Aufgewacht vor dem Wecker, um 6:30. Der Verdacht erhärtet sich, dass da schon wieder eine hochtourige Phase begonnen hat. Und ich weiß noch immer kein Mittel dagegen.
Auf dem Balkon erschnupperte ich den Herbst und faltete meditativ bei geöffneter Tür diverse Ladungen Wäsche, bis das Kind im Bad fertig und zur Schule aufgebrochen war, dann richtete ich mich selbst auch her. Wegen Abendveranstaltung war für das Fahrrad heute keine Verwendung und ich ging ganz andere Wege als sonst ins Büro.
Ankunft um 8:45 Uhr, Unaussprechliches bis 18:00 Uhr.
Aber zwischendrin ein Erlebnis, und zwar war ich letzte Woche mit Frau Violinista beim Karaoke. Frau Violinista zeigte mir dort ihren neuen Schirm, den sie bei irgendwas gewonnen hatte und der viel Geld kostet, der ihr daher irgendwie am Herzen liegt (jedenfalls ist das wohl davon abzuleiten, dass sie ihn mitnahm in die Karaokebar, statt ihn im Auto zu lassen, und ihren Worten sowieso auch). Nach dem Karaoke wollten wir uns noch unterhalten und betraten die erstbeste Lokalität in der Nähe (was nicht die erste ist, die erste ist eine Pizzeria, die ich nicht mag), nämlich einen Burgerladen. Dort unterhielten wir uns, tranken Schnaps und gingen heim, Frau Violinista allerdings ohne Schirm, was ihr dann irgendwann auf der Autobahn nach Saarbrücken auffiel. Am nächsten Tag stellte sich per Telefonat heraus, dass der Schirm im Burgerladen verblieben war und ich ihn am besten da irgendwann mal abhole. Das war Sonntag.
Heute fand ich, es wäre ein guter Zeitpunkt, eine Kollegin, die sich dem Karaoke bislang verweigert, zumindest einmal in die räumliche Nähe der Karaokebar zu bringen, zwecks Gewöhnung. Burger isst sie auch gern, ich schlug also vor, zu Mittag einen Ausflug in diesen ganz anderen Stadtteil zu machen und die Absurdität des Vorschlags (der Stadtteil ist unattraktiv und man muss immerhin S-Bahn und Straßenbahn fahren) verblasste wohl vor der Aussicht auf Burger, sie sagte jedenfalls zu. Und im Laufe des Vormittags fragte dann noch Frau Fragmente an, ob ich spontan Lunch einrichten könnte, ich lud sie ein, einfach gleich mitzukommen, stieß auch hier irritierenderweise auf zumindest keine hochgezogene Augenbraue, die sich fernschriftlich übertragen hätte.
Es gab also heute Mittag Burger, ich hatte einen mit Erdnussbutter und Bacon, ganz vorzüglich, für meinen nächsten Besuch wurde mir einer mit Knoppers versprochen (aber nicht Dienstag, Donnerstag und Samstag, das schreibe ich hier auf, um es mir zu merken habe es aber möglicherweise schon jetzt falsch in Erinnerung) und am 7. und 8. September ist im Gallus ein Straßenfest, auf dem es die klassischen Burger für 4 Euro gibt (aber nicht den mit Knoppers und auch nicht den mit Nutella und auch nicht den mit einem Huhn- und einem Rind-Pattie), gehen Sie hin, schmeckt vorzüglich und ist eine Reise in den Gallus wert!
Hinterher wurde uns wieder Schnaps angeboten, die Kollegin und ich lehnten natürlich ab, Frau Fragmente sagte "na ich schon!" und, wissen Sie, Gruppenzwang. Es ist erstaunlich, wie ich nach so einem Fingerhut Wodka schon nur noch deutlich eingeschränkt denken kann. Grauenhaft!
Ach ja, den Schirm nahmen wir auch mit, der ist jetzt aber nicht hier bei mir sondern in meinem Büro. Weil ich heute Abend direkt vom Büro aus nochmal unterwegs war (kein weiterer Wodka) und Sorge hatte, den Schirm gleich in der nächsten Lokalität stehen zu lassen. Das hätte dann dazu geführt, dass wir irgendwann später diese Woche im Irish Pub zu Mittag essen, so hätte es sich fortgesetzt, Frau Violinista hätte diese ständig anwachsende Rechnung der Schirmrekuperarionsessen vermutlich nicht goutiert. Wir haben über die Konditionen der Rückgabe übrigens noch nicht gesprochen.
Also, abends Irish Pub mit Kollegen, das war entspannt und schön aber leider ein echt warmer Abend, ich hatte Frösteln erhofft aber weder die Luft- noch die Biertemperatur konnte das herbeiführen.
Daheim um Mitternacht, herumgeräumt zum Runterkommen, morgen ist auch Putzfrautermin, neue Socken für die Sockenparade aus der Post geholt (ich brauche mehr mit schwarz als Basis), nochmal barfuß auf dem Balkon gestanden auf der Suche nach Frösteln, naja, vielleicht klappt es im Traum. Und noch eine kurze Freude am Abend: ich habe die Knirschschiene heute morgen schon gereinigt und kann daher jetzt einfach sofort damit schlafen gehen. Ich bin so fürsorglich zu mir!