Hotline: Versandhandel XY, Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?
Frau N: Guten Morgen, mein Name ist Frau N. und ich habe ein Problem, bei dem Sie mir ganz bestimmt helfen können. Und zwar habe ich etwas bei Ihnen bestellt, das ich nun bezahlen möchte, aber ich habe die Rechnung, den Lieferschein und überhaupt alle Unterlagen darüber verloren.
Hotline: Oh, das ist aber schlecht!
Frau N: Ein bisschen, aber jetzt helfen Sie mir ja. Könnten Sie mir Bankverbindung und Kundennummer telefonisch durchgeben? Den Betrag weiß ich noch.
Hotline: Ja, dann geben Sie mir doch bitte mal die Rechnungsnummer.
Frau N: Äh, wie ich schon sagte habe ich keine Unterlagen über die Bestellung mehr.
Hotline: Ach so. Haben Sie denn die Bestellnummer zur Hand?
Frau N: (leicht irritiert) Nein, ich habe überhaupt keine Nummern zur Hand.
Hotline: Auch keine Kundennummer??
Frau N: Ich hoffe eigentlich, dass Sie mich anhand meines Namens im System finden werden.
Hotline: Das geht aber nicht. Stellen Sie sich mal vor, Sie heißen Müller, wie soll ich Sie denn unter den Millionen Müllers in Deutschland finden?
Frau N: Ich heiße aber nicht Müller, und selbst wenn, sichere ich Ihnen zu, dass dann unter meiner Adresse und mit meinem Geburtsdatum sehr wahrscheinlich nur ich als „Müller“ anzutreffen bin, oder eventuell noch mein Zwilling, was aber doch eher unwahrscheinlich wäre, oder?
Hotline: Sie könnten sich aber ja auch nur als Frau Müller ausgeben.
Frau N: Zu welchem Zweck?
Hotline: (triumphierend) Um die Rechnung zu bezahlen!
Frau N: Und?
Hotline: Das dürfen Sie nicht, wegen dem Datenschutz.
Frau N: Ok. Was ist denn Ihr Lösungsvorschlag?
Hotline: Am besten warten Sie auf die Mahnung, das steht dann ja wieder alles drauf.
Frau N: Das möchte ich aber nicht, da steht dann nämlich auch ein Mahnzuschlag drauf.
Hotline: (zufrieden) Ja. Das ist dann sozusagen das Lehrgeld, dass Sie zahlen, damit Sie lernen in Zukunft Ihre Unterlagen nicht zu verlegen!
Frau N: (zwischen perplex und amüsiert) Entschuldigen Sie, aber mein Lehrgeld zahle ich gerade hier im Gespräch mit Ihnen. Wenn Sie mir dann bitte meine Kundennummer nennen würden? Die Bankverbindung habe ich mir zwischenzeitlich ergooglet.
Hotline: Das darf ich nicht. Aber wenn Sie nicht auf die Mahnung warten möchten, können Sie auch jetzt zahlen und im Betreff einfach den Namen angeben, das ordnen wir dann zu, das ist gar kein Problem.
Frau N: Auch, wenn ich Müller heiße??
Hotline: Machen Sie sich keine Sorgen, wir sind sehr kompetent.
Frau N: Ganz wunderbar. Sie haben mir sehr geholfen. Auf Wiederhören.
Hotline: Auf Wiederhören, Frau Müller.
Ich möchte so viel schreiben und kommentieren und lange Mails schicken und am Telefon bequatschen, und auch so viele Kaffee- oder Biertrinken wahrnehmen und mit Liebe formulierte Geburtstagskarten verschicken.
Tatsache ist aber, dass ich zwischen den diversen Erkältungswehwehchen, dem Trio aus Kind-Arbeit-AllgemeineLebensführung und den ganzen Wochenendaktivitäten einfach zu überhaupt nichts komme.
Auf dem Herd kocht gerade gezuckerte Kondensmilch zu Karamell, auf dass aus diesem und anderen Zutaten heute Nachmittag ein Banoffee-Cake entstehe.
Die gezuckerten Kondensmilchdosen hat ein Freund mir neulich ins Schwimmbad mitgebracht. Er sah sie beim Einkaufen, erinnerte sich an meinen Kuchen und dachte, wenn er die Dosen kaufe könne ich den vielleicht mal wieder machen. So übergab er die Dosen zusammen mit der entsprechenden Bitte/Frage/Aufforderung.
Seiner Frau war das außerordentlich unangenehm und immer wieder betonte sie, dass mit den Dosen und einer Kucheneinladung keinerlei Verpflichtung, genau genommen noch nichtmals ein unmittelbarer Zusammenhang, könne man doch gezuckerte Kondensmilch auch sicher zu etwas anderem... (auch wenn sie nicht wüsste, was...)... jedenfalls müsse ich die Dosen auch nicht annehmen, das sei ja alles... Und so.
Sagen Sie mal, was gibt es eigentlich besseres, als Leute, die gern zu Besuch kommen möchten, schon genau wissen, was es zu Essen geben soll und dazu auch gleich Zutaten bereitstellen? Kann es unkomplizierter sein?
Für Frau Basmati wollte ich meine Bürotassen vorzeigen - habe aber leider keinen blassen Schimmer, wie ich die guten Stücke in ihr Kommentarfeld bekomme. Also hier:
Zuerst: Die Erst-Tasse. Mit der morgendlichen Füllung darin.
Dann: die Zweit-Tasse. Sehr unspekatulär, passt aber exakt unter den Kaffeespender. War allerdings - vom Testlauf abgesehen - noch nie im Einsatz.
Und dann: die Länderspieltasse. Kommt - selbstverständlich - an Spieltagen zum Einsatz.
Dies hier ist meine Leih-Tasse, für Personen, die keine Tasse haben oder deren Tasse verschollen ist. Ein Service, der gern in Anspruch genommen wird.
Das ist meine Weihnachtstasse. Eine Ostertasse muss ich mir erst noch zulegen:
Und diese Scheußlichkeit soll stellvertretend stehen, für die Munition, die ich für den Tassenkrieg aus dubiosen Kellerecken ins Büro trug. Kein Wunder, dass der Feind so schnell aufgegeben hat:
Assi-Bullifahrer,
weil du mir die Vorfahrt genommen hast, musste ich eine Vollbremsung machen. Deshalb hab ich die grüne Ampel nicht mehr erwischt. Deshalb hat mir der Radlerhosenidiot den bahnhofseingangnächsten Fahrradständer vor der Nase weggeschnappt. Deshab verließ die Bahn gerade den Bahnsteig, als ich eintraf. Deshalb fehlen mir jetzt 10 Minuten.
Mein Morgen ist bis auf die Millisekunde durchgeplant - merk dir das, Assi-Bullifahrer. Beim nächsten Mal tret ich deinen Bulli zu einer kleinen Blechkugel zusammen und knack mir die mit dem Backenzahn zu einem Einkaufswagenchip zurecht.
Arschloch.
Gruß
Frau N.
Heute von etwa gleichaltriger Frau im Supermarktregal angesprochen worden:
Frau: "Wissen Sie, wo dieser chinesische Senf steht?"
Frau N: "Mh. Sie meinen nicht zufällig japanischen Meerrettich?"
Frau, augenbrauenhebend: "Dann würde ich doch nicht nach chinesischem Senf fragen, oder?"
Frau N: "Ok, dann weiß ich es nicht. Ich kenn keinen chinesischen Senf. Essen die da überhaupt Würstchen?"
Frau: "Den kennt man aber. Di-Jong heißt der."
Frau N, den Dijon-Senf reichend: "Bitteschön. Ist aber so weit ich weiß französisch."
Frau, sehr entschieden: "Quatsch!!"
Nun denn. Wieder was gelernt.
Bitte, lieber Gott, mach, dass ich nie in einem Büro arbeiten muss, wo Leute, die eh die Kühlschränke mit Getränken auffüllen, aus Prinzip das Auffüllen eines weiteren Kühlschrankes (der nur fürs Fußvolk ist) verweigern. Und mach, dass ich nie einen Kollegen mit amerikanischem Migrationshintergrund habe, der zu diesem Thema Mails verschickt, die mit dem Betreff „Hi All.“ beginnen und mit dem Satz „The motto is: ‚If you take one then replace one‘.“ abschließen. Danke.
Achso. Da bin ich schon. Mist.
Der Kinderwagenabholer war pünktlich da und war weder Massenmörder noch Psychopath - jedenfalls nicht offensichtlich (man weiß ja nie). Er war sogar absolut höflich, freundlich und angenehm, hat den Wagen glücklich mitgenommen und sich bedankt.
Da verschenkt man Sachen und hat dann anschließend noch nichtmals ne Geschichte zu erzählen. Unmöglich, die Leute!!
Schlüssel in der Küche liegen lassen und Tür zugezogen, Kündigung einer ganz tollen Mitarbeiterin auf dem Tisch, unschönes Personalgespräch auf der Agenda und um 16 Uhr kommt ein möglicher Massenmörderpsychopath um einen zu veschenkenden Kinderwagen abzuholen.
Klingt nach einem Supertag.
Frohes Neues.

(Zugegebenerweise bekam ich diese Karte schon letztes Jahr und habe sie damals auch gleich zum Hochladen abfotografiert. Aber man kommt ja zu nichts!!)
In diesem Jahr kam noch ein weiteres Highlight dazu:

Kenner werden dies auf den ersten Blick als einen waschechten "Kritzl" vom Gorillaschnitzel identifizieren. Ich danke sehr herzlich!
Und dann kam noch was zum Basteln. Und das mit Absicht und mit filigran und sicher mit Gefummel und so!
Frau Schneckle, Sie werden sich hoffentlich bald mal wieder hierher bemühen, um mich vor Misserfolgserlebnissen und einer sich damit noch weiter verstärkenden Bastelpsychose zu bewahren!?

Auf dem Weihnachtsmarkt - Kinderkarussell.
Frau N: 3 Fahrtchips bitte.
Karussellmann: Das kostet 4,50. Sie sollten das Angebot nehmen: 4 Chips für 5 Euro.
Frau N: Aber ich habe hier drei Kinder. 4 Chips für 3 Kinder ist keine gute Idee.
Karussellmann: Dann nehmen Sie 4 Chips für 5 Euro und noch zwei einzelne für je 1,50 dazu, macht 8 Euro für 6 Fahrten.
Frau N: Nee, dann nehme ich lieber das Angebot mit den 12 Chips für 10 Euro und verkaufe Ihnen 6 für je 1,50 zurück?
Karussellmann: Das ist mir zu teuer!
Frau N: Ich mache Ihnen einen Sonderpreis: Sie bekommen die 6 Chips für 5 Euro.
Karussellmann: Äh.
Frau N: Da machen Sie noch Gewinn, weil Sie ja dann 4 davon für 5 Euro verkaufen und zwei übrig haben.
Karussellmann: Nee, ich nehme keine Chips zurück!
Frau N: Na gut, dann nicht, dann bleib ich bei den 3 Chips zu 4,50.
Karussellmann: Ich würde Ihnen das nicht empfehlen. Die drei quengeln Ihnen hinterher die Ohren voll, und dann kaufen Sie nochmal 3 Chips zu 4,50 Euro. Seh ich jeden Tag. Passiert allen.
Frau N: Mir nicht – zwei davon gehören gar nicht mir und mit der dritten werd ich fertig.
[Kurze Pause]
Karussellmann: Ich gebe Ihnen 15 Chips für 6 Euro.
Frau N: Äh. Warum?
Karusellmann: Weil ich Sie dann ausgetrickst und 1,50 Euro mehr verdient hab. Das Karussell dreht sich ja eh.
Wo er Recht hat, hat er Recht.