Schlecht gelaunt aufgewacht weil die kleine Katze mich wachschrie, um 7:25 Uhr, grundlos, der Napf war noch voll, sofort machte sie sich auch über das Futter her, als ich mit ihr in die Küche ging um dann dreimal in vollem Schwall zu kotzen: einmal in den Flur, so dass ich reingetreten bin, einmal direkt vor den Nund einmal auf einen Teppich - die ganze Wohnung hat Parkett, es gibt nur zwei relativ kleine Teppiche, sie musste sich also erstmal einen suchen. Und das nicht aus Krankheit sondern aus Gier, zu viel zu schnell gefressen.
Am späten Vormittag zum Einkaufen aufgebrochen, extra rechtzeitig, um danach nahtlos zum Sport weitergehen zu können, allerdings konnte ich mich nicht mehr erinnern, um welche Uhrzeit das Training beginnt, war es 13:30 Uhr oder 14 Uhr? - es waren ja gerade zwei Wochen Ferien und ich habe sowas manchmal, mit Uhrzeiten. Schlecht gelaunt, weil das Samstagstraining im Online-Trainingsplan überhaupt nicht auftaucht. Beschlossen, einfach um 13:30 Uhr hinzugehen und im Zweifel halt einfach eine halbe Stunde lang ein paar Puppen zu treten oder Säcke zu hauen, gegen die schlechte Laune. Dann beim Einkaufen aufgehalten worden und weder 13:30 Uhr noch 14 Uhr geschafft, also noch schlechter gelaunt.
Dann im Internet gelesen und unmittelbar den Schlechte-Laune-Rekord des Tages aufgestellt.
Boden aus der frisch brühend heiß gefüllten Teetasse verloren, Zuckerpackung hat ein Miniloch und krümelt überall hin, Waffelteig war viel weniger als erwartet. Haare haben sich elektrisch aufgeladen, von den zwei bestellten identischen T-Shirts in gleicher Größe ist eins zu klein und eins zu groß, meine Nase hört nicht auf zu jucken, auf dem Balkon kippt eine nicht richtig aufgeräumte vermeintlich leere Bierflasche um und heraus kommt nicht nur dreckige Plörre sondern auch noch eine aufgeweichte Zigarettenkippe. Einen Wutanfall erlitten und die Flasche wollte ich dann eigentlich dem vom Nachbarbalkon herübergrienenden jungen Mann, der seit mehr als einem Jahr das Intro von Nothing Else Matters auf der Gitarre übt und einfach nicht hinbekommt, an den Kopf werfen, aber da war ja das beschissene Katzennetz dazwischen.
Ich werde einfach den Rest des Tages still sitzen und Bücher lesen, da bin ich auf der sicheren Seite.
Heute fuhren zwei lange Gelenkbusse um die Kurve, während ich an der Ampel stand, bzw. der eine fuhr um die Kurve, der andere geradeaus, beide bogen sich am Gelenk in die (für mich) unerwartetsten Richtungen und kamen sich sehr nah aber stießen dann doch nicht zusammen. Insgesamt bewegten sie sich so, wie bei diesem Computerspiel früher, Snake hieß es glaube ich, kurz kam es mir auch so vor, als würden die Busse immer länger, ich hatte schon ein Spiel im Kopf, bei dem Busse immer länger werden, je mehr Passagiere sie aufnehmen (was ja sowieso praktisch wäre), halt so wie die Pixelschlangen im Spiel immer länger wurden wenn sie sich über kleine Kugeln schlängelten, aber genauso wie die Busse durften sie natürlich auch nicht gegen irgendwelche Begrenzungen auf dem Bildschirm stoßen.
Bis ich das alles durchdacht hatte, waren die Busse längst weg. Mein eigener übrigens auch.
Ich finde das ja schon sehr idyllisch, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und da sitzen zwei Kinder (ein eigenes, ein Besuchskind) am Küchentisch, haben ihre ganzen Schulsachen ausgebreitet und machen Hausaufgaben und die Katzen sitzen irgendwo zwischendrin und schauen zu. Dann mache ich den Kindern einen Obstteller zurecht, nehme mir ein Buch und setze mich auf die Couch und fühle mich wie die Supermutter schlechthin.
Und das war nicht die Putzfrau sondern ich selbst, heute morgen, als meine Füße plötzlich nass wurden, als ich den Wassertank der Kaffeemaschine ausspülte und ich bemerkt, dass Wasser aus dem Schrank floss und dann bemerkte, dass das Abwasserrohr, das von der Spüle in die Wand führt, sich leider an irgendeinem Verbindungsteil gelöst hatte. Also noch vor dem ersten Kaffee das alles.
Hab ich aber repariert.
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*Stimmt auch gar nicht, genauso sauber war der auch schonmal irgendwann nach Mitternacht, nach einem Konzert mit dem Texas-Jim, als wir am Küchentisch Bier getrunken hatten und beim Anbau der neuen Spülmaschine dasselbe passierte. Das ist aber bestimmt schon zwei Jahre her. Der Schrank war mal wieder fällig.
Im Internet sah ich, dass Katzen sich angeblich in ein Quadrat setzen, das man ihnen mit Klebeband markiert auf dem Fußboden zur Verfügung stellt. Halt so wie in einen Karton, nur eben ohne Karton.
Das habe ich getestet, mit den folgenden Ergebnissen:
Der Kater beobachtete die Fertigstellung des Quadrates intensiv und stellte sich dann hinein.
Die kleine Katze saß ungefähr eine Viertelstunde lang in exakt dieser Position vor dem Quadrat und stakste dann angewidert um die Markierung herum, unbedingt ohne sie zu berühren.
ging auf. Umso gespannter bin ich, wie wir hier ab morgen wieder in den Alltag zurückfinden.
Ist aber ja erst einmal eine kurze Woche.
Ich erwarte eine weitere Nacht mit 10,5 Stunden Schlaf und morgen den Tag über mindestens genauso viel Zeit zum Lesen.
Das Verschenken läuft so hervorragend - ich kann mir gut vorstellen, dass das meinen generellen Aussortierplänen neuen Aufschwung gibt.
Seit zwei Wochen schon keine Zeit zum Zeitungslesen gehabt, aber immerhin Einwickelpapier für die zu verschenkenden Gläser. Auch einen Nutzen abseits des Erwarteten sollte man zu schätzen wissen.
Die letzten Tage zeigen: wenn man mich lässt, schlafe ich pro Nacht recht genau 10,5 Stunden am Stück. Dann wache ich fit und gut gelaunt und erholt auf.
Wie ich das in meinen Alltag integrieren soll, ist mir allerdings völlig schleierhaft. Ich müsste ja jeden Abend um 19:30 Uhr ins Bett!
Heute Abend habe ich eine Verabredung, bei der wir uns über das schlechteste Buch, dass ich seit sehr langer Zeit gelesen habe, unterhalten werden. Ich bin total gespannt. Gespannt vor allen Dingen, ob beim Reden vielleicht doch noch das eine oder andere Positive dabei herauskommt oder ob es so endet, dass mir von allen Beteiligten das Buch dann doch noch am Besten gefallen hat.
Worum es geht und wie es ausging dann später, oder morgen, vielleicht.