Der große Vorteil einer regenlastigen Site wie dieser ist, dass man so gut wie nie gießen muss. Insofern war das mit der Urlaubsvertretung ja recht einfach. Und bald geht diese auch schon zu Ende. Dadurch, dass ich so untätig war, hatte ich kaum Gelegenheit, mich daneben zu benehmen. Das ist gut.
Jetzt noch schnell den Spirituosenschrank wieder auffüllen und die DVDs mit den schweinischen Filmen Naturdokus wieder unters Bett legen. Vielleicht noch vorsorglich einkaufen und den Kühlschrank füllen - nach so einem Urlaub hat man da ja selber keine Lust zu. Ach ja, die Weizengläser wollte ich nochmal durchspülen und die kostenpflichtige S*e*x-Hotline Nummer der Zeitansage aus dem Nummernspeicher des Telefons löschen. Mannmannmann, ist ja doch schon ganz schön viel, was man nach so einer Urlaubsvertretung machen muss, merke ich gerade.
Und falls die Nachbarn sich beschweren sollten: Das war keine Orgie, sondern nur ein nettes Beisammensein und alle drei Damen waren über 18, auch wenn das dieser pingelige Herr von nebenan anders sah! Gut, wir waren vielleicht ein kleines bisschen laut, aber sooo laut nun auch wieder nicht. Die Klingel hört man eh schlecht, finde ich. Wir haben das mal getestet, nachdem die Polizei die Tür eingetreten hatte und sowohl die Herren von der Einwanderungsbehörde, wie auch dieser Maskierte vom Sondereinsatzkommando waren mit mir einer Meinung: die Klingel ist schon sehr leise. Die Rechnung liegt übrigens in der Küche - sowohl für die Tür, wie auch für den nächtlichen Einsatz. Die Sache mit der Körperverletzung übernehme ich, war ja auch meine Faust in der hässlichen Fresse des Nachbarn. Hoffentlich ist der nicht sauer deswegen.
Dein Tagebuch zwischen den ganzen Literaturschinken zu verstecken ist ja eine schlaue Idee. Wahrscheinlich bin ich der erste, der es zwischen "Moby Dick", "Krieg und Frieden" und Goethes gesammelten Werken entdeckt hat. Mein lieber Mann, mir ist jetzt noch ganz warm. Du machst ja Sachen. Tststs.
Den Müll wollte ich eigentlich auch runterbringen, aber ich wusste nicht, wo die Mülltonnen stehen. Ich habe die Säcke in dem Zimmer mit den ganzen Spielsachen zwischengelagert. Du solltest das Zeug aber schnellstmöglich runterbringen. Als ich letzte Woche einen Sack mit gebrauchtem Katzenstreu dazu gestellt habe (bei mir ist die Mülltonne schon voll. War ja ok, dass ich das bei Dir dazugestellt habe, oder?), roch es ein bisschen seltsam und das Quiecken in der Ecke kam mir auch sonderbar vor.
Naja, jedenfalls ist es schön, wenn die Hausherrin bald wieder da ist. Mal sehen, ob sie einen kleinen Obulus springen lässt, weil ich so gut auf alles augepasst habe.
Tun Sie es ruhig. Beschimpfen Sie mich als die Worst Urlaubsvetretung ever. Sie haben ja recht und ich habe deswegen auch ein schlechtes Gewissen. Aber es gibt, wie es das immer gibt, natürlich Gründe für mein Versagen. Diese Gründe darzulegen erspare ich Ihnen und vor allem auch mir. Es gibt sie aber, seien Sie sich dessen gewiss.
Ich erzähle Ihnen mal, wie das ist, wenn man keinen Urlaub hat, diesen aber einigermaßen pseudoreal simuliert: Nach dem Nachhausekommen fliegen die Büroklamotten mitsamt den Socken in die Ecke. Stattdessen kommt eine ausgeleierte, extrem hässliche aber unglaublich bequeme Jogginghose zum Einsatz, dazu Latschen, die entfernt an FlipFlops erinnern, aber keine sind. Ein buntes Hemd, das Jürgen von der Lippe wahrscheinlich genauso traumhaft stehen würde wie mir komplettiert das textile Urlaubsbild. Ich ignoriere, dass es für unbesockte Füße eigentlich zu kühl ist und bequeme mich auf den Balkon. Irgendwo blöken einige Schafe, ich konnte sie aber noch nicht lokalisieren. Von ein paar Häusern weiter rechts dringt gedämpfter Baulärm herüber, wie er schöner an der Costa Brava nicht sein könnte. Weit in der Ferne plärren ein paar verwöhnte Gören (die Kinder hier sind alle verwöhnt) und das Rauschen der Autobahn kann man durchaus als Meeresrauschen interpretieren.
Das Weizenbier sollte gut gekühlt sein und der Aschenbecher nicht weit. Auf dem Heimweg habe ich mir überlegt, mir eine Bildzeitung zu bersorgen, um es noch einen Hauch realer wirken zu lassen, es dann aber doch sein lassen. Man kann auch übertreiben.
So sitze hier nun also und merke: das ist nicht Urlaub, das ist armselig! Das ist die Autobahn und nicht das Meer. Der Kran zieht keinen neuen Hotelkomplex hoch, sondern erweitert den Wintergarten (oder was auch immer) und die Füße werden auch kalt. Ich bin nicht nur eine lausige Urlaubsvertretung, ich kann noch nicht mal richtig Urlaub simulieren. Das ist doch zum Verzweifeln. Aber nächste Woche wirds ja wieder regnen, nicht nur in Gesamtdeutschland, sondern vor allem auch wieder hier. Und dann kriege ich wegen meines miesen Vertretungsjobs bestimmt höllisch Ärger. Da will ich aber jetzt noch gar nicht dran denken.
Urlaub hat, liegt man um diese Zeit bestimmt noch im Bett, schläft sich den anstrengenden Urlaubsvortag aus den müden Gliedern und lässt den lieben Gott einen guten Mann sein.
Grmpf. Habe ich schon erwähnt, dass ich ein klitzekleines bisschen neidisch bin?
Zum Glück haben Autos heutzutage Klimaanlagen. Also die meisten. Natürlich nicht alle. Wenn man am heutigen Tag in einem Auto fährt, welches nicht über eine Klimaanlage verfügt, dürfte man ganz schön schwitzen.
Das ist ein "Blanker-Neid"-Posting. Ich will auch Urlaub!
Heute hier:

Morgen dort:

Während meiner längeren Abwesenheit wird hier Herr Ref für UnOrdnung sorgen. Er ist dann auch Ansprechpartner für Fehlerkorrekturen ;-)
So ganz aus dem Nichts heraus wurde das noch ein unglaublich beschissener Tag.
Ob alle Beteiligten bis zur Abreise in den Urlaub morgen früh überleben, ist derzeit fragwürdig. Momentan sehe ich nur zwei Möglichkeiten - entweder werde ich zu späterer Stunde mindestens eine, eher zwei weitere Leichen in den Keller schaffen, oder aber an meiner verschluckten Wut ersticken.
Ich warte mal noch ein bisschen ab, ob sich eine Lösung C auftut...
Manchmal komme ich mir komisch vor, anders, so als würde bei mir vielleicht irgendwas nicht stimmen. Wennm ich z.B. mit einer Freundin abends ausgehe und sie mir sagt, 20:00 Uhr wird knapp, weil sie, wenn sie doch schon abends nicht da ist, zumindest am Nachmittag noch ausgiebig mit dem Kleinen spielen möchte und gemeinsam Abendessen - die Trennung sei sonst so lang. Wenn ich mich im Gegensatz offen freue mich schon am späten Nachmittag absetzen zu können um spazieren zu gehen und mich zu einem Kaffee irgendwo - allein - hinzusetzten.
Vielleicht stimmt bei mir einfach irgendetwas nicht, emotional oder so, weil ich - im Vergleich zu denen, die mich umgeben - ganz überproportional viel Zeit für mich beanspruche. Für mich allein - nicht in guter Gesellschaft, sondern allein.
Mir heute meiner merkwürdigen Leidenschaft für Messer erneut bewusst geworden. Brotmaschinen betrachte ich mit tiefster Verachtung.
der war heute, oder vielleicht noch gestern, da ich noch nicht geschlafen hatte - ich bin immer unsicher, ob man das dann schon als neuen Tag bezeichnen sollte, genau wie beim Geburtstag auch, ich finde immer, der Tag fängt erst nach dem Schlafen an, außer natürlich man feiert in den Geburtstag hinein (was ich selbst aber ungern mache, bei anderen ungern, weil man dann auf jeden Fall bis mindestens 1 Uhr bleiben muss, um die Gratulationsangelegenheiten abzuwickeln, selbst wenn die Party - oder man selbst - langweilig ist, bei mir selbst aber auch ungern, weil - ach eigentlich aus denselben Gründen).
Jedenfalls lag so ein Programmierdingenszeugauszug auf dem wichtigen freistehenden Küchenblock (nicht Blog) herum, ich goß die Tomaten auf dem Balkon (ja, nach Mitternacht) und tippelte auf dem Blackberrydingens (ja, auch dies nach Mitternacht) und mein Blick schweifte schwiff vfiel auf diese Blätter und ich sah einen semantischen Fehler (mit Semantik kenne ich mich ja aus, ist hier wie dort auch irgendwie dasselbe) und ich kreiste ihn ein und fühlte mich wie ein Genie.
Die heute morgen offenbar werdende Tatsache, dass es sich bei dem vermeintlich wichtigen Programmauszug um Schmierpapier aus lang zurückliegenden Diplomarbeitszeiten des Herrn N. handelte, auf dessen Rück- (eigentlich nun Vorder-)seite sich der Einkaufszettel befand, ist dabei nebensächlich.
Heute ist also der Tag, an dem ich den Bug fand - mal davon abgesehen auch der Tag, an dem ich eine rote Kinderrregenjacke mit weißen Punkten kaufte, die genau so aussieht wie die, die ich selbst auf diesem Foto, auf dem ich etwa drei Jahre alt bin und mit Gummistiefeln und einer ebenfalls in Regenzeug gekleideten Freundin auf dem Bett meiner Eltern herumhopse, trage. Ich bi n fest davon überzeugt, dass Gedankenübertragung möglich ist, denn gleich nach dem Einkauf wurde mein Bett mit der Regenkleidung behüpft. In wenigen Minuten kommt die Freundin der Kleinen, und wenn diese einen grünen Regenmantel und einen Regenhut (statt Kapuze) trägt sowie gelbe Gummistiefel, dann bin ich vermutlich in einer Zeitschleife gefangen. Wollte ich nur gesagt haben, falls ich nicht mehr auftauche, und ewiglich weiterhüpfe, in diesem rotgepunkteten Mantel.
Die Midori-Mücver sind hervorragend. Als Nachspeise empfehle ich Eiscreme, und zwar Ben & Jerry's Cookie Dough und New York Super Fudge Chunk, zu gleichen Teilen, geschichtet.
- Großangelegte Aufräumaktion. Redundanz verursacht mir unwohlsein, die ständige Aufmerksamkeitsspaltung auf Milliarden von Dingen strengt mich an. Etwas zwanghaft.
- Ein paar-Tage-altes Baby regelrecht aus der Wiege gerissen. Whoaaaaaaa und ab in die Luft mit Schwung. Konnte mich gar nicht erinnern, dass die so verdammt leicht sind! Hossa. War versucht, es probehalber gleich noch ein paar Mal hochzuwerfen. Ups.
- Mehrfache "Datensammlungsorte" - Organizer, Notizbücher und so finde ich gerade enorm anstrengend. Das Gefühl, alles zusammen halten zu müssen.
- Was kann man denn mal mit einer Riesenzucchini machen, außer sie eine Woche lang in den verschiedensten Kombinationen essen? Vielleicht so eine Art Zucchinipaste mit Knoblauch, Olivenöl und Gewürzen und dann aufs Brot? Hm.
- Statt gebremst fahren vielleicht lieber weiter Vollgas und ab und an Pausen einlegen? Liegt mir mehr, glaube ich.
- Gibt es schon gesicherte Erkenntnisse, ob die Disposition zu cholerischen Anfällen vererbbar ist?
- Merkwürdiges Gefühl an mir wahrgenommen, gerade. Nach einigem Nachdenken festegestellt, dass ich friere!
Zu schnell, viel, viel, viel zu schnell. Zu viel auch. Und auch zu hoch. Bremsen, bremsen, bremsen.
Neu - oder mal wieder - im Programm: über den eigenen Schatten springen. Passt noch nicht so recht. Aber bei den meisten sportlichen Betätigungen fühlt man sich ja eigentlich erst danach, wenn man wieder frisch geduscht mit einem Bier auf der Couch einer Apfelsaftschorle im Garten sitzt, so richtig wohl. Wir werden sehen.
