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    Donnerstag, 6. Februar 2020
    WmdedgT 2/2019

    Ach herrje, da habe ich mich gerade mental auf den Wochenrhythmus eingeschwungen und dann ist der 5.! Wer konnte damit rechnen?

    Was es bedeutet, dass der 5. ist und so weiter finden Sie, wie immer, bei Frau Brüllen.

    Der Wecker klingelte um 6:45 Uhr und ich hatte 5 Stunden und 51 Minuten geschlafen, davon 2 Stunden 17 Minuten im Tiefschlaf. Ich habe jetzt so ein Armband, das mir das sagt. Was ich mit diesen Erkenntnissen anfange, weiß ich noch nicht. Ich war einigermaßen tagestauglich nach diesem Schlaf.

    Die Morgenroutine verlief ohne Zwischenfälle, allerdings musste ich wegen Krankmeldungen schon von unterwegs ein bisschen im Büro organisieren und als ich ankam erst einmal eine Stunde lang technische Probleme für eine Konferenz lösen. Kleinere technische Probleme wie: welches HDMI-Kabel ist das richtige, das lange, das kurze, das goldene? Wie stelle ich die Präsentation so ein, dass der Präsentierende die nächste Slide als Vorschau sieht, die Zuschauer aber nicht? Wieso geht der Laptop immer in Standby? Wie funktioniert der Klicker? Ist die Tastatur auf DE oder US Layout gestellt?

    Als das erledigt war, ging ich an meinen Arbeitsplatz. Dort war heute hauptsächlich viel Kleinkram zu erledigen, der liegen geblieben war, weil ich mich mit größeren Dingen befasst hatte. Dazwischen ein paar längere Tätigkeiten, wie z.B. die Besichtigung eines Raumes, der umgebaut werden soll und die Architekten haben eine Wandversetzung geplant, die mit dem Deckenspiegel nicht ohne weiteres funktioniert. Man kann es natürlich möglich machen, aber es kostet viel Geld, und ich will dafür nicht viel Geld ausgeben. Die Architekten sollen die Wand anders machen. Wollen sie aber nicht, wegen der Atmosphäre. Atmosphäre gegen Geld, meine Nerven. Da wir die Konsequenzen von beidem tragen, nicht die Architekten, liegt die Entscheidung natürlich bei mir. Die Architekten sind jetzt beleidigt und wollen nochmal überlegen und es dauert alles ewig, es ist ganz unglaublich, wie lange alles immer dauert. Erwähnt dass ich die Wände da möglicherweise selbst einreißen und bauen werde, weil das wohl selbst, wenn ich vorher noch eine Lehre mache, der schnellere Weg ist. Die Architekten mögen mich nicht.

    Danach stand ein Gespräch an. Das Gespräch war sehr angenehm, keine Vorkommnisse, alles gut. Außer, dass bei mir alle Sensoren ausschlugen und ich hinterher, als ich wieder alleine war, etwas herumsaß und aus dem Fenster schaute, zu dem Entschluss kam: ich glaube, da ist gar nichts gut. Ich weiß weder, was los ist, noch kann ich es an irgendwas konkret festmachen, aber ich bin überzeugt, dass da ein Problem ist und vermutlich ein ziemlich großes. Also suchte ich den Gesprächspartner wieder auf, warf dort die Karten auf den Tisch und ließ sie liegen. Mal sehen, was daraus wird.

    Dann besichtigte ich noch ein Stockwerk, in dem wir vorübergehend Büros einrichten müssen, ein bisschen zusammengestückelt aber das macht nichts, wie gesagt, es ist vorübergehend. Dazu waren heute Möbelträger da, sie trugen alles mögliche herum und am Ende waren 7 Büros fertig, der Keller aufgeräumt und alles mögliche entsorgt. Die Büros sehen okay aus, man wird noch ein bisschen putzen und streichen lassen müssen, aber das geht. Der Keller sieht top aus. Den habe ich dann nämlich gleich mitbesichtigt, Kellerräume in einem Hochhaus sind schon etwas spannendes, es ist alles sehr verwinkelt und ich rechne immer damit, hinter einer Ecke auf verblichene Knochen zu stoßen von jemandem, der sich verirrt und nicht mehr herausgefunden hat. Ich hätte allein auch nicht herausgefunden, aber ich war mit einem Kollegen dort, wir schnüffelten herum und schimpften viel, lachten auch und fanden ein paar schöne Dinge, unter anderem eine riesige Magnetwand, die ich für mein Büro beschlagnahmte und eine Kiste Champagner, die irgendwie der Inventarisierung entkommen war aber ihr nun natürlich zugeführt wurde. Die Kantinenöffnungszeiten verpasste ich, im Keller muss eine Zeitschleife gewesen sein.

    Nochmal ein bisschen Kleinkram gemacht, als ich kurz vor Gehen war kam eine Nachricht, dass sämtliche geplanten Telefonkonferenzen im System gelöscht wurden. Man möchte sich ja nicht langweilen. Wir haben immer viele Telefonkonferenzen. Darum kümmerte ich mich dann noch eine halbe Stunde - ohne Lösung aber mit okayem Workaraound.

    Dann wollte ich aber wirklich gehen, doch da kam die Nachricht, dass eine unserer Haupteingangstüren nicht mehr schließt und das Bedienfeld machte Discobeleuchtung. Der Sicherheitsdienst kam auf Anruf sofort, es hat wohl jemand den Notschalter gedrückt, da werde ich mir morgen mal die Videoaufnahmen zeigen lassen. Der Alarm wurde zurückgesetzt, Tür schloss wieder, Feierabend.

    Ich kam gerade noch pünktlich zur Verabredung mit einer Freundin. Das Treffen war sehr schön, aber auch hier hatte ich zeitweise das Gefühl, da ist was nicht in Ordnung. Muss in Betracht ziehen, dass das an mir liegt. Normal habe ich eher keine Bauchgefühle oder ignoriere sie gekonnt zugunsten von Tatsachen. Dass ich gleich zweimal an einem Tag enorm auf sowas anspringe, liegt vielleicht eher an mir als an einem sehr großen Zufall? Ich sah mich jedenfalls nicht in der Lage, nochmal irgendwas mit Karten auf den Tisch zu machen, mir fiel keine adäquate Reaktion ein, die Menschen mögen doch bitte einfach sagen, was ist! Aber vielleicht ist ja auch gar nichts. Es wird sich zeigen. Ich sehe diese Freundin viel zu selten, im letzten Jahr nur vielleicht 5 oder 6 Mal und ich habe mir vorgenommen, dass wir uns dieses Jahr monatlich treffen. Zum Glück war sie mit meinem Vorsatz einverstanden.

    Um 22 Uhr zu Hause, sehr, sehr nervige Post im Briefkasten, Ms Schule hat einen Antrag nicht genehmigt, jetzt werde ich mich da auch noch streiten müssen. Ich bin jetzt schon müde. Ist aber ja auch Schlafenszeit.

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