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    Sonntag, 14. Februar 2021
    14022021

    Ich habe festgestellt, dass zwei Dinge, die jeweils einzeln für mich nicht gut funktionieren, durch ihre Kombination aufgewertet werden.

    Es handelt sich hier bei um das Autofahren und das Zuhören bei Hörbüchern. Autofahren finde ich an sich komplett doof, ich langweile mich dabei. Ich fahre unglaublich gerne Zug, weil ich da völlig ungestört vor mich hinlesen oder -denken kann, ohne mich um irgendwas kümmern zu müssen. Und wenn ich Lust habe, kann ich aufstehen und herumgehen, ohne dass sich meine Reise verzögert. Das funktioniert so beim Autofahren nicht, da muss man festgeschnallt auf seinem Sitz bleiben und relativ starr geradeaus schauen und natürlich entfernt man sich gedanklich irgendwie aus dieser unerträglichen Situation aber das ist schlecht, eigentlich müsste man ununterbrochen aufpassen. Ich halte das Autofahren für eine Zumutung. Also als Fahrerin. Beifahrerin bin ich gerne, das ist dann fast wie im Zug, man kann war nicht herumgehen, hat sich dafür aber die Gesellschaft selbst ausgesucht, das wiegt einiges auf. Ich bin die perfekte Beifahrerin, ich kümmere mich um gar nichts, nichts liegt meinen Interessen ferner, als in den Fahrablauf einzugreifen, ich bin glücklich, wenn ich davon unbehelligt bleibe.

    Mit Hörbüchern ist das anders. Ich interessiere mich sehr für Hörbücher, weil ich mich ja auch sehr für Bücher interessiere und es mir dabei wirklich auf den Inhalt und nicht auf den Vorgang des Lesens (oder das Medium Papierbuch) ankommt. Es geht mir um die Geschichte, die kann mir sehr gern jemand erzählen, besonders, wenn ich die Geschwindigkeit selbst bestimmen kann (das fehlt im persönlichen Gespräch mit Menschen manchmal, dass man sie auf 1,5fach stellen kann). Mein Problem mit Hörbüchern ist: was mache ich, während ich sie höre? Wenn ich irgendeiner anderen Tätigkeit nachgehe, ist mein inneres Ohr immer bereits anderweitig beschäftigt, ich meine damit nicht nur beim Lesen und Schreiben sondern auch bei zum Beispiel Haushaltstätigkeiten; meistens singe ich dabei oder zähle (Sachen halt, fragen Sie nicht) oder denke (und höre dabei die Gedanken eben in meinem inneren Ohr). Da ist kein Platz für eine weitere Person, die spricht. Ich kann also Hörbücher nur hören, wenn ich mich einem Ruhezustand befinde. Nur: wenn ich meinen Körper in einen Ruhezustand bringe, schlafe ich sofort ein. Ich dachte lange, das läge daran, dass ich einfach immer müde bin - vielleicht ja auch, weil in meinem inneren Ohr immer so viel geredet wird. Mittlerweile glaube ich aber, das ist gar nicht der Fall. Ich habe z.B. letzte Nacht 10 Stunden geschlafen und dabei 85 Schlafpunkte erzielt, das ist ordentlich, die Nächte davor waren kürzer, aber nie unter 7,5 Stunden und qualitativ auch hervorragend. Trotzdem: als ich heute endlich mal eins der Hörbücher, die ich im Auto begonnen hatte, zu Ende hören wollte, legte ich nochmal 1,5 Stunden Schlaf nach. Am frühen Nachmittag. Ich glaube, ich habe mir das einfach antrainiert, zu schlafen, sobald ich nichts anderes tue. Vermutlich, als M klein war und es nicht so viele Gelegenheiten zum Schlafen gab. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das vorher schon so war (aber das ist ja auch über 16 Jahre her, ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, nur so viel: Probleme mit dem Einschlafen hatte ich noch nie).

    Immerhin, ein Hörbuch, das ich im Januar im Auto begonnen hatte, konnte ich später, also nach den 1,5 Stunden Nachmittagsschlaf, mit Ach und Krach doch noch beenden. Es sind aber noch zwei weitere angefangen, eins davon seit Ms Grundschulzeit. Naja, so lange noch Pandemie ist, fahre ich auch noch Auto. Mal sehen, wie viele Hörbücher das noch werden.

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