Donnerstag, 14. Januar 2016
novemberregen, 00:36 Uhr
Alles gut
Die Zeiten ändern sich. Wie Sie sich vielleicht erinnern, war früher mittwochs Religion, Sport, Putzfrau und Gemüsemann. Das hat sich zwischenzeitlich zu "mittwochs Schwimmen" gewandelt. Heute, nach der Winterpause, mit eher zögerlichem Enthusiasmus von meiner Seite:
Um kurz nach 19 Uhr - bis dahin hatte ich noch gehofft, mir würde eine Ausrede einfallen - stieg ich also mit den Worten "Und, wohin fahren wir denn?" zur Kraulschwimmpartnerin ins Auto. Man kann es ja mal versuchen. "Schwimmen", sagte die Kraulschwimmpartnerin. Vielleicht knurrte sie es auch.
Wir fuhren also mit dem Auto zum Schwimmbad. Die Straße, die den Berg hochführt, war schon lächerlich voll. Alles Personen mit sportiven Neujahrsvorsätzen, nehme ich an. "Vielleicht kriegen wir ja gar keinen Parkplatz", scherzte ich. Wir fuhren die Straße hoch und runter. Zweimal oder dreimal oder zehnmal. Einmal probierten wir einen Parkplatz aus, der eigentlich keiner war, es war aber nicht nur eigentlich keiner sondern ganz definitiv. Nochmal hoch-runter. Dann in die Seitenstraße. Dann durch das ganze Viertel. Dann nochmal die Straße von unten nach oben und von oben nach unten. Diverse Laufgruppen stürmten uns entgegegen, in einem grell ausgeleuchteten Raum steppten mehr Personen, als in ein durchschnittliches Fußballstadion gehen, es wurden alle Arten von Schlägern und Bällen die Straße entlang getragen. Neujahrsvorsätzler so weit das Auge blickte.
"Es ist auch eine wichtige Eigenschaft, auf Situationen flexibel reagieren zu können" sagte die Kraulschwimmpartnerin nach fast einer Stunde und bog nach links ab. Bis zur Autobahn kein freier Parkplatz. Dann hielten wir noch kurz beim Rewe, um Cola für den Rum zu kaufen. Und dann geschah dies:
Das eine Gute ist: wir verfügen nachweislich über die wichtige Eigenschaft Flexibilität.
Das andere Gute ist: ich habe gewonnen.