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    Donnerstag, 22. August 2019

    Aufgewacht vor dem Wecker, um 6:30. Der Verdacht erhärtet sich, dass da schon wieder eine hochtourige Phase begonnen hat. Und ich weiß noch immer kein Mittel dagegen.

    Auf dem Balkon erschnupperte ich den Herbst und faltete meditativ bei geöffneter Tür diverse Ladungen Wäsche, bis das Kind im Bad fertig und zur Schule aufgebrochen war, dann richtete ich mich selbst auch her. Wegen Abendveranstaltung war für das Fahrrad heute keine Verwendung und ich ging ganz andere Wege als sonst ins Büro.

    Ankunft um 8:45 Uhr, Unaussprechliches bis 18:00 Uhr.

    Aber zwischendrin ein Erlebnis, und zwar war ich letzte Woche mit Frau Violinista beim Karaoke. Frau Violinista zeigte mir dort ihren neuen Schirm, den sie bei irgendwas gewonnen hatte und der viel Geld kostet, der ihr daher irgendwie am Herzen liegt (jedenfalls ist das wohl davon abzuleiten, dass sie ihn mitnahm in die Karaokebar, statt ihn im Auto zu lassen, und ihren Worten sowieso auch). Nach dem Karaoke wollten wir uns noch unterhalten und betraten die erstbeste Lokalität in der Nähe (was nicht die erste ist, die erste ist eine Pizzeria, die ich nicht mag), nämlich einen Burgerladen. Dort unterhielten wir uns, tranken Schnaps und gingen heim, Frau Violinista allerdings ohne Schirm, was ihr dann irgendwann auf der Autobahn nach Saarbrücken auffiel. Am nächsten Tag stellte sich per Telefonat heraus, dass der Schirm im Burgerladen verblieben war und ich ihn am besten da irgendwann mal abhole. Das war Sonntag.

    Heute fand ich, es wäre ein guter Zeitpunkt, eine Kollegin, die sich dem Karaoke bislang verweigert, zumindest einmal in die räumliche Nähe der Karaokebar zu bringen, zwecks Gewöhnung. Burger isst sie auch gern, ich schlug also vor, zu Mittag einen Ausflug in diesen ganz anderen Stadtteil zu machen und die Absurdität des Vorschlags (der Stadtteil ist unattraktiv und man muss immerhin S-Bahn und Straßenbahn fahren) verblasste wohl vor der Aussicht auf Burger, sie sagte jedenfalls zu. Und im Laufe des Vormittags fragte dann noch Frau Fragmente an, ob ich spontan Lunch einrichten könnte, ich lud sie ein, einfach gleich mitzukommen, stieß auch hier irritierenderweise auf zumindest keine hochgezogene Augenbraue, die sich fernschriftlich übertragen hätte.

    Es gab also heute Mittag Burger, ich hatte einen mit Erdnussbutter und Bacon, ganz vorzüglich, für meinen nächsten Besuch wurde mir einer mit Knoppers versprochen (aber nicht Dienstag, Donnerstag und Samstag, das schreibe ich hier auf, um es mir zu merken habe es aber möglicherweise schon jetzt falsch in Erinnerung) und am 7. und 8. September ist im Gallus ein Straßenfest, auf dem es die klassischen Burger für 4 Euro gibt (aber nicht den mit Knoppers und auch nicht den mit Nutella und auch nicht den mit einem Huhn- und einem Rind-Pattie), gehen Sie hin, schmeckt vorzüglich und ist eine Reise in den Gallus wert!

    Hinterher wurde uns wieder Schnaps angeboten, die Kollegin und ich lehnten natürlich ab, Frau Fragmente sagte "na ich schon!" und, wissen Sie, Gruppenzwang. Es ist erstaunlich, wie ich nach so einem Fingerhut Wodka schon nur noch deutlich eingeschränkt denken kann. Grauenhaft!

    Ach ja, den Schirm nahmen wir auch mit, der ist jetzt aber nicht hier bei mir sondern in meinem Büro. Weil ich heute Abend direkt vom Büro aus nochmal unterwegs war (kein weiterer Wodka) und Sorge hatte, den Schirm gleich in der nächsten Lokalität stehen zu lassen. Das hätte dann dazu geführt, dass wir irgendwann später diese Woche im Irish Pub zu Mittag essen, so hätte es sich fortgesetzt, Frau Violinista hätte diese ständig anwachsende Rechnung der Schirmrekuperarionsessen vermutlich nicht goutiert. Wir haben über die Konditionen der Rückgabe übrigens noch nicht gesprochen.

    Also, abends Irish Pub mit Kollegen, das war entspannt und schön aber leider ein echt warmer Abend, ich hatte Frösteln erhofft aber weder die Luft- noch die Biertemperatur konnte das herbeiführen.

    Daheim um Mitternacht, herumgeräumt zum Runterkommen, morgen ist auch Putzfrautermin, neue Socken für die Sockenparade aus der Post geholt (ich brauche mehr mit schwarz als Basis), nochmal barfuß auf dem Balkon gestanden auf der Suche nach Frösteln, naja, vielleicht klappt es im Traum. Und noch eine kurze Freude am Abend: ich habe die Knirschschiene heute morgen schon gereinigt und kann daher jetzt einfach sofort damit schlafen gehen. Ich bin so fürsorglich zu mir!

    Dienstag, 20. August 2019

    Vor dem Wecker aufgewacht, der stand auf 7 - in der 9. Klasse beginnt der Schultag nun dienstags und freitags mit Freistunden, sehr angenehm!

    Was unangenehm war: ich konnte nur herumhumpeln, wegen Muskelkater. Sehr, sehr, sehr schlimmem Muskelkater. Der kam daher, dass ich gestern innerhalb von 25 Minuten erst 12 Stockwerke treppab lief, dann 13 Stockwerke treppauf, dann 26 Stockwerke treppab. Aus sehr guten bis mittelguten Gründen. Und dann später am Tag- aus einem im Nachhinein nicht ganz so validen Grund - nochmal 25 Stockwerke treppab. Es wird vorbei gehen.

    Ich brach vor Mann und Kind auf, das Internet in der Bahn funktionierte schlecht und ich habe aktuell kein Buch, das mich fesselt, also starrte ich herum.

    Unaussprechliches von 8:30 - 17:00 Uhr, unterbrochen von einem kurzen Essen in der Kantine mit Calamaris (grauenhaft!) und Eistee (gut).

    Danach war ich mit Herrn N. verabredet, um einen Einkauf zu machen, der mir irgendwie kompliziert vorkam aber ganz einfach war. Schnell nach Hause, das Kind hatte Besprechungsbedarf angekündigt, sie wurde von einem Lehrer gefragt, ob sie bei der Hausaufgabenbetreuung der Schule mitarbeiten möchte, mit Vertrag, Geld und so weiter, das findet sie sehr aufregend.

    Eine schnelle vegetarische Bohnensuppe gekocht, wahlweise dazu Würstchen oder Würstchenartiges (vegetarisch), für mich aber nicht, weil ich noch zum Sport verabredet war. Nein, der Muskelkater war nicht besser, im Gegenteil. Aber die Sache den Verabredungen, die immer eingehalten werden. Ich klärte nur vorher kurz ab, ob Freundin C mich wohl zu einer Sprossenwand oder so rollen würde, falls ich mit den schmerzenden wackligen Beinen vom Boden nicht mehr allein hochkommen sollte, sie sagte das zu, also was sollte schon passieren. Es ging auch. Wenn auch nicht gut.

    Nach dem Sport unmittelbar Suppe und Sofa. Jetzt würde ich eigentlich gerne etwas anderes machen, aber ich habe keine Ahnung, wie ich aufstehen soll, es tut alles so weh.

    Dienstag, 20. August 2019

    Erst hatte ich keine Lust, etwas zu schreiben, dann keine Zeit, dann habe ich es völlig vergessen. Jetzt würde ich gern aber befasse mich den Großteil des Tages und habe daher den Kopf voll mit Dingen, über die ich nicht schreiben kann, es ist ja so schon oft eine Gratwanderung aber jetzt ganz klar jenseits einer vertretbaren Grenze.

    Also bleibt nur das Drumherum, als Fingerübung.

    Um 20 nach 6 klingelte der Wecker, Aufstehen schien völlig unmöglich, ich stellte ihn also eine halbe Stunde weiter, war dann aber doch nach ein paar Atemzügen wie gewohnt morgendlich fit - ich bin früh morgens eher Kistenteufel, spät morgens, also wenn ich ausschlafe, bin ich hingegen den Rest des Tages die Ruhe selbst.

    M benötigte heute Morgen nichts von mir, Herrn N. sah ich noch kurz im Rausgehen, es hatte aufgehört zu regnen und nur der Fahrradsattel musste kurz abgewischt werden, um 20 nach 8 war ich im Büro.

    Dann Unaussprechliches. Mittagspause fiel aus.

    Um 18 Uhr Heimweg mit Schwenk über den Supermarkt, ich weiß nicht, ob es schlau ist, in den Feierabendeinkauf zwei Kassierer zu setzen, die ihr Gebiet beide noch nicht beherrschen und sich gegenseitig auch nicht helfen können und kein anderer ist da - aber das muss ich zum Glück ja auch nicht wissen, ich habe eine andere Arbeit und kann die Zeit an der Kasse nutzen, wahlweise im Internet zu lesen oder Zirkularatmung zu üben. Einfach nur, weil ich es kann (aber nicht gut). Die Zirkularatmung. Internet lesen kann ich super.

    Um 19:00 Uhr zu Hause, kurzes Absacken mit Herrn N auf der Couch, es sind Besuchskinder anwesend und haben die gesamte Sahnetorte und die Schachtel mit den Apfeltaschen, die Papa und Mama N. gestern hier gelassen haben, verzehrt und haben jetzt HUNGER.

    Zum Abendessen Reste vom vegetarischen Teil des Auflaufs von gestern und frisch gekocht Gemüsepfanne aus allem im Kühlschrank mit Hackfleisch und Nudeln. Schmeckte mir nicht so, was daran liegen kann, dass ich einfach nicht gern Hackfleisch mag. Sehr wahrscheinlich sogar.

    Internet lesen, Wordfeud spielen, Katzen kraulen, ein bisschen privates Postzeug, einmal die Spülmaschine, ein bisschen Schreiben mit Freunden, halb nebenher eine halbe Folge Family irgendwas, genau, Modern Family, mitgeschaut, habe zwar nicht verstanden, worum es geht, aber es war sehr lustig, ich wollte es näher verfolgen aber ging aus Versehen weg und kam erst zurück, als es aus war. Um 23 Uhr verweigert, dem Kind Müsli anzureichen (klar kann sie um 23 Uhr Müsli essen, jeder kann hier Müsli essen, wann immer er will, aber ich will damit nichts zu tun haben nach 20 Uhr).

    Nochmal Katzen kraulen, dann schlafen.

    Montag, 5. August 2019
    Urlaubstag 23

    Der Tag begann ganz unerhört früh, nämlich um 4:45 Uhr. Zwei Kinder wollten zum Zug nach Hamburg gebracht werden, um 6:07 Uhr ging es los, alles klappte erstaunlicherweise ganz reibungslos (außer, dass sie den ICE mit dem regulären Zubringer-RE schon verpasst hätten, aber ich fuhr sie - genau das vorausahnend - per Auto zum ersten Umsteigebahnhof).

    Am Vortag hatte ich mir ausgemalt, den frühen Tagesbeginn dann dem frühen Vogel gleich unglaublich zu nutzen. Tatsächlich kam ich auch so weit, zu duschen, ein Sofakissen mit Polsterreiniger einzusprühen, Betten zu machen und die Katzen zu füttern, doch bei einer klitzekleinen Verschnaufpause schlief ich wohl ein und erwacht erst um Viertel vor 10 wieder, nämlich als der Wecker klingelte, damit ich M im Zug anrufe und ans Aussteigen erinnere.

    Sehr kreislaufig musste ich jetzt unbedingt frühstücken, das wollte ich in einem Café tun und danach dort noch lesen. Unglücklicherweise habe ich wieder ein Papierbuch vor mir, 2013 eingekauft und seither nicht gelesen und ich wünschte mir so sehr, es wäre einfach elektronisch. So musste ich einen ziegelsteingroßen und -schweren Klotz in die Handtasche packen und radelte zum Café. Freundin C. kam noch dazu, wir saßen bis 14:30 Uhr und wechselten danach zum Eiscafé.

    Wieder zu Hause wollte ich dann eigentlich wirklich sehr viele Dinge noch erledigen, um die ewige Liste zu verkürzen. Ich hatte insgeheim gehofft, sie im Urlaub komplett abzuarbeiten, aber dann hatte ich doch einfach sehr oft mehr Lust auf Amüsement. Etwa die Hälfte der aufgelisteten Tätigkeiten ist erledigt. Der Rest muss dann halt doch im Alltag peu a peu.

    Das Couchprojekt konnte ich nicht weiter verfolgen, auf dem Polsterreiniger stand nämlich, man würde ihn aufsprühen, einreiben und nach 2 Stunden sei alles trocken und man würde ihn wegsaugen. Auf dem Kissen war aber nach 5 Stunden noch alles feucht, das Ergebnis auch insgesamt nicht allzu überzeugend, jedenfalls wollte ich keine 5+x Stunden auf die Couch verzichten. Ich tat also ein paar andere Dinge, nämlich den Zeitungsstapel aussortieren, Mails beantworten, Termine eintragen. Das musste reichen. Der Rest des Tages sollte noch ungestörter Urlaub sein.

    Ich las also im sperrigen Papierbuch, beendete nebenher diverse Spiele, für die ich ab morgen keine Zeit mehr habe, Herr N kam heim, ich wärmte die Reste vom persischen Essen von gestern auf, verfolgte auf der Karte, wo M in Hamburg herumläuft. Am Abend war Lesezirkel über "Eiswelten" von Jasper Fforde, das Buch hatte allgemein gefallen (ich war froh, denn ich hatte es ausgesucht). Danach noch Telefonat mit der Schwester über die bockigen Eltern, drei weitere To-Do-Listeneinträge daraus mitgenommen. Käsekuchen gegessen, Katzen gekrault, Wäsche verräumt.

    Zapp, Urlaub vorbei.

    Sonntag, 4. August 2019
    Urlaubstag 22

    Um 4 Uhr mit grauenhafter Migräne aufgewacht, alles mögliche eingeworfen, um 5 Uhr mit Magenschmerzen aufgewacht, einen Apfel gegessen, um 5:30 Uhr vom Wecker von Herrn N aufgewacht und wieder umgedreht, 11 Uhr dann einigermaßen erholt wieder aufgewacht.

    Dennoch wollte der Tag zunächst einmal auf dem Sofa verbracht werden. bis alles am Körper sich ausreichend beruhigt hatte. Und dann war es schon wieder warm und sonnig, auch sehr lästig!

    Ich las viel, besprach die nächsten Tage mit M und hatte es allgemein gemütlich, war dann abends zum Essengehen mit Freundin C. verabredet. Wir wollten ein neues Restaurant ausprobieren und es standen drei zur Auswahl - das erste, ein Vietnamese, sah aber unattraktiv aus und die Speisekarte auch eher langweilig, zusätzlich waren um 20:15 exakt Null Personen im Restaurant, was mir kein gutes Zeichen erschien. Beim zweiten Restaurant gab es ein Missverständnis, C meinte eins, das ich schon kenne und nur so mittel finde, ich meinte eins, das wir beide nicht kennen, aber das woanders war als wir gerade, also ging es zum dritten Restaurant, von dem wir beide nicht mehr erinnerten, welche Küche es anbot, aber doch immerhin wo es sich befand (nämlich ca. 150 weiter von unserem Treffpunkt).

    Es war ein Restaurant mit persischer Küche und das Essen grandios. Gehen Sie hin, wenn Sie in der Gegend sind, Süße Limone heißt es alles ist unglaublich hübsch und schmeckt auch noch gut und zum allerersten Mal aß ich ein gefülltes Weinblatt, das wirklich unglaublich lecker war.

    Eigentlich wollten wir nach dem Essen noch spazieren, aber dann saßen wir so lang und es war auch viel zu viel Essen, wir hatten also am Ende Fresspakete, dass der Spaziergang zu anstrengend erschien.

    Samstag, 3. August 2019
    Urlaubstag 21

    Ein merkwürdiger kleiner Tag, migränig und kreislaufig aber trotzdem okay.

    Ich erwachte erst um 6 von Migräne, nahm etwas ein und schlief weiter und erwachte dann um 9:15 Uhr vom Telefon.

    Privat hasse ich unangekündigte Telefonanrufe, und das aus sehr guten Gründen. Erstens kommen sie so selten vor, dass ich mich jedes Mal erschrecke und denke, es sei etwas passiert, das wirklich meine sofortige Aufmerksamkeit erfordert (und das wäre dann ja vermutlich etwas Schlimmes - jedenfalls fällt mir nichts Schönes ein, das mich sofort zu Handlung zwingen würde). Zweitens empfinde ich Anrufe generell als Störung, weil ich ja immer gerade mit etwas anderem beschäftigt bin. Und sei es mit Schlafen oder Lesen. Es kommt in meinem Leben nicht vor, dass ich einfach so zu Hause sitze und mir beim Telefonklingeln denke "oh, wie überaus praktisch, ich saß ja gerade hier und wusste nichts mit mir anzufangen, da kommt mir ein Gespräch mit einer Person, deren Namen ich erst beim Abheben erfahre über ein Thema, das mir noch nicht genannt wurde, ja absolut gelegen!". Niemals. Zusammenfassend: wenn es wichtig ist, ist es schlecht, wenn es nicht wichtig ist, habe ich gerade wichtigeres zu tun. Ich bevorzuge es, private Anruftermine (gerne mit Thema) vorher abzusprechen.

    Den restlichen Vormittag über versuchte ich, die Kopfschmerzen wegzubekommen, aber so richtig gelang es nicht. Ob es Frühstück gab? Weiß ich nicht mehr. Ich telefonierte später noch mit meiner Mutter und der Hausverwaltung meiner Eltern und mit meiner Schwester, das war aber alles abgemacht. Die Schwiegermutter rief auch noch an aber ich ging nicht dran, sie soll Herrn N. anrufen, mein Telefonkontingent war übererfüllt.

    Achja und mit der Hotline eines Ticketshops telefonierte ich auch noch zweimal, weil ich ein E-Mail-Ticket bestellt und nicht bekommen hatte. Die Hotline war bis 16 Uhr erreichbar, dann erst Montag wieder, das Ticket ist für morgen. Um 15:45 Uhr immer noch kein Ticket, es war mittlerweile (vorgeblich) an drei verschiedene Mailadressen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten geschickt worden. Eine eher komplizierte und lästige Lösung wurde mir immerhin als Notfalloption in Aussicht gestellt, letztendlich kam das (um 14 Uhr bestellte) Ticket dann aber um 17:30 Uhr per Mail. Muss man nicht verstehen.

    Dann war ich einkaufen, Kleinkram und Lebensmittel, in verschiedenen Geschäften und in der Apotheke und in der Bäckerei. In der Bäckerei überfiel mich enorme Müdigkeit (habe ich bei Migräne manchmal), so dass ich dort als Nachgedanken zum gekauften Brot noch im zugehörigen Café eine Brezel und eine Limonade nahm und einfach nur saß. Den Heimweg per Fahrrad anzutreten erschien mir eine unüberwindbare Aufgabe zu sein. Zum Glück hatte ich nichts rasch verderbliches in den Einkaufstaschen. Während ich im Café saß, ging draußen auch ein weiteres Gewitter herunter, danach war die Luft anders und schwupps war die Müdigkeit weg.

    Abends geräumt, gekocht, sortiert, Wäsche - Frau Fragmente hat mir zwei Kartons mitgebracht, also kann ich doch noch ein paar Sachen loswerden.

    Freitag, 2. August 2019
    Urlaubstag 20

    Keine Beschwerden über den heutigen Urlaubstag. Volle Punktzahl!

    Zwar wachte ich zu einer einstelligen Uhrzeit auf - aber ich war ausgeschlafen, dann ist das ja in Ordnung. Es folgte Kaffee auf der Couch und die Reste aus den riesigen Brötchentüten vom Vortag. Heute waren keine Gastkinder anwesend.

    Herr N. brach bald zu Terminen auf, ich räumte in der Wohnung für die Putzfrau umher, M und ich schoben wieder Möbel um (es musste ja in den letzten Tagen Platz für die Übernachtungsgäste geschaffen werden).

    Dann ein kleiner Durchhänger - es lohnte sich nicht mehr so richtig, irgendwas anzufangen, bevor die Putzfrau kam. Aber es spricht ja auch nichts gegen einen zweiten Kaffee auf dem Sofa.

    M schlief dabei auf dem Sofa wieder ein, ich las ein wenig, dann war es auch schon Zeit, die Badetasche zu packen, Sonnencreme aufzutragen und Frau Fragmente holte mich zum Schwimmen im See ab.

    Im See auch volle Punktzahl. Es war nicht zu heiß, der Himmel meist bedeckt, das Wasser lauwarm, so dass man eigentlich für immer hätte darin bleiben können (25,5 Grad). Wir hatten auch ausreichend Spielzeug dabei: Kurzflossen, Langflossen, Poolnudel. Es wird über die Anschaffung einer Luftmatratze nachgedacht. Bei den kurzen Aufenthalten auf der Wiese gab es Schwimmbadpommes rot-weiß, Naschtüte, Eis und Cola.

    Beobachtung mit Vormerkung für zukünftiges Handeln: eine Gruppe älterer Damen (Anfang 60?), die zum einen ein komplettes Buffet dabei hatten, Weißwein aus hübschen Gläsern tranken, jede in einem sehr gemütlich anmutenden Sitzmöbel saßen (jede ein individuelles) und dann auf ihrer Kühltruhe ein Kartenspiel zockten. Eine Zukunft, die ich mir für mich auch sehr gut vorstellen kann!

    Heute schwamm eine Entenfamilie mit uns und ein Reiher, Gänse und viele Libellen flogen über uns hinweg. Auch schwamm eine Gruppe bestehend aus drei Kraulschimmern an uns vorbei, sie machten auf Strecke, der eine sehr guter Stil (er war auch der schnellste), der andere ging mit dem Kopf beim Atmen viel zu weit hoch und der dritte ließ den linken Arm zu sehr gestreckt, wenn er ihn aus dem Wasser zog. Sie sahen aber nicht so aus, als wollten sie von mir im idealen Kraulschwimmstil mit Bezug zu Haifischflossen und Anemonenfüßen gecoacht werden.

    Auch schwamm in unserer Nähe ein Paar, durchaus nicht ganz jung (man kann es in Badekleidung und mit nassen Haaren nie so recht beurteilen), der Mann schwamm immer wieder auf die Frau zu und rief "oooh ich bin der große Wels vom Königsee" und die Frau quiekte dann entsprechend "oh nein der große Wels vom Königsee" und schwamm davon. Repeat. Das fand ich befremdlich. Aber es geht mich natürlich nichts an. Frau Fragmente und ich spielten keine derartigen Spiele sondern paddelten mit Flossen umher und besprachen alle paar Minuten ausführlich, wie gut wir es gerade haben.

    Wieder zu Hause großer Hunger und zum Glück Reste vom Vor- und Vorvortag im Haus, hurra! So gestärkt konnte ich schnell noch Käsekuchen backen und Johannisbeerquark anrühren, man wird also auch in den nächsten Tagen nicht verhungern.

    Donnerstag, 1. August 2019
    Urlaubstag 19

    Kein guter Tag, den hätte man auch rundheraus streichen können. Also bis auf Karaoke, das war gut.

    Ich stand morgens sehr früh auf, um zum Frankfurter Hauptbahnhof zu fahren. Schon allein das war nicht schön, nicht wegen der Uhrzeit, sondern weil am Frankfurter Hauptbahnhof vor zwei Tagen ein Junge vor einen fahrenden Zug gestoßen wurde und starb. Sehr viele Blumen und Kerzen und Teddybären sind an Gleis 7, viele Menschen, die stehenbleiben, Wachleute und immer mal wieder Presse. Es ist herzzerreißend.

    Am Bahnhof war ich verabredet mit jemandem auf Durchreise zu einer Beerdigung, ich wollte noch Sachen mitgeben. Auch das herzzerreißend.

    Danach habe ich zu Hause Krempel gemacht, wie Rechnungen bezahlen, Erstattungen beantragen, Beschwerden einlegen, Dinge prüfen und sortieren und so weiter. Das war im Gegensatz zum Morgen schon fast heiter. Fertig geworden bin ich nicht, aber der Berg ist kleiner.

    Dann habe ich gekocht. War nicht besonders gut.

    Und danach war Karaoke. Daran, wie gesagt, nichts zu meckern.

    Als ich nach Hause kam, wollte M ihr Zugticket nach Hamburg buchen, sie fährt mit einer Freundin zu einer Freundin. Die Kinder möchten um 5:50 Uhr losfahren, die Mutter der mitreisenden Freundin möchte aber, dass sie erst um 6:30 Uhr losfahren (und dann 90 Minuten später ankommen) - M sagt nun, wenn sie 90 Minuten später ankommt, macht die Reise keinen Sinn und die andere Mutter sagt, wenn 40 Minuten früher losgefahren werden soll darf die Reise nicht stattfinden. Mir sind diese 40 - 90 Minuten sowas von scheißegal, das gibt es schon gar nicht mehr. Aber beide wollen natürlich ausgerechnet mit mir darüber sprechen.

    Reicht dann jetzt auch.

    Mittwoch, 31. Juli 2019
    Urlaubstag 18

    Zu dem Geräusch kichernder Kinder, die in der Küche klappernd kochen und essen, eingeschlafen - also so nachts um 1 Uhr. Und nach sehr wirren Träumen und sehr zerknautscht gegen 10 wieder aufgewacht. Ich musste erstmal eine Weile auf der Couch sitzen, um richtig zu mir zu kommen.

    Das Frühstück ließ ich aus, Herr N und ich brachen bald zu einer Einkaufsrunde auf. Er wollte neue Schuhe, ich wollte eigentlich gar nichts, begegnete dann im Ausverkauf aber Schuhen, die zu mir gehören. Manchmal ist das ja so. Dann nahmen wir vom Thai noch Essen für später mit, es ist ja schon wieder so warm geworden, dass niemand kochen möchte. Zu Hause bekam ich dann aber plötzlich sehr großen Hunger und aß alles schon auf. Also nur meine Portion natürlich.

    M hatte sich zwischenzeitlich im Wohnzimmer niedergelassen und schaute noch einmal Good Omens, und weil es mir so gut gefallen hatte, schaute ich einfach nochmal mit.

    Möglichweise fehlen mir an dieser Stelle 2-3 Stunden. Ob ich eingeschlafen bin? Oder einfach so gesessen habe? Oder verging beim Fernsehen die Zeit so schnell? Ich weiß es nicht mehr.

    Jedenfalls war dann um 19 Uhr Sport und danach noch ein eigentlich sehr kleiner Einkauf, der aber dann doch größer wurde, weil so viel Obst lecker aussah und weil heute auch wieder drei Kinder hier nächtigen, die vermutlich um Mitternacht wieder großen Hunger bekommen. Heute könnten sie sich dann folgendes Zubereiten: diverse Sorten Pasta mit diversen Soßenmöglichkeiten, vegetarische Hotdogs, Johannisbeerquark, Käsekuchen. Oder sie können auch einfach Süßigkeiten essen, auch da sind die Vorräte aufgestockt. Liegen eigentlich in anderen Städten mittlerweile in den Süßigkeitenregalen auch immer diverse Gummidinger ohne tierische Gelatine, oder ist das nur hier in der Gegend so, weil hier eben viel halal gefragt ist? Mit Vegetarierkindern ist es jedenfalls sehr praktisch.

    Ich selbst hatte mein Abendessen ja schon am Mittag gegessen, also aß ich abends dann Reste vom Kuchen von gestern, der eigentlich für das Frühstück vorgesehen war, aber das fiel ja aus.

    Ein paar Dinge muss ich heute noch erledigen, die ich morgen sehr früh benötige, aber noch bin ich nicht so weit. Ich werde also wohl morgen müde sein. Was okay ist, ich glaube fast, ich fühle mich müde wohler.

    Dienstag, 30. Juli 2019
    Urlaubstag 17

    Ich habe das Schlafen verlernt! Sollte ich wirklich nur so ein enormes Einschlaftalent sein, weil ich total übermüdet bin? Ich ging letzte Nacht schläfrig gegen Mitternacht zu Bett, legte mich hin und erwartete das übliche (nämlich: 10 Sekunden nach Licht aus auch im Kopf Licht aus) und es geschah: nichts. Sehr unangenehm. Irgendwann schlief ich dann ein und dann wachte ich doch glatt wieder auf - wegen eines Geräuschs! Das hatte ich ja noch nie, dass ich in der Nacht wegen eines beliebigen Geräuschs aufwache, das mich gar nichts angeht. Unglaublich.

    Morgens wachte ich gegen 8 auf, meiner Meinung nach muss man im Urlaub nicht zu einstelligen Uhrzeiten aufwachen, also drehte ich mich um und: wieder nichts. Ich war wach. Irrsinn. Um 9 hatte ich meine Verwunderung zu Genüge ausgekostet und stand auf.

    Ich hatte eine Erledigung zu machen, von der ich nicht wusste, wie herausfordernd sie sein würde und konnte mich daher nicht wirklich auf Entspannung einlassen, bis das abgehakt war. Es war dann aber sehr unspektakulär, ich hatte mit freundlichen und hilfsbereiten Menschen zu tun und alles in allem war ich nur eine knappe Stunde beschäftigt.

    Zum Mittagsfrühstück gab es für M und mich Porridge, danach hatte ich geplant, weiter aufzuräumen, auch Ms Kleinanzeigen zu sichten und freizugeben, es waren hier und da noch einige Änderungen notwendig, wir waren gerade mittendrin, als es sich ergab, die Dinge tutti completti an eine Twitterfreundin zu verkaufen. Ein kleines Dénouement, aber kein unangenehmes, das Kind ist jetzt reich und wir haben einen Batzen weniger Zeug und weniger Aufwand.

    M hatte zwischenzeitlich Besuch von zwei Freundinnen bekommen, die um mich herum (ich saß am Küchentisch) Kuchen backten (Becherkuchen nach Frau Frische Brise, sehr gut gelungen mit den ersten Zwetschgen) und mir aus ihrem Leben erzählten. Als der Kuchen im Ofen war, legten sie sich alle drei nochmal ins Bett und ich erledigte und sortierte noch ein paar weitere Dinge.

    Jemand kam noch etwas abholen, die Katzen waren niedlich, die Blumen auf dem Balkon wollten betrachtet werden und ich fand, ich hätte nun für einen Tag genug erledigt. Die Jugend ging aus (welcher Wochentag ist eigentlich?) und ich warte nun auf die Rückkehr, weil wohl auch alle hier übernachten und möglicherweise (ich spreche aus Erfahrung) noch einen Mitternachtssnack brauchen.

    November seit 6610 Tagen

    Letzter Regen: 28. April 2024, 22:43 Uhr