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    Donnerstag, 23. September 2021
    22092021

    Fast wäre ich an meinem freien Tag Opfer des Konsums geworden!

    Sie wissen ja, dass ich seit Jahren (!!) aussortiere und eigentlich gar nichts mehr kaufen möchte. Ab und zu brauche ich dann doch Dinge, einen neuen Schneebesen, neue Bettwäsche, eine mobile Wand, einen Schreibtischstuhl - ich achte dabei peinlich genau darauf, dass mindestens so viele Stücke die Wohnung verlassen wie neu hineinkommen.

    Häufiger als andere Gegenstände brauche ich Kleidung, aber derzeit auch selten. Zuerst war man ja immer zu Hause, wozu braucht es da eine größere Garderobe. Dann bekam ich von Frau Herzbruch eine Wagenladung voll Kleidung geschenkt und ich musste selbst seit ewig eigentlich nur je eine größere Ladung Pyjamas und Jeans kaufen, weil die sich in der Wäsche irgendwie großgewaschen hatten oder vielleicht lag es auch an meiner kurzfristigen aber intensiven Skyr-Phase, jedenfalls verlor ich sie beim Gehen und das ist unangenehm.

    Ich habe also seit ca. 1,5 Jahren nur im Notfall etwas eingekauft und nur im größten Notfall offline. Außer in Supermärkten, Drogeriemärkten und Bäckereien hatte ich also keinen Anlass, irgendein Ladengeschäft zu betreten und habe es auch nicht getan. Und nicht vermisst.

    Heute allerdings schlenderte ich durch die Stadt, weil das Wetter mir angenehm war (frisch aber trocken) und weil ich darauf wartete, dass meine Augen vom Augenbrauenzupfen aufhörten zu tränen. Lustige Begebenheit beim Augenbrauenzupfen im Salon, den ich seit Jahren sehr regelmäßig frequentiere und in dem ich beim letzten Mal schon gefragt wurde, ob ich zum ersten Mal käme: "Haben Sie das bisher selbst gezupft? Da sind ziemlich viele Fehler drin!" Ich konnte vor Lachen nicht antworten. Meine Augenbrauen sind also wohl fehlerbehaftet. Ich hoffe, das wird mir heute Nacht nicht den Schlaf rauben. Jedenfalls, zurück zum Schlendern, in der Innenstadt sind ja auch Ladengeschäfte, unter anderem Galeria (Kaufhof - ich weiß nicht, ob es Galeria Kaufhof heißt oder nur Galeria, früher hieß es ja mal nur Kaufhof, alles sehr verwirrend, ich glaube, es stand auch nichts dran bzw. es stand so unglaublich viel dran, dass ich keinen Sinn mehr entnehmen konnte, irgendwas mit "Der Herbst kommt!") auch andere Läden, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe, jedenfalls standen alle Türen weit offen und es war niemand darin und ich ging hinein und schaute mir alles an. Man scheint jetzt Strick zu tragen - ich trage kein Strick, ist mir zu warm, ich habe sicher seit 5 Jahren keinen "Pulli" mehr getragen. In einen war aber ganz unglaublich viel Glitzer hineingestrickt, ich hatte die Vorstellung, darin wie eine Diskokugel auszusehen, das gefiel mir und ich hätte Verwendung für diesen Look (Karaoke natürlich). Ich probierte den Glitzerpulli an, er passte perfekt, wirkte mit meiner blauen Jeans und den blauen Stiefeletten aber höchst fehlplatziert. Schnell tauschte ich die Stiefeletten gegen weiße Turnschuhe mit 6 cm Absatz, das passte gut und dann hing da noch ein kurzes Jäckchen ganz aus weißem Kunstfellflausch. Das passte auch gut. Wie wir aus dem Adventskalenderpodcast wissen, begeistere ich mich immer sehr, sehr schnell. Das geschah auch hier, ich ging sofort zur Kasse. Wie wir auch aus dem Adventskalenderpodcast wissen, begeistere ich mich aber auch immer sehr, sehr kurz. Dieser Fall trat ein kurz bevor die Kassiererin kam (es gab keine Kassenschlagen, war ja außer mir niemand da). Die Kassiererin kam von irgendwo zwischen den Regalen herbeigelaufen, streckte die Hände aus, ich streckte die Hände mit Glitzerpulli, Absatzturnschuhen und weißer Plastikjacke aus, in diesem Moment kam der Wendepunkt, ich schaute im Wortsinne entgeistert auf die Sachen in meiner Hand und
    dachte (und sagte auch): "oohhhh nein, ganz sicher nicht!!" Dann musste ich wieder sehr lachen.

    Anschließend kaufte ich in der Drogerie noch zwei Packungen Farbe, um zwei Jeans nachzufärben, die ein bisschen verwaschen waren. Alles ist gut, der Schrank ist voll.

    Mittwoch, 22. September 2021
    21092021

    Schlimmen Büroheld*innenschmiss am Finger (sprich: an Papier geschnitten), möglicherweise sterbe ich daran aber immerhin nicht an Tetanus, dagegen bin ich nämlich relativ frisch geimpft.

    Morgen habe ich freu. Das ist ein Tippfehler, habe ich aber stehen lassen, denn ich freue mich ja auch. Also wie gesagt, morgen habe ich frei, nicht wegen der schlimmen Papierschnittverletzung sondern ohne Grund, nein, auch falsch, der Grund ist, dass ich keine Lust habe, zu arbeiten. Es erschien mir dann angeraten, frei zu nehmen, ich halte ja nichts davon, wenn man sich am Arbeitsplatz aufhält und nicht arbeitet. Das muss ich dann also auch entsprechend durchziehen. Dass ich keine Lust habe, zu arbeiten, liegt wiederum an nichts Speziellem sondern an einer Vielzahl an Kleinigkeiten: ich habe seit ein paar Tagen Appetit auf Rührei aber nie abends (wenn ich es zubereiten könnte), ich hänge seit längerem in einem Buch fest aber schlafe dabei abends immer sofort ein, komme also nicht weiter, ich möchte ein paar aufwändigere private Anrufe machen, die man nur zu üblichen Geschäftszeiten machen kann, ich möchte schwarzen Tee und Kaffee mit Hafermilch trinken, beides schaffe ich aber morgens auf dem Balkon nicht, manchmal geht sogar keins von beiden zeitlichem Abstand zum Eisengebräu und im Büro steht beides nicht bzw. nicht in der von mir gewünschten Qualität zur Verfügung - was ich, bei genauerer Betrachtung, natürlich einfach ändern könnte aber egal, nun habe ich halt Urlaub genommen, statt die Getränkeversorgung im Büro revolutioniert. Und ich hatte mir irgendwie vorgestellt, in den letzten Wochen vor Mitte Oktober (ab Mitte Oktober ist bei mir beruflich traditionell die stressigste Zeit im Jahr) noch Überstunden abzubauen und jeden Tag vielleicht nur so bis 16 Uhr zu arbeiten, aber das hat sich nicht realisiert und wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch bis dahin nicht mehr realisieren, es ist einfacher, einfach einen Tag ganz weg zu bleiben.

    Was ich morgen tun werde, weiß ich noch nicht genau, also außer Rührei essen, Buch lesen, schwarzen Tee und Kaffee mit Hafermilch trinken und ein paar Anrufe machen. Möglicherweise fahre ich kurz ins Büro (haha), nämlich, wenn dort ein Päckchen ankommen sollte und es M sehr wichtig ist, das Päckchen sofort zu erhalten - möglicherweise schicke ich sie aber dann auch dahin, damit sie es selbst abholt.

    Und übermorgen ist dann bestimmt auch die schlimme Verletzung ausgeheilt.

    Montag, 20. September 2021
    20092021

    Der Toaster ist angekommen, es ist ein ganz normaler Toaster, es gibt nichts über ihn zu berichten außer über seine etwas irritierende letzte Meile zu mir. Der Empfang des Büros rief nämlich an. Es sei ein Paket für mich angekommen, auf dem ein Toaster abgebildet sei, ob ich das nun sofort bräuchte oder ob ich es auf dem Heimweg mitnehmen wolle? "Ich benötige jetzt zufällig gerade keinen Toaster in meinem Büro, ich komme später, vielen Dank!", sagte ich vorsichtig. Man hat ja keine Ahnung, wie das eigene Fremdbild ist, vielleicht war ich gerade dabei, irgendeinen speziellen Ruf etwa besonderer Hausfraulichkeit in meinem Raum nachhaltig zu zerstören. Darum ging es aber gar nicht. Vielleicht sei gar kein Toaster drin, alle möglichen Leute würden alle möglichen Umverpackungen wiederverwenden, alles natürlich völlig richtig, niemand konnte ja wissen, dass ich einen Toaster bestellt hatte, ich erklärte also kurz das Verhalten desjenigen Toasters, der in diese Moment im Karton des neuen Toasters im Flur auf den Abtransport in den Elektroschrottcontainers wartet und erklärte auch, dass meinem Kind ein Leben ohne Toaster nicht möglich sei und der Empfang sagte "Das verstehe ich total, bei mir ist es TK-Lasagne!"

    Weiter bekam ich heute neue Masken geliefert. Ich kann dieses OP-Babyblau nicht mehr sehen, ich habe nun ein kräftiges Pink, ein Jeansblau und schwarz. Insgesamt nochmal 300 Stück. Wird das dann mal reichen? Ich habe übrigens einen Lippenstift gefunden, der unter der Maske hält, nicht nur unter der Maske, man kann wohl irgendwas mit Öl und 5 Minuten Einweichen machen aber das mache ich natürlich nicht, wer hat die Geduld zu sowas, ich habe nun also eine Art Permanent-Make-up. Permanent-Lippenstift. Ist doch auch schön.

    Montag, 20. September 2021
    19092021

    Der Toaster spinnt. Entweder schleudert er alles, was man hineingibt, gleich wieder hoch oder - wenn man den Schalter mit Nachdruck betätigt, bilde ich mir ein - gibt er das zu toastende Gut gar nicht mehr frei, jedenfalls nicht in seinem ursprünglichen Aggretagzustand. Ich traue Toastern generell nicht, habe mal gehört, dass unübliche viele Feuer im Haushalt durch unbeobachtete Toaster entstehen. Mein Toaster hat deshalb, wenn ich nicht da bin, schlicht keinen Strom.

    Aber wie gesagt, nun benimmt er sich auch unter Beobachtung erratisch, ich möchte ihn also austauschen (das Anschaffungsdatum ist mir unbekannt, ich kann mich schlicht nicht erinnern, jemals einen Toaster gekauft zu haben, Garantie hat er also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht). Ich war also heute vollumfänglich bereit, einen Toaster zu kaufen und zwar im offline Einzelhandel, das geht ja schneller und wie schwer kann es schon sein, neben dem Verkehrsübungsplatz (Auto!), an dem wir heute waren, lag auch ein Einkaufszentrum und M und ich fantasierten auf der Hinfahrt ausführlich, wie wir dort gleich den Toaster kaufen würden.

    Vor Ort fiel uns dann auf, dass Sonntag ist und die Geschäfte geschlossen sind. Das nächste für mich passende Zeitfenster für einen Besuch in einem offline Ladengeschäft abgesehen von Bäcker oder Supermarkt auf dem Weg zur S-Bahn wäre - naja, nächsten Sonntag. Der neue Toaster kommt nun morgen per Post.

    Wo wir gerade bei Kulinarik sind: für morgen sind Pfannkuchen geplant, dann muss ich schon wieder über Essen nachdenken, es ist grauenhaft. Ich habe das jetzt ganz schnell gemacht:

    Dienstag nix wegen Essen außer Haus
    Mittwoch: Gemüse und Vegetarierzeugsstreifen in Teriyaki-Soße mit Reis (alles vorhanden)
    Donnerstag: Chili sin Carne (fehlende Zutaten am Mittwoch in der Gemüsekiste)
    Freitag: Kartoffelpürree mit Kohlrabi und vegetarischen Nuggets (fehlende Zutaten am Mittwoch in der Gemüsekiste)
    Samstag: nix wegen Essen außer Haus
    Sonntag: Kürbislasagne (fehlende Zutaten am Mittwoch in der Gemüsekiste)

    Samstag, 18. September 2021
    17092021

    Den ganzen Abend bei Essen und Getränken mit 6 Personen zusammen gesessen, die ich zwar alle kenne, aber mit denen ich noch nie in Ruhe zum Plaudern zusammen saß (und denen es meines Wissens allen wechselseitig genauso ging). Das war ein sehr schönes und spannendes Format der Abendgestaltung, viele überraschende und interessante Gespräche, natürlich teilweise auch vorhersehbare und uninteressante Gespräche, aber das ist ja nicht schlimm, da kann man dann den Blick ein wenig schweifen lassen.

    Vielleicht ist das so auch mal ganz gesund, nachdem ich die letzten 1,5 Jahre so gut wie immer dieselben Menschen live gesehen habe, quasi im selben Saft geschmort habe. Nicht, dass es jetzt irgendwelche weltbewegenden Erkenntnisse gegeben hätte, aber eben ganz enorm viel Input, ganz viel Fremdheit die langsam ein wenig vertrauter wird, neue Gesten, neue Mimik, die ich noch nicht aus der Nähe kannte, andere Gerüche, andere Worte.

    Das war sehr schön.

    Freitag, 17. September 2021
    16092021

    Es dauert jetzt alles länger: das Kochen, das Bloggen, der ganze Rest. Denn eine Hand habe ich jetzt immer im Nacken, um dort über die kurz rasierten Haare zu streichen, es ist so ein wunderbares Gefühl und noch ein viel wunderbareres Geräusch. Ich finde ja, es gibt nichts Besseres auf der Welt als über sehr kurze Haare zu streichen, nun kann man aber nicht immer eine Person mit sehr kurzen Haaren bei sich führen, also ist es die beste Lösung, selbst eine solche Frisur zu tragen. Es ist bei mir ja normalerweise so, dass Fremde öfters mal meine Haare anfassen wollen: die Oma von der Augenbrauenzupffrau, der Kellner beim Geschäftsessen im noblen indischen Restaurant in London, es geschieht in den absurdesten Kontexten. Jetzt will ich selbst immer meine Haare anfassen, das passt ja viel besser, außer, wie gesagt, beim Tippen etc. Bestimmt könnte man das noch durch Forschung (dritte Hand oder so) lösen, aber das ist gar nicht nötig, es löst sich durch Abwarten von selbst, das Nachwachsen hat ja jetzt schon begonnen.

    Mehr nicht, weiter über die Haare streichen.

    Donnerstag, 16. September 2021
    15092021

    Es ist Mittwoch und ich habe es vergessen und die leere Gemüsekiste nicht vor die Tür gestellt. Die neue, volle, habe ich natürlich trotzdem bekommen aber nun habe ich +1 Gemüsekisten in der Wohnung stehen (wie viele genau es sind, möchte ich nicht sagen, es sind aber, für den Fall, dass Frau Herzbruch ausnahmsweise mal Blogs liest, weniger als es mal Gü-Gläschen waren. Aber: vielleicht kann ich bald ein Gästebett aus Gemüsekisten bauen, dann muss Ona nicht mehr auf der 140cm-Kinderbettmatratze schlafen.

    Die Kinderbettmatratze bereitet mir insgesamt Sorge. Das Kind, also meins, Ona sowieso, ist mittlerweile 38 cm größer als die Matratze, dennoch kommt es mir so vor, als dächte ich erst seit höchstens einer Woche täglich "ach ja, morgen kommt die Matratze weg". Ich habe so das dumpfe gefühl, dass ich das nochmal ungefähr eine Woche lang denke und dann nochmal eine Woche und dann denke naja, wenn ich jetzt ins Pflegeheim/die Seniorinnenwohnung umziehe, muss ich die Matratze auch nicht mehr über Ebay Kleinanzeigen verschenken, darum soll sich wer anders kümmern. Obwohl man dann ja Internet vermutlich schon ganz ohne Endgerät verwenden kann, in gedanklich-nochmal-zwei-Wochen.

    Werde mich wirklich morgen um die Matratze kümmern. Und nächste Woche um die Gemüsekiste(n).

    Morgen wird sowieso ein guter Tag. Die Putzfrau kommt, hurra, und nachmittags gehe ich zum Friseur, vielfaches Hurra! Wir alle hier sind ja sehr gespannt, ich hatte ja berichtet, dass es sich um eine noch kopffremde Person handelt. Zwischendrin empfahl mir Frau Fragmente noch ihre Friseurin. Es klang verlockend, denn der Salon ist sehr fußläufig gelegen. Dann sagte Frau Fragmente aber: "und sie hat gelernt, genau das zu machen, was man sagt!". An dem Punkt war ich raus. Ich kenne mich mit Haareschneiden ja überhaupt nicht aus und möchte gar nichts dazu sagen. Ich beschreibe den Haarprofis keine Frisur sondern stelle - mit vielen Worten - die Haltung dar, die meine Frisur ausdrücken soll und erfahrungsgemäß verstehen wir uns ab dem Punkt, an dem ich sage, dass die Frisur entschlossen aussehen soll. Also nicht wie jemand, der ein bisschen kurze Haare oder ein bisschen Undercut möchte, sondern wie jemand, der eine ganz exakte Vorstellung davon hat, wie das aussehen soll. Was ich natürlich nicht habe, aber das heißt ja nicht, dass es nicht so wirken sollte. Das muss ein Profi hinkriegen. Dann lachen wir immer sehr und dann geht es. Also meistens, nicht immer, manchmal verließ ich den Salon auch schon mit einer unentschlossenen Frisur. Was auch nur 2 Wochen lang schlimm ist, danach ist wegen des Rauswachsens sowieso jede Frisur unentschlossen, weshalb ich, sollte ich zu unermesslichem Reichtum kommen, bei mir zu Hause eine Person hätte, die mir einfach jeden zweiten Tag die nachgewachsenen 1,2 mm Haare wieder abschneidet. Und an dem Tag dazwischen würde mir die Person die Fingernägel lackieren.)

    Mittwoch, 15. September 2021
    14092021

    Die Multioptionsparalyse in Bezug auf das Spenden hat sich nun nicht wirklich verringert (das soll bedeuten: Danke für die vielen Kommentare!) aber das ist nicht schlimm, die Zeit wird es regeln, ich warte ein paar Tage ab und habe dann fast alles vergessen und somit wird es wieder einfach. Was ich aber genau weiß: ich brauche das Autodings, zumal es auch noch Handys aufladen kann, ich hatte gestern Abend im Bett noch überlegt, ob dieser Zusatznutzen denkbar wäre und hatte es als Träumerei abgetan. Bedarf besteht! Schon wenn ich allein fahre bin ich heavy Userin, ich fahre nie ohne GoogleMaps, zusätzlich möchte irgendwer immer meinen Standort verfolgen und dann muss ich ja auch noch irgendwas hören. Für den Zigarettenanzünder ist das zu viel. Es lässt sich natürlich über eine PowerBank lösen, aber wie viel toller und automäßig passender ist es, einfach eine Starthilfe zu verwenden. Nur, dass man sie zwischendrin natürlich immer aufladen muss stört mich noch, ich bin unsicher, ob ich eine gute Routine dafür finde. Also als eigentlich Seltenfahrerin die nur derzeit zwangsweise tausende von km abreißt. Mal sehen. Wenn ich mich vor Weihnachten noch erinnere, dann.

    Heute ist übrigens Dienstag. Ich muss mir das noch einmal kurz vergegenwärtigen, mehrfach dachte ich heute, es sei Donnerstag und ich habe folglich einige Dinge vergessen, die definitiv VOR Donnerstag hätten getan werden sollen. In Wirklichkeit habe ich aber noch ganz viel Zeit.

    Sonst gibt es nichts zu erzählen, außer: ich weiß schon wieder ständig nicht, was ich kochen soll. Vielleicht sollte ich wieder einen Plan machen, damit ich nicht jeden Abend nachdenken muss. Vielleicht sollte ich jetzt einen Plan machen.

    Okay.

    Mittwoch: Kürbis-Karotten-Suppe
    Donnerstag: Nudeln mit Paprika-Thunfisch-Soße
    Freitag: nix wegen auswärts Essen
    Samstag: nix wegen unterwegs
    Sonntag: Kürbislasagne
    Montag: Pfannkuchen

    Dafür ist alles im Haus. Bis Montagabend nicht mehr denken, hurra!

    Dienstag, 14. September 2021
    13092021

    Gerade einen Adventskalender bestellt - das wollte ich neulich schon machen, dann kam was dazwischen. Das kennt man ja, kommt was dazwischen und schon ist es irgendwie ein Vierteljahr später, das kann ich mir vor dem 1.12. nicht noch einmal leisten.

    Ist das also erledigt. Den Kalender bekomme ich traditionell von meinen Eltern zum Geburtstag geschenkt, kaufe ihn mir aber ebenso traditionell immer selbst. Genau wie den Adventskranz. Den kaufe ich aber jetzt noch nicht.

    Zu Weihnachten wünsche ich mir dieses Autostartdings, ich hoffe, bis dahin hat jemand einen passenden Link gepostet.

    Themenwechsel: bei der Steuererklärung stellte ich fest, dass ich 2020 nur sehr, sehr wenig gespendet habe - also nur die Sachen, die eh über Dauerauftrag laufen. Irgendwie hatte ich das total vergessen, ich kann mir schon vorstellen, warum. Gerade wollte ich ein bisschen nachholen, geriet aber sofort in die Multioptionsparalyse. Früher, als M. klein war, hatten wir ein "Patenkind" im selben Alter, das war aus vielen Bildungs-Erziehungs-Gründen höchst praktisch. Diese Gründe fallen jetzt alle weg und nun stehen da die Kritikpunkte an den Patenschaftsmodellen ohne Gegengewicht. Und sowieso möchte ich auf gar keinen Fall an irgendeine Institution etwas spenden, die auch nur ansatzweise religiös involviert ist. Ich glaube, als erstes übernehme ich noch einmal eine Patenschaft für eine Heldenratte.

    Dabei fällt mir ein, dass ich neulich noch mit jemandem ein recht skurriles Gespräch hatte. Die Person fürchtete den Linksruck, also quasi Kommunismus, Vermögenssteuer, die rote Flut und all das und kündigte mir (mir, warum eigentlich mir, was habe ich damit zu tun??) bockig an, dann nichts mehr zu spenden, denn das sei dann ja über die schlimm hohen Steuern geregelt. Das ließ mich einigermaßen unbeeindruckt, ich antwortete, das sei dann ja okay, also für mich und den Rest der Welt, für den es halt total egal ist bzw. möglicherweise viel besser, wenn mehr Dinge staatlich gefördert werden und eben weniger Dinge, die im speziellen Interessengebiet der schonmal vorab wahlbeleidigten Person liegen. Die Person war dadurch nicht weniger beleidigt. Auch egal, ich halte die Diskussion für in jedem Aspekt höchst theoretisch und sowieso würde die Person natürlich auch weiterhin Dinge fördern, die ihr am Herzen liegen, weil eben Spenden, so gut sie gemeint sind, immer auch ein Weg sind, Einfluss zu nehmen.

    An was spenden Sie denn so?

    Montag, 13. September 2021
    12092021

    Ich betrachte es mit einer Mischung aus Amüsement und Genervtheit: kleine Unregelmäßigkeiten, die man üblicherweise mit einem Finger wie ein Staubkorn vom dunkelblauen Jackett schnippt, setzen sich derzeit mit winzigen Krallen auf meiner Schulter fest und flüstern mir noch anderthalb Tage lang Irrsinn ins Ohr. Und der Irrsinn ist nicht unterhaltsam sondern langweilig. Ich bin nicht interessiert.

    Dafür hatte ich einen unterhaltsamen Traum letzte Nacht: die Katzen hatten ein anderes Tier gefangen und im Schrank unter der Spüle eingesperrt. Ich hörte vom Bett aus das Scharren fremder Krallen und ging hin, um zu schauen. Die Katzen warteten gespannt vor dem Schrank, ich öffnete ihn und pinkfarbene Beine mit so einer Art Hühnerfuß unten dran traten nach den Katzen, also packte ich beherzt zu und hielt eine sehr fette Taube, die allerdings regenbogenfarbig war, in der Hand. Es war eine männliche Taube, wie sich mich sofort informierte, ja, sie, also er, sprach nämlich unsere Sprache und die der Katzen auch, weshalb er schon nach kurzer Zeit dolmetschte. Er trug auch ein Halsband mit Telefonnummer drauf, warum überhaupt, wenn der doch sprechen konnte? Naja, vielleicht falls es mal eine Begegnung mit Katzen gibt die nicht ausdiskutiert werden kann, dachte ich mir und fragte mich, wie Herr Regenbogentaube überhaupt in die Nähe der Katzen gekommen war, um durch ein gekipptes Fenster hineinzuflattern war er nämlich definitiv zu fett.

    Wir überlegten ein bisschen, ob wir diese Nummer anrufen, eigentlich ja, aber es war natürlich auch ganz praktisch, einen Tauberich im Haus zu haben, der zwischen uns und den Katzen dolmetscht, wir entschieden uns dann aber doch dafür. Ich nehme mal an aus moralischen Gründen und nicht, weil die Katzen im wesentlichen Anforderungen an das Futter übersetzen ließen, ich erinnere mich an diesen Part nicht aber bestimmt war die Moral ausschlaggebend. Während des Tutens der Leitung wachte ich dann auf, ein Glück, der interessante Teil des Traumes war da ja vorbei, niemanden interessiert die Orga einer Haustierrückgabe und es war auch schon kurz vor 11 Uhr morgens, also mittags.

    Ansonsten Riesenrad gefahren (musste die Familie dazu länglich überreden, was ist mit denen, warum sollte man nicht Riesenrad fahren, wenn da halt eines steht, dazu ist es doch da??) und dem Kind den Braunkohletagebau gezeigt. Wir waren in der Nähe und es fiel mir plötzlich ein, ich selbst kenne das ja schon immer, weil ich aus der Gegend komme, aber M hatte es noch nie gesehen, oder war das noch ganz klein und hatte keine Erinnerung, das kann auch sein, jedenfalls befand ich, es gehöre zur Allgemeinbildung, gerade jetzt, und lohne einen halbstündigen Umweg. Also standen wir auf dem Skywalk über Garzweiler, Skywalk ist schon sehr vollmundig gesprochen, es ist halt eine kleine Aussichtsplattform, die knapp 15 Meter über die Grube ragt, aber M war angemessen beeindruckt (nicht im Sinne von "angetan" zu lesen) von der Grube.

    November seit 6606 Tagen

    Letzter Regen: 23. April 2024, 22:57 Uhr