Es verdichtet sich in mir das Gefühl, nicht ganz in der Welt zu sein. Heute früh ganz akut, weder der Türöffnungstaster in der S-Bahn reagierte auf meine Finger noch reagierte der Bewegungsmelder der Rolltreppe auf meine Präsenz. Bei den Personen, die nach mir kamen, ging beides reibungslos.
Und auch so schaue ich in den letzten Tagen, in den letzten Wochen vermutlich sogar, nachdem ich etwas gesagt habe verstärkt in leere Gesichter und muss fragen „versteht ihr, was ich sage?“ oder „weißt Du, wovon ich spreche?“ Es ist so, als wären die meisten meiner Gegenüber gerade völlig single-track unterwegs und könnten nicht mehr darüber hinausdenken, den Blick nicht mehr schweifen lassen, etwas anderes sehen als genau das vor der Nase. Und auch nur das genau davor. Nichts, das auch noch in Reichweite wäre. Die Mittel und Werkzeuge, die nur einen Handgriff entfernt liegen. Komplette Inspirationslosigkeit. Meine Güte.
Morgens in der Bahn rempelte mich jemand an, ich sagte „verdammte Scheiße warum rempeln Sie mich an?!“ und der Mensch erwiderte, er habe vorbei gewollt. „Mir fallen enorm viele andere Möglichkeiten ein, das zu vermitteln“, sagte ich, und der Mensch antwortete „Ich fand das am besten so“. Also rempelte ich ihn einmal heftig mit der Schulter an. Ich wollte damit signalisieren, dass ich ihn doof finde und fand das am besten so, wie ich sogar in meiner allumfassenden Zugewandtheit kurz erklärte. War dann natürlich auch nicht recht. Aber auch egal, denn dann stiegen wir alle aus und gingen in unterschiedliche Richtungen, der andere Mensch empört schimpfend, ich leise vor mich hinkichernd.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Lieblingsrezepte für ein schnelles und ein aufwendiges Hauptgericht?“
Schauen Sie mal, ich habe eine ganze Rubrik namens „Speedkochen“, das sin meine Lieblingsrezepte für schnelle Hauptgerichte. Ein Lieblingsrezept für ein aufwändiges Hauptgericht habe ich nicht, weil ich sowieso ja gar nicht gerne koche. Da wendet man 1/24 des Tages oder mehr für etwas höchst Vergängliches auf, im Ergebnis ergibt das für mich schonmal keinen Sinn, der Sinn wäre also in der Tätigkeit selbst zu suchen, in den Handgriffen und den Gedanken, der Haptik, den Gerüchen und Geräuschen dabei. Das finde ich alles nicht abstoßend, es lässt mich aber auch nicht brennen. Ich koche, weil ich ein Gericht exakt in einer bestimmten Zubereitungsweise essen möchte, das funktioniert bei Standardgerichten, die man sich so über das Leben zusammengesammelt hat, nur, wenn man sie selbst zubereitet. Wenn man etwas exakt so essen möchte, wie eine andere Person es zubereitet, ist man natürlich fein raus, wenn die Zubereitungsart egal ist und überraschend sein darf, auch. Darf es bei mir alles häufig, nur manchmal eben nicht, dann koche ich und manchmal koche ich auch, weil ich etwas Warmes essen möchte und niemand anders kocht und ich keine Lust habe, die Kochleistung durch Bestell- oder Restaurantessen einzukaufen. All das erklärt, warum ich so gut wie nie aufwändig koche und auch keinesfalls mehr als zwei Kochgerätschaften (also Töpfe oder Pfannen oder so) verwenden möchte, so fällt klassisches deutsches 3-Komponenten-Essen schonmal weg, wobei ich ja sowieso kein Fleisch selbst zubereite, also spare ich da immer schon ein Dings. Das Aufwändigste, das ich selbst koche, ist glaube ich Rotkraut, also so aus dem frischen Kohlkopf, nicht aus dem Glas – aus dem Glas finde ich auch lecker, ist aber ein anderes Gericht als das, das exakt so ist, wie ich will, mit exakt den Gewürzen in exakt dieser Dosierung und so weiter. Die Zubereitung dauert mehrere Stunden, dafür kann man aber mehrere Kilo auf einmal machen und dann einfrieren.
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Wie schon häufig gesagt: ich bin ein unglaublich aggressiver Mensch, der sich nur gleichzeitig unfassbar gut kontrolliert. Heute flog allerdings mal kurz der Deckel vom Topf und ich sagte am Telefon „meine Güte, Sie sind ein erwachsener Mann und haben reichlich Kohle, Sie werden schon klarkommen!“ Mein Gegenüber schwieg, vermutlich konsterniert. Ich sagte „Okay ich formuliere nochmal um: die Situation frustriert mich mindestens genauso sehr wie Sie. Ich habe das im Blick, wir haben uns auch Rat dazu eingeholt aber sind zu der Einschätzung gekommen, dass es im aktuellen Fall keine Handhabe gibt. Leider.“ Der Deckel saß wieder.
Ja. Ansonsten heute angenehmes Wetter, ich fuhr mit dem Rad, morgen wird es wieder eklig warm, dieser Sommer gibt nochmal alles, in möglichst schlechter Erinnerung zu bleiben.
Meine Nacht war sehr schlimm. Frau Herzbruch ist schuld, weil sie mir ankündigte, sie hätte ein extra Sportoutfit, das war dann sehr unspektakulär in gedeckten Farben aber meine Fantasie hatte natürlich schon losgelegt. So träumte ich letzte Nacht von Frau Herzbruch in 80er-Jahre-Neonfarben, sie trat wie eine Moderatorin in meinem sonstigen Traum auf, flog auf Seilen oder Trapezen von oben seitlich herein, unterbrach die Story und kommentierte. Wirklich, wirklich mühsam. Die Story beinhaltete Außerirdische in Form der zerfließenden Uhren von Dalí, das war eigentlich ganz interessant, wir kamen aber ja nie weiter, die Story immer im Blick zu behalten trotz der pink-gelb-orangefarben (erst hatte ich „organfarben“ geschrieben, auch ein schwieriger Begrifff) hereinschwebenden Frau Herzbruch strengte mein Gehirn ungefähr ebenso an, wie ständige Aufweckfolter. Das Lob-Bändchen spricht von 86 Schlafpunkten, besser als 91 % der Bevölkung ich beneide diese anderen 91 % nicht.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Welche sind Ihre Lieblings-Kleidungsmarken?“ Keine, Kleidungsmarken sind mir komplett egal.
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Meine Güte, so einen chaotischen Bürotag hatte ich schon lange nicht mehr. In der Nacht von Samstag auf Sonntag war der zweite Teil einer Betriebssystemumstellung erfolgt und nachdem der erste Teil ein Alptraum war, war der zweite Teil, nun ja, eine reale Katastrophe. Es wird sich natürlich alles regeln, wir brauchen nur etwas Geduld. Und Geduld ist das einzige, was bei uns wirklich niemand hat.
Nunja. Es gab verschiedenen Trainings zum neuen Betriebssystem, 45 Minuten Dauer, am Ende konnten Fragen gestellt werden aber die 45 Minuten waren schon um und ich hatte eine Liste mit knapp 30 Fragen. Sonst hatte überhaupt niemand Fragen. Was ist mit den Leuten, wollen die sich alles selbst erarbeiten und wenn ja, warum nehmen sie dann an dem Training teil? Sehr merkwürdig. Ist auch nicht so, dass man das alles ChatGPT fragen könnte, einige Programme sind sehr customized für uns, da müsste man schon in die Dokumentation schauen, dazu habe ich jedenfalls keine Zeit.
Jedenfalls, heute ging gar nichts in Bezug auf wirkliche Arbeit, dafür wurden im Hintergrund ein paar Überbrückungslösungen für das, das gar nicht ging, gefunden und für das, das anders ging oder irgendwie kompliziert habe ich jetzt Shortcuts und so weiter eingerichtet und dann muss man ja auch immer seine ganzen Autotexte und Quicksteps und so weiter wieder einrichten, das ist alles erledigt, ab morgen bin ich wieder voll handlungsfähig und wie die Überbrückungslösungen in etwas Dauerhaftes umgewandelt werden, ist zum Glück nicht mein Problem.
In der Kantine war heute alles beige. Ich weiß gar nicht, wer sich sowas ausdenkt. Vielleicht war Motto-Tag, aber dann war es nirgendwo verzeichnet. Ich schätze die Kantine sehr, sie hat sich in Bezug auf vegetarische Gerichte unglaublich modernisiert. Aber heute, es war völlig grotesk. Montags gibt es sowieso weniger Auswahl (und freitags auch), weil da ja zig Leute zu Hause bleiben. Dennoch muss ja nicht alles beige sein. Es gab Gnocchi mit Gorgonzolasoße, Hähnchenbrust in Senfsoße, Kartoffelsuppe, als Beilagen Reis, Kartoffeln und Schupfnudeln, als Gemüse Blumenkohl und Spitzkohl, als Dessert Bayrische Creme oder Banane. Ich kann so nicht essen. Ketchup war auch nicht in Sicht.
In der täglichen Contentvorschlagliste wird heute gefragt: „wie sind die ersten Erfahrungen mit dem Präventionskurs, hop oder top?“
Mit dem Präventionskurs ist vermutlich der Sitzweltmeisterinnenkurs gemeint, den ich mit Frau Herzbruch absolviere, weil sie im Urlaub ihr Zeugs nie vom Boden aufheben konnte. Das muss bis zum nächsten Urlaub behoben sein, daher hatte ich ihr den Link geschickt und sie ging irgendwie davon aus, das würde bedeuten, dass wir das gemeinsam machen und nunja, da sind wir. Wir haben am Sonntag die erste Einheit absolviert, das hat mir sehr gut gefallen. Vorher wird gefragt, auf welchem sportlichen Niveau man sich so ungefähr bewegt und wir hatten bei allen Antworten die Null-Linie angestrebt, das erwies sich als sehr gut passend. Die Übungen waren gut machbar, einige davon mache ich bei meiner täglichen „Gymnastik während die Katze frisst“, die Katze möchte beim Fressen ja immer Gesellschaft auf dem Küchenfußboden und ja, es ist niedlich, der Katze beim Fressen zuzuschauen aber dann tagtäglich mehrmals auch etwas langweilig, deshalb mache ich dann immer ein bisschen Gymnastik. Seither habe ich keinerlei Rückenbeschwerden mehr und auch das völlig zerstörte Knie – sie erinnern sich vielleicht: Kreuzband-, Innenband-, Außenband- und Meniskusriss – habe ich so wieder in Form gebracht. Und es gab sogar eine Übung, die ich noch nicht kannte und die ich in die Katzenfressenzuschauroutine integrieren werde, weil sie mir enorm gut tat: Sitztwist. Heißt in der App anders aber wir fanden den Namen unpassend und haben umbenannt. Man sitzt halt auf dem Boden mit aufgestellten Beinen und dreht den Oberkörper nach links, beide Hände auf der linken Seite auf den Boden, dann nach rechts, dasselbe, und so weiter, immer links und rechts. Sehr schöne angenehme Dehnung in der Lendenwirbelsäule. Die Menüsteuerung und so weiter fand ich auch gut und eindeutig, irgendwie ist es dennoch passiert, dass Frau H einen Bedienfehler machte und die erste Einheit gar nicht richtig absolviert hat, es ist mir völlig schleierhaft, was sie da angestellt hat, ich hatte mich nur schon gewundert, warum sie immer früher fertig ist als ich, wenn wir doch gleichzeitig anfangen und da so ein Mann in der App ist, der runterzählt, „Halbzeit“ sagt und so Dinge. Es erschien mir aber nicht ungewöhnlich, dass Frau Herzbruch irgendwelchen Männern halt nicht genau zuhört, also hatte ich nicht nachgefragt. Wäre auch nie darauf gekommen, dass sie eine Sportkurs-App nicht richtig bedienen kann, vermutlich war es der Überenthusiasmus, egal.
Also: bisher positiv. Sonntag geht es weiter.
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Ich habe lästige Armschmerzen, rechts, genau solche, wie ich sie von einem Mausarm immer hatte, nur ist die Maus seit zwei Monaten auf der linken Seite (ich wechsle jedes Quartal, eben wegen Mausarm). Vielleicht Entzug? Die Schmerzen treten bei folgenden Bewegungen besonders stark auf: Katzenkloschaufeln, Rütteln von Pfannkuchen in der Bratpfanne, Wasser aus Wasserkocher in Teekanne gießen, Zähneputzen. Mir ist nicht bewusst, dass ich eine dieser Tätigkeiten übermäßig ausgeübt hätte. Ich werde versuchen, das alles auf links umzustellen, damit der rechte Arm sich ausruhen kann.
M kam heute zurück, hurra! Es wurde aber sehr hektisch, mein Tag war ja immer noch sehr durchgeplant (über Nacht ausgekühlten Kuchen verzieren, Geburtstagstisch richten, ihr Bett frisch beziehen), zusätzlich hatte ich noch Sporttermin mit Frau Herzbruch. Ich behielt Flight Radar im Auge, alles sah nach planmäßiger Landung gegen 13 Uhr aus, es kommt üblicherweise gut aus, wenn ich von zu Hause losfahre, wenn Personen landen, denn die brauchen ungefähr genauso lang durch den Flughafen wie ich über die Autobahn, also jedenfalls, wenn sie Gepäck haben. Also alles im Rahmen, Sport bis 11:30, dann duschen, dann Frühstück, dann losfahren, allerdings machte das Telefon um 10 vor 12, als ich aus der Dusche kam, „plopp“ und M sagte, sie sei gerade gelandet. Da haben die ab irgendwo hinter Moskau nochmal ordentlich Gas gegeben scheint mir.
Klappte aber alles, ein sehr müdes, aber entspanntes und enorm hungriges Kind kam zurück. 2 Stück Geburtstagskuchen, 2 Käsebrote, ein Teller Spaghetti mit Tomatensoße verschwanden in den nächsten zwei Stunden in ihr. Und dann war sie schon wieder unterwegs. Während ich ermattet zurück in den Sessel sank.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Ostsee oder Atlantik, was ist schöner?“ Die Ostsee gehört doch zum Atlantik, die Frage ergibt keinen Sinn. Ich kann mir schon grob vorstellen, was gemeint ist, wohl der Vergleich mit einer der Atlantikküsten, die nicht Binnen- oder Nebenmeerküsten sind sondern auf das "ganze große Ding" hinausgehen. Davon gibt es dann aber auch wieder so viele, von denen ich so gut wie keine, nämlich nur die portugiesische, spanische und nordostamerikanische, dass es ein bisschen Quatsch ist, die zu vergleichen. Von der reinen Vorstellung her finde ich in diesem Sinne den Atlantik schöner. Ist größer, ist wilder, vielfältiger, mehr Salz, mehr Wellen und so weiter. Generell bin ich aber ja nicht so vorbehaltlose Meer-Aficionada, ich hatte das früher schon einmal ausgeführt, kurz: klingt auf Dauer wie Autobahn und begrenzt in eine Richtung und noch ein bisschen anderer Kleinkram, der dann aber nur wichtig wird, wenn man auch hingeht, ans Meer. Ich habe es nicht so mit Natur. Ich finde Städte gut. Wenn die am Meer sind, von mir aus.
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Drei verdammte Läden bin ich abgefahren auf der Suche nach Möhren. M kommt morgen aus Japan zurück, während sie weg war, hatte sie Geburtstag, also soll morgen Geburtstagskuchen da stehen und M wünscht sich traditionell Karottenkuchen. Dazu braucht man Karotten. Bzw. Möhren. -Bzw. steht eigentlich im Rezept irgendwas von „feinsten Ruebli“, damit kann ich jetzt aber nicht dienen, es gibt halt nur Möhren aus dem 2-kg-Sack vom Lidl. Ich meine: drei Läden abgefahren! Ebbe langt’s.
Zuerst war ich im HIT, da kaufe ich gerne ein, weil es ein Vollsortimenter ist mit breiten Gängen, immer aufgeräumt und ich weiß bei allem wo es ist. Der HIT war um 20 Uhr fast ganz leer in Bezug auf alles: außer mir nur noch ein Kunde und in den Regalen fast nichts mehr, was ja klug ist, um 21 Uhr wird geschlossen und dann ist Sonntag, da wird ja alles nicht besser. Genau ein Brot gab es noch beim zugehörigen Bäcker, Roggen-Dinkel, sehr fein, die Schneidemaschine war noch nicht gereinigt, auch sehr fein. Die Käseschneidemaschine auch noch nicht, also nahm ich noch von jedem Käse aus dem Wochenangebot etwas mit. Dann weiter zum Aldi, der ist gegenüber, wegen der Möhren. Keine Möhren. Ich kaufte aber 3 Pakete Erzherzog Johann, den gibt es oft nicht, jetzt ja, hurra. Aldi war mittelvoll in Bezug auf alles, Regale wie Menschen. Für die Möhren also dann weiter zum Lidl, eine Straßenecke weiter. Lidl: rappelvoll. Ich musste auf einen Parkplatz warten! Drinnen Menschengeschiebe, kleine Kinder, die herumkreiselten, lauter schwarzgekleidete Frauen und lauter Männer in unterschiedlichster Kleidung von Geschäftsanzug über Jeans mit bedrucktem T-Shirt hin zu Blümchenleggins und rosa Sonnenbrille. Warum versammelt sich halb Offenbach kurz vor 21 Uhr beim Lidl? Naja, vermutlich, weil er noch volle Regale hat um die Zeit.
Letzte Ausweichmöglichkeit wären ansonsten noch die drei Rewe, die bis Mitternacht geöffnet haben, gewesen aber der eine hat Nagetiere, der zweite hat extrem viele Betrunkene und der dritte hat einen riesigen Parkplatz vor der Tür und ist selbst auch so groß, dass ich mich darin immer verirre, das ist der, in dem ich auch mit Frau Herzbruch jedes Jahr an meinem Geburtstag wieder schlechte Erlebnisse habe, weil wir eigentlich natürlich im HIT einkaufen wollen, aber da gibt es die Käsecreme nicht, die Frau Herzbruch jedes Jahr essen will aber dann, wenn sie gekauft ist, sowieso doch nicht isst. Und die allerletzte Ausweichmöglichkeit wäre Bobby von Bobbys Kiosk gewesen, der gar nicht Bobby heißt, aber ich meine, „Bobbys Kiosk“! Wieso sollte man ihn anders als Bobby nennen. Bobby sagt immer „Ich verkaufe dir alles aber mach nicht Amazon unverpackt bei mir“. Daraus sollte man einen Song machen, analog zu dem Song zu „Thank You Mario But Our Princess Is in Another Castle“ von den Mountain Goats, das wäre bestimmt gut.
Jetzt backe ich gleich Kuchen. Das ging ja alles gerade noch auf, ich habe um 7 Uhr morgens das Haus verlassen und Papa N besucht und musste zwingend um 21 Uhr zurück sein, deshalb war ich Auto gefahren, mit dem Zug ist das nicht sicher abbildbar und nun hätten mich die Möhren fast geschmissen, gut, und der kleine Aussetzer auf der Rückfahrt, ich habe nämlich im Auto geschlafen, natürlich nicht beim Fahren sondern an einer Raststätte. Eine Dreiviertelstunde. Bin ich also wieder an diesem Punkt, das war mir gar nicht bewusst, aber okay. Als ich weiterfuhr rief Violinista an und ich sagte ihr, dass ich ich neulich dachte, ich könnte nochmal in eine Sauna gehen. Sie erinnern sich vielleicht an unseren Thermentag. Eine ganze Therme möchte ich – Stand heute – ganz sicher nie wieder besuchen, grauenhaftes Warmwasserzeug und der Part mit dem Herumliegen und nichts machen war so ziemlich das Schlimmste, was ich je aus freien Stücken gemacht habe. Aber Sauna, dachte ich neulich, das ginge nochmal. Jedenfalls, trotz Autobahnschlaf wäre ich ohne die Feinste-Ruebli-Saga schon um 20:02 fertig gewesen, so eben erst eine knappe Stunde später, hoffentlich habe ich wenigstens nichts vergessen. Und ich werde schon wieder müde, meine Güte, wie lästig das ist, ein Bier wollte ich auch noch auftrinken, weil von vorgestern noch etwas in der Flasche ist, es ist eine sehr große Flasche, 1 Liter oder 1,5 Liter oder so, ein Geschenk war das von dem Mitarbeiter, dessen Projekt ich während seines Urlaubs betreut habe, ein (externer) Handwerker hat mir auch noch eine Flasche selbstgebrannten Schnaps geschenkt, auch ein Liter oder 1,5 Liter, ich sehe das nicht, dass ich davon jemals etwas trinke, vermutlich macht der blind, vielleicht ist genau das gewollt, damit ich die Mängel nicht mehr sehe.
Gleich stehe ich wirklich aus dem Sessel auf und mache den Kuchen, nur noch 1 Minute oder 1 Satz oder 1 Absatz, mal sehen, ich habe ja einen neuen Herd, da macht das Backen sicher Spaß und ich kann ihn gleich ausgeräumt lassen (ich habe immer viele Backbleche und einen Bräter darin) und morgen Croissants aufbacken, nach dem Sport mit Frau Herzbruch, wir sind nämlich früh, naja, mittelfrüh zum Sport für Sitzweltmeisterinnen verabredet und danach könnte ich dann den Croissants aufbacken und danach den Kuchen verzieren und dann schon M vom Flughafen abholen, ich freue mich sehr, das habe ich schlau gemacht, das war jetzt eine Minute und 1 Satz und 1 Absatz zugleich.
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Mein Schlaftier ist der Hai. „Haie neigen dazu, spät einzuschlafen und schlafen nur wenig. Wenn Haie schlafen, ruhen ihre linke und rechte Gehirnhälfte getrennt und sie schwimmen im Schlaf weiter. Obwohl sie sich ausruhen, scheinen sie nie ganz zu schlafen“, sagt das Lob-Bändchen nach einer Woche Auswertung. Ich schlafe im Durchschnitt 6h 36 Minuten pro Nacht mit einer durchschnittlichen Punktzahl von 70 (von 100 glaube ich). Im Schnitt laufe ich 17 Stunden am Tag herum und lege dabei im Durchschnitt 9.145 Schritte zurück. Ich hatte in den letzten 7 Tagen keinen messbaren Stress.
Damit habe ich das Bändchen glaube ich durchgespielt und kann es wieder zurückgeben.
Der Tag war eher von der wilden Sorte. Die komplette Systemumstellung ging in einigen Bereichen gründlich schief – wie das immer so ist in Bereichen, die besonders sensibel sind. Zwischendrin Personalirrsinn, aber auch ein schönes Mittagessen mit zwei Personen, mit denen ich sonst nie zusammen Pause mache, weil sie – wegen der Arbeitszeiten – gar keine Pause haben. Wir haben aber alle drei am exakt selben Tag den Job angefangen, an einem 1. September nämlich, und um uns zu feiern hatte ich sie zum Essen eingeladen und sie haben sich die Zeit genommen. Das war besonders spannend, weil sich unsere Tätigkeiten aber auch das Privatleben ganz unterschiedlich entwickelt haben und alle damit zufrieden sind, wie es ist.
Außerdem war für mich super Wetter – morgens schon Nieselregen und abends immerhin bewölkt, angenehme 14 Grad. Im Büro kamen schon die ersten Miristkalt-Meldungen, ich ließ Thermometer zwecks Objektivierung bei denen, die bislang über Miristwarm geklagt hatten einsammeln und an das Miristkalt-Team verteilen. Beide Seiten sind ungefähr gleich stark vertreten was bedeutet, dass eigentlich kein Handlungsbedarf besteht, so lange ca. 50 % der Anwesenden mit der Temperatur happy sind. Erst wenn Miristkalt-Personen es plötzlich warm finden oder MIristwarm-Personen frieren, muss man hinschauen. Dennoch: das Gebäude heizt jetzt natürlich noch lange nicht, ich möchte deshalb wissen von welcher Temperatur wir sprechen, um rechtzeitig an der Hausverwaltung herumzudrängeln, wenn wir die vereinbarte Temperaturspanne nicht mehr erreichen.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste heute: „Heute ist Jahrestag der Ermordung von Salvador Allende in Chile und da war doch noch was am 11. September… Mieses Datum, dieser 11. September, haben Sie einen Tag, ein Datum im Jahr, der im Gegensatz dazu super Gefühle in Ihnen auslöst?“
Ich habe es überhaupt nicht so mit Daten. Es gibt sowieso auch maximal 366 Tage im Jahr und deutlich mehr als 366 schlimme Ereignisse in der Weltgeschichte, die müssen ja alle irgendwann stattfinden, man könnte als jeden Tag als ein „mieses Datum“ betrachten. Ob es ein Datum gibt, an dem noch nie irgendwas Widriges geschehen ist, konnte ich auf die schnelle nicht ergoogeln, ich wäre aber sehr überrascht.
Tatsächlich löst der 11. September bei mir auch schöne Gefühle aus, das war nämlich Ms errechneter Geburtstermin, auf den ich mich daher ca. 9 Monate lang gefreut hatte und das habe ich immer noch im Kopf, auch wenn sie dann zwei Tage früher schlüpfte.
Ansonsten, wie gesagt, ich habe es nicht mit Daten. Ich habe keine tollen im Kopf aber auch keine schlechten. Ich lege keinen Wert auf Jahrestage (an die beruflichen erinnert mich mein Kalender, weil ich weiß, dass andere Wert darauf legen, dass der Tag gewürdigt wird) und zwar feiere ich meinen Geburtstag sehr gerne, würde ihn aber auch an einem anderen Tag als dem eigentlichen feiern, wenn es sich so ergäbe. Ich freue mich mehr auf jeden neuen Tag, als gedanklich an den schon vergangenen zu hängen.
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Richtig, richtig gut geschlafen, vielleicht, weil es nicht mehr so elendig warm ist. Das erste Mal wachte ich um 1:22 Uhr auf und fühlte mich schon komplett ausgeschlafen, stellte aber erfreut fest, dass der Großteil der Nacht noch vor mir lag und konnte so noch ausführlich Kür-Schlafen. Wunderbar. Um 20 nach 6 wachte ich zum zweiten Mal auf, war fit und stand auf, heute war nämlich von früh bis spät ziemlich viel los im Büro und spannend war es noch dazu, es ging nämlich um den Verkauf der Anteile des Bundes an der Commerzbank. Zwischendrin geschah – am ungeeignetsten Tag dieses Jahres möglich sagen – das Update des Betriebssystems und legte reihum alle Rechner lahm, zusätzlich konnten alle Handys nicht mehr auf die Mails zugreifen und alle Telefon-Weiterleitungen flogen raus, es war ein großer Spaß! Das alles war eigentlich erst für nächste Woche geplant aber es wurde irgendwo ein falscher Knopf gedrückt, nunja, jetzt ist es halt so und funktioniert im Wesentlichen auch, mit den Kleinigkeiten, die geradezuziehen sind, werden wir uns die nächsten Tage und Wochen beschäftigen.
Nebenher plante ich den Austausch von fünf Rangierverteilern im laufenden Bürobetrieb für die nächste Woche – acht sind insgesamt defekt aber für die übrigen drei fehlt noch Material und die Deckenöffnung ist an diesen Stellen wegen der Möblierung nicht so einfach, also zunächst mal die fünf Stück. Wir hatten uns im letzten Jahr gegen die komplette Umstellung der Deckentechnik entschieden, weil wir uns mit dem Vermieter über die Kostenregelung nicht einigen konnten, hatten dann in einer Risikoanlyse überlegt, dass in den nächsten fünf ahren vermutlich nicht gar keiner, aber doch wohl maximal zwei oder drei von den Dingern ausfallen. Nunja. Schlecht gepokert muss ich sagen, wir sind in Jahr eins und es sind bereits acht defekt (von, weiß ich gar nicht, schätzungsweise 40. Wie dann alles zusammenhängt ist immer spannend, die Umzugsplanung für den Zeitraum der Arbeiten kann ich nämlich erst kommunizieren, wenn Personalentscheidungen kommuniziert wurden und die sind zwar getroffen aber noch unausgesprochen, weil ja niemand Zeit hatte, wegen Bund und Commerzbank.
Nunja. Irgendwie hatte ich auch auf Apfelkuchen gehofft, weil ich jemandem sehr, sehr kurzfristig Urlaub zur Ernte gewährt hatte, aber da kam bisher kein Kuchen. Die Leute wissen nicht, was sich gehört.
Das Uhren-Armbändchen mit Zusatzfunktionen hat seinen Reiz irgendwie schon verloren, mindestens einen Tag und eine Nacht werde ich es aber noch tragen, weil es mir dann verrät, was für ein Schlaftier ich bin und das möchte ich nun doch gerne wissen! Ich werde berichten.
Achso, und heute gab es dann die Linsensuppe. Ist sehr gut geworden, fast aber angebrannt, sowas ist mir ja noch nie passiert, ich muss herausfinden, ob das an meiner mangelnden Expertise mit Induktion lag oder an den neuen Töpfen, die ganz sicher sehr gute Qualität sind aber vielleicht doch nicht so Megatopqualität wie die alten Töpfe, die halt leider nicht magnetisch waren. Ich werde mehr aufpassen müssen in Zukunft. Dafür kürzer aufpassen. Eigentlich entspricht mir das.
Die unverbindliche tägliche Contentvorschlagliste fragt: „Ist Ihr Leben langweiliger als vor 10 Jahren?“
Keine Ahnung. Können Sie doch nachlesen und selbst zu einer Einschätzung kommen.
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M ist heute 20 geworden und nicht da, um sie in den Arm zu nehmen. Das hat mir schon ein wenig Schlagseite für den Tag mitgegeben. Dann hab ich mich aber wieder über die neuen Videos gefreut, einfach zu sehen, wie viel Spaß sie hat.
Ansonsten war der Tag etwas zäh. Um halb 6 wurde ich von den Katzen geweckt, da lohnt es sich nicht, nochmal weiterzuschlafen. Dann war die ausgewählte Kleidung trotz Temperaturabfall auf 19 Grad zu warm, die Stadt muss erst noch abkühlen, 19 Grad Lufttemperatur mag sein, fühlte sich aber noch an wie mindestens 23. Am Arbeitsplatz ausschließlich Feuerlöscharbeiten, ich musste die Turnschuhabteilung für einen anderen Bereich verlassen und da Leute anschubsen und es war so ein Tag, an dem alle möglichen Personen mir wieder von Dingen erzählen wollten, die sie doof finden – deren Änderung sie aber ganz höchstpersönlich anstoßen könnten. Ich war heute nicht im Menschenfreundinmodus und ließ wissen, dass ich für Genörgel nicht zur Verfügung stehe, man möge entweder handeln oder Mund halten und ja, schöner wär’s wenn’s schöner wär.
Den ganzen Tag hatte ich wettergemäßen Appetit auf Linsensuppe, kaufte auf dem Heimweg alles dafür ein, nur um festzustellen, dass Herr N. bereits japanisches Curry für mich gekocht hatte. Tja. War auch sehr lecker. Linsensuppe gibt es dann morgen.
Erfreulich war: ich hatte ja eine ganze Kiste mit aussortierten Glühbirnen vor die Tür gestellt und heute morgen waren alle bis auf 3 Stück mitgenommen. Warum die drei Stück übrig blieben, erschließt sich mir nicht, es sind eher die hochwertigeren, aber davon waren auch noch mehr da, es ist also nicht so, dass niemand hochwertige haben wollte aber schon so, dass alle Billigdinger mitgenommen wurden und diese drei hochwertigen Glühbirnen nicht. Komisch. Jedenfalls kann ich morgen wieder was rausstellen, das ist schön!
Frage in der unverbindlichen Contentvorschlagliste: „Ich war eine Weile nicht hier – was wurde aus dem nOC?“ – Nix Spezielles, der nOC ist nur nicht mehr neu (n) und dennoch nicht der OC, daher wird der jetzt schlicht als „Chef“ bezeichnet.
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Heute bin ich wieder zum Menschen geworden. Es waren 24 Grad und Nieselregen, als ich aufwachte, über den Tag entwickelte sich das zu 17/18 Grad mit stärkerem Regen und Wind. Mit jedem Grad, das fiel, wurde ich einen Tick schneller und am Ende kam es mir so vor, als liefe ich im Zeitraffer durch die Wohnung.
Morgens war noch alles etwas verwirrend. Ich telefonierte – wie schon letztes Wochenende – mit einer erkrankten Mitarbeiterin und mailte danach kurz dem Chef, der daraufhin antwortete „Sind Sie gerade am Schreibtisch?“ Komische Frage. Wir haben nicht so ein Alltagsplaudereienverhältnis, bei dem sich der/die eine dafür interessiert, ob der/die andere gerade am Tisch sitzt oder im Sessel oder mit dem Handy im Bett liegt, möchten das, da spreche ich mit Sicherheit für beide Seiten, auch keinesfalls haben. Die Frage musste also etwas anderes bedeuten, ich hatte keine Ahnung was, daher schrieb ich zurück „warum fragen Sie?“. Sofort kam zurück „Ich musste meine Reise am Montag absagen“. Immer noch ein merkwürdiges Plaudereilevel, er sagt ständig reisen ab, plant um etc., ohne dass es daraus irgendein Gesprächsbedarf resultiert. Dann ging mir aber noch ein Licht auf: ich hatte mich am Freitag noch über die Hotelpreise am Montag echauffiert und da wäre ein no-show jetzt natürlich ärgerlich. Zusätzlich gab es natürlich einen Flug und diverse gebuchte Transfers, so dass ich knapp „ich lasse das alles stornieren“ schrieb und damit wohl richtig lag, denn es kam „DANKE“ zurück. Dann tat ich aber nur noch exakt eine Sache, nämlich an einem anderen Standort anrufen, wo sonntags gearbeitet wird hinterlegte dort, was alles zu stornieren sei und das wurde dann halt gemacht. Ich konnte die ganze Zeit über im Sessel sitzen bleiben.
Dann Frühstück, diesdas, und dann geschah ALLES, ich überzog die Betten frisch, ließ 5x die Waschmaschine laufen, machte mit meiner Schwester online ihre Steuererklärung, buchte drei Reisen, plante meine Geburtstagsfeier, verkabelte das Arbeits-/Gästezimmer neu, stellte vier große Kartons mit frisch aussortierten Dingen zum Verschenken vor die Wohnungstür, machte die Chorbuchhaltung, sprach Stimmbildungstermine ab, machte die private Ablage der letzten 1,5 Jahre einfach komplett, reparierte den Balkontisch, zog an diversen Stellen in der Wohnung Schrauben fest und richtete die Lattenroste in allen Betten, sortierte das Leergut durch und wischte oben auf den Küchenschränken, erstellte den Kochplan der nächsten Woche und kochte das heutige Abendessen. Das Bändchen überschlug sich vor Lob,spricht von knapp 15.000 Schritten, die ich zurückgelegt habe, zwei Stunden niedriger Trainingsintensität, einem Puls, der im Schnitt 10 Punkte unter dem der letzten Woche liegt, 19 Stunden, in denen ich pro Stunde mindestens 20 Schritte zurückgelegt habe (was jetzt nicht sooo sehr für den Nachtschlaf spricht) und das alles, ohne die Wohnung zu verlassen. Stresslevel 17. Wie gesagt, wieder ein Mensch.
In der täglichen Contentvorschlagliste wird gefragt: „Warum gibt es kein Archiv oder eine Suchfunktion in Ihrem Blog?“
Ich bin verwirrt. Bei mir ist in der Webversion rechts unten ein Archiv und darunter eine Suchmaske und in der mobilen Version beides unten am Seitenende. Oder sind sie noch auf der alten Plattform, blogger.de, unterwegs? Das ist nur noch ein Spiegel, kommen Sie rüber zu novemberregen.de, da haben Sie auch ein Archiv und eine Suchmaske. Wobei ich beides für sehr entbehrlich halte, wozu denn was suchen? Das ist ja ein Blog, kein Nachschlagewerk. Was heute hier steht, kann morgen schon anders sein, klammern Sie sich nicht zu sehr an die Dinge. Be water!
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Heute habe ich den Sommer verabschiedet. Ich bin zur Mittagszeit in der Sonne einkaufen gegangen und habe es nochmal so richtig schön gehasst, dann habe ich zu Hause – zur Sicherheit nochmal kurz den Wetterbericht geprüft und dann – die Verdunklung und Verrammelung der Fenster und Türen aufgehoben und Wärme reingelassen. Morgen hier 24 Grad und regnerisch, übermorgen 21 Grad, Mittwoch runter auf 14. Hehe. Alles wird gut!
Dann schlief ich hitzeerschöpft (von draußen, nicht von der Wohnung, die heizt so schnell nicht auf) im Sessel ein, wachte ein paar Mal auf aber konnte meinen Kreislauf nicht ausreichend aktivieren, um den Oberkörper aufrecht zu lagern und rutschte wieder in Schlaf, nach einigen Anläufen gelang es mir, mit dem Arm eine Wasserflasche zu angeln und ein bisschen über das Gesicht zu kippen, dann ging es. Meine Güte.
Dementsprechend fand sonst nichts statt, außer einer Verwertung von vier kleinen braunen Bananen in einem Curry mit Vollkornreis. Das war sehr lecker, das Gemüse noch etwas knusprig, ich habe das mit dem „mit Resthitze garen“ bzw. eben nicht bzw. einen guten Default für „sanftes Köcheln“ mit der Induktion noch nicht so ganz verinnerlicht. Vollkornreis dauert übrigens auch im Reiskocher unfassbar lang, ich war sehr froh, den nicht auf einer Herdplatte zu haben, ständig nachschauen zu müssen, wie weiter er denn wohl ist und dabei angedampft zu werden. Das Curry war sehr lecker. Sah genauso aus wie früher das „Vollwert-Stammgericht“ in der Mensa aber schmeckte deutlich feiner.
Dann Event mit Frau Herzbruch, wir lästerten über das gesamte Internet und wurden dann zu Snapchat-Freundinnen.
Frage in der täglichen Contentvorschlagliste: „Haben Sie die im November gekaufte Paillettenkleidungsstücke je getragen und wenn ja, zu welcher Gelegenheit/in welchem Umfeld?“ Der Link, der dazu angereicht wird, führt glaube ich zu einem anderen Post, habe ihn aber nur überflogen (war nicht ganz so interessant), evtl. steht doch was über Pailletten drin.
Ich erinnere mich aber noch. Ich habe eine schwarze Paillettenhose und einen Pullover mit Pailletten gekauft. Die Hose war leider vermutlich ein Fehlkauf. Ich wollte sie Silvester tragen, hatte dann aber Sorge, sie könnte durch irgendeinen Funkenflug in Flammen aufgehen (ist ja mit viel Plastik), außerdem eignet sie sich nicht zum vielen Sitzen, da die Pailletten sich dann, wenn die Beine sich berühren, ineinander verhaken, dasselbe beim Gehen. Es ist eine Stehhose. Und auch keine für warmes Wetter, weil sie ja mit Plastikzeugs ist. Es ist kompliziert. Vielleicht findet ich noch eine Gelegenheit.
Den Pullover habe ich ein paar Mal getragen, nun trage ich allerdings so gut wie nie Pullover, weil mir ja immer warm ist, also jedenfalls in Räumen, bei denen andere Leute über die Temperatur bestimmen. 23 Grad oder so. Da trage ich keinen Pullover, ächz. In der Kirche beim Singen hatte ich ihn ein paarmal an, Kirchen werden ja nicht so aufgeheizt. Irgendwo noch, habe aber vergessen wo. Wenn ich länger draußen bin im Winter, also z.B. auf dem Weihnachtsmarkt, trage ich Pullover aber dann mit Jacke drüber, da sind Pailletten dann also Quatsch. Wobei ich ihn dann vielleicht trotzdem tragen werde, es ist nämlich der einzige Pullover, den ich besitze. Die Frau, die zu einer winterlichen Wanderung durch Eis und Schnee unter dem Mantel einen Paillettenpulli trägt, bin dann also ich.
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Ich habe eine weitere Nutzungsmöglichkeit für das lobende Armbändchen gefunden, ich kann nämlich im Chor den Bleistift zwischen Armband und Arm stecken, das hält gut. Sonst hätte ich ihn immer gern hinter dem Ohr (eigentlich ja über dem Ohr, warum sagt man hinter dem Ohr?) gehabt, aber das hält nicht, daher hatte ich ihn immer in der hinteren Hosentasche und das piekst dann manchmal. Jetzt bitte nicht irgendwas mit Notenständern klugscheißen. Ich fahren von immer mal woanders her zum Chor und ich habe keine Lust, schon ab morgens um 7 einen Notenständer mit mir herumzutransportieren, ich bin ja keine Autofahrerin. Natürlich könnte der Chor Notenständer für alle stellen, da ich ja die Buchhaltung mache würde ich sogar sagen: ja, finanziell ist das drin. Vielleicht hat man aber auch andere Pläne mit den Mitteln.
Der Arbeitstag heute war entspannt, wir hatten einige lustige Ereignisse in meinem neuen Bereich. So erfuhr ich, dass man sich generell gegenseitig keinen Kaffee mitbringt, wenn man selbst einen holen geht. Denn dann könnten Erwartungen entstehen. Weil mir also heute niemand Kaffee mitbrachte sondern ich ihn selbst holen ging, fiel mir auf, dass der Bereich komplett andere Milch hat als der Rest des Standortes, ich fragte erst sehr nebenher, wie das wohl kommt, als es dann aber geschäftiges Schweigen gab wurde ich neugierig und bat um Antwort nach der Mittagspause. Die kam dann nicht von selbst (die Antwort), ich musste tatsächlich nochmal nachfragen und dann war die Antwort „Der Karton wurde falsch geliefert, ist uns aber erst aufgefallen, als der Lieferant schon weg war. Wir dachten, wir brauchen die halt hier unten auf und verursachen daher kein Durcheinander in den anderen Stockwerken, schließlich haben wir ja einen allgemeinen Standard.“ Eine gute Antwort, wie ich finde, ich war zufrieden!
Am Nachmittag traf ich mich mit Fragmente, eigentlich auf Eis, ich hatte aber schon hervorragenden (und reichlichen) Kuchen bekommen und sah keine weitere Süßspeise meine Lippen passieren. Fragmente war dann mehr nach Gebäck, wir gingen in ein Café und ich saß direkt unter der Klimaanlage, das war wunderbar.
Die tägliche Contentvorschlagliste fragt heute: „Wie haben Sie Ihre drei Lesekreise gefunden, wie sind Sie dazu gekommen?“
Na. Im Internet natürlich. Wie denn sonst. Eine damalige Twitter-Bekanntschaft, Rebekka, fragte, wer zu sowas Lust hätte, ich hatte Lust, einige andere auch, so hatten wir das erste Lesedings. Irgendwann gab es im Kreis der Teilnehmerinnen Differenzen – habe vergessen, was für welche – so dass es ein Spin-Off gab. Da ich mit niemandem irgendwelche Issues hatte und mir der Zeitraum bis zum nächsten Buch sowieso immer zu lang war, blieb ich in beiden Teilen und habe so die doppelte Anzahl Bücher und weniger Leerlaufe. Auf den dritten Lesezirkel machte mich ebenfalls Rebekka aufmerksam, das war während Corona und ein Angebot des Literaturhauses Hannover, mit Moderatorin und Teilnahmegebühr. Da machte ich zwei oder drei Runden mit, dann wurde das Projekt eingestellt. Uns Teilnehmerinnen hatte es aber viel Spaß gemacht und wir wollten gerne weitermachen, die Moderatorin auch, daher organisierten wir uns privat, die Moderatorin ist nun eine der Teilnehmerinnen und wir moderieren reihum.
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