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    Freitag, 16. November 2007
    16. November v2

    Konversation mit dem Vater:

    Frau N: Habt ihr ne Wärmeflasche?
    Papa N: Willst Du eine?
    Frau N: Ja bitte.
    Papa N: Ich hol eine. (Geht ins Wohnzimmer und setzt sich auf die Couch).
    Frau N., 30 Sekunden später: Papaaaaa? Wo habt Ihr die Wärmeflasche??
    Papa N: Willst Du jetzt eine?
    Frau N: Ja, bitte.
    Papa N. geht irgendwo kramen, kommt mit einer Wärmeflasche zurück, reicht sie Frau N.
    Frau N. steht mit der Wärmeflasche in der Hand auf und geht Richtung Waschbecken.
    Papa N: Willst Du jetzt eine Wärmeflasche??
    Frau N: Ja!
    Papa N: Ich mach die Dir. (Dreht das warme Wasser auf)
    Frau N: Lass - ich mach das mit dem Wasserkocher.
    Papa N: Mit dem Wasserkocher?
    Frau N: Ja.
    Papa N: Ich mach Dir das.
    Frau N: Ich mach schon.
    Papa N. Ich mach Dir das.
    Gerangele um die Wärmflasche. Papa N. siegt.
    Papa N: Kochendes Wasser?
    Frau N: Ja, bitte.
    Papa N: Das ist aber sehr heiß!
    Frau N: Ich weiß. Ich mache das immer so.
    Papa N: Es gibt Leute, die wollen sich mit was wärmen und verbrennen sich daran, und wenn sie dann zum Arzt gehen sagt der, da müssen Sie doch was drum machen!
    Frau N: Papa, ich bin komplett bekleidet inklusive Fleecejacke und Schuhen. Ich verbrenne mich nicht!
    Papa N: Gut. (befüllt die Wärmeflasche). Wirklich kochendes Wasser?
    Frau N: Ja, bitte.
    Papa N: So heiß?
    Frau N: Ja, bitte.
    Papa N: Verbrenn Dich aber nicht!
    Frau N: Nein, nein.
    Papa N: Pass gut auf!
    Frau N: Ja, mach ich.
    Papa N: Nimmst Du das immer so heiß?
    Frau N: Ja.
    Papa N: Ich auch.

    Frau N. stürzt sich - mit Wärmeflasche - aus dem Fenster.

    16. November - Medley

    Am Morgen ein Kaltstart in jedem Sinne und frühstückstechnische Vernachlässigung als validen Trennungsgrund in Betracht gezogen. Bei der Gesichtstante in Schocklage eingeschlafen und etwas zu spät unter einem kuschligen Deckchen in abgedunkeltem Raum wieder erwacht. Ähem. Keine Friseureskapaden, nur überdrehtes Gekicher, das man als das Hauptindiz meiner Tage nach durchzechten schlaflosen Nächte kennt. Das Geburtstagskind ist verschollen, der Sonnenuntergang über den Novemberregenbäumen herzzerreißend-vertraut.

    ******************

    "Sie haben sich nun so richtig in Ihre Rolle eingefunden", sagte sie gestern zu mir, nachdem die Gänse vernichtet waren. Nach einem Moment amüsierter Verwunderung wurde mir klar, wie recht sie hat. Meine dritte griechische Gans war das. Bei der ersten stolperte ich ungelenk in zu großen Schuhen über's Parkett. Bei der zweiten hielt ich in formvollendet maßgearbeitetem Regelkostüm die Luft an. In diesem Jahr hat sich die Verantwortung eingetragen, sie schlackert nicht und kneift nicht und ist zu einer zweiten Haut geworden, die zu mir gehört, die ich als natürlichen Teil von mir sehe, und deshalb weder betonen noch kaschieren muss. Ja, die Rolle passt.

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    Manchmal, in der Dämmerung, wirkt es so, als kröchen die Novemberregenbäume zum Fenster hinein. Mit ihren knorrigen Ästen tauchen Sie durch das Fensterglas wie durch kaltes Bergeseewasser, heben die Gardinen an und recken sich in den Raum. Sie ächzen und knarren ein wenig, drehen und wenden sich neugierig im Zimmer und reiben die Zweige vor der wärmenden Heizung. Sie sind zähe Gäste, ein bisschen scheu betrachte ich sie, wage mich nicht ganz heran, halte respektvoll Abstand an der Tür. Nach einiger Zeit ziehen sie sich seufzend zurück, hinterlassen kleine Wirbel im Fensterglas, die sich nur langsam glätten, rascheln draußen mit den Zweigen und erschaudern kurz in der Kälte, bis sie wieder still stehen.

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    Sie stellt mir all die Fragen, die ich (mir) nicht stellen will. Ich glaube, in letzter Konsequenz kann sie mich nicht verstehen. Trotz allem Vorangegangenen ist das eine Grenzüberschreitung, die sie nicht akzeptiert. Ich bin dankbar für ihre Toleranz, aber ich fühle mich wie ein merkwürdiges Insekt, das man unter dem Mikroskop betrachtet.

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