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    Dienstag, 15. Oktober 2013
    Blogging November - 602

    Heute aussortiert: eine Tüte Krempel aus dem Werkzeugschrank, diverse alte Armbanduhren und Anstecker und Brillen, eine Tüte voller diverser Plastikhüllen und ein großer Stapel von einer Seite bedrucktes Papier, das ich von der anderen Seite irgendwie immer mal noch benutzen wollte, als Einkaufszettel oder so, aber es kommt nie dazu. Seit Jahren kommt es nicht dazu. Und jetzt dann eben auch nicht mehr.

    Außerdem war der Geschenkeschrank dran. Der Geschenkeschrank war mal die Idee, dort schöne Sachen drin zu lagern um immer ein passendes Geschenk im Haus zu haben. Natürlich war das eine doofe Idee: das Geschenk, das man aus dem Schrank zieht, ist in den allerwenigsten Fällen passend; meist ist es eine Notlösung. Der Schrank wandelte sich also ziemlich sofort zum Aufbewahrungsort für bereits gekaufte Geschenke bis zum Zeitpunkt der Übergabe. In letzter Zeit ist der Geschenkeschrank aber komplett umfunktioniert worden, nämlich in eine Lagerstätte für unerwünschte erhaltene Geschenke. Diverses von Hello Kitty, Spongebob und Barbie, ein merkwürdiger hölzerner Stiftehalter, ein unansehnlicher blauer Weinflaschenhalter aus Plastik, ein Aromatherapieset und so weiter. Das ist jetzt alles weg. Und dazu 4 leere Whiskyflaschenumverpackungen. Warum die aufgehoben wurden, weiß ich wirklich nicht. Vielleicht habe ich mehrere Persönlichkeiten, eine davon ist die, die Whiskyflaschenumverpackungen aufbewahrt und die andere ist die, die aufräumt. Und vielleicht ist sogar irgendwo auch eine (stark unterdrückte) Persönlichkeit, die Aromatherapiesets schätzt und die sich zu irgendeinem Zeitpunkt einmal den Schenkenden offenbart hat. Anders kann man sich das ja kaum erklären.

    Montag, 14. Oktober 2013
    Blogging November - 601

    Seit ein paar Wochen schleppe ich im Schnitt jeden Tag eine Tüte Aussortiertes aus dieser Wohnung (heute z.B: 1 große Einkaufstasche voll Kinderkleidung), und es sieht hier bisher nicht so aus, als ob irgendwas fehlen würde. Ich frage mich langsam ernsthaft, wie lange es noch dauert, bis ein Effekt sichtbar ist. Und wie es überhaupt dazu gekommen ist, denn vor 13 Jahren habe ich ja noch auf 9 qm gewohnt.

    Das ist alles sehr merkwürdig.

    Sonntag, 13. Oktober 2013
    Blogging November - 600

    Saarbrücken - fast wie Beverly Hills: jeder fragt einen, ob man den (beinahe absurd kurzen) Weg wirklich, ganz wirklich zu Fuß zurücklegen möchte. Dann aber auch fast wie jede andere Stadt: die größte Ambition der Friseure scheint es zu sein, in meine Haare - die allerglattesten der Welt - Locken zu föhnen.

    Freitag, 11. Oktober 2013
    Blogging November - 599

    Morgens beim Bäcker.

    Frau N: (bestellt)

    Mann dahinter: (drängelt sich an Frau N. dran)

    Frau N: "Ähm - halten Sie mal Abstand. Das stört mich, wenn Sie sich so ankuscheln!"

    Mann: "Ich gucke nur nach dem Brot, ich kann das sonst nicht erkennen."

    Frau N: "Warten Sie, ich helfe ihnen." (schnappt Mann am Jackenkragen und zieht ihn im Halbkreis an sich vorbei for die Theke). "Sehen Sie, so geht das!"

    Mann: (kreischend) Lassen Sie mich los!! Fassen Sie mich nicht an!!! Unverschämt!!!



    Alle irre.

    Freitag, 11. Oktober 2013
    Blogging November - 598

    Im Büro: Aufspringen, um einen Bewerber, der herumgeführt wird, zu begrüßen. Dabei über eine auf dem Boden stehende Sektflasche (frisch eingetroffenes Diensleistergeschenk) stolpern. Diese aufgrund räumlich-zeitlicher Verwirrung für den Kater halten und "oh, tschuldigung, Charlie!" ausrufen.

    Ich würde sagen, der hat gleich den richtigen Eindruck bekommen.

    Donnerstag, 10. Oktober 2013
    Blogging November - 597

    Eigentlich wollten wir ein Rollo an Mademoiselles Regal anbringen. Weil ich nämlich Regale generell schlecht finde, weil man den Krempel sieht; wie man weiß, bin ich kein Freund des Krempels. An eine Hälfte des Regals sollte also ein Rollo, an die andere nicht, so dass man noch diverse Harry-Potter-Devotionalien ausstellen und vom Bett aus sehen könnte.

    Das besprachen Herr N. und ich mal hier und mal dort und die Großeltern warfen ein, dass sie möglicherweise ein Rollo für uns hätten, das sogar früher mal an ebendiesem Regal gewesen sei. Man muss nämlich wissen: Herr N. hatte das Regal schon als Kind. Vermutlich mit Rollo. Ob dieses Rollo jetzt weiß oder grau oder gelb sei, wusste man nicht mehr genau; angesichts der Historie stieg in mir die Vermutung auf, es könne sich um eine Mischung der genannten Farbtöne handeln. Ich beschloss, schnell tätig zu werden.

    Als nächstes kam Frau Herzbruch. Ich erzählte vom Rollo und Frau Herzbruch, nie um eine Meinung verlegen, fand Rollo schlecht. Einerseits weil es sich ausbeult bei unordentlichen Kindern, die größere Dinge ins Regal stellen, als hineinpassen, und dann geht es schnell kaputt und sieht sowieso auch hässlich aus. Zweitens - und dieser Punkt stand möglicherweise im Vordergrund - weil Frau Herzbruch ja jetzt näht und dementsprechend Vorhänge nähen könnte. Wir waren jetzt nämlich im Plural angekommen - nicht nur vor das (halbe) Regal sollte ein Vorhang, sondern auch vor das Hochbett, unter dem Hochbett könnte man dann nämlich die Playmobilkisten lagern, die momentan oben auf dem Regal drauf sind und dort blöd aussehen.

    Damit nicht noch irgendwem was anderes einfiel, kauften wir schnell Stoff. Wir hatten die Idee, das Kind den Stoff selbst aussuchen zu lassen, was ein hervorragender Gedanke war, denn den Stoff, auf den Mademoiselles Wahl fiel, hätte sicherlich keiner der anwesenden Erwachsenen (und auch Ona nicht) auch nur in die engere Auswahl genommen: roter und blauer "Samt". Nun gut.

    Frau Herzbruch nähte dann unter viel Jammern die Vorhänge. Jammern, weil der Stoff so schwierig und rutschig und elastisch war und sogar drohte die Nähmaschine aufzufressen (oder so). Ich war die ganze Zeit komplett unbesorgt, man kennt diese Anwandlungen ja von allen Handwerkern und insbesondere auch von Friseuren: die Ausgangssituation und gestellte Aufgabe wird als so unlösbar und noch-nie-vorgekommen wie möglich dargestellt, um das eigene Arbeitsprodukt zu erhöhen. Ich war also verständnisvoll aber entspannt.

    Die Vorhänge waren dann auch schnell fertig und es stellte sich die Frage, wie sie zu befestigen seien. Ich hätte mir eine Befestigung mit diesen kleinen Schiebestangen für Scheibengardinchen gewünscht - Vitragestangen heißen die, wie ich seit ausführlichem Googeln weiß. Ausführliches Googeln, weil es diese Stangen natürlich nicht in einer Länge von 2 Metern gibt, weil sie dann sowieso in der Mitte durchhängen würden und/oder runterfallen, sobald Kind oder Katze in die Nähe gelangen. So das Internet und Familie Herzbruch. Ich sollte Vorhangstangen nehmen.

    Vorhangstangen kann ich jetzt ganz persönlich nicht leiden, sie verursachen mir ein unangenehmes Gefühl. Ich kann das nicht gut erklären, vielleicht habe ich in einem früheren Leben mal jemanden mit einer Vorhangstange erschlagen, man weiß es nicht, ist aber auch egal, denn Vorhangstangen sind natürlich mindestens genauso unpraktisch wie Vitragestangen. Sie sind nämlich genauso lang und fordern Kinder/Katzen noch mehr zum dranhängen auf und brauchen eine Halterung, die dann doof absteht. Ein schlechtes Produkt.

    Während wir das alles noch überlegten, kamen wir in ein Geschäft, das neben bunten Kronleuchtern, alles-aus-Plastik-für-den-Haushalt und Halloween-Artikeln auch Seilsysteme führte. Ich persönlich habe mit Seilsystemen schlechte Erfahrungen gemacht; wir hatten in der alten Wohnung eines für den Vorhang im Wohnzimmer, und der Vorhang hing immer ein kleines bisschen durch. Ich erinnere mich noch genau an das befriedigende Gefühl, dieses System beim Auszug abzureißen und mit Schwung in die Mülltonne zu werfen - und das ist immerhin 8 Jahre her. Trotzdem schien Seilsystem jetzt für den Kinderzimmervorhang irgendwie gut, und dann sagten die Begleiter, dass es ja auch nur 7 Euro koste und man es daher mal ausprobieren könnte.

    Sagen wir mal so: 7 Euro und 7 Stunden Lebenszeit. Das muss man ja auch mitberechnen. Herr N. machte die Sache mit den Schrauben und dann machten wir gemeinsam die Sache mit dem Seil und dann nochmal mit dem Seil und dann nochmal und dann riefen wir Frau Herzbruch, auf dass sie schaue, wie schön die von ihr genähten Vorhänge hingen, aber dann hingen sie leider schon nicht mehr. Wir machten das alles nochmal, das Drahtseil spelzte sich auf, ich hatte Splitter in den Händen, Herr N. Schwielen von der Zange, die Katzen trugen fröhlich Drahtstücke davon und das Kind trug den Vorhang als Abendkleid.

    Statt Doppelkopf zu spielen googelte ich abends "Vorhang Hochbett Befestigung". Alle Elternforen fanden Seilsysteme super. Ich überlegte, überlegte mehr, las mehr und kam zu dem Schluss: das Seilsystem war schlecht. Schlechte Qualität und deshalb ging das alles nicht.

    Dann suchte ich ein gutes Seilsystem und fand eins, mit dem Personen angeblich unglaublich schwere Vorhänge, ja quasi Wandteppiche, über 5 Meter ohne jedes Durchhängen angebracht hatten, und zusätzlich gab es auch noch Abstandhalter zum dazwischensetzen, falls man mal 100 Meter Drahtseil spannen möchte oder so. Ich kaufte also Seilsystem und Abstandhalter und eine neue Kneifzange.

    Beides kam am nächsten Tag an (Exkurs: falls Sie sich, wie Herr Herzbruch fragen, warum ich nicht wie jeder normale Mensch in einen Baumarkt gehe: es ist für mich keiner fußläufig erreichbar und ich kaufe nur da, wo ich unkompliziert hinkomme oder wo man es mir bringt oder wo es mir ganz besonders wichtig ist, aber dazu gehören Baumärkte nunmal nicht). Die Seilsysteme sahen außerordentlich stabil aus, gefielen mir aber nicht, weil sie zu groß waren. Zu viel Abstand zum Regal. Und außerdem hatte ich mir zwischenzeitlich überlegt, dass ein Seil auf Griff höhe in einem Kinderzimmer einfach nie eine gute Idee sein kann. Ich wollte das nicht. Ich überlegte noch ein bisschen länger und dachte dann: Klettband, selbstklebend.

    Ich informierte mich in der Folge über Klettband und fand eins, das wohl sehr gut klettet und sehr gut klebt. Es ist für glatte Flächen und eindeutig nicht für Stoff, aber Personen sagten, dass es bei ihnen auch auf Stoff gehalten habe. Ich bestellte Kettband.

    Das Klettband kam gestern. Ich klebte alles an und es war wunderbar. Ich zeigte Mann und Kind und den Katzen die Vorhänge, alle bewunderten mich. Wir gingen schlafen. Morgens wachte ich auf und dachte, ich schicke Frau Herzbruch jetzt ein Foto von den Vorhängen. Ich schlich ins Kinderzimmer, den Fotoapparat gezückt, und führte einen Rumpelstilzchentanz auf: die Vorhänge lagen auf dem Boden. Das Klebeband auf dem Stoff hatte nicht gehalten.

    Als ich mich etwa 10 % beruhigt hatte, drückte ich die Vorhänge genervt wieder an das Klettband und stellte dabei fest: die halten auch so an der Hakenseite. Ich brauche die Flauschseite gar nicht! Ich hänge die Vorhänge also pur, ohne Gegenstück, an das Regalklettband. Dort hängen sie seit heute morgen ohne jeden Mucks.

    Und sollten sie noch einmal runterfallen, werde ich sie schlichtweg antackern.

    Dienstag, 8. Oktober 2013
    Blogging November - 596

    Heute morgen wachte ich auf und musste erst einmal ca. 30 Mal niesen. Krank fühlte ich mich aber nicht. Allerdings setzte nach dem Duschen ein leichtes Halskratzen ein, auf dem Weg zur Schule begann die Nase unaufhaltsam zu laufen. In der S-Bahn bekam ich Kopfschmerzen, so, wie man sie von völlig verstopften Nebenhöhlen bekommt. Mittlerweile auch kurzatmig schleppte ich mich ins Büro, setzte mich dort auf meinen Stuhl und fühlte mich krank. Mir wurde kalt und gleichzeitig schwitzig, der Kopf dröhnte bei jedem Niesen lauter und das Schlucken tat weh und ich fühlte mich so angestrengt, dass mir fast schlecht wurde.

    Also entschied ich mich, den Arbeitsplatz wieder zu verlassen. Um halb 10 saß ich wieder in der S-Bahn. Als ich nach 15 Minuten Fahrt ausstieg, ließen die Kopfschmerzen nach und ich konnte wieder gut atmen. Tatsächlich wurde das alles auf dem Weg nach Hause immer besser. Zu Hause angekommen suchte ich Tee, Lutschbonbons, Taschentücher, Nasensalbe und Schmerztabletten zusammen, holte eine Decke und eine Wärmflasche und legt mich in Erwartung des Erkältungsleidens auf die Couch.

    Dann kam aber nichts, bzw. es kam, dass es mir minütlich besser ging bis ich mich rundum fit und gesund fühlte. Ich wäre sofort wieder aufgestanden, nur schlief der Kater auf meinem Bauch und die Katze auf meinen Füßen, also blieb ich anstandshalber noch eine halbe Stunde liegen. Danach erledigte ich alles mögliche, was seit längerem liegen geblieben war. Die "Erkältung" kehrte nicht zurück.

    Ob ich eventuell an einer Arbeitsplatzallergie leide? Morgen werden wir mehr erfahren.

    Dienstag, 8. Oktober 2013
    Blogging November - 595

    Sehr, sehr volle S-Bahn. Ein Mann lehnt sich an die Haltestange, an der ich mich festhalte.

    Mann: Können Sie Ihre Hand da wegnehmen?

    Frau N: Nein. Ich halte mich da fest.

    Mann: Und ich lehne mich da an.

    Frau N: Bitte.

    Mann: Das stört mich!

    Frau N: Das tut mir leid für Sie.

    Mann: Dann nehmen Sie jetzt ihre Hand da weg!

    Frau N: Wie kommen Sie darauf?

    Mann: Weil es mich stört!

    Frau N: Dann lehnen Sie sich halt nicht an!

    Mann: So eine Unverschämtheit. Wenn hier jeder etwas rücksichtsvoller wäre...

    Frau N, die Geduld verloren: ... dann stünde da hinter Ihnen z.B. nicht die Frau mit dem Fahrrad mitten im Berufsverkehr in einem ganz normalen Abteil, sondern wenigstens am Fahrradstellplatz. Der Typ da hinten hätte seinen dicken Rucksack nicht auf dem Sitz neben sich sondern würde da wen sitzen lassen. Hier, die Frau hätte ihren Koffer nicht mitten im Gang stehen sondern auf der Ablage. Der Mann da würde nicht so breitbeinig da sitzen, der andere daneben quetscht sich schon ans Fenster. Und der da hinten würde nicht in dem ganzen Gedränge auch noch quer in den Gang sitzen statt mit den Hufen in seinem Viererdings, wobei, da hat auch noch jemand eine Tasche reingepfercht, die könnte man halt mal hochnehmen. Von dem bideli-bildeli-unx-unx-Gedudel von der da neben mir gar nicht zu reden, hält man ja im Kopf nicht aus! Und Sie würden mit der Anlehnerei aufhören und mit Fassung einfach mal ein paar Stationen unangelehnt stehenbleiben. Dankeschön!


    Protipp: Auf diese Weise zunächst die Aufmerksamkeit und dann die Abneigung eines sehr vollen S-Bahn-Abteils binnen weniger Sekunden. Kann man mal machen!

    Montag, 7. Oktober 2013
    Blogging November - 594

    Ich habe momentan einen Lieblingsschal. Bzw. eigentlich hatte ich letztes Jahr einen anderen absoluten Lieblingsschal, bzw. eigentlich drei davon. Es handelte sich um einen schlichten, dünnen, schwarzen und relativ breiten Wollschal, ohne den ich nicht gut auskommen konnte, weshalb ich drei Stück davon besaß. Präteritum.

    Der erste fiel wohl aus dem Fahrradkorb, jedenfalls war er nach der Fahrt zur Arbeit weg, obwohl er vorher darin lag. Der zweite blieb leider in Berlin, als ich schon wieder abgereist war, weil ich ihn um das frierende Kind gewickelt hatte und das Kind dann in einem Restaurant nicht mehr fror und sich auswickelte und dort blieb der Schal wohl. Vom dritten Exemplar trennte ich mich bewusst. Tatsächlich sage ich immer, dass er verloren ging, was strenggenommen jedoch nicht stimmt. Es war nämlich so, dass er einmal in einer Kneipe auf dem Stuhl neben mir lag, der Abend nahm jedoch seinen Lauf und zwar dergestalt, dass jemandem (nicht mir) schlecht wurde und der Schal betroffen wurde, und dann wurden wir der Lokalität verwiesen und ich nahm den Schal noch mit, legte ihn dann aber draußen unauffällig in einen Mülleimer und behaupte seitdem eben, ich hätte ihn verloren. Zu sagen, "den habe ich weggeworfen weil XY mir besoffen draufgekotzt hat" hat ja keinen Stil. Insofern ging er halt verloren.

    Ich konnte dann einen solchen Schal nicht mehr in den Läden finden und litt ziemlich, bevor ich mich mit einem neuen Schal anfreundete - rot gemustert mit Fransen, kürzer aber etwas breiter, viel dünner und aus Baumwolle, aber dennoch sehr halsumschmeichelnd. Dieser Schal ist nun mein Lieblingsschal, jedoch gibt es mit ihm ein Problem: er zieht Schmutz an. Ich kann ihn immer nur einen halben Tag lang tragen, bis sich diese Problem manifestiert. Die absurdesten Verschmutzungen stoßen diesem Schal zu. Fremde Personen kippen im Kino ihren flüssigen Nachokäse darüber, er tunkt sich in den offenen Kaffeebecher des Sitznachbarn in der S-Bahn, während ich mit ihm die saubere Glasplatte vom Scanner im Büro nur kurz polieren möchte, bleibt er in einem zerlaufenen Prittstift am Rand des Geräts hängen, Mademoiselle haut mir im Bus versehentlich den Kopf gegen die Nase und ich habe nichts anders da, um das Nasenbluten zu stillen, die Katzen spielen nachts mit ihm und morgens liegt er halb im Futternapf, er fällt vom Rad genau in eine Pfütze (immerhin nur das!) oder ich muss sehr unvermittelt sehr doll niesen, und sowas halt. Irgendwas ist immer mit diesem Schal und so verbringt er mehr Zeit in der Waschmaschine und auf dem Wäscheständer als um meinen Hals. Immerhin ist er pflegeleicht.

    Dennoch sehe ich in der Angelegenheit mit den Schals und mir noch Verbesserungspotenzial. Jedoch: der Winter kommt ja erst noch. Da geht noch was.

    Blogging November - 593

    Frau N: Hier, hab ich dir mitgebracht. Das ist der gute, von dem ich dir erzählt habe. (reicht Päckchen in Plastiktüte mit Paketband drum)

    Mama N: Was ist das?

    Frau N: Na der Kaffee.

    Mama N: Ist der immer so verpackt?

    Frau N: Neeee, ich hab den nur so eingewickelt, weil die Verpackung etwas angeknackst war, da hat sich eine Bohne durchgedrückt. Damit das Aroma nicht verloren geht.

    Mama N: Ach ist das da wichtig...

    Frau N: Äh - ja?

    Mama N: Wie macht ihr den denn?

    Frau N: Wie anderen auch, ganz normal.

    Mama N: Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Würzt du das noch?

    Frau N: Wie, würzen, meinst du mit Sirup?

    Mama N: Ich weiß ja nicht, wie man das würzt. Ich hab das noch nie gemacht.

    Frau N: Wie bitte?

    Mama N: Und kochst du das auf dem Herd? In der Pfanne?

    Frau N: Ja, auf dem Herd - kann man natürlich auch in der Maschine, aber ich mach den ja immer in der kleinen Kanne.

    Mama N: Ist die beschichtet?

    Frau N: Beschichtet? Was soll beschichtet sein?

    Mama N: Die Pfanne.

    Frau N: Die Kanne?

    Mama N: Die Pfanne.

    Frau N: Was für eine Pfanne?!

    Mama N: Und was für eine Maschine überhaupt, hast Du Dir da eine gekauft? Lohnt sich das?

    Frau N: Gekauft? Du kennt doch die Maschine, die hattet ihr auch mal.

    Mama N: Nein, wir hatten noch nie so eine Maschine.

    Frau N: Doch, doch ihr hattet genau dieselbe und als die kaputt war, habt ihr mir die Kanne geschenkt.

    Mama N: Die für auf den Herd?

    Frau N: Beide, die Kanne für den Herd habt ihr mir auch gschenkt.

    Mama N: Ne, wir hatten noch nie so eine Maschine. Ich weiß gar nicht, wie die aussieht.

    Frau N.: Was?!

    Mama N: Ich habe doch noch nie Tofu zubereitet.

    Samstag, 5. Oktober 2013
    Blogging November - 592

    230 km Autobahn: 120 Minuten.
    Parkplatzsuche: 40 Minuten.
    Gepäck zum Haus schleppen: 15 Minuten.

    Wirste bekloppt. Und der Parkplatz wurde auch nur frei, weil endlich die Gläubigen aus der Kirche kamen. Wieso müssen die da eigentlich mit dem Auto hin, könnte man Gottesdienstbesuch nicht generell mit einer Prozession verbinden?!

    November seit 7049 Tagen

    Letzter Regen: 09. Juli 2025, 23:02 Uhr