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    Sonntag, 22. Januar 2017
    Bröckchen

    Ich habe im letzten Sommer aus Schottland 144 Ibuprofentabletten mitgebracht und heute waren die leer. Was mich kurz ziemlich erschreckt hat bis ich mich wieder an die Krankheitsserie im letzten Jahr erinnerte.

    Meine Schwester ist verreist und meine Mutter hat versehentlich ihr Handy gesperrt. Es ist eigentlich kein Problem, ich habe alle notwenidgen PINs und PUKs, aber ich weiß nicht genau, was sie bisher getan hat und das Gerät sagt beharrlich "noch zwei Versuche". Kleine Schrift und Finger ohne Gefühl und das Gehör und so weiter, jedenfalls möchte meine Mutter eher nicht irgendwelche Zahlen eintiippen, die ich ihr am Telefon ansage, wenn es nur noch zwei Versuche gibt. Und auch meine Rede, dass sich auch nach den zwei Versuchen noch weitere Lösungen finden lassen, beruhigen nicht ausreichend. Immerhin sind mir auf Anhieb gleich drei Personen eingefallen, die ich bitten könnte vorbeizuschauen. Aber dann fiel mir auch ein, dass meine Schwester morgen aus dem Urlaub zurückkommt.

    Ein Buch in einem Rutsch durchgelesen, Faserland, es hat nur 160 Seiten. Ich weiß nicht, was ich davon halte, das muss erstmal sacken.

    Den ganzen Tag abwechselnd von Katze und Kater schnurrend bekuschelt worden (beim Lesen halt), sehr niedlich, nur leider an einem Tag, an dem mir kein bisschen nach Kuscheln ist. Ich habe nämlich Kopfschmerzen und wenn ich die habe, möchte ich am liebsten nichts um mich herum und schon gar nicht Berührungen.

    Und die ganze Welt redet nur von Trump, als ob es nichts anderes (und besseres!) mehr gäbe!

    Gedacht, das dies hier auch für meine Eltern ein schönes Geschenk wäre.

    Ich wasche jetzt nur noch am Wochenende Wäsche und bin damit sehr zufrieden. Da wir keinen Trockner haben, hängt dann zwar die gesamte Wohnung mit alle Möglichen voll, aber jeweils dienstags wir dann gemeinschaftlich alles weggefaltet (weil mittwochs ja die Putzfrau kommt). Es lief erst holprig, aber mittlerweile kann sich auch Mademoiselle merken, dass Kleidungsstücke erst nach dem nächsten Wochenende wieder verfügbar werden. Das alles hat den großen Vorteil, dass ich nicht mehr das Gefühl habe, an-dau-ernd zu waschen. Das hat vermutlich einen großen Nachteil, wenn wir am Wochenende verreisen, aber das kam seit Einführung des neuen Wäschebeschlusses Mitte Dezember noch nicht vor. Andererseits haben wir auch alle ausreichend Kleidung für zwei Wochen im Schrank.

    Schreibt, Ihr Narren, mein Feedreader ist leer! (Stimmt nicht ganz, sind noch Texte von Don Alphonso drin, aber für die brauche ich immer eine bestimmte Gemütsverfassung).

    Sonntag, 22. Januar 2017
    Heizung

    Festgestellt, dass der Katzensitz an der Heizung der perfekte Ort ist, um Hefeteig gehen zu lassen. Wenn die Heizung eingeschaltet ist natürlich nur.

    So langsam geht mir die ständige Heizungsluft trotzdem auf die Nerven. Aber frieren ist halt auch nicht schön.

    Samstag, 21. Januar 2017
    Schön

    Das war heute ein rundum gelungener Tag. Erst gab es einen schönen Sonnenaufgang in eiskalter Luft und dann war vom Rapunzelturm aus der verschneite Taunus ganz klar zu sehen, ein schönes Winterbild in blau und weiß und glitzerndem Stahl von den Hochhäusern.

    Dann kam eine sehr angenehme Bewerberin zu Besuch und später, zu Hause, war die Wohnung perfekt aufgeräumt. Die Putzfrau ist nämlich nach 4-wöchigem Urlaub zurück, das heißt: vier Wochen lang wurde die Devise "jeder putzt hinter sich selbst her" so gut wie möglich befolgt und ab und an mal staubgesaugt oder irgenwas abgewischt, aber das ist nicht vergleichbar mit vier Stunden konzentriertem Saubermachen einer versierten Person.

    Deshalb saß ich nach Feierabend einfach nur in verschiedenen Zimmern herum und erfreute mich an der Sauberkeit. Es wirkt ja alles immer viel größer, wenn es sauber und aufgeräumt ist. Und gemütlicher ist es auch. Ich glaube, sogar die Katzen liegen etwas dekorativer herum als sonst.

    Freitag, 20. Januar 2017
    Kein Aufzuggespräch

    Frau N steigt in sehr kleinen Aufzug für maximal 4 Personen.

    Ein Mann mit Gitarre kommt um die Ecke gerannt - Frau N hält die Hand vor die Lichtschranke. Mann steigt ein.

    Frau N: Hallo.

    Mann: -

    Eine Frau mit einer riesigen McDonald's-Tüte kommt um die Ecke gerannt - Frau N hält die Hand vor die Lichtschranke. Frau steigt ein.

    Frau N: Hallo.

    Frau: -

    Es ist sehr eng.

    Frau N: Also wenn wir jetzt steckenbleiben haben wir immerhin Essen und Musik.

    Mann und Frau: -

    Aufzug hält.

    Frau N: Tschüß.

    Mann und Frau: -


    Was ist mit den Leuten?

    Donnerstag, 19. Januar 2017
    Beute

    Als Städter hat man bei Ausflügen aufs Land, so wie ich letztes Wochenende einen unternahm, ja immer diesen Drang, etwas mit nach Hause zu nehmen, Beute, irgendwas urwüchsiges, die Kinder oft Steine oder Wurzeln oder meterlange Äste, die Erwachsenen eher Nahrung.

    Ich hatte Kuchen und Brot mitbringen wollen, aber der Bäcker auf dem Land hatte geschlossen, sowieso war nur ein Laden geöffnet und dort gab es Wurst (wollte ich nicht), Marmeladen (brauchte ich nicht), Süßigkeiten von Haribo aus der Verpackung genommen und in Glasberhälter gepackt und für EUR 2,70 pro 100g verkauft (haha) - ja, ich erkenne Haribo, wenn ich es sehe, Lavendelhonig aus der Provence (aber ich war ja nicht in der Provence, ich wollte schon Beute von da, wo ich war, ansonsten kann ich mir Lavendelhonig aus der Provence doch auch im Supermarkt in der Stadt kaufen oder ich fahre halt in die Provence, jedenfalls bringe ich den ganz sicher nicht aus einem hessischen Dorf mit) und Eierlikör. Ich nahm also Eierlikör mit.

    Der Eierlikör ist sehr schmackhaft, möchte aber nicht aus der Flasche kommen. Hat man ihn einmal herausgemeißelt, hält er dafür aber enorm gut auf Eis.

    Ansonsten könnten Sie mir bitte noch die beste Handcreme der Welt empfehlen für Leute, die im Winter so trockene Hände haben, dass die Haut an den Knöcheln aufreißt, und die gleichzeitig das Gefühl von Creme an den Händen verabscheuen. Aber bitte nur die beste der Welt, darunter mache ich es nicht, da hab ich lieber Blut an den Fingern als minderwertige Creme.

    Dienstag, 17. Januar 2017
    Ich kann heute nicht.

    Ich muss mir Niedlichkeiten anschauen.

    Montag, 16. Januar 2017
    Glück

    Zum ersten Mal seit September habe ich heute wieder einem neuen Mitarbeiter die Büroetagen gezeigt. Seit September! Denn zuerst konnte ich ja wochenlang nicht sprechen und dann noch meher wochenlang nicht laufen.

    Jetzt geht alles wieder, was für ein Glück.

    Sonntag, 15. Januar 2017
    Schnee

    Heute waren wir im Schnee, Schnee-Schnee-Schnee, 5 Stunden lang, dreimal habe ich mich auf die Nase gelegt, dann hat man den Schnee auch wirklich überall und dann kann man auch wieder in der schön geheizten Wohnung auf dem Sofa sitzen.

    Samstag, 14. Januar 2017
    Was ist los mit dir?!

    Ich nenne meinen Samstags-Kampfsportkurs den I-Kurs - bis September bin ich ja immer mittwochs gegangen, völlig normale Menschen dort, samstags aber nun ein Sammelsurium an sonderbaren Gestalten mit diversen Einschränkungen, mich natürlich eingeschlossen. Daher Integrationskurs. Nicht alle haben Bein dort, manche haben auch einfach sehr viel Angst vor allem, daher geht es nochmal an die Grundlagen und heute war an der Reihe: Umgang mit Pöbeleien. Sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen und entscheiden, ob man weggehen kann oder wann der Zeitpunkt kommt, zu dem man sich endgültig zu einer Aktion durchringen muss.

    Für sowas braucht man natürlich einen Pöbler. Die Rollen wechselten zunächst, dann aber nicht mehr, weil eine Person sich als ganz besonders begabt und enthusiastisch im Anpöbeln herausstellte. So begabt, dass der eine oder andere die Nerven verlor und die Trainerin vor Lachen gegen den Sandsack lief. Richtig nerviges Gossenpöbeln, wie so ein blöder kleiner Köter, der immer wieder kläfft und ins Hosenbein schnappt.

    Das war übrigens ich. Zu meiner eigenen Überraschung zuerst, dann aber auch wieder nicht, weil mir einfiel, dass ich ja innerlich ständig vor mich hinpöbele, aus meine Mund hingegen kommen in der Regel druckreife Höflichkeiten. Und über diese Diskrepanz muss ich innerlich ständig lachen, deshalb sehe ich meistens so fröhlich aus.

    Freitag, 13. Januar 2017
    Erkenntnis

    Zwischen Tür und Angel habe ich heute plötzlich bemerkt, dass ich mich ständig mit Leuten zu einem Gespräch beim Essen verabrede, obwohl diese Tätigkeiten - Reden und Essen - gar nicht so gut zusammenpassen. Ständig hat man was im Mund, wenn man etwas sagen will, und die Hände sind auch nicht zum Gestikulieren frei und am Ende hat man noch irgendwas zwischen den Zähnen hängen.

    Ich sollte mich eigentlich gar nicht mit Leuten zum Essen verabreden. Ich rede lieber, ohne dabei zu essen. Und ich esse lieber, ohne dabei zu reden.

    November seit 6921 Tagen

    Letzter Regen: 05. März 2025, 23:32 Uhr