Auch heute hätte ich gut noch eine weitere Runde schlafen können, obwohl die Nacht absolut ungestört war, also jedenfalls habe ich keine Erinnerung an die Zeit zwischen Schlafengehen und 6:30 Uhr.
Zu Hause wurde die Morgenroutine gestört. Herr N. musste um 8 los, M musste um 8:15 los, ich wusste nicht so recht, wann ich los muss, also eigentlich vor ihnen aber es ergab sich nicht. Es wurde also ein später Start, zumal ich für M noch ein Rezept beim Arzt abholen wollte und mir dann einfiel, dass ich wohl vor 22:15 Uhr nicht wieder nach Hause kommen werde und daher vermutlich Nahrung brauche.
Als ich mit dem Fahrrad aus dem Hof fuhr, schnitt mich (auf dem Gehweg!) eine andere Radfahrerin, die gleichzeitig Mitsängerin im Chor ist und mich daran erinnerte, dass heute Stimmprobe schon um 19 Uhr ist - so, als wäre sie extra dafür morgens vor meinem Haus aufgetaucht, und ich hatte es ja tatsächlich nicht gewusst oder vergessen (selbst darüber bin ich mir unsicher).
Ankunft Büro 9:00 Uhr und Unaussprechliches bis 18:30 Uhr. Um die Nahrung hätte ich mir keine Sorgen machen müssen, gleich drei Praktikanten feierten ihren Abschied und zusätzlich brachte die Technikerin große Essensvorräte mit, weil sie (wegen etwas Technischem, logisch), die Nacht im Büro verbringen wird.
Der Aufbruch war dann doch wieder später als geplant und zur Stimmprobe kam ich zu spät und klebrig schwitzig von einem weiteren verhassten Sommertag. Zu allem Überfluss lässt mittlerweile auch die physische Hitzetoleranz nach, ich hatte - zum zweiten Mal in meinem Leben überhaupt - angeschwollene Knöchel. Sehr eklig und auch etwas unangenehm, die Schuhe drückten. Ein weiterer sehr guter Grund, den Sommer rundheraus abzulehnen (als ob es da weiterer Gründe bedürfte!).
Im Chor besteht derzeit das folgende Problem: Ich hasse etwa 70% des aktuellen Programms fast so sehr wie den Sommer. Grauenhaft ist es und überhaupt keine richtige Musik, absolut unerträglich und das liegt zwar auch am Chor (das Einstudieren verläuft zäh) aber nicht nur - auf Youtube klingt es nur unwesentlich besser. Dafür mag ich die restlichen 30% des Programms außerordentlich gern. Ich werde da, um nicht weiter genervt zu sein, sehr kurzfristige eine Entscheidung treffen müssen, nämlich entweder halt bis zum Konzert nicht mitzumachen oder aber all in zu gehen und mir den Scheiß mit Midi und Klavier richtig und komplett anzueignen. Vermutlich letzteres, aber ich überwinde gerade noch den letzten Widerstand.
Zu Hause um kurz nach 10, Herr N ist verreist und das Kind liegt verschnupft im Bett und ist erschöpft vom Tag. Kurz nach mir treffen aber noch zwei Freundinnen ein und dann sind alle drei Kinder ganz munter, sitzen in der Küche, essen (von ihnen) selbstgebackenes Brot und erzählen mir alle möglichen Geschichten.
Kurz vor Mitternacht Sofa, später Bett.