann wieder zur Haltestelle, wo uns der Bus vor der Nase wegfuhr, warteten ca. 8 Minuten und stellten fest, dass das Gastkind seine Regenjacke vergessen hatte, gingen also wieder zurück zur KiTa, dann wieder zur Haltestelle, wo uns der Bus vor der Nase wegfuhr, warteten ca. 8 Minuten und stellten fest, dass das Gastkind seinen Regenschirm und Mademoiselle ihren Roller vergessen hatte, woraufhin ich anordnete entweder die Utensilien zu holen und zu Fuß zu gehen oder aber alles so zu belassen, wie es ist, und in den nächsten Bus einzusteigen. Die Kinder entschieden sich für letzteres woraufhin der Bus 20 Minuten Verspätung hatte.

    Eine weitere bedeutende Leistung des Tages bestand darin, 4 Maschinen Wäsche wieder schrankfertig zu machen (Urlaubsnachwehen). Darunter war ein Oberteil, das ich bis vor kurzem als eines der besseren businesstauglichen Kleidungsstücke angesehen hatte. Bei näherer Betrachtung im Sonnenlicht stellte es sich allerdings als absolut unmöglich heraus: breiter als lang, fleckig (schwarz auf schwarz aber dennoch...), am Kragen ausgeblichen, an den Seiten piddelig. Ich bin nun unsicher, ob ich a) vorher blind war oder b) das Ding erst seit der letzten Wäsche so aussieht oder c) keine wirkliche Dramatik vorliegt, sondern mein Gehirn einen perfiden Plan inklusive Wahrnehmungsverschiebung ausgeheckt hat, um die vorgestrige Kleidungsbestellung zu rechtfertigen. Zuzutrauen ist es ihm.

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