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    Donnerstag, 5. Mai 2016
    Achtung, Bilder

    Besonders großen Spaß habe ich oft an Sachen, die ich überhaupt nicht kann, und deshalb besuchte ich heute morgen den Workshop von @e13kiki zum Thema "Binge-creating statt Binge-watching" - Kiki geht es darum, dass es doch eine schöne Angewohnheit wäre, jeden Tag auch ein bisschen selbst etwas zu machen statt nur zu konsumieren. Generell ein Schuh, den ich mir eher nicht anziehen muss aber es geht ihr speziell ums Zeichnen und Zeichnen kann ich, finde ich, überhaupt nicht, habe ich auch ewig nicht gemacht und fühle mich damit generell eher unwohl. Ein Großonkel von mir, der früher Postkartenzeichner war und auch Bilder verkauft hat, versuchte mal ein Wochenende lang, mir das Zeichnen eines Schweins beizubringen und ich sag mal so: wir sind schon am Ringelschwänzchen gescheitert.

    Im Workshop waren natürlich 99% anderer Menschen die sagten, sie könnten nicht zeichnen, und genau wie ich nahm sicher auch jeder an, dass die anderen aus den 99% schamlos lügen, um sich später zu profilieren. Trotzdem führten wir alle brav die erste Übung aus: erst ein Huhn auf Stelzen zeichnen, das auf eine Figur aus Star Wars trifft. In 3 Minuten oder so. Das Bild dann auf Twitter oder Instagram veröffentlichen. Sich zum Horst machen gehört wohl dazu. Schauen Sie hier: Es handelt sich dabei um das Huhn auf Stelzen, das in sein Nest schaut und fürchterlich indigniert ist, denn in dem Nest liegt jetzt ein kleiner R2D2 und hat dafür ein Ei rausgeschmissen.

    Kiki sagt, man bräuchte zum Zeichnen kein Talent und alles würde durch etwas Übung definitiv besser. Ich bin nicht ganz sicher, ob ich vorbehaltlos zustimme. Sicher wird zunächst einiges besser, einfach durch mehr Übung, durch etwas Ausprobieren und kleine Geistesblitze. Aber ob sich nach einem ersten Schwung noch wesentliche Veränderungen ohne irgendeine Art von Anleitung oder Reflektion ergeben, weiß ich nicht. Eins ist aber recht sicher, denke ich: schlimmer wird es nicht durch Ausprobieren. Deshalb kommen Sie ab jetzt für den nächsten Monat in den Genuss eines Symbolbildes pro Blogeintrag.

    Als nächstes schaute ich mir den Vortrag "Shift+Utopie+Del" von Eric Jarosinski (@NeinQuarterly). Ich habe keine Ahnung, worum es genau ging, aber es war sehr unterhaltsam. Dann wanderte ich weiter zu "Nichts als die "Wahrheit" - warum Lügengeschichten im Internet so gut funktionieren." Es ging hier um (absichtliche) Falschmeldungen, Fakes und Mythen, um die Psychologie hinter Lügengeschichten und deren Funktionsweise, um die Erschaffung von Parallelrealitäten, um irreführende Formulierungen, um die Schwierigkeit von Richigstellungen, vorgetragen von Ingrid Brodnik. Und von da aus weiter zu "Meine Oma ist kein Mythos - Wie die Facebook-Kommentarspalte die Geisteswissenschaften rettet" von Charlotte Jahnz und Moritz Hoffmann. Thema war hier die Bedeutung von geisteswissenschaftlicher Forschung für gesellschaftspolitische Debatten im Netz.

    Als nächstes - ja, ich war viel unterwegs heute - "Terror Ernst nehmen, Terroristen auslachen". Hier zwei Speakerinnen von den Datteltätern, Farah Bouamar und Nemi El-Hassan sowie Miriam Seyffarth,
    Sascha Stoltenow und Thomas Wiegold und auch hier ging es wieder um - wie Thomas Wiegold sagte - den Kampf um die Köpfe, darum, dem Terror, der sich aus Angst, Misstrauen, Panik in den Köpfen nährt, etwas anderes entgegenzusetzen und zwar in diesem Fall Humor/Satire und auch neutrale Berichterstattung - dazu gab es verschiedene Beispiele, besonders amüsiert hat mich das Meme Allahu Quackbar, die Super Mario Isis Edition und natürlich Isis Karaoke.

    Und von dort aus musste ich mich dann schon zur Techniktagebuch-Session beeilen, dort ging es um "die mühsamsten Logins, die umständlichsten Benutzeroberflächen, die dysfunktionalsten Free-WiFi-Vorschaltseiten, die kompliziertesten Newsletter-Abmeldungen", passenderweise funktionierte am Anfang der Computer zum Präsentieren nicht und wurde zwischendrin nochmal zum Absturz gebracht, das fügte sich, wenn auch ungeplant, sehr gut in den Vortrag ein.

    Feierabendbier mit @krieglich und dann noch weiteres Bier mit einem Teil der Techniktagebuch auf der Abschlussparty, Feuerwerk, und dann wurde es auch kalt und spät und müde.

    Nächstes Jahr wieder, denke ich mal.

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