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    Freitag, 3. Juli 2009

    Neue Spezialität aus dem Hause N.: gebackene Kartoffeln aus dem Topf.

    Wir wissen nun: Die Batterie im Rauchmelder ist noch fit. Und ich kann ihn sogar ausschalten, wenn ich auf den Küchentisch die Klavierbank und darauf ein Kinderstühlchen stelle (Altbau, Sie wissen schon...). Und das Kind schläft wie ein Murmeltier.

    Und mein Kreislauf ist jetzt auch wieder da.

    Alles gut, sogar die Kartoffeln.

    Donnerstag, 2. Juli 2009

    Gestern stieg ich aus der S-Bahn um sogleich beschwingt auf dem Fahrrad den Restheimweg anzutreten - allein, das Rad war nicht da.

    In solchen Momenten ist meine erste Reaktion Zweifel - nicht an der Welt, sondern an mir. Ob ich überhaupt mit dem Rad gekommen bin. Ob ich es tatsächlich an dieser Stelle abgestellt hatte. Ob es wirklich der richtige Wochentag, das richtige Jahr, das richtige Leben ist. Insofern war ich ausgesprochen dankbar, am vermuteten (Ex-)Fahrradparkplatz das aufgebrochene Schloss und damit Klarheit zu finden.

    Der nächste Gang führte mich (auf dem wenige Minuten zuvor auf der Rolltreppe abgebrochenen Absatz) zum Kindergarten und, weil das nicht wirklich gut ging, von dort dann barfuß nach Hause. Mannomann, kann so Asphalt im Sommer heiß werden, das hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung! Wir waren daher recht flott-tänzelnd unterwegs.

    Recht flott war auch das Gesummsel für Polizei und Versicherung zusammengerafft und nebenher noch ein neuer-gebrauchter Fahrradkindersitz erklickt schließlich hatten wir dieses Schauspiel vor weniger als einem Jahr schon einmal. Den Fahrradhändler meines Vertrauens aufgesucht, dort den für demnächst vereinbarten Reparaturtermin für das nunmehr Ex-Fahrrad storniert und nach einem neuen-alten Rad gefragt. Der gute Mann konnte damit nicht dienen, wohl aber an die Konkurrenz verweisen die gerade am Morgen noch ein passendes Schnäppchen im Hof gehabt hätte.

    Die Konkurrenz aufgesucht, das Schnäppchen als doppelt so teuer wie das Ex-Fahrrad aber dennoch im Rahmen des mitgeführten Bargeldes ausgemacht und von Mademoiselle noch etwas runterhandeln lassen ("Das können wir nicht kaufen, die Farbe ist voll doof!". "Wir brauchen aber eine blaue Klingel dazu!")

    Im Stadtteilrevier die "immer da, immer nah"-Plakate im unbesetzten, kamerabweachten Eingangsraum studiert während der Freund und Helfer uns drei gut gesichterte Türen und Flure weiter ein klein wenig warten ließ. Geht halt alles nicht so schnell. Auch später immer ganz kurz davor gewesen, dem guten Mann zwecks Beschleunigung der Angelegenheit die Tastatur zu entreißen und die Eingaben mal rasch für ihn zu erledigen. Erfahren, dass die Spuren am Schloss auf ein sehr kleines Werkzeug und einen sehr langwierigen Prozess hinweisen. Möglicherweise wird die hartnäckige Person mit dem kleinem Werkzeug dann doch etwas enttäuscht sein, solche Mühe auf sich genommen zu haben für ein uralt-Fahrrad an dem ein Bremsklötzchen fehlt, beide Mäntel porös sind sowie das Licht kaputt und die Kette beim Schalten abspringt. Und möglicherweise entdeckt diese Person das erst bei hoher Geschwindigkeit auf einem Schotterweg. Das wäre fein!

    Das neue-alte Fahrrad ist jedenfalls top und ich konnte mir heute morgen auf dem Arbeitsweg eine ganz neue Position unter den Berufs-Fahrradpendlern sichern. Wäre schön, wenn ich das etwas länger als ein Jahr behalten darf.

    Samstag, 27. Juni 2009

    Planloser unstrukturierter Tag. Mann weg, Auto weg, Geldbörse leer. Immerhin die neue Technik bewältigt und mit dem Kind beim Frühstück DVD geguckt. Kind gebadet, Wäsche gewaschen, Wäsche aufgehängt, Betten überzogen, Küche aufgeräumt. Viel aus dem Fenster geguckt.

    Ich würd ja jetzt in die Tiefsee-Ausstellung fahren (da kann man mit Karte zahlen, hab ich recherchiert). Aber das Kind kommt nicht in die Pötte.

    Mal sehen, was heute noch so kommt.

    Bierdurst.

    Freitag, 26. Juni 2009
    Und was macht das Kind so?

    "Hexbücher" herstellen.

    Hexbücher

    Und den Seepferdchen-Kurs psychologisch aufarbeiten.

    Schwimmkurs

    (Wissen Sie noch, wie es klingt, wenn man Styropor schneidet??)

    Donnerstag, 25. Juni 2009

    Die Sprüche, die man hören kann, wenn zwei Frauen ein gemeinsames Feierabendgetränk einnehmen und dabei zufällig eine Bohrmaschine mit sich führen - ich kenne sie nun alle. Und glauben Sie mir, es war nicht ein einziger Brüller dabei.

    Montag, 22. Juni 2009

    Heute im Freibad schien - für etwa 10 Minuten - die Sonne. Das kennen wir ja noch gar nicht. Mademoiselle war auch gleich total irritiert und wollte nicht mehr weiterschwimmen.

    (Noch 6x Seepferdchen-Kurs im Freibad. Es erscheint mir recht gesichert, dass danach eine Schönwetterperiode beginnt.)

    Mittwoch, 17. Juni 2009
    Gestern

    Meine Überzeugung, HWS zu haben, zu einem geselligen Beisammensein getragen. Sofort auf Expertenrunde gestoßen die begeistert aaaaaahhh-alles-schon-gehabt das gibt Einlagen/Bioresonanztherapie/Rückenschulübungen-auf-einer-Schwimmnudel/Mikronährstoffe-für-130-Euro-das-Döschen ausrief. Spontan beschlossen, mir doch einfach nur den Kopf gestoßen zu haben.

    Ein Olivenbrot serviert bekommen, in dem keine Oliven waren. Nachgefragt. Eigentlich seien Oliven darin. Nur jetzt irgendwie nicht. Ist eben so. Tja. Eigentlich bezahle ich auch immer, was ich bestellt habe. Nur jetzt irgendwie nicht. Ist eben so.

    Einen Fragebogen ausgehändigt bekommen zu meinem Besuch in dieser Lokalität. Darin gefragt worden, ob ich zum Essen, Trinken oder Flirten anwesend sei. Mir im kritischen Abgleich mit den bisherigen Erfahrungen vor Augen geführt, dass Essen schon immer schlecht war, Trinken normaler Durchschnitt und kein Kästchen für "meine Begleiterin kommt nie in die Pötte daher müssen wir uns immer bei ihr ums Eck treffen" vorhanden. Keine Lust auf Flirt mit der Begleiterin gehabt. Kästchen gemalt und "Sonstiges: HWS" geschrieben. Und unter die Frage: "Welche Servicekraft findest Du am Besten, nicht nur heute sondern immer?" ganz wahrheitsgemäß "Keine ist gut." vermerkt.

    Normal mache ich ja nicht in solche Fragebögen. Ich bin ganz grundsätzlich der Ansicht, meine Dienstleister sollten selbst in der Lage sein, ihren Service auf hohem Niveau zu halten. "Helfen Sie uns, unseren Service zu verbessern!" ist daher als Appell an mich völlig wirkungslos, selbst wenn unter der ersten Million Einsendern ein Messerblock verlost wird. Ich war aber gestern noch so sehr in Ankreuzlaune durch die Wahl neulich. Wobei auch da "Keine ist gut" hervorragend gepasst hätte.

    Montag, 8. Juni 2009

    Im Freibad heute war es übrigens super. Wollte ich nur gesagt haben.

    Donnerstag, 4. Juni 2009
    Fitness-Test

    Zunächst hängen Sie sich eine Handtasche um, jedoch nicht so ein klitzekleines Täschlein sondern das Modell "Mama", in Form und Gewicht etwa drei Tetra Briks mit Milch entsprechend. Nehmen Sie in eine Hand eine mittelmäßig gefüllte Einkaufstüte mit einem gerissenen Henkel, in der sich unter anderem etwas Zerbrechliches befindet (Eier bieten sich an).
    Mit dem freien Arm heben Sie ein heulendes Kleinkind (ca. 120 cm, 17kg) vom Boden und drücken es kurz tröstend an sich, bevor Sie es - unbedingt einarmig, das gehört dazu - gekonnt auf den Rücken schwenken. Nun ergreifen Sie mit der frei gewordenen Hand 1,5 gefüllte Gemüsekisten. Sollten Sie keine Gemüselieferung zur Hand haben, nehmen Sie anderthalb Bierkästen (leere Flaschen), das kommt von Format und Gewicht etwa hin.

    Erklimmen Sie nun 2 Treppenstockwerke (Altbau), ohne das "schwerstverletzte" Bein des Kindes zu touchieren oder den zerbrechlichen Einkaufstüteninhalt am Geländer zu zerschlagen. Es ist wichtig, dies auf 7,5cm-Absätzen zu tun. Das Kind klammert sich derweil im Würgegriff um Ihren Hals.

    Sind Sie, oben angekommen, außer Atem oder verschwitzt?

    Ich nicht. Ätsch!


    Nach dem Sport auf dem Weg durch die Umkleide zu meinem Schrank wurde ich von einer sehr nackten, sehr umfangreichen Frau umgerannt und unsere Köpfe stießen derart aneinander, dass ich etwas zu Boden taumelte.

    "Hahahahaha!! Da haben wir den Sport mit den ganzen höchstgefährlichen Maschinen hinter und gebracht, und nun erwischt es uns in der Umkleidekabine - noch etwas mehr Wucht und wir hätten einen Krankenwagen gebraucht!!" rief sie. Stockte kurz, und rief dann, noch lauter: "Jeder einen eigenen! ZWEI Krankenwagen!!".

    Jetzt stockte ich, hatte ich mir doch zum einen nie Gedanken darum gemacht, wie viele Kranke üblicherweise in einem Wagen befördert werden und vermutete ich zum anderen, geprägt durch kürzliche Erfahrungen mit meiner guten Freundin Frau Vau, es könne sich möglicherweise um eine Anspielung auf meine Figur handeln. So fragte ich nach, ob denn nicht immer jeder einen eigenen Krankenwagen bekäme.

    "Ja! Jeder einen Krankenwagen!", lautete die enthusiastische Antwort. "Genau wie jede Frau hier ein Schränkchen bekommt, mit einem Schloss, und mit ihren Anziehsachen darin!". Kurze Pause. "Nur die Dusche - die müssen wir uns teilen."

    "Aber nicht zeitgleich, sondern nacheinander, hm?", brachte ich noch heraus. Dann drehte ich mich um, weil hinter mir jemand vor unterdrücktem Kichern grunzte. Und da stand eine Bürokollegin, die ich dort noch nie getroffen hatte und eigentlich auch nie dort treffen wollte, und sagte: "Hahaha, das erzähle ich morgen gleich als erstes im Büro!".

    Und raten Sie mal, was die gerade tut.

    Dienstag, 2. Juni 2009
    Bäckerei-Arrangement

    Frau N: Aber geben Sie mir bitte heute ein schönes Brötchen. Sie packen mir oft so ein krüppeliges ein, das mag ich nicht.

    Verkäuferin: Des mach ich weilse nich so oft hier kaufe.

    Frau N: Mh, das ist aber komisch gedacht. Ich komm ja nicht öfter, wenn Sie mir immer die doofen Brötchen geben.

    Verkäuferin: Na, des ist mir ja auch egal ob se oft kaufe oder nich, ist ja nich mei Lade, aber wennse dann lang nich wiederkomme beschwer'n se sich ja ned.

    Frau N: Ich hab mich aber gerade beschwert!

    Verkäuferin: Ei, jo, jetzt geb ich 'ne auch immer ein Schönes.

    Na dann ist ja gut...

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