Jemand eine Meinung zu Schlink - Liebesfluchten? Man möchte es mir bei einem Besuch vorbeibringen, weil es zu mir passt (häh?). Möchte den Besuch gern umgehen, tue aber so einige für ein gutes Buch.
Hm?
Darum liegt es in der Weiber Natur,
Alles nur als Mittel, den Mann zu gewinnen, anzusehn,
und ihr Antheil an irgend etwas Anderem
ist immer nur ein simulirter, ein bloßer Umweg,
d. h. läuft auf Koketterie und Aefferei hinaus.
Und die tolle Wegbeschreibung zum KrabbelgruppenTussiTreffen heute abend in der Schoppenauer-Straße ist dann auch schon ein bisschen zu weit gedacht. Und sind doch sowieso wieder alles Apfelsaftschorle-Trinkerinnen.
Schopenhauer, meine Güte. Schopenhauer!
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Heute, am 1. Juli, um halb acht von der Stimme meiner Mutter geweckt worden, die in schönstem rheinischen Singsang (und in Megaphon-Lautstärke) den Termin zum weihnachtlichen Plätzchenbacken auf dem Anrufbeantworter hinterließ.
Gestern von Phasen geredet und theoretisiert, dass es sich lohnt, und dass weglaufen nicht gilt und dass dies und das, und dabei so viel Energie gehabt und schon vorab froh gelacht, bei dem Gedanken, wie das alles dann wird, ja eigentlich ist.
Nach ein paar Stunden in der Realität heute nur noch Blei statt Blut und so müde, innerlich, und plötzlich dieser kleine fiese Gedanke im Kopf, vielleicht wirklich einfach keine Lust mehr zu haben.
Geistige Einstimmung auf ein internetloses Wochenende, als Vorbereitung auf eine internetlose Woche demnächst und auf zwei internetlose Wochen demübernächst.
Call me Herzschrittmacher, blökt das Blackberrydingens.
den ganzen Tag schon :-)
...so ein Tag, an dem ich mir eine Vollzeitstelle wünsche. Also nicht wegen des Geldes oder der Arbeit (Himmel!). Wegen der Klimaanlage.
- Die Genugtuung, festzustellen, dass ich quasi aus dem Stand 5,6 km am Stück laufen zu kann. Mal sehen, gegen was ich die morgen gern tauschen würde.
- Die immense Irritation, dass ständig alle hinter mir herrennen wie Küken hinter der Glucke. Wenn ich sage, ich mach jetzt mal dasundas, ist das kein Grund, sich in Zweierreihen hinter mir aufzustellen. Ich heißt nicht wir. Was ihr macht, ist mir egal! Bzw. es wäre mir eigentlich sehr recht, wenn ihr das ab und zu mal selbst entscheiden würdet.
- Die Fremdheit vor mir selbst, wenn ich den Blick des Typen vor dem Kiosk, der mich mit den Augen ausziehen will, so lange halte bis er zur Seite schaut.
- Die Verwunderung, wenn ich feststelle, dass ich auf dem Heimweg, nachts, ganz automatisch die Schlüssel zwischen die Finger der rechten Hand sortiert habe, so dass ich jederzeit damit zuschlagen kann, und dabei leise zu einer inneren Musik summe.
- Die Verletzbarkeit, die ich plötzlich zulassen kann.
- Die Freude, über die ich nicht reden will, einfach so.
- Die Angst, über die ich nicht reden will, einfach so.
...aber besser als Scheiße bis zum Hals, immerhin.
(5,5 Minuten-Stream, gleich nochmal - weils so schön war mit dem dahinrotzen - und zu mehr ist eh keine Zeit)
Und ich hasse es, gedrängt zu werden, in welcher Form auch immer, und wenn ich etwas ernst meine sage ich "Bitte", und wenn ich noch eine Mail mit rotem Ausrufungszeichen dran bekomme fliegt mir die Schädeldecke weg. Unbedingt kurz und knapp und professionell antworten und keinesfalls rechtfertigen, niemals rechtfertigen, und in den nächsten Wochen die Knirscherschiene am besten auch tagsüber tragen.
Draußen wummert die Musik von diesem Lauf, auch das noch, auch der noch, und zwischen den Smalltalk-Parties für dies und das und jenes mit Smalltalk über bla und blubb das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren, hier und da einen Eimer Wasser draufkippen und hoffen, dass es erst wieder anfängt zu schwelen, wenn ich das nächste Mal vorbeihaste.
Dabei natürlich und unbedingt nicht nur auf die Krisen schauen, sondern das Lob da anbringen, wo es hingehört, nicht übertrieben aber auch nicht zu flapsig, keinesfalls zwischen Tür und Angel und mit den Gedanken nicht schon zwei Kilometer weiter oder 200 Kilometer entfernt.
Und das ist erstmal nur das eine, diese drei Stunden am Tag im Rapunzelturm. Von der Biertrinkersuche, den Kaffeetrinkerbegegnungen und den nur-noch-Wasser-trinkenden Netzbegegnungen vielleicht in einem völlig anderen Leben.
Gestern abend beim Laufen von ambitionierten Spaziergängern überholt worden. (Muss an Bowie im Ohr gelegen haben, alte Schlaftablette).
Vielleicht Mittwoch passend zum Chase Lauf Läuse bekommen? Eine verschwommene Erinnerung, vor gefühlten 100 Jahren die Hierarchie bis über den Atlantik breitgeschlagen zu haben, um diesen Lauf als Firmenevent mit allem drum und dran zu etablieren. Meine Güte, muss ich mal jung gewesen sein...