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    Montag, 14. September 2015
    Blogging November - 1411

    Von Innen war die Torte knallbunt, ich war selbst überrascht, das hatte ich nämlich total vergessen zwischenzeitlich.

    Jetzt ist das Fest vorbei und alles aufgeräumt, nur sämtliche Oberflächen kleben noch ganz leicht. Und ich hätte jetzt sehr gerne einen Tag ganz ohne Geräusche.

    Sonntag, 13. September 2015
    Blogging November - 1410

    Heute wurde wieder eine Torte gemacht:



    (Ist noch nicht fertig, aber auf der fertigen seht der Name, stellen Sie sich also einfach noch eine Blumenranke und einen Namen in hellblauer Schrift vor.)


    Nun schlafen zwei Kinder auf einem Matratzenlager im Gästezimmer. Die Katzen finden das schlecht, es entspricht schließlich nicht der üblichen Ordnung der Dinge.

    Wenn die wüssten, was morgen hier los sein wird...

    Freitag, 11. September 2015
    Blogging November - 1408

    Wenn man als Mensch plötzlich wie angewurzelt stehenbleibt und gebannt in eine (leere) Ecke des Raum starrt, minutenlang, kann man damit eine Katze übrigens genauso verwirren wie umgekehrt. Ich habe das gerade für Sie ausprobiert.

    Zwei sehr konsternierte Tiere laufen nun hier durch die Wohnung.

    Donnerstag, 10. September 2015
    Blogging November - 1407

    "ICH WILL DEN SUPERMAN-ARM SEHEN!!!" brüllte der Kraulschwimmlehrer durch die Halle. Wie war es dazu gekommen?

    Ich muss sagen, 20 Uhr ist für mich nicht so die geeignete Zeit, um zum Schwimmkurs aufzubrechen. Die Nachbarin, die mich im Hof sah, fand meine Erklärung auch unglaubwürdig: "Gehts du noch aus, unter der Woche?!" - "Nee, ich geh bloß schwimmen." - "Schwimmen?!! Mit der Frisur?!" Wieso man jetzt mit abgeschnittenen Haaren nicht schwimmen sollte, erschließt sich mir nicht, sowieso schwimmt es sich mit kurzem Haar tendenziell besser als mit langem. Aber die Haare beschäftigen die Leute. "Was hast du wieder gemacht??", rief mir gestern erst eine Freundin aus dem fahrenden Auto zu. Dabei fuchtelte sie mit den Händen um die Ohren, so, wie es die Leute neuerdings angesichts meiner Frisur tun. Und eine andere Mutter im Schulsekretariat heute sagte: "Sie machen mit Ihren Haaren ja auch einfach immer, was Sie wollen!" Naja, was auch sonst.

    Also, 20 Uhr, kein Bock, das Haus nochmal zu verlassen, die Kraulschwimmpartnerin in ihrer Eigenschaft als Karrierefrau verhindert, aber Lebensregel Nr. 10: "Halte Verabredungen ein". Große Hoffnung setzte ich noch auf die Schweinebratenverletzung, mit einer suppenden Wunde kann man natürlich nicht ins Schwimmbad, aber der Daumenstumpf ist so weit verheilt, dass dieses Argument selbst mir fadenscheinig erschien.

    Im Schwimmbad eine kurze Situation. "Ich habe nur noch gerade Nummern, ist das schlimm?", sagte die Frau an der Schlüsselausgabe. "Ähm - ich bevorzuge generell Primzahlen, aber wenn die 2 schon weg ist komme ich auch zurecht", antwortete ich. "Machen Sie Spaß?", fragte die Schlüsselfrau. "Ich weiß nicht, machen Sie Spaß?", fragte ich zurück. "Ich kann Ihnen noch die 69 geben", sagte die Schlüsselfrau. Ich konnte dem Gespräch jetzt keinen Sinn mehr entnehmen, war aber ja auch zum Schwimmen da und nicht, um über Zahlen zu sprechen, also nahm ich den Schlüssel, lächelte freundlich und ging langsam rückwärts davon.

    In den Umkleiden fiel mir dann auf, dass alle ungeraden Zahlen in der oberen Schrankreihe sind und alle geraden unten. Damit hatte sich nun einges aufgeklärt, wenn auch nicht alles. Personen, die in einen Sportverein gehen, schaffen es sicher auch noch, sich zum Schrank herunterzubeugen. Andererseits, man wundert sich, ich sah in meinem ehemaligen Fitness-Studio auch schon Leute mit dem Aufzug zwischen zwei Stockwerken hin- und herfahren um danach auf einem Gerät Treppen zu steigen. Und Herr N., der bekanntlich viele Kilometer in der Woche läuft, erwähnte heute morgen, dass er eher nicht die Gemüsekiste aus der Garage mitbringen könne, wenn das Auto für mich im Hof stehen lässt, denn dann käme er an der Garage ja überhaupt nicht vorbei. Vielleicht übersehe ich was. Da die Gemüsekiste aber jetzt in der Küche steht und ich noch nie Personen im Schwimmbadgang heulen und toben sah wegen einer geraden Schranknummer, übersehe ich vielleicht auch nichts.

    Wie auch immer - im Becken war Platzmangel, daher statt Einschwimmen eher sowas wie Aquajogging, aber im Kurs hatten wir dann ja unsere beiden reservierten Bahnen. Anwesend war der Elektriker, die nette Frau, Hanni und Nanni, die unbekannte Person und ich. Die Streberoma fehlte. Wir arbeiteten intensiv am Armwinkel. Und zwar durch, wie der Schwimmlehrer sagte, "koordinativ-motorische Spielereien, die total viel Spaß machen". Sowieso war der Schwimmlehrer diese Woche besser gelaunt. Der Rest vom Schwimmkurs hing dafür durch, also: alle außer ich. 6 Bahnen schwimmen war angesagt, nach einer hampelten alle am Beckenrand und warteten auf Feedback. "Jetzt zurück" lautete dieses, nach Bahn 2 hampelten wieder alle, "jetzt zurück", nach Bahn 3, und so weiter. Fast langweilte ich mich, aber dann schwamm ich einfach weiter und ließ sie hampeln. Haben wohl alle nicht so streberhaft geübt in den Ferien wie die Kraulschwimmpartnerin und ich. Ha!

    Die koordinativ-motorischen Spielereien gingen so: 1 Bahn Kraulabschlag, 1 Bahn normal Kraulschwimmen, 1 Bahn Kraulabschlag mit Antippen in der Achsel, 1 Bahn normal Kraulschimmen mit Antippen in der Achsel, 1 Bahn Kraulabschlag mit Antippen am Oberschenkel (bei ganz nach unten gestrecktem Arm) und Achsel, 1 Bahn Kraulschwimmen mit Antippen am Oberschenkel und Achsel, 1 Bahn Kraulabschlag mit Antippen an Oberschenkel, Achsel und Kopf (Vogelzeigen mit dem Daumen), 1 Bahn Kraulschwimmen mit Antippen an Oberschenkel, Achsel und Kopf.

    Nach der Armbeugung kam - solche Parallelitäten machen mich glücklich - die Armstreckung, und zwar die nach vorn. Dazu eine Übung, wie man es falsch macht, die Übung kam auch im Anfängerkurs schon einmal vor, und zwar zwei Bahnen die Arme ganz nach Außen ziehen vorne und dann zwei Bahnen die Arm ganz nach innen, über die Körpermitte, und dann vier Bahnen richtig, also ganz gerade nach vorn gestreckt.

    Und dann, als letzte Übung, 4 Bahnen beim Atmen speziell drauf achten, den unteren Arm nicht zu verlieren, also nicht zur Seite wegzuziehen, sondern quasi darauf zu liegen. So wie Superman, wenn er fliegt. "ICH WILL DEN SUPERMAN-ARM SEHEN!", brüllte der Kraulschwimmlehrer durch die Halle. Und wie Superman schnellten wir alle durchs Wasser. Mit Anemonenfüßen.

    Mittwoch, 9. September 2015
    Blogging November - 1406

    Heute müssen Sie entschuldigen. Ich habe Stunden (!) damit zugebracht, die Willkommensmappe der neuen Schule zu studieren, alle darin untergebrachten Information aufzunehmen und einer kritischen Würdigung zu unterziehen sowie diverse Formulare auszufüllen und zu unterschreiben, Termine in Kalender zu übertragen und ein Sammelsurium an Dingen, die alle natürlich eigentlich sofort morgen (!) benötigt werden (u.a. 50-Euro-Schein, 20-Cent-Münze, 2 Passfotos vom Kind, Urkunde des Bronze-Schwimmabzeichens vom Kind) zusammenzusuchen.

    Nebenher Geburtstagsdeko und Backen und Verzieren der Geburtstagstorte, und das alles ein wenig gehandicapped, denn seit ich gestern beim Gulaschschneiden für einen kurzen Moment meinen Daumen mit dem Schweinebraten verwechselte, ist nichts mehr so ganz, wie es war.

    Tippen geht aber.

    Dienstag, 8. September 2015
    Blogging November - 1405

    Am letzten Ferientag gerade noch alles schnell erledigt, was ich vor mir hergeschoben hatte, nämlich hauptsächlich: Katzen zum Tierarzt geschafft zwecks Impfung.

    Katzen zum Tierarzt ist anstrengend, die beiden sind zwar so naiv vertrauensvoll, dass sie sich ohne Widerstand in die Transporttaschen setzen lassen, aber dann muss man sie tragen. Auf der einen Seite knapp 7 kg, auf der anderen Seite knapp 4 kg. Und dann ist man beim Tierarzt und lauter Leute lassen ihre Hunde an den Katzentaschen schnuppern, weil, der Hund will ja nur schnuppern. Die Katzen wollen aber nicht, dass da ein Hund schnuppert, letztes Jahr sprang der Katzer ja dann inklusive Tasche auf einen Schäferhund und es gab große Aufregung im Tierarztwartezimmer, dieses Jahr bin ich klüger und sage auf "der Hund will ja nur schnuppern" rasch: "Ich will aber nicht, dass der Hund schnuppert!"

    Die Katze hat einen braunen Fleck im Auge, das machte mir ein bisschen Sorge, das heißt eigentlich nicht, ich kenne nämlich drei Menschen, die auch so einen braunen Fleck im Auge haben und die mir alle drei versicherten, es sei halt ein Pigmentfleck, also warum sollte es bei der Katze anders sein. Aber natürlich, eines Tages habe ich es gegoogelt und laut Katzenforen sind Katzen mit braunem Fleck im Auge quasi sofort in der nächsten Nacht schon tot. Daher wies ich die Tierärztin auf den Fleck hin, sie sagte, "naja, ein Pigmentfleck halt, haben ja viele Menschen auch", notierte "auf 11 Uhr" und zeichnete einen ungefähren Umriss in die Akte, wiederkommen, wenn es sich deutlich verändern sollte, ansonsten seien die Augen vom Kater viel interessanter, nämlich vielleicht entzündet, also noch nicht, aber eventuell beginnend, hier, sehen sie, verklebt, Schmock im Augenwinkel und sehr tränend. Recht hatte sie, definitiv hatten die Augen vom Kater aber am Morgen noch nicht getränt, mysteriös. Auch da, beobachten und wiederkommen für Salbe, falls das Tränen schlimm wird, aber gerade eben habe ich dem Kater nochmal die Augen in alle Richtungen aufgezogen und angeschaut und da ist nix: keine Tränen, keine Rötung mehr, keine Verklebung, kein Schmock. Vielleicht eine Tierarztallergie.

    Und, sagte die Tierärztin, die Katzen wären wohl etwas moppelig. Da war ich nun wirklich irritiert, ich finde meine Katzen außerordentlich schlank. Gut, die kleine Katze sieht neuerdings nicht mehr aus wie ein Jungtier, ist aber ja jetzt auch schon drei, und der Kater wiegt zwar ca. 7 kg, ist aber, wenn er sich streckt, auch fast so lang wie das Kind. Ich solle das Futter mal abmessen, nach Packungsangabe. Habe ich heute Abend gemacht, siehe da, ich füttere weniger, als sie eigentlich bekommen sollten, und davon lassen sie noch was übrig.

    Gelobt wurde das glänzende Fell, auch der Zahnstein bei der kleinen Katze ist besser geworden (überraschend, denn ich habe nichts dagegen unternommen), der Allgemeinzustand sei sehr gut.

    Also Impfung, wieder nach Hause, schlepp schlepp, die Katzen aus den Taschen gelassen, konsterniert stolzierten sie in der Wohnung umher, kaum legte sich die eine gemütlich bei mir zurecht, sprang die andere fauchend auf sie, dasselbe bei Mademoiselle, also verließen wir die Wohnung, als wir nach ein paar Stunden zurückamen, schliefen beide tief und fest. Tierarzt ist anstrengend, ich sage es ja.

    Montag, 7. September 2015
    Blogging November - 1404

    Also ja, 6 Wochen Ferien schön und gut, aber wenn der Punkt, kommt, an dem das Kind um 22 Uhr in einem Zimmer eine halbe Stunde lang im Kreis läuft, dann ist es vielleicht auch ganz schön, wenn bald der Alltag wieder einkehrt. Da hat sie nämlich keine Zeit für sowas.

    Samstag, 5. September 2015
    Blogging November - 1403 (Wmdedgt 9/2015)

    (Was das ist und die übrigen Wmdedgts finden Sie hier.)

    Ich war gestern ziemlich lange wach, weil ich auf Twitter noch verfolgt habe, wie es mit dem March of Hope weitergeht. Die Zeit hat eine Liste von Accounts von Journalisten, Aktivisten etc. zusammengestellt, die teilweise mitgelaufen sind, mit in den Zügen und Bussen gefahren sind. Dabei habe ich mir große Sorgen gemacht, ob die Busse, die die Menschen auf der Autobahn und am Bahnhof eingesammelt hatten, wirklich zur Grenze fahren und was passieren könnte, wenn nicht. Mich trifft dieses Thema wie lange keins mehr. Schlimme Bilder oder Berichte von Einzelfällen merkwürdigerweise eher nicht so, aber wenn ich mir vorstelle, wie Tausend oder mehr seit Wochen unterversorgte Menschen etwa 300 Kilometer auf eine Grenze zuwandern von der ungewiss ist, ob sie sie übertreten dürfen, wird mir körperlich schlecht.

    Wann ich schlafen ging, weiß ich nicht, igendwann kam auch Herr N. heim, das habe ich aber nicht bemerkt, ich wachte morgens gegen 8 Uhr auf und zwar: ohne Kopfschmerzen. Schmerzfreies Aufwachen am Morgen ist etwas, was man selten so wertschätzt, wie es das verdient.

    Mit Mademoiselle hing ich dann ein bisschen auf der Couch ab, das machen wir gern morgens so, wir lesen, gucken Sachen auf unseren Handys, zeigen uns lustige Bildchen oder Filme. Ich ging irgendwann Brötchen holen und erledigte dabei auch schnell den Wochenendeinkauf, als ich zurückkam, kündigte Herr N. Besuch für 13 Uhr an, gerade so eben schafften wir es, um diese Zeit alle geduscht und angemessen bekleidet zu sein.

    Zum Mittagessen hatte die Familie Möhren-Kartoffel-Stampf mit Frikadellen beschlosen. Jetzt gibt es hier in Wirklichkeit gar kein Mittagessen, wer um 11 Uhr frühstückt, sitzt ja nicht um 13 Uhr wieder am Tisch. Am Abend war ich aber verabredet, also auch kein gemeinsames Abendessen, und so fing ich irgendwann gegen 14 Uhr an, zu kochen, was an sich komplett uninteressant ist bis auf eine grandiose Idee: Nämlich erlitt ich ja neulich beim Braten von Hunderttausend Fischstäbchen schon akustische und nervliche Verletzungen, das wollte ich heute nicht mit Frikadellen wiederholen und ich erinnerte mich dunkel aus Kantinenzeiten an eine Art Laib aus Hackfleisch, das man im Ofen backt. Der Name fiel mir nicht sofort ein, dann doch: Hackbraten. Verrückt, gerade Braten muss man doch nichts, und Hackback würde sowieso viel besser klingen. Also bereitete ich Hackback zu und dabei fiel auch noch eine Soße ab, Soße zu Fleisch gibt es hier so gut wie nie, weil zwei Familienmitglieder so eine kleine Zwangsstörung beim Essen haben, durch die sie es bevorzugen, wenn sich verschiedene Essenssorten nicht gegenseitig berühren.

    Um Hackback im Ofen muss man sich null kümmern, also erfrug ich bei Frau Herzbruch telefonisch ihren Geisteszustand, die Befraung fiel mittelmäßig beruhigend aus und dann war auch das Essen fertig, zu einer relativ unpassenden Zeit, nämlich waren Herr N. und der Besuch gerade weg, aber auch wieder passend, denn Mademoiselle und ich waren hungrig. Herr N. muss sich dann sein Hackback eventuell später noch aufbraten, was weiß ich, das Leben ist halt nicht immer ganz einfach.

    Was macht man am Wochenende sonst? Dies und das. Wäsche natürlich immer, telefonieren, Kram verräumen, Sachen sortieren. Einen Koffer voller Wintersachen habe ich noch aus dem Kleiderschrank sortiert, die ich im letzten Winter schon nicht getragen habe, dicke Pullis mit Rollkragen und dergleichen, mir ist einfach nie so kalt bzw. ich mache ja keine Outdoortouren, ich bin zwischen Wohnung, Geschäften, Bahn und Büro unterwegs oder eben auf dem Fahrrad, da brauche ich Handschuhe, aber keinen dicken Pulli unter dem Mantel. All das, weil bei den Nachbarn ein Paket mit dünneren langärmligen Sachen wartet, die Platz im Schrank brauchen. Und mit einem neuen Badeanzug, übrigens, der alte ist aufgetragen. Ich habe einen Badeanzug aufgetragen, das ist auch was, das ich nie erwartet hatte, aber er ist wirklich komplett verwaschen. Die Nachbarn sind aber seit zwei Tagen nicht erreichbar, nunja, auch das wird sich lösen.

    Jetzt gehe ich gleich mit einer Schüssel Hefeteig unterm Arm zur Kraulschwimmpartnerin. Wir werden dort Germknödel essen, Überraschungsbier (also Bierflaschen, von denen die Etiketten abgefallen sind) trinken glaube ich und natürlich über Kraulschwimmen fachsimpeln. Was sonst passiert, weiß ich natürlich noch nicht, ebensowenig, ob ich das später noch berichten will oder kann.

    Samstag, 5. September 2015
    Blogging November - 1402

    Heute war so ein Tag, an dem ich morgens um 6 mit rasenden Kopfschmerzen aufwachte und diese Kopfschmerzen gingen den ganzen Tag nicht weg, jedenfalls nicht für länger als 1,5 Stunden. Und dann war der Tag mit unglaublichem Irrsinn angefüllt, so, als wäre irgendwas in der Luft oder im Wasser oder vielleicht auch in beidem. Quasi im Halbstundentakt erlitten Personen in meinem nächsten Umfeld Tobsuchts- oder Heulanfälle und kündigten Besuche fürs Wochenende an oder sagten sie ab, waren besorgt, ob ich böse sei ob der Absage und dann offenbar gekränkt, dass ich nicht böse war. Eine lose-lose-Situation! Und alle 1,5 Stunden wieder ein Schraubenzieher hinter dem rechten Auge, Tabletten, ab Mittags Magenschmerzen wegen der Tabletten.

    Ich hätte nie gedacht, dass ich das je sagen würde, aber die besten 60 Minuten heute verliefen wie folgt: ich hatte ein Baby auf dem Schoß. Das Baby zeigte auf ein Bildchen auf seiner Hose, ich sagte "Hund". Das Baby zeigte auf ein Bildchen auf seinem Pullover, ich sagte "Tukan". Hund. Tukan. Hund. Tukan. Hund. Hund. Hund. Tukan. Hund. Tukan. Tukan. Tukan. Tukan. Hund. Und so weiter. Eine Stunde lang. Tukan. Hund. Hund. Hund. Tukan. Tukan. Das hat mir sehr gut getan.

    Hund.

    Tukan.

    Donnerstag, 3. September 2015
    Blogging November - 1401

    Hmhm, die Sonne ist also nochmal zurückgekommen und hat die Tomatensoße aus Mademoiselles Shirt gebleicht. Da will ich dann auch noch eine Sache aufschreiben, die am Sommer sehr schön einfach war, nämlich: schlafen.

    Sehr unkomplizierte Sache. Man sitzt eh in irgendeiner Labbershorts und Top auf dem Sofa und macht Dinge, bis man müde ist. Ist dieser Zeitpunkt eingetreten, läuft man schnell ins Schlafzimmer, legt sich schlicht aufs Bett und schläft bis zum nächsten Morgen.

    Jetzt hingegen ist die Standardbekleidung am Tag doch etwas ausführlicher. Die lange Hose zum Schlafen nicht bequem, Socken gehören auch weg, also zieht man sich einmal komplett um. Und dann ist doch irgendeine Art von Decke gefragt. Die muss man sich beschaffen und am Morgen dann auch wieder zusammenlegen und dergleichen.

    Also schlafen, einfach so, aus vollem Lauf einfach nur hinlegen und weg - das hatte schon was.

    November seit 6825 Tagen

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