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    Freitag, 10. Oktober 2014
    Blogging November - 1073

    Schnelles Essen: Paprika-Pfanne mit Schafskäse


    Heute kam das Mittwochskind zu Besuch, die Schule mit Ganztagsbetreuung endet nämlich heute und morgen um 12:35 Uhr, immerhin hatten beide Mädels aber noch Fußball und waren daher noch bis 14 Uhr betreut. Zur Realität der Kinderbetreuung lesen Sie doch einfach mal hier.

    Jedenfalls, da die Schule um 12:35 Uhr endete, gab es dort kein Mittagessen (was übrigens trotzdem bezahlt wird, da dem Eigenbetrieb der Stadt nicht zugemutet werden kann, einzelne Tage aus der Abrechnung herauszunehmen), wir wollten aber noch auf ein Herbstfest, also hielt ich die Kinder hin mit: je einem Crêpes, einem geteilten Spieß Weintrauben in Schokolade, einem geteilten Netz Mandarinen, je einem Paradiesapfel, je einem trockenen Brötchen und je einem Apfel. Wir sprechen über einen Zeitraum von zwei Stunden. Und als wir dann zu Hause waren, hatten die Kinder riiiieeeesigen Hunger!! Deshalb kochte ich schnell.

    Was man in 20 Minuten sehr lecker hinbekommt ist Folgendes:

    Zutaten (für 4)

    3-4 Paprika (bei mir alle rot)
    eine Menge kleine Tomaten
    1 Dose gehackte Tomaten
    2-3 Zwiebeln
    1-2 Knoblauchzehen
    2-3 Möhren
    1 Block Schafskäse
    Olivenöl
    Gewürze wie Pfeffer, Salz, Kräuter, Zucker, Paprikapulver
    Reis

    Als erstes schnell das Reiskochen anfangen.

    Dann Olivenöl in die Pfanne und jetzt in schneller Folge die Zwiebeln schnibbeln und rein, Knoblauch schnibbeln und rein, Tomaten waschen, ganz lassen und rein, Möhren schälen und in dünne Scheiben schneiden und rein, Paprika waschen und in Streifen schneiden und rein, zwischendurch immer mal Rühren, wenn der Moment günstig erscheint, die Tomaten aus der Dose drauf, Deckel drauf, köcheln lassen. Bei Gelegenheit nach Belieben würzen.

    Wenn der Reis fertig ist, Herd abschaltenen Deckel vom Rest abnehmen und den Schafskäse drüberbröseln. Während man den Reis schonmal auf die Teller verteilt, kann der Schafskäse anschmelzen und alles ist fertig.


    Und die Kinder mussten dann doch nicht den Hungertod erleiden.

    Donnerstag, 9. Oktober 2014
    Blogging November - 1072

    Leider bin ich heute verhindert wegen CandyCrush Level 238.

    Mittwoch, 8. Oktober 2014
    Blogging November - 1071

    Als ich gerade die Katzenklos grundreinigen wollte, klingelte das Telefon. Nun gehe ich normal nie ans Telefon, wenn ich die anrufende Nummer nicht kenne, aber es war eine Handynummer und das Kind außer Haus, das weiß man ja nie.

    Frau N: Novemberregen?!

    Mann: Guten Tag, spreche ich mit Frau Novemberregen? (Callcentergeräusche im Hintergrund)

    Frau N: (seufzend) Ja. Aber Sie verschwenden nur Ihre Zeit, lassen Sie uns wieder auflegen.

    Mann: Ich verschwende doch nicht meine Zeit, wenn ich mit einer so netten jungen Dame plaudere!!

    Frau N: (macht Würgegeräusche)

    Mann: Ich rufe an von Irgendwas-mit-DVDs-und-Musik-und-Computerspielen, sie haben vor einiger Zeit an einem Gewinnspiel von uns auf der Straße teilgenommen.

    Frau N: Das kann ich mir nicht vorstellen.

    Mann: Doch, ich habe ihr Kärtchen hier. Vielleicht wollte Ihnen auch jemand was Gutes tun und hat es für Sie ausgefüllt, es geht immerhin um den Gewinn eines Kleinwagens!

    Frau N: Ach und dieser jemand hat auch gleich zugestimmt, dass meine Daten für Werbezwecke verwendet werden.

    Mann: Zum Glück, sonst könnte ich Sie mit meiner guten Neuigkeit heute gar nicht anrufen. Ich habe sogar zwei gute Neuigkeiten für Sie!

    Frau N: Zwei Kleinwagen?

    Mann: Nein, aber am Kleinwagen sind Sie auch schon ganz, ganz nah dran!

    Frau N: Wie nah denn?

    Mann: Wir verlosen den Ende des Jahres.

    Frau N: Achso, zeitlich nah dran, ich dachte, von der Wahrscheinlicheit her. Wie nah bin ich denn von der Wahrscheinlichkeit her dran?

    Mann: Auch schon ganz nah!

    Frau N: Wie viele ausgefüllte Kärtchen haben Sie denn?

    Mann: Wie viele Kärtchen wir haben?

    Frau N: Ja, damit wir die Wahrscheinlichkeit ausrechnen können. Ich würde eher sagen, sie sinkt über die Zeit, oder? Weil Sie ja immer mehr ausgefüllte Kärtchen erhalten. Insofern ist "schon nah dran" eigentlich nicht richtig, Sie müssten sagen "schon etwas weiter weg".

    Mann: Also, ich drücke Ihnen jedenfalls ganz fest die Daumen! Und heute habe ich zwei andere Preise für Sie, die Sie auch schon ganz sicher haben!

    Frau N: Ah.

    Mann: Freuen Sie sich?

    Frau N: Ich weiß nicht. Ich habe Sie eben gegoogelt und Sie haben nichts im Angebot, das mich interessiert.

    Mann: Ich habe aber etwas ganz anderes für Sie. Eine Reise!

    Frau N: Ach. Eine Reise.

    Mann: Ja. Und sogar für 2 Personen. Wo möchten Sie denn gerne hinreisen?

    Frau N: Ich möchte im Moment gar nicht verreisen.

    Mann: Der Gutschein gilt ja auch noch 2 Jahre. Ich würde doch sagen, ich schicke Ihnen den einfach mal zu! Nicht war? Es ist ja alles ganz unverbindlich. Sie könne sich das dann mal in Ruhe anschauen.

    Frau N: Wenn Sie möchten.

    Mann: Es gibt nur einen Haken!

    Frau N: Ach.

    Mann: Ihre Reisebegleitung bin ich!

    Frau N: Ach.

    Mann: 2 Personen. Sie und ich. Das war natürlich ein Scherz. Haha.

    Frau N: Haha.

    Mann: Kochen Sie gerade nebenher?

    Frau N: (das Katzenklo reinigend) Genau.

    Mann: Das höre ich. Was gibt es denn Gutes?

    Frau N: Spaghetti Bolognese.

    Mann: Kochen Sie ruhig weiter, während wir sprechen, es muss ja alles fertig sein, wenn Ihr Mann heimkommt.

    Frau N: So ist es.

    Mann: Nun dann zu Ihrem zweiten Preis: wir schenken Ihnen eine zweijährige kostenlose Mitgliedschaft bei uns! Wie viel Geld geben Sie denn monatlich aus für DVDs, Musik und Spiele?

    Frau N: Gar keins.

    Mann: Hahaha! Aber Frau N., Sie wissen schon, dass Raubkopien strafbar sind?

    Frau N: Wollen Sie mir etwas unterstellen?

    Mann: Nur ein Scherz, nur ein Scherz. Sie bekommen dann ganz unverbindlich unseren Katalog geschickt.

    Frau N: Ach, den bekommt man bei Ihnen nur als Mitglied?

    Mann: Die Mitgliedschaft hat noch weitere Vorteile, unser Geschäftsmodell ist [blablabla], dadurch haben wir Preise, die um bis zu 50 oder 60 Prozent unter dem Marktpreis liegen. Wenn Sie also im Monat 100 Euro für Musik ausgeben, sparen Sie mindestens 50 Euro ein. Jeden Monat! Das sind im Jahr auch schon 600 Euro!

    Frau N: Aber ich gebe ja 0 Euro aus.

    Mann: Das macht ja nichts, falls Sie dann doch mal etwas brauchen, sparen Sie bares Geld! Sie gehen ja kein Risiko ein. Wenn die kostenlose Mitgliedschaft dann nach 2 Jahren endet, laufen Sie auch nicht in eine Kostenfalle oder so. Sie zahlen dann weiterhin nichts, es bleibt alles genau so, dass Sie nur eben weiterhin den Mindestumsatz von 49,99 Euo im Quartal haben.

    Frau N: Jetzt haben Sie mich verloren.

    Mann: Kein Problem, Frau N., kein Problem. Ich schicke Ihnen das am besten alles einfach mal schriftlich zu. Dann können Sie sich das in Ruhe anschauen und entscheiden, ob das was für Sie ist. Ganz unverbindlich.

    Frau N: Ja, machen Sie das mal.

    Mann: Dann lassen Sie uns die Daten kurz abgleichen - ja, stimmt alles. Sind Sie denn Sparkassenkunde oder eher bei der Volksbank?

    Frau N: Wie bitte?

    Mann: Bei welcher Bank sind Sie denn

    Frau N: Warum wollen Sie das denn jetzt wissen?

    Mann: Das muss ich im Begrüßungsschreiben angeben.

    Frau N: Warum das denn?

    Mann: Das ist doch immer so, Frau N. Bestellen Sie manchmal online?

    Frau N: Gelegentlich.

    Mann: Dann müssen Sie doch auch Ihre Bankverbindung angeben.

    Frau N: Aber doch erst bei der Bestellung, nicht, wenn ich die Internetseite anschauen möchte.

    Mann: Es ist aber ja wie eine Bestellung, nur eine kostenlose Bestellung eben. Wir schicken Ihnen ja ein Begrüßungspaket mit dem Reisegutschein und einen 10-Euro-Gutschein und auch schon zwei DVDs, damit Sie sehen, dass wir Qualität verkaufen, und noch viel mehr, da müssen wir schon wissen, dass Sie auch eine Bonität haben! Ich will Ihnen nichts unterstellen, aber wir hatten schon Kunden, die haben dann einfach nicht gezahlt!

    Frau N: Aber Sie schicken mir doch Geschenke, muss ich für die etwas bezahlen?

    Mann: Natürlich nicht, aber für später, wenn Sie dann bestellen.

    Frau N: Für später kann ich meine Bankverbindung später angeben.

    Mann: Wir machen das immer vorab, dann hat man alles geregelt und Sie müssen sich um nichts mehr kümmern.

    Frau N: Was machen Sie denn vorab?

    Mann: Wie ich schon sagte, wir prüfen Ihre Bankverbindung.

    Frau N: Sie prüfen meine Bankverbindung? Denken Sie nicht, dazu bräuchten Sie mein Einverständnis? Oder ein berechtigtes Interesse, das stärker wiegt als das Schutzbedürfnis meiner Daten?

    Mann: Das ist natürlich alles rechtlich abgesichert bei uns.

    Frau N: Ach so. Und wie genau?

    Mann: Also, da bin ich überfragt, ich bin ja nur ein kleiner Angestellter, das entscheiden Leute, die höher stehen als wir.

    Frau N: Ahja. Und wissen Sie, wie die Prüfung meiner Bankverbindung vor sich geht? Wer macht das?

    Mann: Ähm... ein Notar!

    Frau N: Ein Notar?!

    Mann: Ja, das wird durch einen Notar geprüft.

    Frau N: Ahja. Und wenn dann der, ähm, Notar herausfindet, dass ich nicht kreditwürdig bin, bekomme ich keine Geschenke?

    Mann: Ähm, also das ist doch ein sehr theoretischer Fall, Sie müssen ja auch nicht reich sein, wir prüfen das nur sehr grob...

    Frau N: Ihnen ist doch sicher bekannt, dass Sie die Gewinnspielpreise nicht von einem Kauf abhängig machen dürfen?

    Mann: Das machen wir ja auch nicht, aber ich darf Ihnen den Brief ohne Ihre Bankverbindung gar nicht schicken.

    Frau N: Nein?

    Mann: Davon haben Sie sicher auch gehört, man darf keine Proforma-Briefe verschicken.

    Frau N: Davon habe ich überhaupt noch nie gehört.

    Mann: Proforma-Briefe. Das ist Lateinisch. In den Briefen müssen alle Ihre Daten stehen, das wurde bei Gericht so beschlossen!

    Frau N: Die Post muss mir persönlich adressierte Werbung auch einwerfen, wenn ich am Briefkasten einen Aufkleber mit "keine Werbung" habe. Das ist aber auch das einzige, was in Bezug auf unsere Situation hier interessant ist.

    Mann: Frau N., aber es ist ja alles ganz unverbindlich. Ich schicke Ihnen das alles einfach zu und Sie schauen ganz in Ruhe, mit Ihrem Mann!

    Frau N: Wenn Sie es mir ohne Bankverbindung schicken, gerne.

    Mann: Frau N, ich habe es doch gerade erklärt. ABer ich erkläre es Ihnen auch gerne noch einmal. Ich kann Ihnen die Unterlagen nur mit Ihrer Bankverbindung schicken! Sonst entgeht Ihnen alles! Zwei Jahre kostenlose Mitgliedschaft, alle Vorteile und die Reise auch!

    Frau N: Nicht so schlimm.

    Mann: Und dafür haben wir jetzt fast 20 Minuten telefoniert?!

    Frau N: Ich habe gleich am Anfang gesagt, dass Sie Ihre Zeit verschwenden. Auf Wiederhören!


    Das Katzenklo war dann auch blitzblank.

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    Heute aussortiert: Alte Weiterbildungsunterlagen, zerknautschte Papierreste, alte Ordnerrückenschilder, morsche Gummibänder.

    Dienstag, 7. Oktober 2014
    Blogging November - 1070

    Neulich zu Ende gelesen:

    Scott Lynch - The lies of Locke Lamora (Gentleman Bastards)


    Die Geschichte spielt in einer Fantasy-Welt mit mittelalterlichen Elementen, aber auch mit Magie. Die Hauptperson, Locke Lamora, ist ein Waisenkind, das von einer Bande aufgegriffen wird, die Kindern das Stehlen beibringt. Nach kurzer Zeit wird er von dort aber wegen Fehlverhaltens an eine andere "Organisation" weitergereicht. Und so nimmt die Handlung ihren Lauf.

    Auch dies ist ein Buch, das mir von dem Tool von Frau Fragmente empfohlen wurde. Also lud ich mir eine Leseprobe herunter, begann zu lesen und brach nach ein paar Seiten genervt ab. Grund war, dass der Sprachstil mir missfiel.

    Dann war ich aber irgendwo, ich habe vergessen, wo, jedenfalls hatte ich kein neues Buch und aus Langeweile las ich die Leseprobe dann doch noch etwas weiter - und nur wenige Seiten später hing ich dann drin. Die Handlung ist schnell, nimmt oft unerwartete Wendungen,ist witzig, ist auch traurig und ist vor allen Dingen sehr spannend.

    Und jetzt muss ich sagen: The Lies of Locke Lamora ist eines der besseren Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.

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    Heute weggeworfen: Socken mit Loch und mehrere angegessene Eis aus dem Eisfach.

    Sonntag, 5. Oktober 2014
    Blogging November - 1069 (Wmdedgt 10/14)

    Die übrigen Wmdedgts finden sich hier.

    Ich wachte in meinem alten Kinderzimmer auf, weil ich mit Mademoiselle das Wochenende bei meinen Eltern verbracht hatte - unter anderem, um Frau Herzbruch in das Dunkelrestaurant auszuführen. Als ich aufwachte, war es kurz nach 6 Uhr, Mademoiselle schlief neben mir noch tief und fest und so drehte ich mich auch nochmal um. Das nächste Mal erwachte ich um halb 10, Mademoiselle schlief immer noch tief und fest und, wie ich dann auch durch Handauflegen feststellte fieberfrei. Während ich im Dunkelrestaurant war, was sie nämlich krank geworden mit Fieber, Hals und etwas Ohr, aber die Oma hatte natürlich alles bestens im Griff und so ging es ihr am Samstag schon wieder besser, bis abends die Temperatur wieder anstieg. Das Einschlafen klappte aber ohne Fiebersaft und die Nacht verlief ohne Zwischenfälle, so dass das Ausschlafen am Morgen von mir eindeutig als "Gesundschlafen" intepretiet wurde. So nahm ich mir ein Buch, blieb neben dem gesundschlafenden Kind liegen und las. Um 10 wachte Mademoiselle aber auch auf und wir lagen noch gemeinsam bis 11 Uhr lesend im Bett, dann waren wir hungrig.

    Mama und Papa Novemberregen hatten natürlich schon zu einer absurden Uhrzeit gefrühstückt, leiseten uns am Tisch aber noch einmal Gesellschaft und wir lösten gemeinsam Kreuzworträtsel. Danach besprachten wir, wie der Rest des Tages ablaufen sollte: frühestens 1 Uhr Mittagessen, danach Sachen packen, spätestens halb 4 Abreise, kein Kaffee und Kuchen mehr.

    Während Mademoiselle von ihrer Oma das Häkel beigebracht bekam, war ich im Bad und zog mich um, dann setzte ich mich auf die Couch und schaute zu, dann legte ich mich auf Couch und las weiter mein Buch. So ging es bis zum Mittagessen. Nach dem Mittagessen schaute ich mit Mademoiselle "Das Geheimnis des 7. Weges" auf DVD, und in diesem Zustand erwischte uns auch der geplante Abreisezeitpunkt um 15:30 Uhr. Der Rest des Tages verzögerte sich entsprechend, wir waren eine Stunde später auf der Autobahn und dementsprechend auch erst um 19 Uhr zu Hause.

    Der Rest des Tages ging damit drauf, alle Sachen wieder auszupacken, besonders das mitgegebene Essen, die Waschmaschine anzuwerfen, die Spülmaschine auch und dies und das.

    Jetzt ist das Kind im Bett, der Kater liegt unter meiner Decke auf der Couch, die Katze sitzt mitten im Raum und meckert und Herr N. schaut einen Film mit einem lebendigen Teddybären.

    Sonntag, 5. Oktober 2014
    Blogging November - 1068

    Das Erlebnis, das ich Frau Herzbruch gestern schenkte, war der Besuch in einem Dunkelrestaurant und, hurra, es war nicht schrecklich. Auch, wenn ich es im allerersten Moment so unglaublich schrecklich fand, dass ich komplett alles abbrechen wollte, eine regelrechte Panikattacke beim Betreten es stockdunklen Raumes mit dem Gefühl, Boden, Wände und Decke würden auf mich zurücken und mich ersticken. Allerdings konnte ich keine Worte finden um vorzuschlagen, das Erlebnis doch lieber bleiben zu lassen, und so beruhigte ich mich dann einfach. Und je länger wir dort waren, desto entspannter und normaler fand ich alles und habe das Erlebnis vollumfänglich umarmt.

    Neben einem Abend im Dunklen schenkte ich Frau Herzbruch aber noch etwas angemessen Doofes, nämlich Schienenersatzverkehr, der auf der Hinfahrt noch recht unterhaltsam war, auf dem Rückweg aber definitiv nicht mehr. So bleiben wir immerhin unserer Tradition treu.

    Freitag, 3. Oktober 2014
    Blogging November - 1067

    Ich gehe jetzt los und treffe mich mit Frau Herzbruch und wir erleben das Erlebnis, das ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe. Das könnte sehr lustig werden, vielleicht auch sehr schrecklich, das würde unserer Tradition entsprechen und schließt sich erfahrungsgemäß nicht aus.

    Bleiben Sie dran!

    Freitag, 3. Oktober 2014
    Blogging November - 1066

    Straße, vierspurig, 50 Meter von der Fußgängerampel (rot) entfernt, Frau N. mit dem Rad auf der rechten Spur stadteinwärts, Frau auf Krücken humpelt quer über drei Fahrbahnen und rennt vors Rad. Vollbremsung knapp vor Touchierung.

    Frau N: Sagen Sie - haben Sie einen an der Waffel?!

    Krückenfrau: Ich habe Krücken!!

    Frau N: Sind die für den Kopf??

    Krückenfrau: Sie fahren mich um und ich habe Krücken!!

    Frau N: Was latschen Sie denn hier mit Ihren Krücken über die vierspurige Straße? Gleich dort ist eine Ampel!

    Krückenfrau: Die war rot.

    Frau N: Genau, die war rot, das bedeutet, Sie sollen warten, und wenn Sie nicht warten und Sie werden umgefahren, dann jammern Sie nicht!

    Krückenfrau: Sie haben mich doch gesehen!

    Frau N: Sie haben mich doch auch gesehen!

    Krückenfrau: Sie können doch nicht einfach Leute mit Krücken umfahren!

    Frau N: Habe ich ja auch nicht. Ich hätte es aber unglaublich gern getan und nur aus Vernunft habe ich gebremst.

    Krückenfrau: Ich habe einen Schreck bekommen!

    Frau N: Das freut mich!!

    Krückenfrau: Sie sind ja völlig verrückt.


    Ja nee. Ist klar.

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    Heute aussortiert: einen kleine Stapel englischer Bücher, alles Krimis. Ich lese keine Krimis mehr. Die Bücher kommen in die Give-Box, bzw. ich rufe die Frau an, die mir neulich vor der Give-Box ihre Telefonnummer gab und um englische Bücher bat, und dann werden sie vielleicht auch direkt übergeben.

    Donnerstag, 2. Oktober 2014
    Blogging November - 1065

    Durch einen Anruf meiner Schwester stellte ich heute fest, dass ich keine Ahnung habe, wie man in diesem Haushalt eine Fernsehsendung aufzeichnet. Es gibt zwar zwei Geräte, die diesen Zweck erfüllen sollen, mindestens eins davon habe ich auch mindestens einmal schon bedient (nämlich auch für meine Schwester), das ist aber jetz auch schon wieder zwei oder drei Jahre her und ich habe dieses für mich ja völlig nutzlose Wissen in der Zwischenzeit offenbar aus meinem Gehirn entfernt.

    Zum einen kann ich daraus ableiten, dass es für mich völlig unnötig ist, jemals wieder eine DVD-Player zu kaufen, der irgendetwas beherrscht, das über die Abspielfunktion hinausgeht.

    Zum anderen frage ich mich, seit wann dieses Themengebiet eigentlich so komplex geworden ist, denn meine Schwester z.B. kann die Sendung nur deshalb nicht selbst aufzeichnen, weil sie den Fernseher auf dem entsprechenden Sender laufen lassen müsste, was sie wiederum nicht will, denn sie verlässt das Haus morgens um 6 und die Sendung beginnt abends um 7. Hier bei uns müssen die Geräte, so weit ich weiß, auch in Gang gesetzt sein, Standby reicht nicht. Gut, vielleicht haben wir in der Familie eine Neigung zu unnötig komplizierten technischen Set-ups, aber mir scheint, das war alles irgendwann mal einfacher.

    Und nein, bitte erklären Sie mir jetzt nicht, woran das liegt, das hilft mir bis morgen nicht weiter und danach ist es wieder für ein paar Jahre irrelvant. Wenn Sie unbedingt etwas tun wollen, zeichnen Sie morgen um 18:50 die Aktuelle Stunde auf (WDR) und schicken mir die CD.

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    Heute aussortiert: unfreiwillig diverses Obst, das ich zum Schutz vor Fruchtfliegen im Kühlschrank gelagert und dort vergessen habe. Sehr ärgerlich. Außerdem ein zerfleddertes Alufolienmännchen, das Mademoiselle vor ein paar Schuljahren gebastelt und im Flurregal gelagert hatte und bei der Gelegenheit auch ein paar dort abgestellte Überraschungseiobjekte (von jeher ungeliebt). Ales in den Müll.

    Dienstag, 30. September 2014
    Blogging November - 1064

    Heute möchte ich kurz darstellen, warum ich mich seit 7 Jahren konsequent Brotdosenmaßregelungen durch Erziehungsinstitutionen widersetze und Aktionen wie „zuckerfreier Vormittag“, „gesundes Frühstück, „süßigkeitenfreie Pause“ und „Saftverbot“ ignoriere, obwohl ich gesunde Ernährung auch prima finde. Allerdings finde ich, jeder sollte für sich selbst entscheiden, was er unter gesunder Ernährung versteht. Ernährung ist ja beinahe wie Religion und meiner Meinung nach ist die Entscheidung, was jemand isst, zunächst einmal eine private Entscheidung und keine institutionelle.

    Häufig wird mir als Gegenargument genannt, dass diese Haltung den anderen Eltern gegenüber ungerecht ist. Wenn nämlich ein Kind einen Schokoriegel mit zur Schule nimmt, sehen das die anderen Kinder und wollen folglich auch einen Schokoriegel. Damit müssen sich dann die anderen Eltern auseinandersetzen, und das finden sie schlecht.

    Ich finde das aber völlig in Ordnung - warum sollen die Eltern ihre Ernährungsposition nicht ihren Kindern gegenüber vertreten? Man muss sich mit den Kindern ja auch über die eigenen Vorstellungen von Ordnung und Schlafenszeiten auseinandersetzen, von Gut und Böse, über das Zähneputzen und so weiter. So ist das eben, wenn man eine Meinung hat, das will man doch bestimmt jetzt nicht alles normen. Abgesehen davon, dass es eben verschiedene Ansichten gibt, was die Norm sein sollte – manche Kinder wachsen vegetarisch, schweinefleischfrei oder vollwertig auf, auch da kann man sich nicht darauf ausruhen, dass Schule oder Kindergarten das regeln.

    Anders ist es natürlich, wenn Schule oder Kindergarten das Essen anbieten – wenn man sich dann einer Institution angeschlossen hat, die eben zucker-gluten-laktosefrei-bio-vegan kocht, dann isst das Kind eben so. Wer das Essen anbietet, entscheidet, was es gibt, das ist bei uns zu Hause genauso. Und in der Konsequenz entscheidet derjenige, der die Brotdose packt auch, was hineinkommt. Und das bin ich.

    Und nun ist es so, dass ich Mademoiselle, soweit ich mich erinnere, noch nie Saft mitgegeben habe und normalerweise hat sie völlig „normgerechte“ Dinge in ihrer Brotdose wie Brot, Obst, Gemüse etc. Aber wenn mal noch ein Stück Kuchen übrig war oder wenn wir morgens beim Bäcker ein Croissant kaufen, habe ich überhaupt keine Lust, das zu diskuktieren. Es geht niemanden etwas an, ob ich finde, mein Kind „braucht“ das, oder ob ich morgens in Eile war und keinen zum Schwan geschnitzten Apfel mehr geschafft habe, oder ob Mademoiselle halt einfach Lust darauf hatte.

    Aufklärung über Ernährung finde ich gut und wichtig und schätze diese Bemühungen der Schule sehr. Als Eltern die eigene Position dem Kind gegenüber vertreten, auch zu erkären und zu diskutieren, halte ich für unabdingbar. Mit Maßregelung komme ich in keinem Kontext gut zurecht.


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    Heute aussortiert: noch nichts. Kommt vielleicht noch.

    November seit 6609 Tagen

    Letzter Regen: 26. April 2024, 21:16 Uhr