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    Donnerstag, 2. August 2007
    Der Tag, an dem ich einen Bug fand...

    der war heute, oder vielleicht noch gestern, da ich noch nicht geschlafen hatte - ich bin immer unsicher, ob man das dann schon als neuen Tag bezeichnen sollte, genau wie beim Geburtstag auch, ich finde immer, der Tag fängt erst nach dem Schlafen an, außer natürlich man feiert in den Geburtstag hinein (was ich selbst aber ungern mache, bei anderen ungern, weil man dann auf jeden Fall bis mindestens 1 Uhr bleiben muss, um die Gratulationsangelegenheiten abzuwickeln, selbst wenn die Party - oder man selbst - langweilig ist, bei mir selbst aber auch ungern, weil - ach eigentlich aus denselben Gründen).
    Jedenfalls lag so ein Programmierdingenszeugauszug auf dem wichtigen freistehenden Küchenblock (nicht Blog) herum, ich goß die Tomaten auf dem Balkon (ja, nach Mitternacht) und tippelte auf dem Blackberrydingens (ja, auch dies nach Mitternacht) und mein Blick schweifte schwiff vfiel auf diese Blätter und ich sah einen semantischen Fehler (mit Semantik kenne ich mich ja aus, ist hier wie dort auch irgendwie dasselbe) und ich kreiste ihn ein und fühlte mich wie ein Genie.
    Die heute morgen offenbar werdende Tatsache, dass es sich bei dem vermeintlich wichtigen Programmauszug um Schmierpapier aus lang zurückliegenden Diplomarbeitszeiten des Herrn N. handelte, auf dessen Rück- (eigentlich nun Vorder-)seite sich der Einkaufszettel befand, ist dabei nebensächlich.

    Heute ist also der Tag, an dem ich den Bug fand - mal davon abgesehen auch der Tag, an dem ich eine rote Kinderrregenjacke mit weißen Punkten kaufte, die genau so aussieht wie die, die ich selbst auf diesem Foto, auf dem ich etwa drei Jahre alt bin und mit Gummistiefeln und einer ebenfalls in Regenzeug gekleideten Freundin auf dem Bett meiner Eltern herumhopse, trage. Ich bi n fest davon überzeugt, dass Gedankenübertragung möglich ist, denn gleich nach dem Einkauf wurde mein Bett mit der Regenkleidung behüpft. In wenigen Minuten kommt die Freundin der Kleinen, und wenn diese einen grünen Regenmantel und einen Regenhut (statt Kapuze) trägt sowie gelbe Gummistiefel, dann bin ich vermutlich in einer Zeitschleife gefangen. Wollte ich nur gesagt haben, falls ich nicht mehr auftauche, und ewiglich weiterhüpfe, in diesem rotgepunkteten Mantel.

    Montag, 30. Juli 2007
    Vormittäglich verteilte Gedankenfetzen

    • Großangelegte Aufräumaktion. Redundanz verursacht mir unwohlsein, die ständige Aufmerksamkeitsspaltung auf Milliarden von Dingen strengt mich an. Etwas zwanghaft.
    • Ein paar-Tage-altes Baby regelrecht aus der Wiege gerissen. Whoaaaaaaa und ab in die Luft mit Schwung. Konnte mich gar nicht erinnern, dass die so verdammt leicht sind! Hossa. War versucht, es probehalber gleich noch ein paar Mal hochzuwerfen. Ups.
    • Mehrfache "Datensammlungsorte" - Organizer, Notizbücher und so finde ich gerade enorm anstrengend. Das Gefühl, alles zusammen halten zu müssen.
    • Was kann man denn mal mit einer Riesenzucchini machen, außer sie eine Woche lang in den verschiedensten Kombinationen essen? Vielleicht so eine Art Zucchinipaste mit Knoblauch, Olivenöl und Gewürzen und dann aufs Brot? Hm.
    • Statt gebremst fahren vielleicht lieber weiter Vollgas und ab und an Pausen einlegen? Liegt mir mehr, glaube ich.
    • Gibt es schon gesicherte Erkenntnisse, ob die Disposition zu cholerischen Anfällen vererbbar ist?
    • Merkwürdiges Gefühl an mir wahrgenommen, gerade. Nach einigem Nachdenken festegestellt, dass ich friere!

    Freitag, 27. Juli 2007
    Sport

    Neu - oder mal wieder - im Programm: über den eigenen Schatten springen. Passt noch nicht so recht. Aber bei den meisten sportlichen Betätigungen fühlt man sich ja eigentlich erst danach, wenn man wieder frisch geduscht mit einem Bier auf der Couch einer Apfelsaftschorle im Garten sitzt, so richtig wohl. Wir werden sehen.

    Montag, 23. Juli 2007

    Letztens für eine Summe, die genau zu benennen ich mich hartnäckig weigere, kaufrauschartig enorme Menge Klamotten erstanden und im Gegenzug einen Teil des Kleiderschrankinhaltes in zwei großen Müllsäcken entsorgt. Am nächsten Tag verreist und diesen Umstand komplett vergessen.

    Heute morgen dann sowieso leichte urlaubsrückkehrbedingte Desorientierung. Beim nichtsahnenden Blick in den Kleiderschrank wächst das (sowieso immer latent vorhandene) Gefühl, im Leben einer anderen Person zu stecken, zu einer mittelfesten Überzeugung heran, die ich nur mit viel Konzentration so weit im Griff habe, dass ich nicht ständig in hysterisches Kichern ausbreche.

    Sonntag, 22. Juli 2007

    Und ich wundere mich die ganze Zeit, was hier so nach Kneipe riecht. In jedem Raum. Und draußen sogar auch! Achso, die Jeans...

    Samstag, 21. Juli 2007
    Himmlisch

    Walnuss-Sahnetorte, mit Marzipan überzogen, natürlich selbst gemacht. Dazu Cola light.

    Freitag, 20. Juli 2007
    Tirade

    Ich bin von Schwangeren umgeben. Das nervt mich total, aus einer Reihe von Gründen, von denen ich nur über die harmloseren nachdenken möchte. Ich mag Schwangere nicht besonders (das ist jetzt ein harmloser Grund), das ist auch gar nicht fies, also nicht fies gemeint, das ist so, wie ich auch keine Kinder mag, was auch kein Widerspruch ist weil ich ja mein eigenes Kind sehr mag und einige seiner Freunde auch, es ist eher so, dass ich ja auch nicht sagen würde, ich steh total auf alte Leute, obwohl ich natürlich auch viele kenne die ich mag. Eher so eine grundsätzliche Art - mir sind Leute, wenn ich es mir aussuchen darf, am liebsten unschwanger und im mittleren Erwachsenenalter - was sich leider häufig auszuschließen scheint. Ein weiterer harmloser Grund ist, dass man mit Schwangeren so furchtbar schlecht Bier trinken kann und mein Bekanntenkreis ja sowieso schon (gefühlt) überproportional viele Apfelsaftschorletrinkerinnen umfasst.
    So. Jetzt ist das raus. Besser jetzt.

    Mittwoch, 18. Juli 2007
    Ein Urlaubstag

    Seit ungefähr 15 Jahren frequentiere ich diesen Friseursalon - genau seit er gegenüber des Hauses meiner Eltern eröffnete. Es ist ein türkischer Salon, den ich damals von außen neugierig betrachtete, während die Wände neu verputzt wurden, die Einrichtung geliefert wurde und die ersten Kunden kamen. Einmal, als ich wieder davor stand und hineinschaute, kam die Besitzerin - eine kleine, zierliche Türkin mit raspelkurzen Haaren und zerfransten Jeans - heraus und sagte: "Hey, ich schneide auch blonde Haare. Spezialtestangebot 10 Mark. Komm rein." Ohne besondere Grund folgte ich dieser Aufforderung und ließ mir meine schulterlangen Haare auf Ohrläppchenlänge kürzen, der Nacken ein bisschen ausrasiert (das hatte man damals so).

    Von Anfang an gefiel mir - außer dass die Dame wirklich genial schneidet und immer noch Spottpreise nimmt - die ganz und gar unfriseurhafte Art, die sich durch misanthropisches Schweigen durchwachsen mit skurrilen Bemerkungen und beredtem Augenrollen und Grimassenschneiden ob der Erzählungen der restliche Kundschaft auszeichnet. Ab Ostern beobachte ich häufig, wie sie - sich scheinbar zusammen reißend - eine Kundin fragt, ob sie denn noch in den Sommerurlaub fahre, um unmittelbar mit einem gelangweilten Blick aus dem Fenster beherzt den Föhn auf höchste Stufe zu schalten und die Antwort aufjaulend ersticken zu lassen. Im Herbst lautet eine der Lieblingsfragen: "Wieder allein unterm Weihnachtsbaum dieses Jahr?".

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    Nach Chefmailbombardement BlackberryDingens-Font von "was Seriösem" auf "was Frivoles" umgestellt. Gleich unglaublich urlaubshaft gefühlt und Chefmails fortan ignoriert.

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    Vom freundlichen Di-Di-Di-Di-Dim-Dim-Kundenberater erfahren, dass 38,66 plus 19% 57,00 ergibt. Auch mein nachhaltiges Gelächter konnte ihn nicht davon abbringen. Ihn zu 0,49 Cent/Minute über Dreisatz und Kettensatz aufgeklärt. Ein geringer Preis für eine Ladung gutes Karma, finde ich.

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    Im Spielzeugwarenladen misstrauisch beäugt worden, als ich genaue Daten verschiedenen Lego-Duplo-Eisenbahnzubehörs zwecks Vorratsdatenspeicherung in das BlackberryDingens eingab. Vermutlich erfolgte Meldung ans Innenministerium. Rechne damit, BlackberryDingens bald abgeben zu müssen.

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    Beim Optiker rothaarigen sommersprossigen Jungen, ca. 10 Jahre, kennen gelernt. Gemeinsam Euro-Münzen betrachtet und versucht, Brillenetui mit Froschaufdruck von 3,25 Euro auf 2,50 Euro runterzuhandeln. Gescheitert. Dafür Kaffee-Einladung vom Optiker. Abgelehnt.

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    Festgestellt, dass ich es nicht mehr toleriere, in vollgestopften Läden unordentliche Klamottenstapel nach passendem Modell und Größe zu durchwühlen. Geeignete Kleidung möge eine beflissene Verkäuferin bringen oder von mir aus auch der Versandhandel.

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    Mir mindestens vier Mal vorgenommen, gleich ein Eis zu essen. Bisher nicht dazu gekommen. Ich glaube, ich esse gleich ein Eis.

    Dienstag, 17. Juli 2007
    Oh ich Genie!!!

    :-)

    Spannung steigt...

    Jetzt werde ich mir diesen Laptop des Teufels vorknoepfen. Und entweder gelingt mir das, und dann habe ich fuer die naechste Woche zumindest eine 56K-Verbindung die laenger als fuenf Minuten stabil ist, oder... aehja. Man wird sehen.

    format c:\ *augenzukneif*

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