Sehr viel erlebt, muss es morgen erzählen, heute zu müde.
Sehr erschöpft saß ich am Bahnsteig und dachte mir, okay, jetzt ist Wochenende, ich werde zwei Tage lang im Supercharger sitzen zum Soundtrack der Waschmaschine. Das ist meine Vorstellung von Entspannung, darüber geht nur noch Mr. Wash.
Ganz und gar war ich schon in diesem Gedanken, da fiel mir durch eine Anzeigetafel das Datum auf: 11.3. Also morgen der 12.3., wie kann das sein? Der 12.3. ist ein Datum, auf das ich mich seit dem 7.2. freue und da kam es mir noch extrem weit weg vor, ich dachte, am 12.3. sei sicher schon alles irgendwie anders - ist es natürlich auch, aber ich dachte anders-besser nicht anders-schlechter. Ich muss exakter denken.
Jedenfalls werde ich morgen nicht im Sessel sitzen sondern ein Auto zertrümmern. Gegensätzlichere Freizeitbeschäftigungen kann ich mir kaum vorstellen, ich kann mir auch kaum vorstellen, morgens überhaupt aus dem Bett aufzustehen, aber wenn ich schon aufstehe, dann ganz sicher, um ein Auto zu zertrümmern, danach ins Museum zu gehen und dann zum Karaoke, drunter mache ich es nicht!
Schleimhautimmunität auf Basis eines möglichst guten Impfschutzes hat Dingens - wie hieß er gleich, man vergisst die Leute alle immer gleich, neulich war ich auch ganz überrascht, als ich Herrn Söder mal wiedersah, nur den Kopf (im Fernsehen, nicht im Traum als Monstergeist), mit der Jeans mit der merkwürdigen Bundhöhe hätte ich ihn vermutlich schneller wiedererkannt, jedenfalls dachte ich kurz "moment der war doch neulich ständig..." und dann "achja der Maggus" - Drosten, genau, gesagt.
Mein Impfschutz wird ja bis zum 3. Booster nicht besser sein als gerade jetzt in diesem Moment. Bisher hat sich, trotz mittlerweile täglicher Hochrisikobegegnungen in der App, ständig Mitfahrenden im Auto, die sich am nächsten Tag positiv testen und neulich auch einem Wochenendübernachtungsgast, der Sonntagmorgen positiv war, keine nachweisbare Infektion eingestellt. Schauen wir mal. Heute telefonierte ich noch mit einem frisch Erkrankten, der mir etwas pikiert sagte, er habe sich vom Booster mehr erhofft, es ginge ihm recht kläglich. Er hat einen Booster weniger als ich, ist dafür aber auch 15 Jahre jünger, man rechnet das so gegeneinander auf wie auf einem Kontoauszug und hofft, dass es am Ende irgendwie reicht.
Jedenfalls fahre ich seit dieser Woche wieder mit der Bahn zur Arbeit und esse mein Mittagessen abseits des eigenen Büros, also irgendwo, wo halt im Zweifel auch andere Leute sind. Und fühle mich mittlerweile wieder etwas weniger wie eine uralte Schildkröte und etwas mehr wie die Person, die mir eigentlich vertraut und angenehm ist.
Fragmente sitzt irgendwo, keine Ahnung wo genau, und bloggt und ich sitze an meinem Schreibtisch und blogge, keine Ahnung worüber genau.
Ich bin außerordentlich schlecht gelaunt. Das ist als Verbesserung zu betrachten, ich hatte in den letzten Wochen keine Energie für schlechte Laune. Seit gestern Abend habe ich die aber wieder - nicht, dass es sich so anfühlen würde, ich fühle mich weiterhin völlig ausgelutscht, aber es ist halt ein Fakt, dass ich schlecht gelaunt bin und die Welt daran teilhaben lasse. Natürlich nie ohne Grund. Ich schildere kurz die letzten Schlechte-Laune-Eskapaden und Sie werden sofort verstehen.
Als erstes meine Krankenkasse. Die hat eine App und einen Online-Bereich und darin hat man ein Postfach, in dem gut geschützt Nachrichten zur Verfügung gestellt werden, die man vorher per Brief geschickt hat. Das finde ich gut und für Nachrichten, die persönliche Daten beinhalten, auch hilfreich. Allerdings benutzt meine Krankenkasse dieses Postfach auch für die Zustellung von Nachrichten, die ich als Spam bezeichnen würde. Das wäre mir an sich noch egal, man hat ja gelernt, mit Spam zu leben, aber der Ablauf ist so, dass ich an meine (normale) Mailadresse eine Mail erhalte, in meinem Postfach sei eine neue Nachricht und ich solle mich am besten gleich einloggen, um die zu lesen. Ein Betreff oder so etwas ist nicht angegeben, um herauszufinden, ob die Nachricht wirklich relevant ist oder nicht, muss ich mich also erst einmal einloggen. Wie Sie ja schon wissen, hasse ich es, mich ständig irgendwo einzuloggen, und wenn ich dann eine Nachricht vorfinde, die mir nur erzählt, wie ich vorgehen kann, falls ich mal meine Krankenkassenkarte vergessen habe, dann bekomme ich Puls. Das ist ja in keiner Weise irgendwie vertraulich, das können sie mir gleich einfach so per Mail schicken, so dass ich es gleich löschen kann oder sie schreiben es auf ihre Website oder Leute, die es nicht im Kopf haben, haben es halt in den Beinen idc. Ähnlich formuliert teilte ich das auch meiner Krankenkasse mit, dafür reichte die Energie. Die Krankenkasse teilte mir heute mir heute: "Gern antworte ich Ihnen. Gerne nehmen wir Ihre Hinweise auf. Die Digitalisierungsverfahren werden kontinuierlich weiterentwickelt, jedoch können wir nicht sagen, wann und was umgesetzt werden wird." Das ist ein sehr wahrer Textbaustein. Wer kann schon sagen, wann und was umgesetzt wird.
Als zweites wollte ich heute eine Sendung abholen, die M sich in die Filiale eines Bekleidungsgeschäftes bestellt hatte. Also Waren von Geschäft X zugestellt an Geschäft X zum Abholen, es kam dazu eine Mail in der stand, man solle die Mail zum Abholen mitbringen. Da ich in der Nähe war, wollte ich die Sendung abholen, hatte die Mail dabei, bekam die Sendung aber nicht. Die Verkaufskraft wollte eine schriftliche Vollmacht zur Abholung sehen. Das spielte ich noch mit und bat M, mir kurz eine gescannte schriftliche Vollmacht zu schicken, zeigte sie also vor. Als nächstes wollte die Verkaufskraft eine Ausweiskopie von M. sehen. Die konnte ich ihr per GoogleDrive zur Verfügung stellen. Im nächsten Schritt wollte die Verkaufskraft dann meinen Ausweis sehen und ich spielte weiter mit, bis zu dem Punkt, an dem sie von meinem Ausweis eine Kopie anfertigen und in einem Ordner hinter dem Verkaufstresen aufbewahren wollte. Ich ließ wissen, dass keinesfalls eine Kopie meines Ausweises in einem Ordner hinter dem Verkaufstresen eines Wäschegeschäftes aufbewahrt werden wird. Es folgte ein Gespräch, das ich abkürze: die Verkaufskraft sagte, ich könne das Paket nicht bekommen, ich bot der Verkaufskraft einige alternative Möglichkeiten an, was sie mit dem Paket tun könne. Dann habe ich vorhin dem Service des Geschäftes X gemailt, die Situation geschildert und meine Erwartung geäußert, dass das Paket nun kostenfrei an meine Hausdresse zugestellt wird. Ich bin gespannt. Vermutlich stellen sie es mit DPD zu und alles wird nur noch schlimmer.
Dann habe ich noch Fragmente mitgeteilt, dass in meinem Leben ein gemeinsames Treffen zum Bloggen um 20 Uhr nicht realisierbar ist. Um 20 Uhr bin ich immer halb in der Zubereitung des Abendessens; das Abendessen später zuzubereiten wäre viel zu spät, das Abendessen früher zuzubereiten ist ausgeschlossen, weil ich dann ja noch andere Sachen mache und sowieso blogge ich nie vor 21 Uhr, weil ich ja zur Entspannung blogge und mich vorher mit irgendwas zu beeilen, um dann zu bloggen, wäre dementsprechend total bekloppt. Von meinen drei Verbesserungsvorschlagssituationen war das die einzige, in der professionell und kompetent reagiert wurde, nämlich sagte sie "wir zäumen das Pferde mal von hinten auf, was wäre denn eine gute Zeit für Dich?" Ich sagte 21 Uhr, das wurde vereinbart, ich fühlte mich gut abgeholt und erstellte sofort einen ständigen Kalendereintrag. So funktioniert Service.
Um 19:30 Uhr nach Hause gekommen und so erschöpft gewesen, dass ich nicht mehr sprechen, nicht mehr denken, nichts mehr machen konnte.
In den Sessel gesetzt. Der Sessel scheint so eine Art Supercharger zu sein. Nach 1 Stunde im Sessel hatte ich Lust, zu telefonieren, nach 2 Stunden im Sessel hatte ich - und habe ich noch! - ausreichend Energie für höchst gepflegte schlechte Laune.
Gleich gehe ich schlafen.
Ich hatte heute zwischen zwei Terminen noch 45 Minuten Zeit und meine Güte, wie gut das tut, einfach so durch die Stadt zu gehen, ohne Plan und ohne Ziel, nur schlendern und schauen.
Ich habe keine Ahnung, wann ich das zuletzt gemacht habe.
Offenbar reicht meine Energie immer nur für einen Tag. Gestern dachte ich noch, ich verändere in jedem Fall heute die Welt (selbstverständlich kurz nachdem ich den eigenen Haushalt gemacht habe), allerdings kam es noch nicht einmal so richtig zum Haushalt. Tupper- und Vorratsschrank sind weiterhin Problemfelder und Russland, das Klima und die Pandemie ja auch.
Dafür sah ich heute erstmals einen positiven Corona-Schnelltest in freier Wildbahn, sogar im eigenen Haushalt, allerdings von einer haushaltsfremden Person die dann auch sofort wieder wegging. Nun können wir mal schauen, was die Impfung taugt!
Was aber sehr schön war heute: kennen Sie das, wenn auf dem Schreibtisch (oder einer sonstigen Ablagefläche) zu Hause ein Stapel mit Papier liegt? Papier, das man halt nicht einfach wegwerfen kann, weil es irgendwie WICHTIG ist, man muss oder kann sich aber auch nicht sofort darum kümmern. Dieser Stapel wird immer größer, man muss ihn irgendwann an die Wand rücken, damit er nicht kippt und ab dem Zeitpunkt, an dem er nicht mehr ganz übersichtlich ist, tritt immer, wenn der Blick auf ihn fällt, eine gewisse Unruhe zutage: ist wirklich noch alles darin nicht eilig oder hat sich bei der einen oder anderen Sedimentsschicht der Dringlichkeitsstatus allein durch Voranschreiten der Zeit verändert? Das könnte ja sein. Der Stapel ist aber mittlerweile so groß dass man ihn nicht mehr einfach kurz durchschauen kann, bald hat er auch die Höhe erreicht, bei der zu vermuten ist, dass manche Dinge nicht mehr "sehr dringend" sondern "zu spät und jetzt schlimm!!!" geworden sind.
Diesen Stapel habe ich heute wegsortiert. Es war nichts Schlimmes darin. Ich kann jetzt wieder ohne Unruhe auf den Schreibtisch schauen.
Noch etwas Schönes: meine Fingernägel sind jetzt so lang, dass die Katze schnurrt, wenn ich sie ohne Bürste kraule. Vor- und zurück, mal mit mal gegen dem Strich oder auch in Kreisen. Die Katze, die ich in den ersten 1-2 Jahren, die sie hier im Haushalt wohnte, nie gesehen habe und die ich weitere 2-3 Jahre nicht berühren durfte.
(Alles über WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.)
Es ist Samstag, also lang geschlafen, allerdings nicht so lang wie sonst, denn Herr N. stand früh auf und so war es tendenziell ungemütlich, dafür zogen die Katzen in das Bett ein, was es wieder gemütlich macht, aber die kleine Katze hatte Hunger und machte es dann wieder ungemütlich. Also stand ich gegen 10 Uhr auf.
Im Wesentlichen war heute großer Waschtag, die Maschine lief ununterbrochen, alle anderen Tätigkeiten ordneten sich in "so lange die Maschine noch läuft" ein. Das Haus verließ ich nicht, ein Einkauf war nicht nötig. Die Balkontür stand viel auf, die Sonne schien und die Katzen saßen mit ihrem warmen Fell bei 3 Grad gerne draußen. Ich saß gerne in meine Heizdecke gehüllt daneben.
Morgens buk ich (in Waschpausen) Croissants, später schaute ich Papierkram an, machte ein paar Rücksendungen fertig, erledigte ein paar Dinge und räumte dann - wie ja geplant - die Weihnachtstassen weg. Dabei geriet ich dann in einen Aufräumrausch: wie geplant kamen auch die Lichterketten weg, dann aber räumte ich noch einen Geschirrschrank und einen Glasschrank aus und entsorgte einiges, schaute mal wieder in die Bettkästen und in die Ecke hinter dem Wäscheständer und unter das Gästebett und am Ende standen 9 Kartons, die in den Keller müssen und 3 Müllsäcke, die halt weg müssen im Flur. Ich hätte noch endlos weitermachen können aber weiß aus Erfahrung, dass die Sache kurz davor war, sich zu verselbstständigen und das tut mir nicht gut, hinterher bin ich angestrengt und alles ist chaotisch, ich bremste also scharf ab und las statt dessen gemeinsam mit Cucinacasalinga ein weiteres Kapitel im italienischen Krimi. Wir haben schon Lücken in der Logik aufgetan, die möglicherweise auch Lücken in unserem Sprachverständnis sind, wir werden sehen!
Irgendwann zwischendrin habe ich auch noch Kartoffelsalat zubereitet. Weiß nicht mehr genau, wann, aber dabei ergab sich eine Frage. Und zwar ist es ja manchmal so, dass man die Kartoffeln mühsam schälen muss, Fitzelchen für Fitzelchen und manchmal ist es so, dass man die Schale quasi mit dem Daumen in einem Rutsch runterschieben kann. Wie kommt das, warum ist es unterschiedlich, wie sind hier die Hintergründe? Kommt das auf das Kochen an oder auf die Kartoffelsorte oder das Alter oder wie oder was? Weiß hier jemand Bescheid?
Eine weitere rätselhafte Sache im Haushalt: ich habe 5 Kohlensäurezylinder und bestelle immer einen neuen Austausch-Viererpack, wenn 4 leer sind. Heute war der Zylinder im Wassersprudler fast leer und selfcarevorausschauend wie ich bin wollte ich den neuen schon einmal bereitlegen, da der alte natürlich immer mitten in der Nacht oder morgens wenn ich in Eile bin leer wird. Es war aber kein voller mehr da. Zwei Möglichkeiten: a) ich war in den letzten Wochen so neben der Spur, dass ich nicht sofort nachbestellt habe, als ich den Zylinder wechselte oder b) eine andere Person hat getauscht. a) ist ausgeschlossen, b) ist irritierend, Herr N. und M. haben noch nie einen Zylinder gewechselt, eher trinken sie unentschlossenes Wasser, es könnte aber eine haushaltsfremde Person den Zylinder getauscht und den Tausch nicht gemeldet haben. Hier sind häufig haushaltsfremde Personen, man erkennt es, weil im Flur sehr große Schuhe stehen (Herr N hat nur Größe 42) und häufig finde ich morgens auch eine WhatsApp auf meinem Handy die besagt "xy schläft hier" (xy sind wechselnde Namen, die ich selten zuordnen kann). Die haushaltsfremden Personen kommen nach der Schule oder nach dem "Gym" (so sagt man immer) oder nach Partys - dass sie nach dem Gym kommen birgt einen ganz großen Zauber, nämlich: sie sind immer bereit, Kisten für mich runter in den Keller oder von unten rauf zu tragen, denn das ist ja auch Sport und macht nicht so künstliche Muskeln sondern ganz echte - das ist eine Theorie von mir, die ich wohlweislich bei jeder sich bietenden Möglichkeit propagiere, denn wenn ich selbst irgendwas hasse, ist es, Dinge zu tragen. Ich würde fröhlich-freudig 10x die Treppen rauf und runter laufen (wenn auch mit nachlassender Kondition), jedenfalls lieber, als sie nur einmal zu laufen mit einer Kiste im Arm. Wirklich, ich hasse es, Dinge zu tragen. Deshalb bin ich auch immer so ungehalten, wenn ein Gegenstand nur eine Funktion erfüllt oder wenn man irgendwas zum Vorzeigen bei sich haben muss oder physisches Geld oder irgendwas für den Körper (Taschentücher wegen Erkältung, Tampons wegen Menstruation, Essen wegen Hunger, Getränk wegen Durst etc. etc.) oder sowieso, wenn irgendwas erforderlich ist, das nicht hinten in die Hülle vom Handy mit reinpasst, so lange es halt leider noch nicht möglich ist, das Internet direkt auf die Netzhaut zu leiten, so dass auch das Handy entfällt. Ich hasse es. Ich bin mal mit 6 kg Reisegepäck für 6 Wochen in die USA geflogen, da kann es doch nicht sein, dass ich an einem normalen Alltagstag schon halb so viel mit mir herumtrage, das ist unzumutbar.
Wo war ich? Achja, was ich heute gemacht habe, Themengebiet Haushalt. Ich habe auch noch staubgesaugt und die Bäder gewischt und die Küche ein bisschen, denn die Putzfrau, die eigentlich Montag kommen wollte, kommt nicht wegen Corona in ihrem Haushalt. Das ist in Bezug auf die Infektionskette für mich egal, da sie seit 2 Wochen nicht hier war, in Bezug auf die Haushaltsführung aber umso dramatischer, aus exakt demselben Grund. Ein schönes und unerwartetes Beispiel für Licht und Schatten im selben Sachverhalt.
Den Kartoffelsalat gab es abends zum Essen. Jetzt würde ich gern diesen Eintrag online stellen, geht aber nicht wegen Error in Application Antville, naja, es wird sich irgendwann finden, ich spiele jetzt erst einmal weiter Wordfeud.
Joah halt so.
Muss morgen unbedingt Karamellcreme machen.
Fragmente sitzt an meinem Küchentisch und bloggt, yay, die Pandemie ist vorbei! Also so fast. Nach wie vor ist die allabendliche Frage an das Kind nicht "und, wie war es in der Schule" sondern "und, wer war heute positiv?". Heute war die Antwort "kennst du nicht". Das finde ich gut.
Fragmente und ich haben beim Syrer bestellt und sehr viel gegessen. Das hatten wir gestern Abend schon so abgemacht, ich hatte seitdem Appetit auf syrisch, besonders auf das Hummus, konnte mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder etwas anderes essen möchte. Nun, nach dem Essen - wir haben nicht alles geschafft - kann ich mir nicht vorstellen, dass ich je wieder syrisch essen werde. Vielleicht ist das richtig so.
Die Zahnschmerzen kamen heute nicht zurück, obwohl ich die Knirschschiene im Büro nur mal für ein paar Minuten trug (telefonieren ist damit sehr schwierig). Jetzt gerade habe ich sie wieder eingesetzt, weil ich eine kleine Anspannung im Kiefer verspürte, gleich kommt sie für das Dessert noch einmal raus und dann für die Nacht bis morgen früh wieder rein.
Immer wieder habe ich heute meine Fingernägel betrachtet. Ich bin sehr zufrieden damit. Ich habe schon mehrere Tage nicht daran gekaut, das sieht man mittlerweile, sie sehen sehr gepflegt aus und haben auch eine gewisse Länge erreicht, die nahelegt, dass ich mich bald dem Thema "Kürzen" widmen muss. Ich weiß gar nicht, wie das geht. Ich kann mich nicht erinnern, mir jemals die Fingernägel geplant gekürzt zu haben. Bin sehr gespannt, aber auch guten Mutes, "we coss the bridge when we get there" sagt man ja. Vielleicht habe ich deshalb jetzt die Knirschproblematik, weil ich ja nicht mehr kaue? Das könnte sein. Aber macht nichts, die wird ja jetzt durch die Schiene behoben. Wenn ich über das nächstes Zipperlein zu klagen beginne, weisen Sie mich bitte rechtzeitig darauf hin, dass das die Ausweichreaktion nach Nägelkauen und Zähneknirschen sein könnte.
Die Problematik, der ich mich in Wirklichkeit gerade gegenübersehe ist aber, dass ich gerne ein Dessert hätte. Etwas Süßes. Fragmente weist korrekt drauf hin, dass allein in Griffweite schon eine Schachtel mit Marzipankonfekt liegt und auch eine Tafel Schokolade, zusätzlich eine halbe Tüte mit Waffeleiern. Nach all dem ist mir aber nicht. Mir ist nach Petit-Fours oder vielleicht auch Champagner-Trüffeln (weiß). Alternativ kann ich mir noch eine selbstgebrannte Caramellcreme vorstellen, bin aber unsicher, ob ich es durch die Produktion (man muss immerhin Zucker brennen und wild rühren) für Fragmente ungemütlich mache. Das Ergebnis könnte sie aber wieder mit der Situation versöhnen, naja, die Creme muss aber abkühlen, bevor man die Sahne unterhebt, das wird sich alles zeitlich nicht ausgehen. Schade. Naja, mehr Zeit für die Knirschschiene.