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    Samstag, 22. Februar 2020

    Die Energie, die letzte Woche fehlte, war diese Woche zu viel. Ich war wach, immer blitzwach, ich wachte vor dem Wecker auf und wurde weder tags noch abends müde, wollte immer in Bewegung sein und dazu hatte ich enorm schlechte Laune. Wobei: schlechte Laune ist das falsche Wort. Ich war mit mir selbst völlig im Reinen, nur eben mit allen und allem anderen auf der Welt nicht und da ich so viel Energie hatte, konnte ich mich ganz ausführlich darüber aufregen. So bekamen viele andere Menschen schlechte Laune. Das ganze kulminierte heute. Und dann, zapp, war meine Stimme weg naja, nicht weg, aber eine Oktave tiefer und sehr rauchig. Vielleicht für alle, mich eingeschlossen, besser so.

    Was war heute so los? Im Büro habe ich viel gemeckert und geflucht, zum einen - natürlich - über die Architektin, die mir einfach viel zu langsam ist. Diesen Kontakt habe ich jetzt an den Kollegen, den wir den Sizilianer nennen wollen delegiert und lasse mir nur noch die Ergebnisse zusammenfassen, um dann auch nur noch zusammenfassend fluchen zu müssen. Mit der Technikerin habe ich gemeckert, obwohl ich so froh bin, dass sie nach 6 Wochen wieder da ist, aber die 6 Wochen sitzen ihr halt noch im Nacken und daher hat sie nicht so viel Zeit für meine ganzen Ideen und Pläne und Anliegen, wie ich es mir wünschen würde. Bei einem Meeting mit einem weiteren Team hinterließ ich verbrannte Erde. Zum neuen Oberchef war ich ungeduldig, er wollte mir mir an einem Tisch sitzen und mir Beweggründe erklären, damit ich ihn verstehe aber ich wollte nicht sitzen, wer will schon sitzen, und auch gar nicht mal so dringend verstehen, verstehen erscheint mir in Angelegenheiten lässlich, die ich sowieso nicht beeinflussen kann, wozu soll das führen außer zu Stockholm-Syndrom? Wozu sollen zwei Personen in einer Diskussion derselben Meinung sein, daraus ergibt sich doch dann nichts mehr?

    Als ich nach Hause ging, war es noch hell, ich stieg von der Bahn gleich um aufs Rad und vom Rad ins Auto, um M von unterwegs aufzusammeln und zum Training zu fahren, dann machte ich ein paar Erledigungen und saß im Auto und las, bis das Training vorbei war, fuhr M nach Hause und dann noch woanders hin und da hole ich sie gleich wieder ab, alles ein ziemliches Hin und Her, aber da ich ja sowieso nicht ruhig sitzen kann natürlich vollkommen egal.

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