Scheint eine schwierige Sache zu sein, Muttertag, also wenn ich meinem Internetumfeld Glauben schenken darf. Von Hitler gemacht und/oder von der Blumenindustrie und sowieso Opium für das Volk, was soll man denn mit Kuchen und Blumen und Selbstgebasteltem anfangen, wo doch eine strukturelle Benachteiligung zu beseitigen wäre, ein regelrechte Zumutung aus Sicht der Mutter, aus Sicht des Kindes natürlich erst recht, denn: emotionale Erpressung!
Vatertag ist natürlich genauso schlimm bzw. fast vielleicht noch viel schlimmer, da laufen Väter, bzw. auch solche, die gar keine Väter sind oder sich nicht wie Väter benehmen oder sich nicht benehmen, wie Väter sich benehmen sollten, herum und trinken einfach Alkohol - und haben auch noch Spaß!
Ich kann mich an Vater- und Muttertag aus Sicht des Kindes nicht so richtig erinnern. Meine Mutter hat einen kleinen Koffer, darin hat sie besonders anrührende Kunstwerke und Erinnerungsstücke von uns Kindern aufbewahrt. Zum Muttertag ist von mir nichts dabei, von meiner ältesten Schwester allerdings ein Gutscheinheft, besonders viele Gutscheine finden sich darin, die anbieten, auf mich aufzupassen. Daraus müssen Sie jetzt nicht ableiten, dass es besonders unbeliebt gewesen wäre, auf mich aufzupassen. Meine Schwester ist ein Fuchs, ich kann mir gut vorstellen, dass sie gerade solche Gutscheine ausgestellt hat, weil es viel bequemer war als Müll runterbringen oder Zimmer aufräumen.
Heute rufe ich meine Eltern an Vater-/Muttertag an und sage ihnen, dass sie die beste Mama/der beste Papa der Welt sind (was ich auch so empfinde) - ist eins der Kinder in der Nähe, bringt es auch Aufmerksamkeiten vorbei, die Geschwister werden dann per Mail darüber informiert, woraus diese bestanden und dass sie im Namen aller kamen.
Von Mademoiselle habe ich, glaube ich, meistens etwas Gebasteltes bekommen, der Kindergarten war sehr gewissenhaft in dieser Hinsicht, das Schönste daran finde ich eigentlich, wie das Kind sich freut, etwas schenken zu können. Das ist an Weihnachten/Geburtstagen genauso. Man kann gar nicht anders, als sich freuen, wenn man den Stolz in den Augen sieht, etwas zu Geben zu haben, auch noch etwas, das man total heimlich beschafft hat, das ist einfach toll, selbst, wenn es sich um eine unförmige Krepppapierblume handelt, die aus einem Sandgefüllten Luftballon wächst.
Ansonsten bin ich an Muttertagen auch schon besoffen umhergezogen, mit Frau @violinista nämlich. Hat auch Spaß gemacht. Insofern verstehe ich die Anspannung um diese(n) Tag(e) nicht so richtig. Klar kann man Hitler, Blumenindustrie und strukturelle Benachteiligung kritisieren, sollte sogar. Aber andere zu kritisieren, die Spaß an der Sache haben, erscheint mir eher kleinlich.
So, jetzt was wirklich wichtiges, ich suche mich jedes Mal wieder deppig nach dem Rezept, nach dem ich Burger Buns mache. Die Grillsaison beginnt ja erst, ich muss das entstressen, hier werde ich es hoffentlich wiederfinden:
150-200 ml warmes Wasser
4 EL Milch
1 Würfel Hefe
35 g Zucker
(ziemlich) gute Prise Salz
80 g geschmolzene Butter
500g Mehl
1 Ei
Evtl. was obendrauf.
Wasser/Milch/Zucker Hefe ca. 5 Minuten zusammen, dann Rest, ca. 1 Stunde gehen, Teiglinge, nochmal gehen (max 1 Stunde), 200 Grad vorgeheizter Ober/Unter 15-20 Minuten.