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    Sonntag, 16. Februar 2014
    Blogging November 838

    Heute gelang es mir, ein weiteres Buch zu Ende zu lesen. Das hebe ich so heraus, weil ich einerseits in den letzten Jahren ganz oft Bücher eben nicht zu ende lese - entweder im ersten Drittel, weil sie mir nicht gefallen, was ich unproblematisches Verhalten finde, oder aber, und das finde ich von mir selbst merkwürdig, auf den letzten 50 Seiten. Nämlich an der Stelle, wo der Ausgang klar ist und nur noch ausformuliert wird, also wo sozusagen die Aufräumarbeiten im Roman stattfinden. Das ist sicher Typsache - ich finde ja auch das Wegräumen nach einer Party nicht toll und auch nicht die Aktenablage im Büro. Für andere ist das Verweben der losen Enden sicher spannend.

    Andererseits bin ich sehr erstaunt, wie lange ich anscheinend momentan zum Lesen brauche. Früher habe ich Bücher weggefressen wie ein Schredder, heute brauche ich einen Monat pro Buch. Gut, das aktuelle Buch hatte rund 1500 Seiten, das sind dann also pro Tag etwa 50 gewesen und wenn man bedenkt, dass ich ja nebenher noch einige andere Sachen mache, ist das vielleicht okay.

    Es handelte sich bei dem Buch übrigens um

    Patrick Rothfuss: The Wise Man's Fear

    Das ist die Fortsetzung von diesem, es soll noch einen dritten Teil geben, aber der ist noch nicht fertig geschrieben.

    Inhaltlich ist deshalb ohne Spoiler auch nichts zu sagen, es geht halt so weiter wie in Band 1. Habe ich gerne gelesen, mich gut unterhalten gefühlt und trotzdem nachts gut geschlafen. Außerdem wüsste ich gern, wie es weitergeht. Was will man mehr.

    Samstag, 15. Februar 2014
    Blogging November - 837

    Heute morgen habe ich ein supertolles Frühstück mit Rührei und gebratenem Speck zubereitet bekommen. Mittags hat dann ein Freund für mich Spaghetti Bolognese gekocht, nachmittags eine Freundin Donauwellen, Bienenstich und Käsekuchen serviert.

    Jetzt ist es halb 10 abends. Fällt was auf? Genau, keiner hat mir Abendessen gemacht! Unverschämt...

    Freitag, 14. Februar 2014
    Blogging November - 836

    Heute ist es hier still, für Paul. Thanks, Paul, for showing me the ropes. You'll be sadly missed.

    Donnerstag, 13. Februar 2014
    Blogging November 835

    Papa N: Und stelle dir vor, da muss ich mir tatsächlich noch einen neuen Backofen kaufen! Der alte ist einfach kaputt!

    Frau N: Na aber du backst doch auch viel.

    Papa N: Schon, aber ich bin doch so alt. So lange, wie der hält, leb ich doch gar nicht mehr!

    Frau N: Hä?

    Papa N: So 10 Jahre, die schaff ich noch, hab ich mir überlegt. Die von der Seite von meiner Mutter sind ja alle um die 90 geworden, aber die von meinem Vater sind alle an irgendwas gestorben.

    Frau N: Naja, aber 10 Jahre muss so ein Backofen ja auch erstmal schaffen. Vielleicht geht der schon in 8 Jahren kaputt, dann musst du nochmal ein paar Jährchen drauflegen, um den nächsten Backofen noch gut auszunutzen.

    Papa N: Mach mich nicht schwach!!

    Frau N: Und sowieso braucht Mama ja auch einen Backofen.

    Papa N: Stimmt, die Frauen werden im Durchschnitt älter. Und sie is ja auch jünger als ich.

    Frau N: Mhm.

    Papa N: Aber sie backt gar nicht. Sie kocht ja auch nicht, das mach ich doch alles, während sie am Computer sitzt!

    Frau N: Ach komm, dafür macht sie immer das Frühstück, während du am Computer sitzt!

    Papa N: Ich beschwer mich ja nicht. Aber backen, das ist nicht ihr Ding. Das hat sie noch nie gemacht.

    Frau N: Naja, du bist ja auch Bäcker.

    Papa N: Daran kann das natürlich auch gelegen haben. Vielleicht fängt sie dann an zu backen, wenn ich tot bin.

    Frau N: Ach ich weiß nicht, ich glaub eher nicht. Ich glaube, du musst noch zwei Backöfen überleben.

    Papa N: Meinste?

    Frau N: Auf jeden Fall.

    Papa N: Dann guck ich mal. Na, und wenn nicht, dann macht sie halt ihr Essen auf Rädern dann drin warm.

    Mittwoch, 12. Februar 2014
    Blogging November - 834

    Heute morgen gab es ein kleines Drama. Mademoiselle wollte nämlich gerne um 7:45 Uhr in der Schule sein (sie kann zwischen 7:45 und 8:15 Uhr kommen), das hatte sie abends angekündigt und ich weckte sie also entsprechend früh. Dann wollte sie aber nicht aufstehen zweimal fragte ich nach, beide Male wollte sie "noch 5 Minuten", so dass wir also dann ganz und gar zeitplangemäß um 7:45 statt um 7:35 Uhr aufbrachen. Logisch, sollte man meinen.

    Fand das Kind aber nicht, es entspann sich in etwa dieser Dialog:

    Mademoiselle: Schaffen wir es bis 7:45 Uhr?

    Frau N: Äh - nee, es ist ja jetzt schon 7:45 Uhr!

    Mademoiselle: Wieso das denn, ich wollte doch um 7:45 Uhr da sein!!

    Frau N: Aber du bist ja nicht aufgestanden.

    Mademoiselle: Ich hab dir das doch gesagt!!!

    Frau N: Und ich hab ich auch rechtzeitig geweckt, aber du bist nicht aufgestanden.

    Mademoiselle: Wieso hast du mir das denn nicht gesagt??

    Frau N: Was sollte ich dir denn sagen? Wenn du länger im Bett bleibst, gehen wir später los, das ist doch ganz logisch.

    Mademoiselle: Aber du wusstest doch, dass ich früh da sein will!

    Frau N: Ja, gestern, aber heute morgen wolltest du im Bett bleiben.

    Mademoiselle: Na und, du bist doch meine Mutter, du musst doch wissen, was ich wirklich will!! Du hättest mich eben mehr drängeln müssen!!

    Frau N: Nee, dazu hab ich ja keine Lust.

    Mademoiselle: Und weil du keine Lust hast, dich um mich zu kümmern, habe ich jetzt einen Scheißtag!

    Frau N: Äh - nein. Weil du dich entschieden hast, noch 10 Minuten im Bett zu liegen, kommst du jetzt in der Mitte der Gleitzeit an. Alles andere ist überinterpretiert.

    Mademoiselle: Was ist überinterpretiert?

    Frau N: Wenn man zu viel in Sachen reinredet. Warum willst du eigentlich so früh da sein?

    Mademoiselle: Weil ich noch so ein Häuschen zusammenkleben muss und ich muss den E. fragen, wie das geht.

    Frau N: Dafür hast du bestimmt in der Schule noch Zeit.

    Mademoiselle: Nein, hab ich eben nicht, das dauert ganz, ganz lang und ich weiß ja auch nicht, ob der E. da ist!

    Frau N: Wenn er nicht da ist, kannst du ihn ja sowieso nicht fragen. Und du hast doch heute auch gar kein Kunst, frag ihn doch morgen.

    Mademoiselle: Das ist ja für Mathe.

    Frau N: Ein Häuschen für Mathe?!

    Mademoiselle: Ja, weil ich schon mit den Sachen fertig war und die anderen noch nicht, durfte ich ein Häuschen basteln.

    Frau N: Achso, dann musst du das doch sowieso nicht fertigmachen, das war doch dann nur (murmelt) Beschäftigungstherapie.

    Mademoiselle: Doooooch, die Frau B. guckt immer ganz traurig, wenn man was nicht fertig macht.

    Frau N: Achwas, die ist seit 25 Jahren Lehrerin, die hält das aus.

    Mademoiselle: Nein! Nein, ich glaube, die weint dann! (weint selbst gleich mal mit)

    Frau N: Warum weinst du denn jetzt?!

    Mademoiselle: Weil ich das Häuschen nicht fertigkleben kann!!

    Frau N: (mittlerweile angestrengt) Dann lass uns statt weinen lieber zur Schule gehen und da klebst du es zusammen.

    Mademoiselle: Jetzt reicht die Zeit ja nicht mehr!

    Frau N: Doch, bestimmt, du hast noch 20 Minuten, wenn wir ankommen, das reicht ganz bestimmt, um ein Häuschen zusammenzukleben.

    Mademoiselle: Was weißt du denn über dieses Häuschen?! Nichts weißt du darüber, du hast dir das ja gar nicht angeschaut!

    Frau N: Du hast es mir ja nicht gezeigt! Zeig doch mal.

    Mademoiselle: (kramt ein Blatt Papier aus dem Ranzen)

    Frau N: Guck mal, das musst du nur ausschneiden, das geht ganz schnell, das sind alles gerade Linien. Und dann...

    Mademoiselle: Mama - tut mir leid, aber ich weiß, dass du überhaupt nicht basteln kannst. Lass es einfach.

    Frau N: Halthalt. Ich kann nicht gut basteln, aber ich will auch gar nicht basteln. Ich kann aber total gut denken und deshalb kann ich dir genau sagen, was du machen musst. Weil ich das sehe, mit einem einzigen Blick, weil ich so ein Schlaufuchs bin! Ich kann quasi dispositiv basteln!

    Mademoiselle: Was ist dispositiv?

    Frau N: Wenn man anderen Anweisungen gibt. Hopp, setzt dich hier hin, ich sage dir, was du machen musst.

    Mademoiselle: Ich komm zu spät!!

    Frau N: Du brauchst nicht länger als 3 Minuten. 2 zum schneiden 1 zum Kleben.

    Mademoiselle: Nein, das dauert ganz, ganz lang der E. hat hundert Stunden gebraucht!

    Frau N: Das lag dann am E. Wir brauchen 3 Minuten.

    Mademoiselle: Aber...

    Frau N: Hinsetzen. Schere und Kleber!

    Mademoiselle: Hast du überhaupt eine Stoppuhr?

    Frau N: Natürlich. Los, schneide die gestrichelten Linien.

    Mademoiselle: Aber...

    Frau N: Schneid! Zeit läuft!!

    Mademoiselle: (schneidet exakt 1:18 Minuten)

    Frau N: Jetzt mach Knicke nach innen an den durchgezogenen Linien.

    Mademoiselle: (knickt bis exakt 1:49)

    Frau N: Kleber auf das Dreick, Rechteck drauf, Kleber auf die rechte Hälfte vom Rechteck, anderes Rechteck drauf. Dasselbe auf der anderen Seite.

    Mademoiselle: (Klebt bis exakt 2:58)

    Frau N: Sehr schön!

    Mademoiselle: (hüpft fröhlich und küsst meinen Ärmel)


    ...


    Wenige Minuten später in der Schule: C, die Freundin von Mademoiselle, schneidet an ihrem Häuschen herum.

    Mademoiselle: Boah, Maaaaaannn, C - hast du das mal wieder noch nicht fertig?! Wieso hast du das denn noch nicht gemacht?? Ich hab meins schon seit hundert Jahren!!

    Dienstag, 11. Februar 2014
    Blogging November - 833

    ****
    TIPP:

    Die unten beschriebene Person sucht ab 1.4. eine Unterkunft für 3 Nächte pro Woche in Berlin. Bzw. alternativ eine attraktive Stelle in Düsseldorf. Sie sollten sich das nicht entgehen lassen!

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    Z E U G N I S


    Frau Herzbruch, Bloggerin seit dem 8.1.2008, wohnhaft http://herzbruch.blogger.de und http://twitter.com/herzbruch1, war vom 1.10.2010 bis zum 30.09.2013 als Mitbewohnerin in Teilzeit bei uns.

    Wir sind eine Kleinfamilie mit Haustieren und seit mehreren Jahren in einem Ort mit Umfeld ansässig. Unsere Hobbys sind Harry Potter, Pferde/Einhörner, Fußball, Hausmusik, Doppelkopf und Internet. Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt dabei auf jederzeit guten Gesprächen zu diesen Themen bei angemessener leiblicher Versorgung sowie der spontanen Umsetzung sämtlicher auch nur näherungsweise realisierbarer Ideen.

    Die Aufgaben, die Frau Herzbruch in unseren anspruchsvollen emotionalen wie intellektuellen Umfeld übernahm, waren insbesondere:

    - Gesellschaft am Küchentisch sowie auch auf der Couch
    - Anektdoten und Kommentare zu jeglichen Aktivitäten
    - Nahrungszubereitung und Getränkekauf sowie Resteessen
    - Kinderbetreuung mittels Pferdequartett und Harry-Potter-Quartett
    - Katzenbetreuung mittels grünem Rollkoffer

    Frau Herzbruch hat sich vom ersten Tag an nahtlos in unseren Familienbetrieb eingefügt. Sie verfügt über hervorragende Fachkenntnisse auch in Randbereichen, die sie eigeninitiativ und regelmäßig aktualisiert und stets sehr gekonnt sowie gleichsam effektiv wie effizient in die Kommunikationsprozesse einführt. So war sie jederzeit eine fachlich wie persönlich hochgeschätzte Gesprächspartnerin nicht nur für uns, sondern auch für unsere Besucher, Nachbarn und Handwerker. Frau Herzbruch hatte jederzeit einen hervorragendenn Überblick über die vielfältigen Aufgaben, die in ihrem Bereich anfielen. Sie ist äußerst belastbar und meisterte die hohen Anforderungen ihrer wichtigen Position selbst unter Termindruck stets sehr gut.

    Besonders im Bereich der Lebensmittelversorgung fand Frau Herzbruch durch ihre äußerst rasche Auffassungsgabe auch für schwierige Versorgungssituationen schnell eine kluge und zugleich elegante Lösung. Auch beim Pferdequartett überzeugte sie durch ihren ausgezeichneten Leistungswillen. Besonders lobend möchten wir hervorheben, dass Frau Herzbruch sich immer flexibel zeigte, auf unseren Wunsch hin auch Mann und Kind mitzubringen und uns in der Nacht wie auch am Wochenende zur Verfügung zu stehen.

    Zusammenfassend können wir sagen, dass Frau Herzbruch stets zu unserer vollsten Zufriedenheit mitwohnte.

    Frau Herzbruch verlässt uns auf eigenen Wunsch, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Wir bedauern ihr Ausscheiden außerordentlich und danken ihr für das immer sehr gute Mitwohnen. Für ihre berufliche wie persönliche Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

    Montag, 10. Februar 2014
    Blogging November - 832

    Neulich an diesem Küchentisch:


    Besuchskind 1: Was gibt es denn zu Essen?

    Frau N: Graupensuppe.

    Besuchskind 2: Iiihhh!!

    Frau N: Ich hab die Graupen separat gekocht und rausgelassen. Das ist eigentlich ganz normale Gemüsesuppe. Wenn du Graupen magst, machst du dir welche rein, wenn nicht, dann lass sie weg. Aber die Suppe schmeckt dir bestimmt.

    Besuchskind 1 und 2: Also ich esse nur die Suppe!

    Frau N: Okay.

    Mademoiselle: Ich will nur Graupen!

    Frau N: Auch okay.

    (alle essen)

    Besuchskind 1: Wie schmecken die denn?

    Mademoiselle: Wie Bulgur.

    Frau N: Wie Getreide halt.

    Besuchskind 2: Sind die nicht glibschig?

    Frau N: Nein, die werden beim Kochen etwas schleimig, aber das hab ich abgespült. Schau mal, die sind eher körnig. Wie Reis.

    Besuchskind 1: Kann ich mal eine mit den Fingern fühlen?

    Frau N.: Klar.

    Besuchskind 1: (fühlt - steckt die Graupe vorsichtig in den Mund). Hm. Schmeckt fast nach nichts.

    Besuchskind 2: (nimmt sich auch eine Graupe, probiert) Ist gar nicht eklig.

    Frau N: Natürlich nicht, was soll daran eklig sein?

    Besuchskind 1: Ich hab gedacht, dass die viel weicher sind.

    Frau N: Das kommt auch ein bisschen drauf an, wie lang man die kocht.

    Besuchskind 2: Und ich dachte, die sind größer. Sind die gehackt?

    Frau N: Mh, die sind glaube ich irgendwie geschliffen. Es gibt die aber auch in verschiedenen Größen.

    Besuchskind 1: Sind die nicht giftig?

    Frau N: Neeeee. Dann würden wir die doch nicht essen.

    Besuchskind 1 und 2: (schaufeln sich Graupen in die Suppe).


    So weit, so gut. Später jedoch:

    Besuchskind 1: Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass Raupen so lecker sind...

    Besuchskind 2: Ja, ich dachte, die wären irgendwie blutig oder krabbelig oder so...

    Besuchskind 1: Das war sicher alles weggekocht...


    (Ich freue mich natürlich über das Vertrauen, das meiner Kochkunst entgegengebracht wird!)

    Sonntag, 9. Februar 2014
    Blogging November - 831

    Es gibt ja so Tage, die noch für mehrere andere inhaltlich mit ausgereicht hätten. Der Samstag war einer davon.

    Eigentlich waren Frau Herzbruch und ich ja nämlich gar nicht streitbar unterwegs, sondern bei einem Pralinenworkshop. Die Teilnahme hatte ich ihr zum Geburtstag geschenkt, bzw. eigentlich nicht, ich hatte ihr ein anderes Erlebnis geschenkt, aber als ich nach der Party mittags leicht indisponiert an den Frühstückstisch kam, hatte Frau Herzbruch sich den Pralinenworkshop ergoogelt und wollte dann lieber den. Man stimmt ja allem zu in so einer Situation.

    Der Pralinenworkshop war ganz hervorragend. Wenn Sie mal lernen wollen, wie man richtig gute Trüffel macht, gehen Sie zu Eickhof in Düsseldorf, die können das.

    Lustig war, als alle Teilnehmer sich vor Ort versammelt hatten, der Veranstalter mit einer Liste kam, gleich als erstes zu mir schaute und "Sie sind dann wohl Frau Novemberregen." sagte. Frau Herzbruch fragte, woher er das wisse. Er habe meine Stimmm vom Telefon wiedererkannt, sagte er. Ich weiß aber genau, dass wir nie telefoniert haben, die gesamte Abwicklung lief ausschließlich per Mail. Ich ließ das aber einfach so stehen ließ, skurrile Situationen sind immerhin meine Spezialität, damit kann man mich nicht beeindrucken.

    Beeindruckt und gleichsam überfordert waren wir dann aber beide, als gegen halb 12 ein außerordentlich großes Sortiment an pralinenfüllunggeeigneten Alkoholika mit den Worten "Am besten probieren Sie sich da jetzt mal durch" aufgefahren wurde. Man ist ja nichts mehr gewöhnt. Und das Highlight war der von uns gefürchtete Programmpunkt "Herstellung einer eigenen Bonbonniere". Das klang so sehr nach Basteln, dass wir es komplett verdrängt hatten. In Wirklichkeit war es dann aber eine absolut elegante Sache, die zwei Sorten flüssige Schokolade, Verzeihung, temperierte Kuvertüre beinhaltete und einen Luftballon.

    Wenn man dann 6 Stunden lang Pralinen gemacht hat, muss man etwas Herzhaftes essen, das ist klar. Auf der Suche danach trieben wir durch die Stadt und tranken erst Bier bei einem Mongolen, ließen uns die Haare schneiden, stellten uns nicht in eine Schlange, um so ein gängiges Produkt wie Kaffee zu erwerben, schauten wie erwähnt bei Kaufhof vorbei und landeten letztendlich bei einem ungewöhnlichen Chinesen und danach noch sehr spontan bei einer Freundin, um deren Internet zu nutzen. Und da gingen dann auch schon wieder Pralinen.

    Samstag, 8. Februar 2014
    Blogging November - 830: Gegen Mutti

    der folgende beitrag ist eine coproduktion von herzbruch und novemberregen.

    wir befinden uns im kaufhof am wehrhahn in düsseldorf. kinderabteilung. neben barbie, filly und irgendwas anderem in pink befindet sich ein regal, an welchem sich herzbruch seit november sehr, sehr stört. und zwar dieses:



    bügeleisen, kaffeemaschine, waschmaschine, stabmixer, handmixer, und - für muttis ja grundausstattung - handfeger und kehrblech, gesammelt unter dem titel "wie mutti".

    wir schließen uns in unserem kommentar angela merkel an: völlig inakzeptabel. unsere reaktion: ein zwei-mutti-flashmob. wir haben uns beschwert, und das ging ungefähr so:

    Verkäuferin: Kann ich Ihnen helfen?

    Wir: Ja. Hier ist etwas, das wir sehr schlecht finden. Schauen Sie mal: Wie Mutti?!

    Verkäuferin: Ja... da haben uns schon häufiger Kunden drauf aufmerksam gemacht. Aber wir Kollegen finden das nicht so schlimm.

    Wir: Uns stört das sehr.

    Verkäuferin: Es ist aber ja schon noch in vielen Haushalten so, dass die Mutter das Kochen und Putzen erledigt.

    Wir: Sie sind aber ja jetzt zum Beispiel gerade auch als berufstätige Frau hier. Und nicht zum Bügeln. Und wir bemühen uns heute, die Kinder gleichberechtigt zu erziehen. Sie könnten ja "Für den Haushalt" auf das Schild schreiben oder so.

    Verkäuferin: Ja, das ginge auch...

    Wir: An wen müssen wir uns denn wenden, wenn wir möchten, dass das geändert wird?

    Verkäuferin: Dann müssten Sie mit der Frau G. sprechen, das ist die Abteilungsleiterin und die hat das Schild gedruckt.

    Wir: Ist die Frau G. denn hier?

    Verkäuferin: Leider nicht.

    Wir: Und wie können wir die Frau G. erreichen?

    Verkäuferin: Ich schreibe Ihnen gerne die Telefonnummer auf.

    Wir: Und die Abteilungen können selbst entscheiden, was sie auf die Schilder drucken? Das entscheidet also Frau G. selbst?

    Verkäuferin: Ja, das entscheidet die Abteilungsleitung. Darüber ist dann die Geschäftsleitung, aber an die würden Sie sich wenden, wenn es zum Beispiel um Sachen am Gebäude geht. Um Brandschutz oder so etwas. Für alles, was mit den Produkten zu tun hat, ist die Abteilungsleitung verantwortlich. Wenn Sie da die Geschäftsleitung ansprechen, geben die das an Frau G. weiter.


    Also, wir schreiben ja jetzt der Frau G. Und Sie, wenn Sie in Düsseldorf sind und bei Kaufhof vorbeikommen, schauen doch sicher mal dort vorbei und sagen, dass Sie das auch so richtig inakzeptabel finden. Egal ob als Muttis oder Vatis oder gar Kinderlose, die auch einen Haushalt führen. Und auch die, die keinen Haushalt führen und trotzdem keinen Bock auf so Kackscheiße haben. Es haben sich ja schon Kunden beschwert, aber offenbar noch nicht genug. Das sollte sich doch ändern lassen.

    Scheuen Sie sich nicht, dies zu verlinken und weiterzusagen und da einfach gar nichts mehr zu kaufen, bis das Schild weg ist. Und berichten Sie!

    Samstag, 8. Februar 2014
    Blogging November - 829

    Freitagsabends mehrere hundert Kilometer über fast leere Autobahnen zu fahren ist ja fast etwas surreal. Als ich kurz vor dem Ziel allerdings zu Mademoiselle "Hey, jetzt war es echt die ganze Strecke total leer, wo sind nur die ganzen anderen Autos?" sagte, antwortete sie: "Mama - die werden wohl alle in Düsseldorf sein und auf den Parkplätzen stehen!"

    9-jährige sind manchmal erstaunlich hellsichtig. Und so hatten wir heute wieder einmal 230 km Autobahn in 1,5 Stunden, um danach noch einmal 45 Minuten um den Häuserblock zu kurven. Das ist immer so eine Sache zwischen Lachen und Heulen.

    (Und sagen Sie, ist das nicht eigentlich total absurd, dass an der Straße immer überall Autos herumstehen? Überall diese Blechdinger, die jemandem privat gehören und man stellt sie da halt so hin? Eigentlich ist das doch eine sehr eigenartige Entwicklung.)

    November seit 7053 Tagen

    Letzter Regen: 09. Juli 2025, 23:02 Uhr