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    Samstag, 27. Dezember 2014
    Blogging November - 1152

    Nicht zu Ende gelesen:

    Robin Hobb: Assasin's Quest (Farseer Trilogy Book III)


    Um es kurz zu machen: Band 1 gefiel mir gut, Band 2 war etwas zäher, Band 3 zog sich. Erschwerend habe ich zwischendrin habe ich den Reader an eine Freundin verliehen, die im Krankenhaus war und keinen eigenen hat. Zurück kam er nach mehrerne Wochen dann an meinem Geburtstag, zeitgleich mit neuen Büchern, ich hatte mehr Lust, die neuen Bücher zu lesen als in Band 3 weiterzumachen und so ist es geblieben. Heute morgen habe ich nochmal reingeblättert, konnte aber die Stelle nicht mehr finden, an der ich aufgehört hatte und war genervt, das nochmal anzulesen wo ich schon war. Keine guten Voraussetzungen. Ad acta gelegt.

    Freitag, 26. Dezember 2014
    Blogging November - 1151

    Ich weiß nicht, welcher Wochentag heute ist. Ich wurde wach, als es gerade hell wurde (ca. 8 Uhr?), habe die Spülmaschine ausgeräumt, keinen Sinn in diesem Wachzustande gesehen und mich folglich wieder ins Bett gelegt und weitergeschlafen.

    Das nächste Mal wurde ich wach, als es ganz hell war (ca. 11 Uhr?), ich hatte Hunger, es gab Frühstück. Ich zog vom Bett um auf die Couch. Später hatte ich wieder Hunger, es wurde langsam dunkel (ca. 17 Uhr?), ich bestellte Pizza.

    Jetzt ist es ganz dunkel, irgendwann werde ich wohl schlafen gehen.

    Donnerstag, 25. Dezember 2014
    Blogging November - 1150

    Sollten Sie einmal Bratapfelreste haben - es vermutlich nicht sofort einsichtig, wie es zu so einer Situation kommen kann, aber nach dem Festessen am Heiligabend kann das zwischen Kuchen, Plätzchen und Süßigkeitenteller vielleicht einmal passieren - habe ich folgenden Tipp für Sie:

    Wenn Sie (ein bis zwei Tage später) wieder Appetit haben, zerhacken Sie die Reste grob, packen Sie in eine kleine Pfanne und pressen Sie noch etwas Orangensaft drüber. Dann erhitzen und wie Kompott über reichlich Vanilleeis (Walnusseis passt auch gut) geben. Obendrauf schadet ein Schluck Eierlikör sicherlich nicht.

    Donnerstag, 25. Dezember 2014
    Blogging November -1149

    Von meiner Schwester habe ich ein Weihnachtsgeschenk bekommen, das mir außergewöhnlich viel Freude bereiten wird. Dabei handelt es sich um ein sebstgemachtes und auch selbst entworfenes Ding, das man als "Schulterblattwärmer" bezeichnen könnte.

    Ich friere nämlich eigentlich so gut wie immer an den Schultern und Schulterblättern. Aber ansonsten nicht. Schon gar nicht im Nacken, da ist mir immer zu heiß. Und am Dekolleté auch nicht. An den Armen sowieso nicht. Nur an den Schultern und Schulterblättern, dort dafür sehr, so sehr, dass ich davon häufig Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen bekomme.

    Nun könnte ich mir einen Schal umbinden. Dann ist es aber natürlich im Nacken zu warm und dünne Halstücher gehen nicht bis zur Schulter. Ich könnte mch in ein Pashmina drapieren, das hängt aber zu sehr herum, ins Essen, stört bei schnellen Bewegungen. Eine Jacke insgesamt ist viel zu warm. Eine Weste ist besser, aber auch noch zu warm am ganzen Obekörper. Es ist also alles irgendwie schwierig und nichts verschafft mir das komplette Wohlgefühl.

    Das hatte ich neulich meiner strickenden Schwester gegenüber geäußert, und offensichtlich hat sie sehr gut zugehört und mir ein Dings gestrickt, das Sie sich wie den oberen Teil einer West vorstellen können. Die oberen 15 cm ungefähr. Es ist hat einen relativ weiten Ausschnitt, wärmt also keinesfalls den Nacken. Es bedeckt die Schultern, endet aber dann, also nichts, wo die Arme durchschlüpfen müsssten. Hinten ist es ein kleines bisschen länger und reicht über die Schulterblätter. Vorn ist es weiter ausgeschnitten und kürzer und wird es mit einem Knopf zusammengehalten, damit es nicht verrutscht.

    Ich habe den Schulterblattwärmer natürlich sofort bei der Bescherung angelegt und werde ihn so schnell nicht mehr ausziehen, so begeistert bin ich. Das komplette Wohlgefühl - jetzt ist es da.

    Dienstag, 23. Dezember 2014
    Blogging November - 1148

    21:00 Uhr: Mama und Papa N. brechen aus der novemberregenschen Wohnung Richtung Hotel, 500 m entfernt, auf.

    21:30 Uhr: Frau N. findet die Schuhe von Mama N. im Flur.

    1. Gedanke: Ist sie wirklich in Mademoiselles Rutschsocken gegangen? Hihi.

    2. Gedanke: Ohgott! Beginnende Demenz?? (Schweißausbruch)

    3. Gedanke: Moment mal - sie wollten doch anrufen, wenn sie angekommen sind?! (weiterer Schweißausbruch)


    Ein Anruf auf dem Handy ergab: sie hatten vergessen, anzurufen, weil im Hotel eine mysteriöse Situation, die eine Flasche Bitter Lemon einschloss, zu lösen war. Genaueres wird mir morgen erzählt. Und die Schuhe wurden natürlich nicht vergessen sondern sind schon für "schick" am Heiligabend hier gelagert. Es waren für den Rückweg noch Stiefel dabei.

    Montag, 22. Dezember 2014
    Blogging November - 1147

    Wer im Hause N. die Weihnachtsgeschenke bringt, ist nicht eindeutig zu beantworten.

    Natürlich kennen wir hier den Weihnachtsmann. Einmal einfach so, man begegnet seinen Abbildungen ja überall, und Mademoiselle kennt ihn auch aus den "Briefen vom Weihnachtsmann" von Tolkien - den alten Herrn, der am Nordpol wohnt und sich mit ungezogenen Eisbären herumschlagen muss, die jedes Jahr neues Chaos anrichten. Der Weihnachtsmann hat natürlich irgendwie mit Weihnachten zu tun, das ist klar. Aber zu uns kommt der Weihnachsmann nicht.

    Am Heiligabend kommt bei uns zu eim nicht genau bekannten Zeitpunkt das Christikind - ein kleines, langhaarig-blondes Mädchen (!) in weißem Kleid - zum Fenster hereingeflattert. Ins Wohnzimmer, in dem der Weihnachtsbaum steht. Wann das Christkind kommt, wissen wir nicht genau, das findet nämlich immer statt, wenn wir gerade in einem anderen Raum sind. Wir wissen aber, wann das Christkind geht: dann läutet nämlich ein kleines Glöckchen, alle stürmen ins Wohnzimmer, finden das Christkind aber nicht mehr vor. Nur das Fenster ist noch einen Spalt geöffnet, es kommt kühle Luft herein und die Kerzen flackern. Die Kerzen hat das Christkind angezündet, außerdem hat es wohl noch so eine Art "Kontrollblick" durch den Raum schweifen lassen. Geschenke hat es jedoch auch nicht gebracht - wie sollen so große Pakete auch durch einen Fensterspalt passen?

    Die Geschenke haben nämlich tatsächlich wir - also die gesamte Familie - besorgt. Wir helfen dem Christkind. So ein kleines Mädchen kann das ja nicht alles allein bewerkstelligen. Herr N. und ich als Eltern helfen dem Christind ziemlich viel, andere Verwandten auch, und natürlich auch zunehmend Mademoiselle. Momentan ist sie in einem Alter, in dem ihr "dem Christkind helfen" mindestens genauso viel Freude bereitet, wie beschenkt zu werden.

    Es ist aber bei weitem nicht so, dass wir einfach Geschenke für irgendwen kaufen würden! In Wirklichkeit geht das folgendermaßen: jeder kann dem Christkind gegenüber Wünsche äußern - das kann man am besten abends nach Einbruch der Dämmerung auf dem Balkon tun, oder auch morgens, wenn die Engel gerade Plätzchen backen, oder auch im Bett, oder man kann dem Nikolaus einen Zettel mitgeben. Eigentlich kann man den Wunsch auch nur denken. Das Christkind sammelt diese Wünsche und sucht Personen aus, die als Erfüllungsgehilfen in Frage kommen. Denen teilt es die Wünsche mit - per Gedankenübertragung. Die haben dann also sozusagen eine Eingebung, worüber sich jemand anders freuen könnte, und gehen einkaufen. Sie verpacken das Geschenk, legen es unter den Baum, und das Christkind kommt dann am Heiligabend eben nur noch zur Endabnahme vorbei. Vielleicht finden Sie das kompliziert oder esoterisch, es funktioniert aber erstaunlich gut.

    Neben dem Christkind bringt bei uns aber noch jemand Geschenke, und zwar: die verstorbenen Ratten. Die schenken meistens totalen Quatsch und bringen auch manchmal Sachen durcheinander. Die Ratten sind dem Christkind, was der Nordpolarbär dem Weihnachtsmann ist. Es könnte zum Beispiel passieren, dass die Ratten eine Rolle Klopapier schenken, damit man sich damit ein schönes Kuschelbett nach Rattenart polstern kann. Oder eine Banane, weil sie die selbst gerne mögen. Letztes Jahr schenken sie eine Packung Spekulatius, die haben sie immer gerne gefressen, deshalb war die Packung auch schon zu 1/4 leer. So ist das mit den Ratten. Sollten die Katzen in einer hoffentlich fernen Zukunft bei den Geschenken mitmischen, bekommen wir vermutlich alle nur noch leere Pappkartons.

    Als Mademoiselle vier oder fünf war, ließ sie mich wissen, dass ihr jetzt klar sei, dass es den Weihnachtsmann nicht wirklich gäbe. Und das Christkind nicht. Und den Nikolaus auch nicht. Halt nur den Osterhasen eben!

    Das hindert sie aber nicht daran, auf das Glöckchen zu warten (tatsächlich möchte sie es dieses Jahr selbst läuten, wenn das Christkind davongeflogen ist - Glöckchen muss aber jedenfall sein!), oder dem Nikolaus Schnaps und seinem Esel Zuckerstücke vor die Tür zu stellen.

    Sonntag, 21. Dezember 2014
    Blogging November - 1146

    Nachdem ich stimmlich gestern Voldemort, wenn er Parsel spricht, war, war ich heute komplett stimmlos und es war ein sehr, sehr langer Tag. Zum einen fühlte ich mich insgesamt besser und voller Energie und so hatte ich schon vor Mittag drei Sorten Plätzchen gebacken, diverse Ladungen Wäsche gewaschen und die Geschenke für die gesamte Familie eingepackt. Ab diesem Zeitpunkt wurde ich aber immer genervter, denn nicht sprechen zu können ist unglaublich anstrengend, jedenfalls, wenn man jemand ist, der sehr viel über Sprache regelt.

    So ruft mein Kind, wie ich finde, überproportional häufig aus irgendeinem Winkel der Wohnung "Mama???". Dann springe ich natürlich nicht auf, sondern brülle zurück: "Was ist??". Meist folgt ein "Komm mal!", ich antworte "Komm du!". Geht nicht!, Warum?, Siehst du dann!, Sag es mir!, Dann lass!, Ok! schließen sich meist an. Und das sind noch die einfachen Fälle. Schwieriger ist es, wenn irgendwo aus der Wohnung ein panisches "Scheiße, Hilfe!!" ertönt. Irritierenderweise handelt es sich oft um Notfälle wie einen vom Hochbett gefallenen Stift, den "jemand" aufheben und nach oben anreichen müsste. Ein nur mittellautes "Upsi!" hingegen kann durchaus bedeuten, dass gerade die Badewanne überläuft oder in der Küche eine Fettexplosion stattfindet. Da muss man schon gucken gehen. Jedenfalls, wenn man nicht rufen kann.

    Stimmliche Einschränkung macht mich - hier wird der eine oder andere eventuell erstaunt reagieren - auch nicht gerade zu einem besseren Menschen. Paradoxerweise verleitet mich dieses Handicap nämlich zum Brüllen. Es ist ja so: wenn ich dem Kind sage, es soll die Tür nicht offen stehen lassen, ist es schon nervig genug, wenn genau das doch passiert. Aber im Normalfall ruft man einfach "Tür zuuu!" hinterher. Das ging heute natürlich nicht, ich musste mich also aufraffen, entweder die Tür selbst schließen oder aber - meine Methode - dem Kind hinterherrennen, es zur Tür zurückführen und mit mühsam durch stundenlanges Schweigen erworbener Reststimme "Tür! zu! kalt!"
    rasseln. Das Kind nickt, schließt die Tür, wenige Minuten später läuft es aber durch eine andere und ließ die wiederum offen. Und ich will nicht schon wieder aufstehen, ich will auch nicht zum zweiten Mal das mit der Tür sagen, es hat mich ja schon beim ersten Mal ausreichend gekostet. Ich bin unendlich angepisst und was mache ich: ich brülle! Außer, dass ich ja gar nicht brüllen kann. Es klingt für eine Millisekunde, als hätte man einer Katze auf den Schwanz getreten und endet dann in einem langen Hustenanfall. "Mama, was war das für ein Geräusch??", fragt das Kind. Man gestikuliert eine Kopfnuss und bewegt dazu stumm die Lippen mit wilden Flüchen. Das Kind fragt, ob es das filmen darf. (Nein!).

    Am Nachmittag habe ich aufgegeben, ich kümmere mich einfach um gar nichts mehr und schweige beharrlich. Mein Mund öffnet sich nur noch, um Tee aufzunehmen. Vielleicht kann ich schon wieder sprechen, weiß es nur nicht. Kann die Stimme noch weg sein, wenn man gar nicht versucht, sie zu gebrauchen? Vielleicht habe ich jetzt nicht mehr Voldemorts, sondern Schrödingers Stimme. Und definitiv Kopfschmerzen, weil sich die ganzen ungesagten Worte in meinem Kopf stauen. Manche Leute gehen ja übers Wochenende in ein Kloster, um dort zu schweigen. Ich glaube, das wäre nichts für mich.

    Blogging November - 1145

    Musik und ich ist ja sowas. Ich komme aus einer singenden Familie - ich kenne es nicht anders, als dass auf Autofahrten, unter der Dusche, beim Spülen, beim Plätzchen backen, beim Tapezieren und sowieso eigentlich immer gesungen wird. Es ist so: wenn man aufgewachsen ist wie ich, wundert man sich nicht, wenn jemand mit La Traviata die Kellertreppe hochkommt oder mit dem Weihnachtsoratorium auf den Lippen hinter dem Badezimmerschrank fegt. Mama N. ist dabei eher der Operntyp, Papa N. für Schlager und Kirchenlieder zuständig, mit den Schwestern N. habe ich mir mehrere Urlaube auf Familienfesten und Fußgängerzonen (auch, wenn es damals noch gar nicht so viele Fußgängerzonen gab), mit Pop- und Volksliedern zusammengesungen.

    Musik ist für mich vielleicht deshalb etwas, das passiert. Nichts, das ich plane. Und vielleicht deshalb habe ich, soweit ich mich erinnere, in meinem Leben genau 1 CD und 2 LPs an Musik gekauft, mehr nicht. Musik passiert immer und überall, dazu kaufe ich kein Dings und lege es in ein Gerät. Noch heute ernähre ich mich musikalisch sozusagen von Mix-Tapes, nur stecken mir die keine Jungs mehr in die Schultasche, sondern ich gebe meinen MP3-Player an Personen meines Vertrauens und erhalten ihn mit neuer Musik zurück.

    Für den Aufbau dieses Postings wäre es nun ideal, wenn ich sagen könnte, dass eine der LPs, die ich kaufte, von Queen war. Allerdings lesen Personen mit, die dem exakt widersprechen könnten.

    Queen ist mir hauptsächlich aus drei Zusammenhängen in Erinnerung: erstens, in der Schule im Musikunterricht - der Musiklehrer war großer Fan, nebenberuflich spielte und sang er in Kneipen, was aus dem Unterricht in Erinnerung geblieben ist, ist, dass wir ständig irgendwas singen sollten. Mir war das relativ egal, bei uns zu Hause wurde ja, wie gesagt, ständig gesungen, aber viele andere in meiner Klasse hassten das Singen wie die Pest, versuchten, sich davor zu drücken oder die entsprechenden Stunden zu schwänzen. Ab und an machten wir auch Quizzes - der Lehrer spielte veschiedenste Stücke auf dem Klavier an und wir mussten aufschreiben, worum es sich handelte. Dabei kam auch viel Queen vor.

    Zweitens - manchmal ist es merkwürdig, wie eigentlich kleine Ereignisse sich einbrenen - hörte Schwester N-2 Queen, als eine Freundin meiner Mutter zu Besuch war. Das muss so grob 1991 gewesen sein, diese Freundin kam dann nämlich am Kaffeetisch auf das Thema Aids zu sprechen. Das war damals noch ein relativ neues Thema und diese Frau wusste nicht wirklich gut Bescheid, ie erzählte von der Schwulenkrankheit und dass wir alle aufpassen müssten, wenn wir amerikanische Kleidung kaufen, denn man könne sich anstecken, wenn amn die anprobiert. Schwester N ging damals ziemlich in die Luft und betrieb Aufklärung, diese Szene ist mir sehr im Gedächtnis geblieben.

    Drittens haben Schwester N-1 und ich ab 1992 lange Zeit, wenn wir mit ausreichend Personen im Auto unterwegs waren, natürlich Bohemian Rhapsody angestimmt. Ich sitze dann hinten rechts, Schwester N-1 am Steuer, bzw. Sie müssen das wegen Linksverkehr seitenverkehrt betrachten, was auch der Grund ist, warum wir nicht so richtig gut sind, denn aufgrund der geographischne Entfernung fuhren wir zu selten zusammen Auto.

    Freitag, 19. Dezember 2014
    Blogging November - 1144

    Nachem ich gestern in Erwartung meiner baldigen Niederlage gegen die verschnupfte Nase zwei Packungen Nasenspray gekauft habe, ist die ganze Erkältungsangelegenheit heute - VOR Verwendung des Nasenspays - nach unten gerutscht. Das ist insofern angenehm, als dass ich jetzt wieder klar denken kann. Allerdings kann ich meine klaren Gedanken nicht teilen, ich bin äußerst wortkarg, denn nun will die Stimme nicht so recht. Nachts wachte ich schon vor Halsschmerzen auf, morgens ging dann gar nichts mehr. Dabei finde ich die Klangfarbe meiner Stimme durch die Erkältung durchaus verbessert! Außerdem scheinen irgendwelche Kämpfe im Bereich der unteren Atemwege stattzufinden. Ich kann gar nicht so gut Treppen steigen, weil dazu trotz Schnappatmung nicht genug Luft im Körper ankommt. Und atme ich tiefer, setzt ein gruseliges Rasseln und Knistern ein.

    Morgen mal ausschlafen.

    Mittwoch, 17. Dezember 2014
    Blogging November - 1142

    Jeder ist bekanntlich in irgendetwas besonders gut und ich bin ganz außerordentlich gut im Schlafen. Ich kann so gut wie immer und überall schlafen, schlaflose Nächte habe ich maximal 1-2 im Jahr und das ist immer, bevor ich eine richtig heftige Erkältung bekomme, anscheinend fährt das Immunsystem dann en gesamten Körper hoch, alles ist in Alarmbereitschaft und deshalb kann ich nicht schlafen.

    Schlafen kann ich also immer, so richtig gut schlafe ich allerdings nur, wenn ich eine Vielzahl an kleinen Kissen mit Baumwollbezug habe. Baumwollbezug, weil an allem anderen meine Haare elektrisch werden, Funken sprühen (das ist mir noch relativ egal) und in meine Nase fliegen (das stört mich sehr). Viele und klein müssen sie aus folgendem Grund sein: erstens, ich schlafe auf dem Bauch mit dem Kopf seitlich. Da kann man nicht so ein aufgeplustertes Riesenkissen haben, wie soll das gehen. Gar kein Kissen geht aber auch nicht, das ist unbequem am Ohr. Man braucht also für den Kopf schonmal ein kleines Kissen, nur so eben zur Polsterung.

    Zusätzlich neige ich dazu, auf meinen Händen zu schlafen. Beim Schlafen stört mich das nicht, aber beim Aufwachen, konkreter: beim Aufstehen. Stellen Sie es sich etwa so vor: der Wecker klingelt, ich erwache und finde meine Hände an den Handgelenken abgeknickt unter meinem Torso wieder, falle beim Versuch, mich aus der Bauchlage hochzustützen platt aufs Gesicht, rolle mich auf die Seite, ziehe sie heraus, habe kein Gefühl darin, werfe beim Versuch, den Wecker auszuschalten, alles (und das ist viel!) vom Nachttisch zu Boden. Das ist ungünstig. Die Hände sollten also lieber über der Decke bleiben und genau das kann ich durch die anderen kleinen Kissen herbeiführen, diese stützen die Hände nämlich in optimaler Lage neben dem Kopf ab (dieser ruht dann in der Armbeuge und bieten ihnen eine sanfte Anregung, in dieser Position zu verbleiben. Was sie dann meistens auch tun und dann funktioniert beim Weckerklingeln auch alles besser.

    Mitterweile bin ich ja auch in dem Alter, in dem man guten Schlaf zu schätzen weiß (früher fand ich meine Schlafneigung eher lästig). Insofern reise ich heutzutage sogar oft mit Kissen (Singular - nur das Kopfkissen kommt mit, das mit den Händen nehme ich vorübergehend in Kauf). Vermutlich ist das genetisch bedingt, meine Mutter nämlich reist immer mit Decke, da hat sie spezielle Anforderungen, die ich nicht kenne, aber dennoch viele Jahre eines Lebens verlacht habe. Und jetzt reise ich selbst mit Kissen, gut, das ist nur einen Bruchteil so groß, aber wer weiß, was noch kommt.

    Mittwoch, 17. Dezember 2014
    Blogging November - 1141

    Immer, wenn ich sage, dass ich mein Aggressionsproblem glücklicherweise im Griff habe, schmunzeln meine Gesprächspartner. Was für mich der Beweis ist, dass ich die Sache tatsächlich seit vielen Jahren fast ausschließlich im Griff habe, und so wirke ich meist heiter und gelassen und das ist ja eigentlich auch ganz wunderbar.

    Der Trick ist, die Energie umzuleiten. Im Büro beispielsweise gehe ich Treppen steigen, wenn ich mich sehr aufrege. In so einem Hochhaus gehen einem die Treppen ja nicht so schnell aus, das ist eine praktische Angelegenheit. Manchmal ist es aber auch nicht ganz so einfach, heute z.B. war das Carsharing-Auto nicht da, als ich es abholen wollte, ich rief also beim Anbieter an und erfuhr, dass der Vorfahrer sich bedauerlicherweise um mindestens eine halbe Stunde verspäten würde. Nun ist mein Tag sehr durchgetaktet, eine halbe Stunde Puffer habe ich nicht, schon gar nicht von jetzt auf gleich. Die wirklich sehr hilfsbereite Frau am anderen Ende der Leitung bot mir einen Wagen knapp 1,5 km entfernt an, ich konnte in dem Moment aber nicht sofort sagen, ob mir das hilft oder nicht, denn ich musste erst einmal die noch zur Verfügung stehende Zeit mental mit den neuen Wegen abgleichen, und mich dabei immer gegen eine rote Wolke aus Wut hinter den Augäpfel stemmen, die mich dazu gebracht hätte, das Telefon auf den Boden zu werfen und dann mit dem Kopf so lange gegen den Bahnhof, vor dem das Auto stehen sollte, zu rennen bis er einstürzt. Schwierig, schwierig, die Frau wollte wissen, ob sie das andere Auto denn nun buchen solle, ich sagte ihr, sie müsse jetzt Geduld haben während ich mit ihr am Ohr ein paar Minuten herumlaufe und mental die nächsten 5 Stunden neu voraussehe. Wir konnten uns dann einigen.

    Besonders stolz war ich heute noch auf meinem Einfall, die widrige Situation ganz besonders clever zu meinem Nutzen zu verwenden: neben dem Parkplatz dieses anderen Autos lag nämlich ein Augenbrauenzupfsalon - und zwar ein mir bislang unbekannter. Mit so viel Adrenalin im Blut tut Augenbrauenzupfen natürlich überhaupt nicht weh, das nutzte nach Rückgabe des Wagens noch schnell aus und hatte so doch etwas aus der Situation gewonnen - wenn auch keinen neuen Stammzupfsalon. Eine andere Kundin im angeschlossenen Nagelstudio war nämlich mit irgendwas unzufrieden und tat dies kund, indem sie das gesamte Sammelsurium an Lacken, Ölen, Feilen, Scheren, Clipsen und so weiter mit dem Arm von einem der Nagelmachtische wischte. Dass manche Leute sich immer so aufregen müssen!

    November seit 6613 Tagen

    Letzter Regen: 28. April 2024, 22:43 Uhr