Ich weiß auch nicht. Ich kann mich heute irgendwie zu nichts so richtig aufraffen.
Entschuldigung, jetzt fühle ich mich echt verarscht.
Gestern erzähle ich, dass ich den ganzen Tag Kuchen gebacken habe, einen nach dem anderen, aber nichts davon essen konnte. Natürlich hatte ich aber schon relativ sicher mit einem Stück Geburtstagskuchen heute morgen gerechnet. Vielleicht auch noch einem weiteren am Nachmittag, zum Kaffee.
Was aber in Wirklichkeit geschah: die absolute Kucheninvasion. Zum Frühstück, na klar. Aber dann auch im Büro. Nein, nicht ein Kuchen, auch nicht zwei. Und nein, auch nicht drei. Schwarzwälderkirsch, Käsetorte, Kokoskuchen, Pfirsich-Schmand-Kuchen.
Und dann brachte Herr N. auch noch - wie gestern erbeten - ein Teststück der selbsterfundenen Schoko-Ingwer-Birnenbrand-Kreations wieder mit nach Hause.
Ich hab so die Nase voll von Kuchen, das können Sie sich gar nicht vorstellen.
Nur noch ein ganz kleines Stück Schokokuchen jetzt.
Vielleicht ist die Hölle ein Ort, an dem man ständig Kuchen backt und die Wohnung riecht danach und die Haare riechen danach und die Jogginghose Sonntagskleidung riecht danach, aber man darf nie davon essen?
Eine neu ausgedachte Kreation heute war Schokoladenkuchen mit kandiertem Ingwer und einem großzügigen Schuss Birnenbrand. Vielleicht bleibt ja ein Stück übrig.
(seufz)
Jedes Jahr nehme ich mir vor, die Steuererklärung immer gleich zu Jahresbeginn zu erledigen, ich schwöre, hätten wir nicht bei Herzbruchs gefeiert, hätte ich mich gleich nach dem Feuerwerk an den Rechner gesetzt. Fast gleichzeitig fällt mir dann aber auch ein, dass sowieso noch zig Bescheinigungen fehlen. Die Abrechnung für das Haus kommt z.B. erst im März, vorher muss ja erstmal der Ableser seine Runde machen, dann muss das ganze geprüft werden und so weiter. Und die Bescheinigung der Stadt über Kita-Gebühren kommt von selbst erstmal gleich gar nicht, die muss man jedes Jahr wieder separat anfordern, warum das so ist, hab ich auch nie verstanden. Mit Spendenbescheinigungen geht es hingegen reibungslos, die treffen im Januar/Februar in etwa wöchentlichm Rhythmus ein und erinneren dadurch immer praktisch an die noch anstehende Aufgabe.
So gegen März hab ich dann alles. Aber da hab ich dann auch alles vergessen. Dass ich die Steuererklärung überhaupt noch pünktlich abgebe, liegt einzig und allein an Twitter, weil dort Ende Mai so viele Leute anfangen zu jammern. Dann fällt es mir wieder ein und ich jammere auch, aber alles wird pünktlich fertig und ist auch gar nicht mal so ein Aufwand. Dann natürlich werde ich mit der Zeit ja auch schlauer und werfe das ganze Jahr über alles, was irgendwie steuerrelevant riecht, in eine bestimmte Kiste. So geht die eigentlich Steuererklärung, wenn ich mich mal aufgerafft habe, recht schnell. Wir sprechen von einem Zeitaufwand von 2-3 Stunden. Ohne Katzen vermutlich 1-2. Einen besseren Stundenlohn hab ich das ganze Jahr nicht.
Frau N: (radelt pfeifend zur Post um dort ein Päckchen aus der Packstation zu entnehmen)
Packstation: (behauptet, sie habe kein Päckchen)
Frau N: (reiht sich nicht mehr pfeifend in die Postschlange ein)
Postfrau: Bitte?
Frau N: Hallo. Ich habe eine SMS, dass in der Packstation ein Päckchen für mich ist. Die Packstation sagt aber, sie habe keins.
Postfrau: Hm.
Frau N: Haben Sie dazu eine Idee?
Postfrau: Die Packstation ist ja DHL, dafür sind wir gar nicht zustän...
Frau N: Jajajajajaja, ich weiß, aber Ihre genaue Unternehmensstruktur interessiert mich nur so mittel, immerhin verkaufen Sie ja auch munter das Porto für DHL und nehmen die Päckchen entgegen und man kann sogar auch Päckchen bei Ihnen abholen und dieses Packstationding steht in Ihrem Verkaufsraum, ich finde deshalb, Sie sollten eine Idee dazu haben.
Postfrau: Ich gebe Ihnen hier mal eine Telefonnummer...
Frau N: Nein, die will ich auf keinen Fall, da gehen immer nur Leute dran, die von nichts Ahnung haben.
Postfrau: Vielleicht kam die Nachricht auch zu früh, versuchen Sie es doch morgen noch einmal.
Frau N: Nee, dazu hab ich keine Lust. Ich hab ganz anderes Sachen mit meinem Leben vor, als dauernd hierher zu fahren.
Postfrau: Ich kann ja mal schauen, ob das Päckchen zufällig in der Filiale gelandet ist.
Frau N: Warum sollte das so sein?
Postfrau: Weiß ich nicht. Aber ich kann ja mal schauen.
Frau N: Meinetwegen.
Postfrau: (nach etwas Suchen) Nein, leider nicht. Soll ich Ihnen dann doch die Telefonnummer geben?
Frau N: Nein, danke, dann lass ich das zurückgehen und bestelle das mit einem anderen Versandanbieter nochmal. Gibt ja zum Glück Alternativen.
(geht schnaubend zum anderen Ausgang heraus - sieht dort eine weitere Packstation, steckt die Karte hinein, die Packstation spuckt das Paket aus)
(reiht sich wieder in die Schlange ein)
(nach ca. 10 Minuten Wartezeit)
Frau N: Mh. Ich war vorhin schonmal hier wegen des Pakets, das nicht in der Packstation war.
Postfrau: Ja, ich erinnere mich.
Frau N: Ich habe es jetzt. Sie haben hier zwei Packstationen, an jedem Eingang eine. Es war am anderen Eingang.
Postfrau: Na das freut mich für Sie.
Frau N: Sie hätten mir ja sagen können, dass es hier zwei Packstationen gibt.
Postfrau: Ich dachte, das wissen Sie!
Frau N: Auch Leute, die schlau aussehen, sind manchmal ziemlich blöd. Oder benehmen sich blöd. Tut mir leid, dass ich so herumgemeckert hab.
Postfrau: Dafür haben Sie sich jetzt nochmal angestellt?
Frau N: Ähm - ja.
Postfrau: Na dann ein schönes Wochenende.
Frau N: Danke, Ihnen auch.
(autsch)
Kurzes Fußupdate: ich kann - nunja, unter Freunden - jetzt wieder barfuß gehen.
Vorletzten Montag hatte ich die Babyfüße dran. Am Donnerstag begannen die Füße, sich obendrauf zu schuppen, ich war ein bisschen enttäuscht, weil ich das obendrauf auch völlig unnötig fand. Das Problem ist ja untendrunter. Dann war ich am Wochenende verreist, spontan wanderten wir auch ein bisschen ich war nicht so richtig auf Wandern eingestellt, hatte also kein, wie sag ich, atmungsaktives Schuhwerk. Nach ein paar Stunden fühlte es sich so an, als würde ich statt in einer normalen Socke auch noch in einer Hautsocke herumlaufen, irgendwie merkwürdig rutschig. Bei einem kurzen Check stellte ich dann fest, dass genau das der Fall war. Am nächsten Tag zu Hause ließen sich immernoch ziemlich lange Fetzen abgestorbener Haut runterziehen, gerade die Zehen sahen unglaublich eklig aus, so als hätte man da tote Haut drübergestülpt. Das ging ungefähr bis gestern. Heute schält es sich nur noch ein bisschen, wie Sonnenbrand.
Das Ergebnis: ja, schon gut. Okay, ich hatte heute ein Baby auf dem Schoß und habe mir rasch mal die Füße angeguckt. Die sind schon noch etwas weicher als bei mir. Aber meine Füße sind völlig okay. Die ganzen Hornhautstellen sind weg, nichts ist mehr rissig oder vertrocknet, trotzdem ist die Haut an der Ferse und unter den Ballen dicker als anderswo und nicht total empfindlich-zart (also nicht wie beim Baby) und Barfußlaufen weiterhin völlig unproblematisch, hab ich heute gestestet.
Ich kann mir schon vorstellen, das nochmal zu machen, wenn die Füße nach dem Sommer wieder kaputtgelaufen sind. Allerdings nicht in Verbindung mit einer Wanderung, das mit der Hautsocke war ziemlich fies.
Kassiererin: 3,67 Euro!
4 kleine Jungs: geben eine Handvoll Kleingeld
Kassiererin: Das sind nur 3,65 Euro!
4 kleine Jungs: (gucken groß)
Kassiererin: Was sind denn 99 Cent und 1,89 Euro?
Junge 1: 2,88 Euro?
Kassiererin: Ist das eine Frage oder eine Antwort?
Junge 1: Eine Antwort.
Kassiererin: Aha. Dann sag das auch wie eine Antwort. Und dazu 79 Cent?
Junge 1: (überlegt)
Kassiererin: Na Du bist ja kein Mathe-As!
Junge 2: 3,67 Euro.
Kassiererin: Und warum sind das hier nur 3,65 Euro?
Junge 2: Oh. Da haben wir uns vertan.
Kassiererin: Dann krieg ich jetzt wohl noch 2 Cent!
Junge 1: Aber wir haben nur das (zeigt auf das Kleingeld)
Kassiererin: Na. Und jetzt?!
Frau N: Jetzt geb ich Ihnen 2 Cent und dann machen wir alle wieder das, wozu wir hier sind. Wir Sachen einkaufen, Sie kassieren.
Kassiererin kassiert, Jungs gehen weg.
Frau dahinter: Das finde ich jetzt nicht in Ordnung!
Frau N: (bezahlt)
Frau dahinter: He, Sie! Das finde ich jetzt nicht in Ordnung!
Frau N: Ja, das hab ich gehört.
Frau dahinter: Ja und was sagen Sie dazu?
Frau N: Im besten Falle gar nichts.
Frau dahinter: Dass Sie den Kindern da einfach 2 Cent geben. Das ist nicht in Ordnung! Das waren auch alles nur Süßigkeiten!
Frau N: Mhm.
Frau dahinter: Ja können Sie auch antworten, wenn ich Sie anspreche?! Ich finde das nicht in Ordnung!
Frau N: Ja, das ist bei mir angekommen, danke für Ihr Feedback.
Frau dahinter: Die müssen das auch mal lernen, dass man nicht ALLES haben kann! So geht das im Leben nicht. Man kriegt nicht immer alles geschenkt!
Frau N: Möchten Sie auch 2 Cent von mir?
Frau dahinter: Also das ist ja eine Unverschämtheit! (regt sich fürchterlich auf)
Frau N: (geht schulterzuckend weg)
Ich frage mich jetzt,, was anstrengender ist: einen cholerischen Anfall haben oder einen unterdrücken.
Im Vierersitz der Bahn heute neben mir eine Frau und gegenüber ein Mann, grob mein Alter, ein bisschen zerzaust und leise sprach er mit sich selbst die ganze Zeit, nur wenn er hochschaute und die Blicke sich trafen fiel man ihm irgendwie in die Augen. Schwer zu erklären. Nicht vereinahmend, auch nicht unbedingt unangenehm aber doch sehr rückhaltlos. Blaue Augen, relativ kleine Pupillen, er kratzte sich unablässig an einem Finger, vielleicht auch Drogen oder irgendwelche Medikamente, ich weiß es nicht, aber zapp, schon wieder in die Augen gefallen, keine Barriere darin. Verwirrend.
Dann kam eine weitere Frau zu uns, mittelgroß, mittelschlank, kurze schwarze Locken, unauffällige Gesichtszüge, trotzdem total präsent, alle schauten sie an, während sie sich hinsetzte und sie nahm ein Buch heraus und wir schauten sie weiter an und sie begann zu lesen und wir schauten sie weiter an und dann sagte die andere Frau: "S? Kennst du mich nicht mehr?" Die Lockenfrau blinzelte, die andere erklärte, woher sie sich kannten (beruflich) und gab ihr die Hand, die Lockenfrau erinnerte sich und nahm die Hand ihn ihre beiden Hände und wandte sich zu und sie begannen ein Gespräch. Und das dabei so irritierende war: die beiden Frauen unterschieden sich nicht großartig in Kleidung oder Figur, die "weitere Frau" war vielleicht sogar eher die konventionell hübschere und definitiv die, die im Gespräch die interessanteren Sachen sagte, aber trotzdem war es unmöglich, sie irgendwie wahrzunehmen, ich weiß jetzt schon nicht mehr, wie sie aussah oder in welchem Tonfall sie sprach, weil die Lockenfrau so unglaublich präsent war, als wäre ein Scheinwerfer über ihr installiert und alle anderen versinken im Schatten.
Sobald ich von der Lockenfrau wegschaute, fiel ich wieder in die Augen des Selbstgesprächlers, hangelte mich dann an der Präsenz der Lockenfrau wieder hervor, nur um dann wie ein Magnet an ihr zu kleben, mich mühsam zu lösen und wieder in die Augen des anderen zu fallen. Eigentlich wollte ich ja lesen. Ich war ziemlich froh, als ich aussteigen musste - selten so anstrengend Bahn gefahren. Das mit der mentalen Abrenzung von völlig Fremden übe ich noch.
(Wichtig: bis 6.6. nichts mehr über Vierersitze schreiben. Viel zu schwierig zu malen...)
Nicht nur hatte ich kein Einzelzimmer, sondern wachte heute morgen auch noch neben einer Frau auf, von der ich noch nichtmals den Namen wusste. Die D. hatte keine Lust gehabt, sich mit irgendwelche Befindlichkeiten der Mitreisenden auseinanderzusetzen und die Zimmerschlüssel einfach einmal gut durchgemischt. Und da meine Zimmernachbarin sehr früh schon schlafen ging, hatte ich sie noch gar nicht kennengelernt.
Dem vorangegangen war ein Tag, an dem alle Beteiligten mehrmals so sehr gelacht haben, bis jegliches Make-up komplett ruiniert war. Am Ende musste man nur noch verschiedene Wörter sagen oder Geräusche machen und alle lagen hysterisch lachend am Boden.
Ich weiß nicht, ob es am Alter liegt- zwischen mir und der D liegen gut 10 Jahre - aber die Truppe der D. ist wirklich speziell: die verbiegen sich für nichts und niemanden mehr, aber haben dabei eine enorme Großzügigkeit und Menschenliebe. Und das ist ein großes Glück - an denen kommt nämlich niemand mehr vorbei, außer, sie lassen es zu.
Vielleicht nehmen sie mich ja beim nächsten Ausflug wieder mit.