Die Leserschaft, also zumindest eine Person darunter, interessiert sich, warum ich Gesangsunterricht nehme.
Entscheidungen haben ganz selten nur einen Grund. Meist beruhen sie auf einem komplexen Gebilde an Faktoren, manche sind uns gegenwärtig, andere spielen unbewusst mit hinein. Die bewussten Faktoren bei mir waren folgende:
Erstens:
Ich singe schon immer gerne und viel. Es gibt in meinem Haushalt ein Tonband beschriftet mit "N. singt Weihnachtslieder, knapp 2 Jahre". Mit 4 Jahren quengelte ich so lange, bis meine Schwestern mich mit in den Chor nahmen und ich durfte dann sogar auch mitsingen. Ich habe später (mit anderen) in Fußgängerzonen, auf Weihnachtsfeiern in Altenheimen und auf Übernachtfähren gesungen und es fällt mir leicht, Töne zutreffen, mir Melodien zu merken und nicht durcheinander zu kommen wenn die Personen links und rechts von mir andere Stimmen singen als ich.
Zweitens:
M habe ich auch schon mit 4 Jahren in der Musikschule angemeldet. Erst zu "Musik für Mäuse", dann zu irgendwas anderem (hab ich vergessen), dann für Geige und immer wartete ich dann vor der Tür und hörte aus allen Räumen in der Musikschule mehr oder weniger schöne Klänge, aber eben musizierende Menschen und mit der Zeit entwickelte sich ein gewisser Neid: ich wollte auch Musik machen.
Drittens:
Eine Freundin entdeckte irgendwann vor mehreren Jahren die Karaokebar in Frankfurt und wir gingen gemeinsam in mittelgroßer Runde hin. Beim Singen fiel mir auf, dass meine Stimme leiser klang als die der meisten anderen, das konnte ich mir nicht so richtig erkären.
Viertens:
Eines Tages rief ich bei der Musikschule an und fragte, was für Unterricht parallel zum Geigenunterricht von M. läge - es gab aber in keinem Unterricht zu dieser Zeit freie Plätze. Daher rief ich bei einer anderen Musikschule an und fragte, was ich dort abends ab 19 Uhr in Bezug auf Musik machen könnte. Die Antwort war: Schlagzeug, Violine oder Popgesang.
Violine hatte ich schonmal vier oder fünf Jahre gelernt und für nicht so mein Ding befunden. Schlagzeug und Popgesang fand ich ansprechend, Gesang eben um diesem Geheimnis der leisen Stimme auf den Grund zu gehen und Schlagzeug, weil ich noch nie Schlagzeug gespielt hatte. Ich konnte mich nicht sofort entscheiden aber traf auf dem Heimweg im Treppenhaus den Nachbarn, der unter uns wohnt. Was ist näherliegend, als den Nachbarn in diese Entscheidung einzubeziehen? Ich berichtete also und er sagte "Schlagzeug fände ich nicht so prickelnd".
Also Popgesang. Am nächsten Tag meldete ich mich an.
In der ersten Unterrichtsstunde fragte der Gesangslehrer, was mein Ziel des Unterrichts war. Ich hatte kein eindeutiges Ziel, alles, was ich wollte geht aus den vier Faktoren oben hervor. Der Gesangslehrer war erleichtert, seine größte Sorge ist es immer, dass jemand in eine Casting-Show gehen möchte.
Üben ist natürlich super - ich hatte es schon einmal hier in der Beschreibung einer Gesangsstunde geschildert, dass ich die einzelnen Komponenten, die zu gutem Klang führen, beherrsche, aber sie nicht und schon gar nicht einfach so aus mir heraus zusammenfügen kann. Das ist sicher etwas, das sich mit mehr Übung verbessern ließe. Mein Tagesablauf gibt das aber selten her, da Singen eben laut ist (das habe ich ja jetzt gelernt) und ich fast nie allein bin und selten in Situationen, in denen lautes Singen nicht stört. Songs, also die Texte, Melodien etc. kann man natürlich auch still für sich oder mit Kopfhörern im Kopf üben aber das ist nur ein Bruchteil dessen, was Gesangsunterricht ist, es geht ja nicht darum, einen bestimmten Song singen zu können sondern die Techniken zu beherrschen, alle möglichen Songs ansprechend zu gestalten. Wenn es gut läuft, komme ich 2x pro Woche dazu, für ca. 1 Stunde zu üben. Phasenweise aber eben auch überhaupt gar nicht. Das sage ich dem Gesangslehrer dann und wir stellen den Unterricht ein bisschen um, weniger Songs und mehr Stimmübungen, bis bei mir wieder eine bessere Phase kommt.
Verändert hat sich vieles seit der ersten Gesangsstunde - ich hatte wirklich keine Ahnung, dass sich so viel verändern würde. Zunächst einmal wurde das Geheimnis der "leisen Singstimme" gelüftet: da ich immer in Chören gesungen hatte, also klassischen Chören, hatte ich nur die Kopfstimme erlernt. Popgesang findet aber ja ganz wesentlich in der Bruststimme oder im Mix statt. Die Bruststimme mussten wir erstmal erarbeiten, ich konnte sie zuerst gar nicht absichtlich verwenden und dann, als ich sie gefunden hatte, konnte ich sie nicht kontrollieren. Das kann ich mir heute kaum noch vorstellen. Andere Veränderungen sind weniger tiefgreifend. Ich habe z.B. viel über Atmung gelernt (besonders in der Phase, als ich mir das Kreuzbein ausgerenkt hatte und gar nicht richtig Atmen konnte). Ich habe von Natur aus eine etwas metallische Stimme mit wenigen Tiefen, ich habe gelernt, sie mit mehr Hauch und einem Stimmsitz weiter vorn weniger kindlich-schrill und statt dessen wärmer und älter klingen zu lassen und das ganz klare, eisige gezielt einzusetzen. Ich habe gelernt, wie wichtig die letzten Silben sind und wie ich Vokale etwas verändern kann um in sehr hohe Töne besser einzusteigen und wie Bewegungen die Stimme stützen können. Die Range, in der ich mich beim Singen komfortabel fühle, hat sich enorm erweitert - wir sind gerade dabei, Songs, die ich ganz zu Anfang ausprobiert und aufgegeben habe wieder hervorzuziehen und ich kann bei vielen nicht mehr nachvollziehen, wo genau das Problem lag. Ein paar Mal hat sich meine Stimme auch ohne mein aktives Zutun verändert, einmal nach einer hartnäckigen Bronchitis, da stand mir nach unten plötzlich dauerhaft eine halbe Oktave mehr zur Verfügung und einmal eine lange Singpause während einer sehr anstrengenden Zeit, nach der ein paar Dinge die Atmung betreffend plötzlich normal geworden waren, so dass sich darauf aufbauend neue Features freispielen ließen. Wir entdeckten, dass ich ein großes Talent für Glissando habe, was an sich uninteressant ist aber ein leichtes Hineinrutschen in hohe Töne lässt meine Stimme auch wieder weniger schrill wirken.
Ich weiß gar nicht, wie lange ich jetzt schon Gesangsstunden nehme. 5 oder 6 Jahre vielleicht? Und es verändern sich immer noch Sachen, teilweise auch ganz überraschende. Meine Artikulation hat sich vor einem guten Jahr enorm verbessert, das war ungefähr zeitgleich mit dem Beginn meiner Italienischstunden. Für Italienisch benötigt man eine ganz andere Mundbeweglichkeit und Lippenspannung als für Deutsch und Englisch, und wenn ich daran denke, diese Beweglichkeit und Spannung zu nutzen, profitiert mein Gesang davon enorm. Ganz durch Zufall fanden wir neulich heraus, dass ich auch das Pfeifregister ganz gut nutzen kann, was für mich keinen Wert an sich darstellt (weil ich den Klang nicht mag) aber dazu führte, dass ich meiner Kopfstimme jetzt viel sicherer bin und Wechsel zwischen Brust und Kopf nun ganz mühelos verlaufen - interessanterweise nur in diese eine Richtung, von Kopf zu Brust nicht so mühelos.
Wenn ich im Alltag irgendwas singe - Happy Birthday im Büro z.B. - denke ich an all das natürlich nicht. So ganz langsam komme ich aber dahin, dass manche Dinge automatisch ablaufen, ohne dass ich daran denken muss, ich bin dann selbst immer ganz überrascht vom Klang meiner Stimme. Und ich bin gespannt, was sich da noch tut.
Fragmente sitzt in ihrem Ferienhaus in Südfrankreich, bzw. bis gerade sitzt sie noch nicht, sie hat mich auf Händen über die Terrasse und durch das Haus getragen und mir alles gezeigt. Die Aussicht ist sehr schön.
Ich sitze an meinem Schreibtisch und sehe, dass der irgendwie einen Riss längs in der Tischplatte hat, möglicherweise geht er bald kaputt, aber Fragmente, die Arme, hat im Ferienhaus in Südfrankreich mit Pool und Hammeraussicht gar keinen Schreibtisch, so schlecht kann es einem auch gehen, I'm counting my blessings! Meine Schreibtischplatte quietscht sowieso schon seit geraumer Zeit, was CucinaCasalinga bei unseren gemeinsamen Arbeiten ziemlich nervt. Traue ihr zu, hier heimlich eingedrungen und die Platte angesägt zu haben. Sie hat aber eine schlimme Katzenallergie. Und sowieso ist es eher ihr Ding, zu organisieren, dass hier jemand eingedrungen ist und die Platte angesägt hat. Ja, so wird es gewesen sein. Sie quietscht auch nicht mehr. Alles ist gut.
In der täglichen Blogcontentliste wird nach meinen Auslassungen zum Thema "Büropflanzen" gefragt. Ich habe zwei Büropflanzen. Eine war schon immer da, ich habe keine Erinnerung mehr, wo sie herkommt, es ist eine Palme, die nun schon so etwa 1 Meter hoch ist. Mehrere Male sah sie schon aus als ginge sie ein, nun ist ihr aber ein zweiter Stamm gewachsen. Dann habe ich noch eine Pflanze, die ich als Ableger von einer Kollegin bekommen habe und die immer größer wird. Beide Pflanzen sehen aus wie irgendwas Langhaariges, ich bin ja kein Fan des langen Haars, daher stehen sie irgendwo, wo man sie in Videokonferenzen nicht sieht. Die Ablegerpflanze ging dabei fast ein, weil sie zu nah am Fenster war und offenbar nicht so viel Licht mag, sie steht jetzt also in einer anderen Ecke und wuchert dort langhaarig weiter. Im Bild der Videokonferenz steht bei mir immer ein Blumenstrauß, Schnittblumen. Ich habe ein Blumenabo, das mir ins Büro geliefert wird und ständig sagt irgendwer "Du hast aber schöne Blumen, das hätte ich ja auch mal gerne!" und dann sage ich "Kauf dir doch welche".
Ich hatte noch eine dritte Büropflanze, einen Pfennigbaum, auch ein Ableger, den mir eine Kollegin geschenkt hat, die konnte ich aber an Schanuf weiterverschenken, die sie möglicherweise auch wieder weiterverschenkt hat, da habe ich den Überblick verloren. Ich habe sie jedenfalls nicht mehr und das ist auch völlig ok so.
Früher hatte ich jährlich im Büro einen Weihnachtsstern. Den hat mir das Team immer zum Geburstag geschenkt, out of spite, möchte ich sagen, es ist nämlich bekannt, dass mir ein Weihnachtsstern binnen weniger Tage eingeht, obwohl ich schon alles darüber recherchiert und alles mögliche ausprobiert habe. Ich glaube mittlerweile, meine Atmeluft oder meine Aura lässt Weihnachtssterne vergehen. Das Team hat vor zwei Jahren den Spaß an diesem Spiel verloren und schenkt mir seitdem diese Pflanzen, die man nicht gießen muss, deren Knollen in Wachssäckchen gesteckt werden. Namen vergessen. Amaryllis, sagt Fragmente. Finde ich super, Amaryllis habe ich jetzt jeden Winter auf meinem Besuchstisch und alles ist gut.
Ich selbst habe auch schon einer Kollegin eine Pflanze geschenkt. Ein Fensterblatt. Das hatte ich zu Hause, es ist giftig für Katzen, stand daher in 3,40 Metern höhe auf einem Hängeschrank und wurde entsprechend oft gepflegt. Die Kollegin sprach über Pflanzen, als ich vorbeikam und dass sie so ein Fensterblatt gerne hätte, aber die seien teuer. Ich bot an, ihr meine Pflanze zu geben, es war ein perfektes Match und das Fensterblatt, das bei mir ungefähr noch ein halbes Zweiglein hatte, macht nun seinem anderen Namen alle Ehre und ist auf etwa 2 qm angewachsen und dient als Sichtschutz in einem 3-Personen-Büro. Auch schön.
Drei höchst merkwürdige Serviceerfahrungen habe ich heute gemacht, zwei davon positiv.
Die erste: M hat für die Schule ein iPad und weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie ein iPad mehrere Jahre ohne Zwischenfälle in einem Schulrucksack überstehen soll, habe ich dafür eine Versicherung abgeschlossen. Neulich war es dann so weit und eine Glaswasserflasche fiel auf das Display. Ich meldete den Schaden der Versicherung, die legte auch gleich einen Schadensfall an und versuchte dann fast einen Monat lang, mir einen Paketaufkleber zum Einschicken des Geräts zuzusenden. Ich sprach mit insgesamt 14 Mitarbeiter*innen des Unternehmens (zu verschiedenen Zeitpunkten, nicht per Videokonferenz), naja vermutlich noch mit 2-3 mehr, es hat kurz gedauert, bis ich anfing, Gesprächsnotizen mit Namen zu machen aber einen Paketaufkleber habe ich bis heute nicht. Dafür das Geld auf dem Konto. Die haben mir also das Geld ohne jeden wirklichen Nachweis über einen Defekt ausgezahlt, weil alles andere ihnen wohl noch komplizierter erschien (und sie auch nicht mehr mit mir telefonieren wollten vielleicht). Ich bin irritiert.
Zweitens habe ich mein Internet umgestellt auf Kabel, also in der Theorie, in der Praxis wollte ich gestern - weil heute der Anschalttermin ist - die Hardware anschließen und die Anschlüsse passten nicht. Es lag ein erklärendes Heftchen bei mit einer 24/7-Telefonnummer, die rief ich gestern an, sprach mit einer kompetenten Person die sagte, ein Techniker (oder eine Technikerin, das war aber meine Ergänzung) müsse kommen. Ich war noch etwas emotional beschädigt von meinen Erlebnissen um Telefontechnikbesuche vor etwa 10 Jahren, damals kamen die Technikfachmenschen zu einem beliebigen Zeitpunkt, der aber niemals der (immer sehr kurzfristig) angekündigte Termin war und ich konnte mein Problem damals nur lösen, indem ich einen auf offener Straße einfing und in meine Wohnung zog. Also weinte ich fast am Telefon. Die kompetente Person war höchst verwundert, ich könne doch den Termin natürlich selbst online buchen und bekäme dazu zeitnah eine SMS. So war es auch, die SMS kam noch während des Gesprächs, es waren direkt ab morgen Termine frei mit angenehmen Zeitfenstern, ich war höchst verwundert über den Fortschritt in diesem Bereich. Ob die Person kommt, weiß ich natürlich noch nicht, habe aber das Gefühl dass ja.
Die letzte merkwürdige Servicerfahrung war ein Telefonat mit der Assistentin einer Steuerberaterin, bei der ich dreimal hintereinander landete, weil die Steuerberaterin a) im Gespräch, b) im Termin, c) nicht am Platz war. "Dann versuche ich es in 15 Minuten wieder", sagte ich und die Assistentin begann mit "Es wäre schlauer..." und brach dann ab. "Was wäre schlauer?" fragte ich. "Nichts", sagte sie. "Ich möchte aber sehr gerne schlauer werden, bitte sagen Sie mir, wie ich das machen kann!" hakte ich nach. Die Assistentin legte einfach auf und die Steuerberaterin rief eine Minute später zurück. Habe ich nicht verstanden, fühlte sich aber im Ergebnis auch nicht allzu dumm an.
Ich habe mich heute ausgeruht.
Das ist einen eigenen Absatz wert, kommt nämlich so gut wie nie zu Hause vor, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal dachte "hm, was mache ich denn jetzt mal" und mir das dann mit "ach - nichts" beantwortet habe.
Der Tag begann schon erfreulich mit Ausschlafen, dann war ja Frau Herzbruch da. Ich hatte eigenes für ihren Besuch einen zweiten Sessel ins Wohnzimmer geräumt, weil wir ja ESC geschaut haben und ich nicht gern ein Sitzmöbel mit anderen teile, also nicht gerne auf Sofas sitze außer, ich bin allein darauf. Bei 6 Anwesenden Personen das Sofa für mich allein zu beanspruchen und die anderen teilweise auf Küchenstühlen sitzen zu lassen finde ich verhaltensauffällig, mir ist völlig bewusst, dass nicht nur alle anderen sondern auch ich durch den Mangel an Sozialkontakten diverse Verhaltensauffälligkeiten erworben haben, die sich eben nicht durch konstanten Kontakt mit nicht immer tolerant-zugewandten anderen zu einem geländegängigen Verhaltensmuster abgeschliffen haben sondern jetzt wie Zacken aus uns hervorragen und für Irritationen sorgen und/oder schmerzhaft abbrechen, aber so weit, dass ich Gäste einlade und dann allein auf dem Sofa lungere bin ich noch nicht. Nur so weit, dass ich einen Sessel beanspruche und die Gäste sich das Sofa teilen müssen.
Der Sessel, also mein Sessel, ist übrigens der Supercharger, Frau Herzbruch bekam einen anderen Sessel. Der Supercharger heißt so, weil ich mich schon in diversen Erschöpfungszuständen hineingesetzt habe und es mir jedes Mal schon nach ca. 30 Minuten deutlich besser geht, nicht immer nachhaltig gut, es ist ja keine Zaubermaschine, aber so, dass ich wieder aufstehen und den Rest bewältigen kann. Wie der Sessel das macht weiß ich nicht. ER ist von Ikea und hat eine Halbliegefunktion, die ich auch ausgiebig nutze, jetzt beim Schreiben gerade nicht aber beim Lesen häufig.
Wo war ich, bei der Entspannung heute. Heute morgen wollte Frau Herzbruch nicht im Sessel sitzen und als ich fragte, warum, erfuhr ich, dass sie nicht sprechen wollte. Wir saßen dann auf dem Balkon und sprachen, weil ich das Nicht-Sprechen ja sowieso schon durch meine Frage kaputt gemacht hatte. Irgendwann am späten Mittag brach Frau Herzbruch auf, ich duschte und danach tat ich einfah nichts. Ich überlegte kurz, hatte nämlich Lust auf einen aufgeräumten Küchenschrank jedoch nicht auf das Aufräumen, hatte Lust auf Essen aber nicht auf Kochen auf dem Balkon war jetzt Sonne, da gehe ich natürlich nicht raus, aber neben der geöffneten Balkontür stand ja das Gästebett, also legte ich mich darauf und las den ganzen Nachmittag unterbrochen von Katzenkraulen und Nickerchen und damit bin ich auch jetzt gerade erst fertig geworden.
Was mir aufgefallen ist: mein Geist ist jetzt entspannt aber mein Körper tut überall weh, irgendwas so dezent mit Lendenwirbelsäule und der untere Nacken und als ich vorhin nach diversen Stunden aufstand waren meine Füße kurz irgendwie etwas versteift, so als hätten sie das Laufen verlernt. Mein Körper tut normal nie weh, außer er hat Fieber, das hat er aber nicht. Ob das vom bewegungslos Herumliegen kommt? Kann darüber eine Person, die das Herumliegen gewohnt ist, Auskunft geben und bitte auch darüber, was ist nun die korrekte Vorgehensweise ist? Ibuprofen?
Das muss ich noch erforschen, wenn diese neue Gebrechlichkeit vom Herumliegen kommt, möchte ich das nämlich nicht mehr. Ich bin lieber unentspannt und schmerzfrei als ein entspanntes Wrack.
Es gibt einen Plan für morgen.
Wie Frau Herzbruch schon berichtete, gehen wir morgen einkaufen und landen dabei immer im schlechten Supermarkt. Allein gehe ich nie in den schlechten Supermarkt, immer nur mit Frau Herzbruch und das, weil sie die Dattelcreme (es ist Dattelcreme, nicht Feigencreme aber wie viele Menschen kann Frau Herzbruch Datteln und Feigen nicht auseinanderhalten) möchte, die es im Feinkostladen vor dem schlechten Supermarkt kaufen möchte (und dann bei den letzten drei Besuchen nicht gegessen hat).
Wir denken also "ok, wir fahren einkaufen und zwar erst die Dattelcreme und dann in den guten Supermarkt" und dann kaufen wir die Dattelcreme und denken "naja wenn wir eh schon hier sind, kaufen wir hier weiter ein, so schlimm kann es ja nicht sein". Ist es aber. Und noch viel schlimmer. Nicht nur mussten sowohl M als auch ich uns in diesem Supermarkt wegen Schwäche- und Schwindelanfall schonmal auf den Boden respektive ins Kühlregal legen, er ist zusätzlich noch so unglaublich schlecht sortiert, dass man immer zu viel kauft. Weil: sobald irgendetwas, das nur halbwegs dem Gesuchten entspricht ist, ins Blickfeld rückt, greift man zu, weil ja völlig unklar ist, ob man das eigentliche Produkt noch auffinden wird. Und die schon in den Wagen gelegten Produkte zurücklegen ist auch nicht möglich, weil man ihren Herkunftsort ja gar nicht mehr wiederfindet.
Der Plan für morgen ist daher, ERST die anderen Einkäufe zu machen in dem guten Supermarkt und im Anschluss zu überlegen, ob Frau Herzbruch wirklich die Dattelcreme möchte. Falls ja kann man noch zum schlechten Supermarkt und sie da im Feinkostladen kaufen, muss in den Supermarkt aber gar nicht mehr hinein, denn es liegt ja schon alles im Kofferraum.
Dieser Plan war für ca. 5 Minuten genial bis jemand (ich) dann sagte: "Zum Dessert könnten wir Eis kaufen".
Es gab einen Plan für morgen.
In dem Dokument mit den unverbindlichen Contentvorschlägen (das gern noch weitergeführt werden kann, Tage, die ich übersprungen habe können natürlich auch nochmal reingesetzt werden) wird heute die Frage an mich gerichtet, was ich über diejenigen denke, die auf meine allabendliche Frage auf Twitter, nämlich: "Und(,) was habt ihr heute so gemacht?" antworten.
Nichts, wirklich gar nichts sollte den Antwortenden egaler sein, als was ich über sie denke. In aller Regel kenne ich nur einen sehr kleinen Ausschnitt von ihnen und habe keinerlei Einschätzung ihrer Lebenswirklichkeit, genauso wie die Antwortenden nur einen Ausschnitt von mir kennen und keine Einschätzung meiner Lebenswirklichkeit haben, weshalb meine Gedanken dazu doppelt egal sind.
Vielleicht sind Sie aber natürlich interessant, das kann sein, man ist ja neugierig, also ich jedenfalls. Nur kann ich hier keine pauschale Antwort geben, denn natürlich denke ich über alles irgendwas, nur eben ganz unterschiedliche Dinge, denn die Antworten sind ja ganz unterschiedlich. Falls Sie interessiert, was ich konkret zu einer Antwort denke, machen Sie beim nächsten Mal ein * dran, dann werde ich es darunter kommentieren, denken Sie vorher nur einen ganz kurzen Moment nach, denn eine meiner Lebensregeln ist ja "wer fragt, der hört" und vielleicht wollten Sie nur Luft ablassen und gar keine Gegenrede - ich bin Meisterin der Gegenrede, das macht mir Spaß, geben Sie mir einen (fast) beliebigen Sachverhalt und ich drehe ihn einmal um und betrachte ihn interessiert von der anderen Seite, sehr häufig drehe ich ihn auch wieder zurück, nur ist diese eher fragend-analytische Betrachtung nicht die häufig gewünschte schein-empathische Zustimmung, das habe ich schon gelernt. Ich sage "schein-empathisch", weil ich meine neugierig-umdrehend-hinterfragende Herangehensweise für mindestens genauso empathisch halte, wie bedingungslose Zustimmung, das erschließt sich nur anderen häufig nicht auf den ersten Blick.
Möglicherweise ist die Frage - also die an mich gerichtete, was ich nämlich über die Antwortenden denke - viel pauschaler gemeint. Nicht inhaltlich sondern was ich generell darüber denke, dass geantwortet wird. Das ist wiederum sehr einfach; Es ist eine Frage, wenn man Lust hat, beantwortet man sie, wenn nicht, dann nicht. So wie ich zu vorgeschlagenen Content-Themen etwas schreibe oder auch nicht - darüber denken Sie vermutlich auch irgendwas.
Ich freue mich über die Antworten. Das klingt jetzt zunächst etwas sehr simpel, betrifft aber meine aktuelle Sorge. Erst war meine - nun eher veraltete - Sorge, dass auf die Frage geballt sehr, sehr schlimme Antworten kommen und ich damit nicht umgehen kann. Sie wissen ja, die Frage entstand mit der Pandemie, ich weiß nicht mehr genau wann, aber recht am Anfang. Es war noch unklar was aus dieser Pandemie genau wird wie sich das Virus überträgt, ob man seine Draußen-Kleidung drinnen noch weitertragen oder seine Einkäufe abwaschen muss und ob Corona möglicherweise in kurzer Zeit ganze Zivilisationen dahinrafft. Ich hatte Angst, ganz geballt "heute sind x, y und z an Corona gestorben und ich schau jetzt mal, ob ich im Garten noch eine alte Rübe zum Essen ausgraben kann weil es kein Benzin mehr gibt um zum nächsten Laden zu fahren und die Straßen voller Leichen sind" zu hören. So kam es aber ja glücklicherweise nicht.
Wir sind jetzt in der Situation, in der wir nur noch punktuell angststarr vor einer Wand sitzen, manche vielleicht auch gar nicht und generell gibt es wieder mehr Möglichkeiten etwas "zu machen", die mehr oder weniger intensiv genutzt werden. Die Frage, die sich eigentlich darauf bezog, in der Starre etwas zu finden, das doch geschah, das zeigt, dass das Leben weiter ging, hat sich damit eigentlich erübrigt. Und deshalb sorge ich mich jetzt (zugegeben sehr dezent) darum, dass eines Tages einfach niemand mehr antworte und ich mich für ein paar Minuten wie der Depp des Jahrhunderts fühle und die Entscheidung treffen muss, ob ich noch ein weiteres Mal (oder noch zweimal? Oder jetzt frag ich noch dreimal und dann nimmermehr?) frage, das wäre für mich eine unangenehme Situation und unangenehme Situationen schätze ich natürlich nicht. Und deshalb freue ich mich ganz pauschal gesehen über die Antworten.
(Alles zu WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen)
Ich habe kaum noch eine Ahnung, wo dieser lange Tag begann. Zum ersten Mal gegen 4:30 Uhr, weil ich nämlich aus dem Bett fiel. Das ist nicht üblich bei mir. Ich hatte irgendwas geträumt, das mit Wellen im Meer zu tun hatte und da fiel ich dann eben aus dem Bett. Wie ich so auf dem Parkett lag, überlegte ich kurz, ob ich - wie eigentlich immer, wenn ich nachts aufwache - meine Eisentablette nehme. Dann hatte ich aber keine Lust, in die Küche zu gehen. Ich kroch zur zurück ins Bett und schlief wieder ein.
Nächstes Aufwachen um 7 Uhr, ich hatte gerade geträumt, dass die Katze in der Küche irgendwas kocht. Entsprechend durcheinander war ich. Ich irrte durch die Wohnung im Versuch, mich mental zu sammeln und verpasste dabei meinen Duschslot. Was nicht so schlimm war. Gestern musste ich wegen unerwarteter Entwicklungen von zu Hause arbeiten und war am Abend nicht mehr dazu gekommen (ich habe vergessen, was gestern Abend war aber irgendwas geschah auch da, das reguläre Abläufe verhinderte - ach ja, Fragmente hatte quasi nur halbtags gearbeitet und kam schon gegen 18 Uhr), das Arbeitszeug wieder einzupacken. Also musste ich das morgens tun. Als das Kind dann aus dem Haus war, konnte ich ins Bad, dann fuhr ich noch beim Supermarkt vorbei, um zwei Pakete abzugeben (eine Spende und einmal die zu großen Mäntel).
Ich ging dann nicht nur in den Paketshop sondern auch in den Supermarkt, um noch etwas für den morgen beginnenden Kurzurlaub einzukaufen, nämlich Hafermilch, es gab aber nur eine Packung, sehr nervig. An der Kasse kam es dann zu einem Ereignis. Die Frau vor mir hatte 3 Sixpacks Eier gekauft, an der Kasse stellte sich heraus, dass in einem mehrere Eier kaputt waren. Die Frau bat, es trotzdem abzurechnen und sie würde sich dann nach dem Bezahlen ein neues holen. Die Kassiererin sagte, das ginge so aber nicht, sie müsse ERST das neue holen und DANN bezahlen. Es war - weil früh morgens - nur eine Kasse geöffnet mit ziemlicher Schlange. Die Dame vor mir sagte, naja, das ist ja ziemlich ungünstig, hier warten ja so viele Leute, dann nehme ich halt nur zweimal Eier.
Da sie das Kassenband sowieso ziemlich voll hatte, bot ich an, ihr einfach schnell eine neue Packung zu holen. Die Frau freute sich sehr, alles war gut bis es zum Bezahlvorgang kam. Sie wollte nämlich gerade bezahlen als die Kassiererin sagte: "Also ich sag Ihnen jetzt mal, wie das funktioniert. Logistisch ist das besser, sie räumen erst ihre Sachen ein und bezahlen dann. Machen Sie das mal schön so!" Die andere Frau stutzte kurz und dann seufzte sie und dann drehte sie sich zu mir um und sagte: "Es tut mir sehr leid, aber das wird jetzt noch einen Moment dauern, das werde ich so nicht stehen lassen, ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen später einen Kaffee ausgeben darf." Und dann sagt sie zu der Kassiererin etwas recht lautes, das ungefähr beinhalte, sie sei über 60 und schon häufiger einkaufen gewesen und sie würde nun bezahlen und danach ihre Einkäufe verräumen.
An diesem Punkt wäre für mich alles klar gewesen, für die Kassiererin aber nicht. "Nein, räumen Sie erst die Sachen ein!", sagte sie. Die andere Frau ließ die Marktleitung kommen, die zunächst sagte, man könne das ja auf verschiedene Weisen sehen, jedoch zu hören bekam, es würde die Frau keineswegs interessieren wie irgendwer ihre Einkaufsgewohnheiten sieht, sie würde erwarten, Ware gegen Geld zu bekommen und keine Belehrungen.
Natürlich tranken wir hinterher einen Kaffee zusammen. Das war sehr schön.
Um 10 hatte ich eigentlich einen Bewerbungstermin, normal wäre ich auch um 9:30 Uhr im Büro gewesen aber die Zufahrt zur Tiefgarage war wieder von Baustellenfahrzeugen versperrt. Ich wartete ein paar Minuten, erkundigte mich dann nach der geplanten Vorgehensweise, bekam eine blöde Antwort und stieg im Folgenden aus und brüllte sehr viele Baustellenmenschen über mein eigenes Dauerhupen hinweg an. Machen Sie Stimmtraining, das lohnt sich! Der Weg wurde mir freigeräumt. "Das wäre schneller gegangen, wenn Sie einfach die ganze Straße rückwärts wieder rausgefahren wären, wie ich gesagt habe!", sagte der Oberbaustellenmensch. "Für mich war es aber komfortabler so", sagte ich.
Im Büro hatte die Bewerberin abgesagt, weil sie überraschend ins Krankenhaus gekommen war, nachdem sie gestern schon überraschend den Termin verlegen musste, weil ihr etwas dazwischen gekommen war. Sie rief später noch einmal an, um einen neuen Termin auszumachen, ich ließ ausrichten, dass ich heute nun eingebunden und dann bis Dienstag nicht im Büro sei, ich würde mich dann melden. Die Bewerberin war sehr unzufrieden, weil sie nämlich nächste Woche (überraschend?) in den Urlaub fliegt und daher diese Woche noch kommen wollte, ob das nicht einzurichten sei. Das war es nicht. Und ich denke auch nicht, dass ich mich Dienstag melde.
In der gewonnenen Zeit brachte ich meinen Schreibtisch in Ordnung. Anschließend war ein größeres Meeting in Hybridform, ca. 1/3 nahm im Konferenzraum teil, 2/3 per Bildschirm. Das Essen war mittel.
Später am Tag hatte ich noch zwei Kaffeetermine, einem davon war es aber nicht gelungen, sich in Bezug auf Ort und Zeit korrekt zu organisieren. Der Termin fand daher nicht statt, die dadurch gewonnenen verbleibenden 15 Minuten (nach unserem Gespräch dazu) nutzte die Person auf meinen Vorschlag hin dafür, sich mit dem eingenen Kalender vertraut zu machen.
Am Ende eskalierte eine Situation noch vollends, die Details kann ich leider nicht schildern aber es gibt ja Fehleinschätzung, Versehen, Übersehen und es gibt absolute Wurschtigkeit. Die Situation lag im Spektrum der absoluten Wurschtigkeit und die hasse ich wie sonstwas und versuche sie in meinem Umfeld komplett auszumerzen, wenn nötig durch Entfernung der betreffenden Person.
Dann war noch Stau und Tanken für morgen, gegen 19:30 Uhr war ich zu Hause, Herr N. hatte hervorragend gekocht. Von 20 Uhr bis eben habe ich den Koffer für meine morgige Reise gepackt, dann noch schnell ein paar Sachen geregelt und Anweisungen für meine Abwesenheit hinterlassen und jetzt werde ich gleich schlafen gehen.
Fragmente bloggt schon, ich habe es gar nicht bemerkt, ich hing noch in kuriosen Sachverhalten auf Twitter fest und bin mit der Verdauung des Abendessens befasst. Es gab Griechisch, das Lieferando-Fahrrad auf dem Bildschirm fuhr beim ersten Mal an meiner Straße vorbei, was darauf hindeutete, dass es sich in Wirklichkeit um ein Auto handelte. Beim zweiten Mal sah es so aus, als führe es wieder vorbei, aus Nervosität schaute ich aus dem Fenster und sah den Fahrer, er hatte nur auf der anderen Seite etwas weiter weg geparkt. "Krass", sagte ich, "was heute technisch möglich ist, und irgendwie auch schlimm!". "Ich finde das super!", sagte Fragmente. "Man könnte die Technik auch nutzen, wenn man wissen will, wer im Büro arbeitet und wer zu Hause, dann muss man das nicht dauernd alles abfragen!", schlug ich vor. Weiß nicht, was Fragmente dann geantwortet hat. Zugestimmt hat sie nicht.
Mein heutiger Tag verlief übrigens sehr viel spontaner und ungeplanter, als ich das gestern angedacht hatte. Leider bezog sich das nicht auf das Essen sondern auf den ganzen Rest.
Vom griechischen Essen war eine ganze Menge übrig, obwohl wir zwei Hauptgerichte zu dritt geteilt haben. Weil ich aber ja kürzilch mein Tupperfach aufgeräumt habe, konnte ich Fragmente wunderschöne Schälchen packen. Ich habe in Bezug auf Tupper (bitte als Überbegriff sehen) auch sehr aufgerüstet, und das kostenlos. Im Büro werden nämlich alle Küchenschränke ständig mit Transportbehältnissen vollgestellt. Das kommt so, weil alle nach dem Essen ihren Behälter in die Spülmaschine räumen und die Putzfrau räumt das dann morgens in irgendeinen Schrank und keiner denkt daran, die Dose wieder mit nach Hause zu nehmen. So wird alles immer wieder zugerümpelt. Ich habe daher eingeführt, dass einmal im Jahr alle aufgefordert werden, das Zeugs, das ihnen gehört, aus den Schränken und an sich zu nehmen für die nächste Woche. Nach Ablauf der Woche wird alles, was kein Büro-Standardgeschirr ist, aus den Schränken genommen und in einen Konferenzraum gestellt. Dort hat man dann einen Monat Zeit, Dinge, die man vermisst, zurückzuholen. Danach werden die Sachen zum Verschenken freigegeben, man kann also hingehen und sich nehmen, was man möchte. Was im Anschluss, also so ca. 1 Woche später, noch übrig ist wird weggeworfen. Ich bin auf diese Weise über die letzten Jahre zu ein paar hübschen Behältnissen gekommen.
Heute kamen auch meine drei bestellten Mäntel an. Leider alle drei zu groß - einer so groß, dass er gemütlich ist und mit Wintersachen drunter vermutlich passt, in einem schönen taubenblau, die anderen so groß, dass ich GoogleMaps eingeschaltet habe, um wieder hinauszufinden. Dabei war der eine wunderbar hübsch, hellblau und ganz zarter Stoff. Ich habe ihn zum Glück jetzt noch bei einem anderen Anbieter in kleiner gefunden. Ich habe also nun einen royalblauen Wintermantel und bald einen hellblauen Übergangsmantel. Das ist an sich schön, da ich aber eigentlich einen schwarzen Trenchcoat kaufen wollte kein Erfolg. Wobei dieser Misserfolg natürlich nicht heute eintrat sondern schon am Sonntag, ich habe ja zwei blaue Mäntel bestellt, da kann ich nicht erwarten, einen schwarzen zu bekommen, das wäre unvernünftig. Einen schwarzen hatte ich auch bestellt, der war aber halt auch riesig und aus nicht so schönem Stoff und er hatte noch, was mir nicht klar war, einen Schriftzug auf der Seite. In der Produktbeschreibung hatte "mit seitlichen Wording Tapes" gestanden, ich hatte keine Ahnung, was das sein sollte und auf dem Foto sah man das auch nicht. Also falls Sie sowas mal lesen, es heißt, dass die Seite runter ein aufgenähtes Stoffband geht mit irgendwas draufgedruckt. Habe nicht gelesen, was da stand, hoffentlich nur der Markenname, sonst wäre es ja noch unangenehmer als sowieso schon.
Mein Glückskeks heute war auch blöd, widerlich belehrend: "Your mistakes are valuable lessons." Habe den Zettel sofort weggeworfen. Am Ende stand noch sowas auf dem Mantel. Lieber nicht nachschauen, das Paket ist schon wieder zugeklebt.
"Not bad!", sagt Fragmente gerade. Ich weiß nicht, was sie damit meint, vermutlich ihren eigenen Text.
Morgen kommt Fragmente zu mir und ich bin schon sehr aufgeregt, ich fragte sie nämlich nach ihren Wünschen zum Essen und sie sagte "Wir können ja spontan entscheiden".
Ohja, das können wir! Zuerst war ich für einen ganz kurzen Moment gedanklich bei "ja, wir entscheiden dann zwischen Lieferdienst und Nudeln mit Tomatensoße" aber nur ein paar Sekunden später fiel mir ein, dass wir nicht nur auf dem Weg schon (ich fahre ab dem Büro mit ihr im Auto) anhalten und Essen kaufen könnten sondern wir können sogar auch in einen anderen Ort fahren, in ein anderes Bundesland - Bayern!! - und dort Essen kaufen oder in einen Wald und was Sammeln (ist Blaubeerzeit?) oder im Main angeln oder, noch aufregender, in einen Supermarkt, wo es ja alles gibt, von Tiefkühlpizza über Kühlregalsushi bis hin zu allen Zutaten für ein mehrgängiges Feinkostmenü. Wir könnten sogar zu einem Supermarkt in Bayern fahren.
Ich gehe jetzt schlafen. Morgen wird ein aufregender Tag.