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    Mittwoch, 16. Juni 2021
    15062021

    Vor vielen Wochen habe ich den Balkon umgestaltet und neben den Balkonmöbeln auch noch ein paar andere aussortiert und ersetzt. Und den Sperrmüll bestellt, der aber erst Mitte Juni zur Abholung kommen sollte.

    Irgendwo musste das Zeug natürlich hin in der Zwischenzeit, ein wenig passte in den Keller, anderes räumte ich ins Schlafzimmer und in den Flur. Mehrere Tage fieberte ich auf den Sperrmülltermin hin, konnte ihn kaum erwarten. Nach einiger Zeit begann die kleine Katze, auf der Truhe zu schlafen, die im Flur ihr Zwischenlager fand.

    Irgendwie sind seitdem dann die Sachen mit ihren neuen Stellen in der Wohnung verwachsen, umso überraschender traf mich der vor wenigen Minuten auf meinem Handy erscheinende Reminder, dass der Sperrmüll morgen abgeholt wird, ab 6 Uhr!

    Mit M habe ich nun alles runter getragen und vor das Haus gestellt. Es wirkt nun irgendwie leer hier. Und ich glaube, die kleine Katze ist beleidigt.

    Dienstag, 15. Juni 2021
    14062021

    Am Freitag bekam ich einen dicken Umschlag mit vielen Dingen zum Unterschreiben. Ich bearbeitete den gesamten Inhalt, steckte ihn wieder in den Umschlag zurück und stellte fest, dass darauf die vielen vorgesehenen Zeilen für Empfänger*innen eigentlichs chon alle voll waren. Einen anderen Umschlag hatte ich aber nicht zur Hand, daher nahm ich ein gelbes Post-it, schrieb den Namen der Empfängerin gut sichtbar darauf und befestigte es an zwei Seiten mit Klebeband darauf.

    Weil ich das Büro dann sowieso verließ, es war ja Abend, nahm ich den Umschlag ein Stockwerk nach unten mit und legte es der Abteilung, die für die Postverteilung zuständig ist, auf den Tisch. Das Zimmer der Empfängerin ist nur ein paar Räume weiter, es war aber abgeschlossen und ich habe zwar einen Generalschlüssel aber den benutze ich nur, wenn es dringend notwendig ist.

    Heute gegen Mittag fragte die (theoretische) Empfängerin mich nach den Unterlagen. Ich war verwundert, rief in der Postverteilungsstelle an, dort wurde mir gesagt, ja, man habe den Umschlag wohl morgens dort gesehen, er sei aufgefallen wegen des Post-its, aber wo er jetzt sei wüsste man nicht, vermutlich habe man ihn der Empfängerin ausgehändigt. Es hob ein großes Palaver zwischen der Empfängerin und dieser Abteilung an, bis sie sich gemeinsam einigten, ich solle mich doch bitte erinnern, was genau in dem Umschlag war, damit man es möglicherweise reproduzieren könne und ich das alles nochmal unterschreibe. Worauf ich antwortete, es sollte jetzt umgehend das Reden eingestellt und statt dessen der Umschlag wieder aufgefunden werden, meinetwegen unter Zerlegung des gesamten Büros in seine einzelnen Atome, jedenfalls wolle ich garantiert nichts mehr von dieser Angelegenheit hören.

    Gehört habe ich folglich auch nichts mehr, wüsste jetzt aber zu gern ob und wo das Ding wieder aufgetaucht ist. Aber fragen will ich auch nicht.

    Sonntag, 13. Juni 2021
    13062021

    Gestern habe ich nichts geschrieben, aus sehr gutem Grund, ich hatte nämlich Besseres zu tun!

    Ich war mit Violinista beim Karaoke und damit seit sehr vielen Monaten erstmalig mit einer haushaltsfremden Person gemeinsam in einem Innenraum, der weder ihr noch mein Zuhause ist, zu Freizeitzwecken und natürlich unter Einhaltung diverser medizinischer und hygienischer Maßnahmen. Was für Begrifflichkeiten das allein schon sind.

    5 Stunden waren wir beim Karaoke und das hat eigentlich noch immer nicht gereicht, ich hatte das Gefühl, ich sei ein ausgetrocknetes Stück Schwamm, das Begegnungen und Erlebnisse aufsaugen muss, um wieder lebendig zu werden und die gestern aufgesaugte Begegnung&Erlebnis reichte zwar aus, mich so mit Energie zu füllen, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte (also, als wir dann um halb 3 ins Bett gingen auch noch nicht) aber dennoch ist der Schwamm jetzt schon wieder so gut wie ausgetrocknet.

    Ich werde, "wenn die Pandemie vorbei ist" (meint in diesem Text: wenn es wieder üblich ist, sich im Alltag keine Kontaktbeschränkungen mehr aufzuerlegen) mehr Begegnung&Erlebnis benötigen, große Mengen und in hoher Schlagzahl, quasi eine Begenungs&Erlebniskur, um wieder wirklich lebendig zu werden. Da werden wir noch Spaß bekommen, behaupte ich mal.

    Samstag, 12. Juni 2021
    11062021

    Es war so gut wie antizipiert und noch viel besser: als ich heute Morgen das Haus verließ fühlte ich mich so, wie ich - aus der Lektüre von Büchern und dem flüchtigen Mitansehen von Fernsehen - mir vorstelle, wie sich Leute fühlen, die gerade aus dem Knast kommen. Geradezu übermütig ging ich sowohl in einen Supermarkt als auch zu einem Bäcker (Grundausstattung an Pausenverpflegung besorgen) und dann ins echte Büro.

    Dort herrschte himmlische Ordnung, alles hatte seinen Platz, alles ging schnell und reibungslos und wenn was hakte (Papierstau, fehlendes Material, Belange rund um die Kaffeemaschine) konnte ich wen anrufen, der sich darum kümmerte. Und am Nachmittag stellte jemand eine Tasche mit coronakonform einzeln verpacktem Eis am Stil in die Küche.

    Noch besser war nur das Nachhausekommen: auch da alles ordentlich, kein Arbeitskrempel weit und breit und damit ganz definitiv Feierabend.

    Donnerstag, 10. Juni 2021
    10062021

    Heute gegen 19 Uhr kam es zu einem historischen Moment, nämlich: ich schaltete den Arbeitscomputer bei mir zu Hause aus, schaute höchst zufrieden zu, wie er runterfuhr, riss dann das Zettelchen mit der "1" von meinem Post-it-Block ab und warf es in den Müll.

    Dann zog ich die Tischplatte vor, entstöpselte alle Kabel, füllte 3 IKEA-Taschen mit Technik und drei Umzugskartons mit anderem Bürozubehör und schob alles vor (hinter - von drinnen meine ich) die Wohnungstür. Ich nahm ein feuchtes Tuch und wischte die Tischplatte, holte den Staubsauger und saugte den Boden, kroch unter den Tisch und saugte mit dem Staubsaugerrohr in alle Ritze. Verstaute die TARDIS in einer Nische, stellte den Gaming-PC wieder auf, verkabelte ihn und schaltete ihn ein. Der zieht jetzt die Updates von einem halben Jahr, viel Vergnügen.

    Morgen fahre ich ÖPNV. Ich bin ein wenig aufgeregt, nicht ängstlich-aufgeregt sondern eher gespannt aufgeregt. Seit der 5. Klasse fahre ich täglich ÖPNV mit Pause halt in den Ferien/zur Urlaubszeit oder wenn ich phasenweise Rad fahre. Ich fahre sehr routiniert ÖPNV, in bisher jeder Großstadt, ich schaue einmal auf einen Liniennetzplan und weiß dann so ungefähr Bescheid, ich fühle mich - und wirke dadurch - so sicher, dass mich in Ländern, deren Sprache ich noch nicht einmal beherrsche, Einheimische nach der besten Verbindung fragen. Ich liebe ÖPNV ungefähr so sehr wie ich Autofahren hasse, man könnte sagen: der ÖPNV ist mein safe place.

    Das letzte Mal saß ich, wenn ich mich richtig erinnere, Ende September in einem öffentlichen Transportmittel. 8 Monate ist das her. So lange bin ich, wie gesagt, seit der 5. Klasse nicht mehr nicht ÖPNV gefahren.

    Wenn ich dazu betrachte, dass ich die letzten 6 Monate an einem Ort gearbeitet habe, an dem ich nie arbeiten wollte fühlt es sich gerade so an, als sei ich sehr lange sehr krank gewesen. Und jetzt wieder gesund.

    Mittwoch, 9. Juni 2021
    09062021

    Frau Fragmente hat 0 Kommentare, 2 Wochen nicht gebloggt und niemand hat sie vermisst. Sagt sie. Egal, heute bloggt sie wieder, sie ist in ihrem Arbeitszimmer, war frisch beim Friseur und die Sonne scheint durch die Jalousien auf die neue Frisur. Und ich sitze in meiner TARDIS - es ist der vorletzte Tag!! - und blogge über Frau Fragmente.

    Frau Fragmente wollte ein Spiel mit mir spielen, "klick mal einen Tag im Juni 2016 an" sagt sie. Wir klicken auf den 09.06.2016 und da steht:

    "4. Wenn Du wählen könntest: HomeOffice oder jeden Morgen ins Büro oder und?
    Wie oder und?! Tendenziell muss ich jeden Morgen ins Büro, ich verlottere sonst leider. Ich brauche Struktur von außen. Ich kann kein Homeoffice, dann arbeite ich schlichtweg nicht."

    So. Jetzt bin ich unsicher, ob ich das mit Genugtuung zitieren soll ("Ich habe es vor 5 Jahren schon gewusst!!!") oder ob ich mit distanzieren soll ("Natürlich arbeite ich auch von zu Hause!!!"). Vielleicht kann man zusammenfassend sagen, dass mich die Arbeit von zu Hause so ankotzt, dass ich das übliche Wort dafür aus meinem Wortschatz gestrichen habe. Und auch gar nichts mehr darüber schreiben will, es nervt mich viel zu sehr, sollten Sie (warum auch immer) doch noch Näheres darüber erfahren wollen, müssten Sie mich zu einem Bier einladen.

    Frau Fragmente schreibt jetzt auch was, statt weiter in alten Einträgen zu wühlen.

    So, was gibt es zu berichten? Ich trage heute ein langärmliges Herzbruch-Oberteil, das eigentlich der Witterung nicht angemessen ist, mir aber so gut gefiel. Es ist hochgeschlossen, sehr kleinkariert schwarz-weiß gemustert und hat Verzierungen an den Ärmeln. Da es eigentlich nicht luftig genug ist, konnte ich ihm gleich noch ein weiteres Lob aussprechen: auch wenn man den ganzen Tag ein wenig überhitzt darin verbringt, riecht es am Abend noch taufrisch. Sowas ist wichtig!

    Dazu trage ich eine schwarze dünne Jeans, die, wie ich lernte, eine Sommerhose ist, sie ist nämlich 7/8 lang. Ich hatte befürchtet, sie sei zu kurz, Frau Herzbruch ist ja kleiner als ich. Aber man hat das wohl so. Da will ich dann nicht widersprechen, brauche nur noch Schuhe zu der Hose, so führt eines zum anderen.

    Ansonsten bin ich heute vom vielen Sprechen ermattet. Ich habe, glaube ich, von 8 Uhr an bis vorhin durchgeredet. In vielen langen Telefonaten und Videokonferenzen, alles eher ungeplant, ich hatte für heute nicht so viel Redebedarf vorausgesehen aber ich glaube, es war gut und ich bin gespannt, was sich daraus ergibt.

    Für den Rest des Abends möchte ich aber gerne schweigen.

    Mittwoch, 9. Juni 2021
    08062021

    Komme gerade von einem Parkplatztreffen mit Frau Herzbruch zurück - ich habe auf diesem Parkplatz schon Teile meiner Jugend verbracht und auch im Erwachsenenleben bietet er zahlreiche positive Aspekte, nämlich:

    a) er ist der bessere von zwei schlechten Parkplätzen, der andere ist aber extrem schlecht, so schlecht, dass Frau Herzbruch das Parken dort mal verweigerte
    b) er hat Altglascontainer auf sich drauf
    c) er hat eine Packstation
    d) es ist immer was frei
    e) man darf eigentlich nur 2 h da stehen aber ich habe noch nie ein Knöllchen bekommen
    f) er ist eine Abkürzung auf dem Weg von meinen Eltern zu meiner Schwester und von meiner ehemaligen WG zu meinen Eltern

    Auf dem Parkplatz - ich kam aus Gründen des Tagesablaufs in meiner eigene Kleidung, nicht in Herzbruch-Kleidung, hatte das aber vorher telefonisch so angekündigt (Erwartungsmanagement) und Frau Herzbruch und ich sind so verblieben, dass sie nie beleidigt sein wird, wenn ich mal doch nicht Kleidung von ihr trage sondern etwas anderes - übergab sie mir endlich die Schuhe, ich zog sie sofort an, man könnte annehmen, um zu probieren, ob sie passen, in Wirklichkeit war es, damit es Frau Herzbruch unmöglicher wird, sie mir wieder wegzunehmen. Man kann jemandem ja viel schneller einen Karton aus der Hand oder aus dem Kofferraum reißen als einen Schnürschuh vom Fuß.

    Ansonsten wurden mir noch 4 Blazer übergeben, anmoderiert wie folgt:

    1. Blazer "der ist sehr schön und nie getragen"
    2. Blazer "der ist noch schöner und ich werde ihn ab und zu von dir ausleihen"
    3. Blazer "das ist das Modell Angela-Merkel-im-Winter"
    4. Blazer "den haben wir zusammen gekauft, wir sind extra für ihn zurückgegangen, weil wir ihn aus Gründen, die ich vergessen habe, nicht beim ersten Mal mitnehmen konnten, er passt dir perfekt" (Ergänzung ich: wir hatten vermutlich zu viel anderes Zeug gekauft und konnten ihn nicht mehr tragen)

    Ich werde also demnächst sozusagen Geschichte tragen. Und noch schönere Schuhe!

    Dienstag, 8. Juni 2021
    07062021

    Un-glaub-lich genervt gewesen in meiner TARDIS, es war ungelogen alle 10 Minuten irgendwas Störendes, ich hab von 8 bis 19:30 Uhr gestrampelt und nix auf die Reihe bekommen.

    Noch zwei Tage. Hallelujah.

    Montag, 7. Juni 2021
    06062021

    Heute Morgen (also mittags) um 12 verkündete ich dem Gesangslehrer auf seine Frage hin, ob ich ihm vor dem nächsten Unterricht noch eine Aufnahme schicken könnte: naja, klar, das Wochenende kommt ja erst!

    Irgendein Wochenende kommt natürlich immer. Belassen wir es einfach mal damit.

    Ich war heute nirgendwo, saß aber, um private Dinge zu erledigen, viel an meinem mit Bürozeug vollgemüllten Schreibtisch, blablablablablablablablabla (Sie können die folgenden Absätze selbst schreiben, Sie wissen Bescheid).

    Highlights des heutigen Tages: Rhabarbermarmelade gekocht. Gerade eben, weil ich sie eigentlich mit M kochen wollte, M aber keine Zeit fand und dies erst halt gerade eben mit letzter Sicherheit sagen konnte. Dabei stellte ich fest, dass ich einen neuen Pürierstab brauche. Eine Empfehlung dazu benötige aber ausdrücklich nicht, ich weiß ganz genau, welchen ich möchte, nämlich Braun Multiquick 7 "für die härtesten Zutaten". Jawohl, ich habe Pläne. Bisher möchte ich Braun Multiquick 7 aber nicht bezahlen, ich habe schließlich einen Pürierstab, der vor den Zutaten der Härtestufe "lapschige Rhabarberstange" aber mittelweile eher zurückschreckt. Ich hoffe, er geht bald kaputt.

    Weil ich ja jetzt auch nachts wieder raus darf spazierte ich danach noch zum Auto und holte die letzte Kiste mit Herzbruch-Kleidung. Weitere (im Sinne von "mehrere", ansonsten genau das Gegenteil von "weitere") Hosen. Ich habe jetzt mal aus Spaß gezählt (natürlich nicht in Wirklichkeit aus Spaß, das sagt man nur so, ich mache nie irgendwas aus Spaß, ich wollte ein Gegengewicht zu dem Feinstrumpfhosenübermaß schaffen, das zuzugeben sie mich im Podcast genötigt hatte) und es handelt sich um exakt 30. Naja plus die, die ich trug und die zwei, die ich gestern und vorgestern trug. Heute war es eine normalblaue Jeans mit doppelter Beinnaht, saß perfekt, nicht büro- aber durchaus freizeitgeeignet. Man benötigt ja auch Freizeitkleidung. Glaube ich. Ich erinnere mich nicht genau, wie ich das mit der Kleidung präpandemisch gehandhabt habe, musste mich heute auch kurz vergewissern, wann es Zeit ist, sich von einem geliebten Kleidungsstück zu verabschieden, wenn man nur zu Hause herumschlurft merkt man das ja alles nicht genau. Einstimmige Meinung im virtuellen Büro: wenn man das Kleidungsstück beim Einkauf im Supermarkt mit einer Hand festhalten muss, damit es nicht runterrutscht, ist die Zeit für den Abschied gekommen. Auch wenn dies nur manchmal und nicht bei jedem Schritt geschieht.

    (Nachgedanke hier: vielleicht folgt man in Bezug auf den Pürierstab derselben Logik wie bei der Hose, sprich, wenn er nicht mehr richtig passt, ist es Zeit für den Abschied? Sollte ich irgendwann mal nachts wachliegen, werde ich es bedenken.)

    Jedenfalls, ich möchte diese Freizeithose behalten und das graue Freizeitshirt, das ich dazu trug, auch. Entsorgt habe ich dafür ein T-Shirt Größe XS mit diesen gelben konischen Figuren drauf, ich habe vergessen, wie sie heißen, es gab mal einen Film von ihnen (den ich aber nicht gesehen habe) und danach steckten sie in Überraschungseiern und man kann GIFs mit ihnen bei Twitter posten. Da sind Sie überrascht, dass ich ein solches T-Shirt mein eigen nenne, was? Zurecht, ich auch. Das T-Shirt lag heute bei uns auf dem Badezimmerfußboden, M bestritt, dass es ihres sei, Herr N bestritt, dass es seines sei, beide waren sich vollkommen sicher, die Katzen tragen keine Kleidung, Besuch kommt nicht, die logische Schlussfolgerung ist, dass es mein T-Shirt sein musste, denn ich bin mir nie über irgendetwas vollkommen sicher, da ist immer so eine kleine Restunsicherheit, ein kleiner Riss im Horizont, der mir einen Blick in eine andere Realität ermöglicht, in der ich möglicherweise ein T-Shirt XS mit gelben konischen Figuren, bekannt aus Film- und Fernsehen, trage. Oder trug, ich habe es nämlich jetzt entsorgt. Und einen Kissenbezug, der kleine Löcher von Katzenkrallen hatte.

    So eine 100%-Sicherheit in sich zu tragen stelle ich mir übrigens unglaublich entspannend vor. Dann gibt es ja nichts mehr zu denken. Mir begegnet das (für mich erstaunlich) oft, gerade auch beruflich, so gut wie alle wissen immer ganz genau, wie etwas ist und wie etwas kam und wer was falsch macht und was in Wirklichkeit richtig wäre. Ich weiß das nie, ich habe immer nur Näherungswerte.

    Jetzt habe ich den Faden verloren. Ist aber ja auch egal. Vermutlich.

    Samstag, 5. Juni 2021
    05062021

    Himmel, es ist der 5. und damit WmdedgT (alles dazu bei Frau Brüllen) und niemand hat mich so rechtzeitig informiert, dass ich was Tolles hätte machen können (so zum Prahlen) und nun hing ich den ganzen Tag mit den Damen Excellensa, Cucinacasalinga, Fliggerit, Stedtenhopp und Herzbruch in einer Videokonferenz ab. Wobei, wenn man das so schreibt klingt es gar nicht so schlecht. Nur etwas verrückt.

    Beginnen wir vorn. Irgendwann wachte ich auf, fand aber, es sei zu früh, aufzustehen. Also blieb ich im Bett liegen und hörte ein Hörbuch (=Code für: schlief sofort wieder ein). Um halb 10 wachte ich wieder auf und fand, es sei Zeit für Kaffee im Sessel.

    Während ich dort saß, kam M nach Hause (sie hatte auswärtig übernachtet) und brachte Brötchen mit. Für mich war es für Frühstück noch etwas früh, ich frühstücke bevorzugt gegen 13 Uhr, aber dann sehr gerne mit Brötchen.

    Was dann geschau weiß ich nicht mehr so genau. Irgendwas mit Regen, Waschmaschine, duschen, telefonieren. Nächster wirklich relevanter Punkt war das Ankleiden, weil ich ja nun Herzbruch-Sachen trage. Immer das, was gerade oben in der Kiste liegt (es ist immer noch ein Teil im Auto aber im Schlafzimmer steht eine Kiste mit Hosen und eine mit Oberteilen), außer es ist jahreszeitlich komplett unangemessen. Am heutigen Tag gab es eine tiefschwarze Jeans (wirkte ungetragen, hatte aber kein Etikett mehr) und ein kurzärmliges Oberteil, mit sehr schönem Ausschnitt und einem geometrischen Muster in dunkelblau und champagner. Sehr kleidsam, die Hose allerdings noch so ca. eine halbe Kleidergröße zu eng, diese halbe Kleidergröße zeichnete sich unter dem anliegenden Oberteil über dem Hosenbund ab (Fachbegriff wohl "Muffin-Top", ich verwendete ihn extra häufig aber niemand im virtuellen Büro lobte meine Expertise). Die Hose ist aber sowieso aus sehr festem Stoff und nicht sommerlich, daher teilte ich meinem Körper mit (das ist momentan mein gewähltes Verfahren in dieser Hinsicht), dass diese halbe Kleidergröße doch bitte bis, sagen wir mal, Oktober abzuwerfen ist, wie ist mir ziemlich egal nur halt nicht durch Krankheit. Beides wird also behalten, ausgleichend aussortiert wurde ein Sweatshirt mich kleinen Löchern auf der Schulter, auf der der Kater immer sitzt und eine tiefschwarze Bürostoffhose, die nur noch mit Gürtel hält und das ist mir zu anstrengend, Gürtel sollen Deko sein, nicht Notwendigkeit.

    Den ganzen Tag über tat ich am Schreibtisch im Wesentlichen eine Sache, nämlich: Kalendereinträge machen/synchronisieren. Es ist mit meinen Kalendern kompliziert, ich habe einen beruflichen, den ich nicht auf ein Privatdings exportieren kann/darf (wegen Vertraulichkeit), ich habe einen privaten, den ich nicht in das berufliche exportieren will (wegen Zugriff Sekretariat) und ich möchte noch einen Familien-Papierkalender in der Küche hängen haben (wegen Nostalgie). Nun finden meine beruflichen Termine ja im ganz Wesentlichen wochentags zwischen 8 und 18 Uhr statt und die privaten Termine außerhalb (übrigens auch SEHR GERN ALLES RÄUMLICH STRIKT GETRENNT!!!), wenn man das grob im Kopf behält ist ein abgleich des privaten mit dem beruflichen Kalender gar nicht zwingend erforderlich. Für die wenigen Termine, die das Zeitraster verlassen, lade ich mich nun einfach immer selbst mit beiden Mailadressen ein. Dieser Punkt war also einfach zu lösen.

    Schwieriger zu lösen waren Geburtstage, die waren nämlich gar nicht getrennt, obwohl sie das sinnvollerweise sein sollten. Diese Trennung führte ich herbei, es wurde anstrengend, weil neue Geburtstage hinzugekommen waren, an die ich mich mühsam erinnern musste und weil andere Geburtstage weg sollten (nur wegen erloschenem Interesse, nicht wegen Todesfall, glücklicherweise!). Und dann wollte ich in beiden Kalendern noch Ferientermine haben, bzw. in allen dreien, aber das mit dem Küchenkalender war einfach, weil ich da ja nur die Sachen aus dem privaten Kalender (und das sind intrapandemisch halt nicht so wirklich viele) umschrieb und in einem Nachgedanken noch Herrn N. und M zu meinem privaten Kalender einlud, so dass, möglicherweise, ganz eventuell, ich 2022 keine Nostalgie mehr verspüre und der Küchenkalender entfällt, aber wir werden sehen.

    Was ganz anderes, aber hoch interessantes sah ich auch. Und zwar trug ich ja Ferientermine ein bis zu Ms Abitur (2024), und bemerkte dabei, dass irgendwann demnächst in Hessen die Herbstferien nur noch 1 Woche lang sind. Ich war sehr irritiert. Ich kenne es aus meiner Schulzeit so, dass Ostern 3 Wochen Ferien sind und im Herbst eine, M hat aber seit Schulbeginn Ostern 2 Wochen Ferien und im Herbst 2. Ich dachte, das sei hier einfach so, nun soll es 2022 oder 2023 oder so anders sein, sehr verwirrend und warum, wo ich es mir nun 9 Jahre lang mühsam eingeprägt habe? Ich recherchierte und die Seite des Kultusministeriums gab Auskunft: es hat damit zu tun, wie die Sommerferien liegen, wegen der Schulanfänger:innen. Fangen sie spät im Jahr an, sind die Herbstferien nur 1 Woche und die folgenden (oder die davor, keine Ahnung, so weit ging mein Interesse nicht) Osterferien 3 Wochen. Fangen sie früh im Jahr an, ist es umgekehrt. Es hatte also nichts mir irgendeiner Einsicht zu tun sondern schlicht mit Rechnen. auch gut.

    Und noch eine Neuerung ab sofort: da ich ja beruflich so erfolgreich mit Tasks arbeite, möchte ich das privat nun auch, habe also alle meine Papierzettelchen und Notizen und unbeantworteten Mails in Tasks verwandelt und mich darüber gefreut.

    Dann war der Tag so gut wie um, wieder irgendwas mit Regen und Wäsche und telefonieren.

    Den Rest des Abends werde ich im Sessel sitzen und lesen.

    November seit 6601 Tagen

    Letzter Regen: 20. April 2024, 00:23 Uhr