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    Montag, 8. Juli 2013
    Blogging November - 593

    Ona Herzbruch und ich sitzen gemütlich auf der Terrasse und sprechen über Frösche. Herr und Frau Herzbruch sind drinnen.

    Frau Herzbruch: Au au au au au au AU AU AU!!!!!
    Frau N. und Ona: ?
    Frau Herzbruch: Aaaaauauauauau!
    Frau N: Geh mal gucken was da los ist.
    Ona (nach drinnen laufend): Mama?? Was hast Du denn?

    Gemurmel. Ona kehrt zurück.

    Frau N: Und?
    Ona: Der Papa hat die Mama gekniffen. In die Lippe und in den Arm, ganz ganz fest.
    Frau N: Ah?
    Ona: So wie ein großer Krebs!
    Frau N: Extra?
    Ona: Ja!

    Wenige Minuten später kommt Frau Herzbruch heraus, hält sich erst kühlende Tücher, dann kalte Bierflaschen an Lippe und Hand.

    Man kann sich lebhaft vorstellen, wie das am nächsten Tag im Kindergarten verbreitet wird.

    Sonntag, 7. Juli 2013
    Blogging November - 592

    Einen Tag in der Natur verbracht und was bringt man mit? Unzählige Mückenstiche, einen Blutegelbefall, zwei Zecken. Und eine Kuh hat mir den Nacken ausgeschleckt und dabei fast meine Haare gefressen. Unglaublich.

    Das Leben in der Großstadt erscheint mir deutlich sicherer.

    Samstag, 6. Juli 2013
    Blogging November - 591

    Das Kind reist morgen für eine Woche zu den Großeltern. Eigentlich eine entspannte Angelegenheit in punkto Gepäck, denn die Großeltern haben natürlich einen vollständig ausgestatteten Haushalt inklusive Waschmaschine. Sachen wie Handtücher, Bettzeug, Zahnpasta, Shampoo etc. braucht man also schon einmal nicht und übermäßig viel Kleidung auch nicht.

    Dann aber rufen die einen und die anderen an, was denn alles mitzubringen sei für geplante Aktivitäten. Und so stehen neben einer kleinen Tragetasche mit 2 Jeans, 3 T-Shirts, einem Nachthemd und Wäsche nun 5 große Ikeatüte mit Reitsachen, Sportsachen, Klettersachen, Tischtennissachen, Schwimmsachen, Fahrradhelm und was-weiß-ich nicht alles.

    Wie froh ich bin, dass ich die Fahrt nicht mit dem Zug geplant hatte!

    Freitag, 5. Juli 2013
    Blogging November - 590

    Am Wochenende waren wir bei guten Freunden zu Besuch. Der Freund sagte irgendwann, es wäre wirklich merkwürdig, dass wir uns noch nie morgens in der S-Bahn begegnet sind. Schließlich fahren wir seit etwa 6Jahren zur selben Zeit dieselbe Strecke. Ich wandte ein, dass er nur eine Bahn zur Verfügung hat, ich hingegen vier, die im Abstand von 5 Minuten fahren, so dass die Wahrscheinlichkeit sich doch wieder deutlich verringert. Andererseits - kein Treffen in 6 Jahren, das ist schon merkwürdig.

    Seit heute kenne ich allerdings den Grund. Heute stieg ich in die Bahn und nahm den letzten freien Platz in einem Vierer ein. Dann saß ich dort - wie fast immer etwas dösend, ohne Buch, ohne Musik, einfach mal nur irgendwo sitzen und gar nichts machen. Die anderen in meinem Vierer taten auch nichts Besonderes, keiner hinter einem Laptop vergraben oder so. Nach zehn Minuten stieg der Herr mir gegenüber auf und aus. Und als er aus der Tür trat, fiel mir auf: hey, das ist doch der Freund!!

    Da haben wir es. Wir saßen uns möglicherweise schon jeden einzelnen Tag in den letzten 6 Jahren gegenüber, haben uns aber in der Bürokluft einfach bisher gegenseitig noch nicht wiedererkannt.

    Donnerstag, 4. Juli 2013
    Blogging November - 589

    Es gibt ein Problem, und zwar stinkt mein Arm. Naja. Riecht auffällig. Schlauköpfe, deren Finger schon runterscrollt um "Waschen!" zu kommentieren, sei gesagt: ich habe schon. Aber von vorn.

    Ich kam heute - noch mit geruchsneutralem Arm - nach Hause, füllte als erstes die Wasserflaschen der Kinder (wegen Sport) auf und nahm am Waschbecken einen Geruch wahr. Der Geruch war mir ungewohnt aber nicht absolut fremd, Ähnliches hatte ich schonmal gerochen, am besten lässt es sich als eine Mischung aus Moschus und Essig beschreiben, und ich schnupperte umher. Er kam in Wellen. Ich wässerte sämtliche Abflussöffnungen und roch in den Schrank unter der Spüle. Die Tür des Schrankes, nicht aber der Schrank selbst, schien auffällig zu riechen. Ich wischte die Tür mit Spüli ab.

    Die Tür roch nicht mehr, aber der Geruch kam weiter in Wellen. Ich kroch in den Schrank, nichts. Ich legte mich auf den Boden und hielt die Nase unter den Schrank: ein bisschen. Ich kontrollierte die Mülleimer: alle frisch. Ich überlegte, ob der Putzfrau evtl. Essig ausgelaufen sein und mit organischen Verbindungen hinter der Küchenzeile unheilige Verbindungen eingegangen sein könnte. Ich überlegte, ob eventuell eine Katze im Schrank eingesperrt worden war oder aber ob Katzen Dinge mit Moschusgeruch getrieben hätten. Ich überlegte ob irgendein Müll irgendwo hinter gefallen sein könnte. Ich sprühte einmal großflächig Sagrotan auf, in und unter den Schrank.

    Dann setzte ich mich an den Küchentisch und der Geruch kam in Wellen. Ich roch am Blumenstrauß, am Tisch, an den Stuhlpolstern und an den Katzen. Nichts zu riechen. Ich lief durch die Wohnung und roch in alle Räume. Ergebnislos. Dann war es Zeit, zum Sport aufzubrechen.

    Auf dem Weg zum Sport kam eine Geruchswelle. Ich blieb wie angewurzelt stehen und beschnüffelte Fahrrad, Regenschirme, Schulranzen, Sporttaschen, Tüten mit Schulzeug und meine Handtasche. Nichts. Ich fuhr weiter: Moschusessig! Ich roch an meinem T-Shirt - nichts. An meinen Haaren und Händen - nichts. An meinem Hosenbein, am Schuh - nichts. Am Arm, Höhe Ellbogen - da war es.

    In der Sporthalle wusch ich etwa 30 Minuten lang meinen Arm und es ging nicht weg.

    Wieder zu Hause beschnupperte ich nochmal den Schrank (weniger Geruch als zuvor) und die Katzen (nichts). Da sagt das Kind: "Mama, mein Arm riecht jetzt auch so komisch!" Ich schnuppere: Ja. Nur bei ihr links, bei mir rechts. Ich rieche an sämtlichen Taschen, Tüten, Jacken, Ranzen die wir im Laufe des Tages gemeinsam getragen haben. An den Jacken. Nichts.

    Ich telefonierte mit Frau Herzbruch, die mehr Zeit als ich bei mir verbracht hatte und möglicherweise etwas über Katzen- oder Putzfrauenereignisse wissen könnte, Frau Herzbruch sagte, man dürfe keinem sagen, wie lange sie tatsächlich noch in meiner Wohnung war, deshalb sage ich das auch keinem und sage nur: das Spülwasser tropfte noch von ihrem Mittagessenteller, als ich nach Hause kam. Sie hätte also Bescheid gewusst, wenn etwas gewesen wäre. Allein: es war nichts (gewesen). Nur ihr Parfum, meinte sie, würde eigentlich gar nicht mehr ganz so gut riechen und sie habe es benutzt, bevor sie gespült habe, so dass möglicherweise ein Parfumtransfer vom Körper an den Küchenschrank und von dort an unsere Arme stattgefunden haben könnte. Ich probierte Frau Herzbruchs Parfum am linken Arm aus. Hm. Naja, zu sagen, dass es nach Moschusessig roch, wäre übertrieben.

    Mademoiselle und ich gingen ins Bad, behandelten unsere Arme mit Duschgel, Fußpeeling (kein Armpeeling im Haus) und Zitronen-Bodylotion. Noch riecht alles nach Zitrone, bald wird aber vermutlich Moschusessig wieder durchkommen.

    Wir sind ratlos.

    Mittwoch, 3. Juli 2013
    Blogging November - 588

    Morgen findet zum vielleicht letzten Mal der bewährte Quadrathlon aus Putzfrau, Religion, Gemüsemann und Sport statt. Denn danach sind Ferien und dann Stundenplanwechsel. Man kann fast ein bisschen wehmütig werden.

    Allerdings fällt mir bei Schreiben gerade ein, dass Religion morgen ausfällt, die Lehrerin ist krank. Das Wehmutsereignis war also schon, ist längst vorbei, ich habe es verpasst.

    Naja. Auch gut.

    Dienstag, 2. Juli 2013
    Blogging November - 587

    Was kann denn Frau Herzbruch hier morgen mal kochen? Wir suchen Vorschläge. Der Kühlschrank ist leer, Grundzutaten wie Gewürze, Reis, Kartoffeln, Nudeln, Zwiebeln, Knoblauch sind jedoch da. Und jemand wird Zeit haben, Einkaufen zu gehen.

    Frau Herzbruchs Stärken liegen im Bereich Ente in reduziertem Balsamicojus sowie Fenchel-Orangensalat, Bolo und natürlich Risotto (hatten wir aber neulich erst). Auch Dhal, Fladenbrot und Parmesanschnitzel gelangen sehr gut. Wenn irgendetwas in den letzten Jahren keine kulinarische Sternstunde war, dann könnte man allenfalls die Spinat-Gorgonzola-Soße nennen, was aber nur daran lag, dass Frau Herzbruch gar keinen Spinat mag und Herr N. keinen Gorgonzola. Ich war zufrieden.

    Es gibt also ein unendliches Feld der Möglichkeiten, nur unterliegen wir aktuell der Multioptionsparalyse.

    Bitte helfen Sie uns gern auf die Sprünge.

    Montag, 1. Juli 2013
    Blogging November - 586

    Nach Wool - dem Buch des letzten Monats (ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, jeden Monat tatsächlich nur ein Buch zu schaffen) habe ich etwa zwei Wochen lang gar kein passendes Buch mehr für mich gefunden. Ich habe diverse angefangen, aber keins hatte die richtige Stimmung.

    Vor etwa einer Woche stieß ich dann im Bücherstapel auf die Dark-Tower-Box von Stephen King. Ich bin kein King-Fan aber die Dark-Tower-Box habe ich, weil mir vor vielen Jahren mal eine gute Freundin sagte, das würde mir sehr gut gefallen. Seitdem stand sie auf meinem Wunschzettel, zu Weihnachten bekam ich sie geschenkt, diesen Monat habe ich den ersten Band, "The Gunslinger", gelesen und muss sagen: naja.

    Worum es geht, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Da ist ein Typ, der gut schießen kann, und einen schwarzen Mann verfolgt, den er unbedingt finden muss, eigentlich sucht er aber einen Turm. Was der schwarze Mann mit dem Turm zu tun hat, was es mit diesem Turm überhaupt auf sich hat, hm. Nunja, es gibt noch sieben oder acht weitere Bände, in denen das klarer werden könnte.

    Gefallen hat es mir trotzdem. Die Geschichte an sich ist nicht uninteressant und hatte ihre Momente. Die Erzählweise hätte ich mir aber teilweise etwas ausgefeilter gewünscht. Für mich steckt Potenzial drin, doch wird das in den späteren Bänden noch realisiert? Weiß das jemand? Irgendwer den Zyklus gelesen? Lohnt sich das?

    Sonntag, 30. Juni 2013
    Blogging November - 585

    Die größte Herausforderung des heutigen Tages lag darin, für das Besuchskind, dem beim Picknick im Hof eine Wasserflasche explodiert war, passende Bekleidung in Mademoiselles Schrank zu finden. T-Shirt kein Problem, aber dann: Hose 1 - zu eng (und damit alle weiteren langen Hosen). Kurze Hose 1 - zu kurz, darf sie nicht tragen (ging bis knapp übers Knie). Sämtliche Röcke - zu kurz, darf sie nur mit Leggins. Leggins lehnt Mademoiselle kategorisch ab (gutes Kind!), haben wir also nicht. Strumpfhosen wären vorhanden gewesen, aber: zu warm! Lange Röcke: haben wir nicht. Da war guter Rat teuer.

    Aber das Besuchskind wusste schon, was es brauchte, und zwar das bodenlange hellblaue wallende Prinzessinnenkleid mit silber Spitzenborte aus der Verkleidekiste. Das wäre lang genug - und schön! Ob die Mutter das wohl wirklich besser fände, als die knielange Sommerhose - immerhin waren wir ja auf einem Straßenfest mit ihr verabredet - fragte ich das Besuchskind. Es war sich absolut sicher. Nun gut.

    Die Mutter hat auch nur ein ganz kleines bisschen komisch geguckt.

    Samstag, 29. Juni 2013
    Blogging November - 584

    Katja fragt:

    - Wann hast du den letzten Regenbogen gesehen?
    Neulich auf einer Autofahrt, einen Doppelregenbogen!!

    - Hältst du Fremden die Tür auf?
    Ja, immer (und dann spreche ich sie an und dann blogge ich darüber).

    - Wann hast du dir zuletzt vor Lachen den Bauch gehalten?
    Letzten Sonntag.

    -Katze oder Hund?
    Katze und Kater.

    - Schläfst du im Winter mit Socken?
    Nur wenn ich wo zu Besuch bin und zu wenige Decken habe.

    - Pommes rot oder weiss oder rot-weiss oder nackig?
    Oder gar keine Pommes?
    Leidenschaftslos gegenber Pommes.

    - Schaltest du dein Handy manchmal aus?
    Ja.

    - Kannst du dich morgens an deine Träume erinnern?
    Oft.

    - Woran glaubst du?
    Das habe ich noch nicht herausgefunden.

    - Singst du unter der Dusche?
    Nein, das Duscherlebnis ist mir heilig ;-)

    - Denkst du noch manchmal an deinen ersten Kuss?
    Nein. Habe ehrlich gesagt gar keine Erinnerung daran.

    - Was ist deine Lieblingsfarbe? War das schon immer die gleiche?
    Lange blau, jetzt eher grün.

    - Was hast du gestern gegessen? Und wie lange musstest du nachdenken bis dir das einfiel?
    Morgens Käsebrot, mittags mit den Kollegen Burger gegessen, abends selbstgekochte Gemüsepfanne (grüne Bohnen, Zucchini, Paprika, Tomaten) mit Reis, als Dessert ein Gü.
    Ich habe lange überlegt, weil es ungewöhnlich war, normal esse ich morgens Müsli und mittags Brot, Joghurt (oder so).

    - Magst du Radieschen? Und Erdnussbutter?
    Beides manchmal.

    - Ist in deinem Kopf immer Musik?
    Nein, in meinem Kopf sind immer Worte. Die Existenz von Musik vergesse ich phasenweise komplett.

    - Hast du einen grünen Daumen?
    Am Anfang der Saison ja, dann verliere ich das Interesse und alles geht kaputt.

    - Wann hast du zum letzten Mal geweint?
    Vor Lachen letztes Wochenende, aus Traurigkeit/Wut/Schmerz weiß ich nicht mehr.

    - Bekleckerst du dich oft?
    Nein durchschnittlich häufig.

    - Was sind die wichtigen Fragen im Leben? Und kennst du die Antworten?
    Eine der wichtigsten Fragen ist m.E. "Warum". Die Antwor kenne ich nicht, sonst würde ich nicht fragen.

    - Lieber barfuß über die Wiese oder am Strand? Oder läufst du gar nicht barfuß?
    Doch, ständig, aber lieber am Strand als auf der Wiese (wegen Hundekacke).

    - Hast du ein Kleidungsstück, das du nie trägst und trotzdem aufhebst?
    Hochzeitskleid.

    - Lieber Steine oder Muscheln?
    Beides schön, beides kann man gut anschauen, anfassen und dann wieder zurücklegen.

    - Hat deine Pizza immer den gleichen Belag? Und welchen?
    Fast immer: Pilze.

    Lächelst du gerade?
    Nein, ich runzle angestrengt die Stirn.

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    Letzter Regen: 20. Juli 2025, 22:19 Uhr