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    Freitag, 28. Juni 2019

    Die Menschen und ich, das war heute nichts, es mag daran gelegen haben, dass es ja immer noch warm ist und ich daher nachts nur so ca. 3 Stunden geschlafen hatte. Besondere Probleme habe ich dabei mit Menschen, die ihre (belanglosen) Angelegenheiten nicht regeln können, ohne Unbeteiligte zu involvieren. Das hatte ich ja neulich schon einmal erwähnt und mit Frau Fragmente diskutiert, damals im beruflichen Kontext, da kann ich es gerade noch akzeptieren, da muss man dann eben sehen, dass man sie an Stellen verschiebt, wo sie möglichst wenig Schaden anrichten (das mag auch außerhalb des Unternehmens sein). Aber was macht man mit Leuten, die das noch nicht einmal in ihrem Privatleben schaffen? Sehr schwierig. Der Anlass meiner Überlegungen war ein nichtiger, es ging um eine Frau, die wohl auf dem Weg zum Flughafen war und unbedingt ihren Koffer im Vierersitz bei sich stehen haben wollte, daher war sie sehr angestrengt, als ich mich dort hinsetzte. Es gab keine Grund für den Koffer da, zahlreiche andere Möglichkeiten hätten sich angeboten, alle aber halt einen Tick unbequemer für die Kofferfrau und so entschied sie sich, lieber andere zu belästigen. So ging der Tag munter weiter, auch im Büro, die einen wollten, dass ihr ganzes Leben für sie geregelt wird, die anderen wollten Dinge selbst regeln, die sie nicht beherrschen, wieder andere wollten Informationen nicht teilen und dann noch ein paar wollten Korrekturen nicht annehmen bzw. nur einen Teil davon, weil es sonst zu viele wären. Meiner Ansicht nach muss man ja weniger Fehler machen, wenn man weniger Korrekturen will, das ist der einzige Weg. Aber weder war es meine Angelegenheit noch meine Korrekturen, also blieb mir nur zu sagen "dann mach dich halt lächerlich, ist ja deine Sache".

    Was noch? Meetings, Meetings, Meetings den ganzen Tag und dazwischen Telefonate und alles viel länger als geplant, zu Hause 3 Kinder vorgefunden, die auch wohl alle über Nacht bleiben, sie übten das Vaterunser. Skurriler wurde es dann nicht mehr.

    Mittwoch, 26. Juni 2019

    Natürlich ist es viel zu warm.

    Und ich hatte eine sehr, sehr kurze Nacht. Gestern war ich erst gegen 23:30 Uhr zu Hause, musste dann Duschen und auslüften, es war zu warm zum Schlafen. Ich glaube, ich schlief gegen halb 3 und um 6 klingelte halt der Wecker und dann um halb 7 nochmal und um 7 nochmal und um halb 8 auch nochmal.

    Irgendwann hatte ich es geschafft, das Haus zu verlassen. Wodurch nichts besser wurde, draußen war es ja auch zu warm und dann ging ich zum Bankautomaten um Geld abzuheben und das Geld kam nicht raus. Nicht wegen "pleite" sondern weil sich der Schacht nicht öffnete. Sehr, sehr lästig alles, ich musste also warten, bis die Bank öffnete, um das zu klären.

    Irgendwann war ich dann auch im Büro. Im Büro ist es auch warm, es gibt natürlich eine Klimatisierung aber es ist halt auch Sommer. Klar kann man Klimaanlagen auf alles Mögliche einstellen, auch auf Kühlschrank im Sommer und Sauna im Winter, das ist bekannt. Bei uns gibt es eine Voreinstellung, die nur in einem gewissen Rahmen variabel ist, das liegt zum einen daran, dass das Gebäude eine Umweltplakette hat und behalten möchte und zum anderen natürlich auch daran, dass sich niemand an den Nebenkosten totzahlen möchte. Ich bin da generell sehr schmerzfrei, natürlich hasse ich Sommer, aber ich finde es gehört zum Leben, im Sommer leider nunmal zu schwitzen und im Winter zu frieren. Vieles kann man mit Kleidung regulieren aber ein paar unangenehme Wochen im Jahr muss man - meine Erachtens - schlicht aushalten. Heute z.B. bei knapp 40 Grad draußen finde ich es regelrecht naiv fordern, man würde davon auch im Büro nichts merken. Und sowieso: Umwelt. Vor zwei Wochen noch haben alle den demonstrierenden Schülerinnen zugejubelt und jetzt wollen sie die Klimaanlage auf 20 Grad gestellt bekommen? Da muss ich ein bisschen lachen und mehrfach am Tag undeutlich hörbar "Jammerlappen" murmeln. Es sei dazu gesagt, dass wir uns natürlich innerhalb aller Grenzwerte der Betriebsstättenverordnung bewegen.

    Was gab es im Büro? Die letzten Tage habe ich vergessen, das neue Telefontool zu betrachten. Zu viel zu tun. Und zu warm. Meeting, Meeting, Dinge klären, auch mal wieder Ablage, Rätselhaftes und Verrücktheiten.

    Pünktlich gegangen und Verabredung mit dem Kind beim Friseur, danach noch Einkauf, Eis geholt und schnell damit heimgeradelt, Spätnachmittagssnack auf dem Sofa. Zu warm, zu warm.

    Nach angemessener Ausruhzeit gab es kaltes Abendessen (kalter Salat und kalte Suppe), später muss noch aufgeräumt werden, denn morgen kommt die Putzfrau.

    Schlafen vermutlich wieder spät. Egal, es kommt auch wieder Winter.

    Dienstag, 25. Juni 2019

    Wieso jucken denn Mückenstiche eigentlich immer abends am meisten?

    Der Tag hatte Verbesserungspotenzial. Ich wachte auf und es war warm, das finde ich immer generell schon schlecht, ich erwarte, morgens zu frösteln, sonst kann ich nicht richtig aufwachen. Ich taumelte umher, entschied mich, die Haare einfach so trocknen zu lassen ohne Föhn (wegen zu warm), taumelte weiter, zog irgendwas an, taumelte zum Büro. Es dauerte alles unglaublich lang, als ich am Bürogebäude ankam, war ich so erleichtert, es mit der richtigen Kleidung und Ausrüstung und zum richtigen Zeitpunkt hierher geschafft zu haben, dass ich erst einmal eine in meinen Augen wohlverdiente Pause an einem schattigen Plätzchen einlegte. Das dauerklingelnde Handy ignorierte ich genervt und als ich dann 20 Minuten später als üblich im Büro eintraf, wartete eine Besucherin dann eben auch schon seit 20 Minuten auf mich, denn ich hatte den Termin vergessen. Und auch noch die falschen Schuhe an, ungeföhnte Haare und keine Unterlagen.

    Auch das ging aber natürlich vorbei, von diesem Termin hastete ich zum nächsten. Dieser handelte von einer schiefgelaufenen Angelegenheit, als Verursacher des Fehlers wird - vermutlich ungerechtfertigt, aber man wird es nicht genau herausfinden - Team A benannt, ich hatte Team A am Freitag drei Möglichkeiten der Reaktion vorgestellt (erstens: sich entschuldigen, es als Einzelfall betrachten, runterschlucken und vergessen, zweitens: entschuldigen, es als generelles Problem betrachten und für die Zukunft defensive Prozesse einführen, drittens: eskalieren) und erbeten, man möge sich bis heute für eine entscheiden, die ich dann umsetze (oder mir natürlich auch gerne weitere Vorschläge machen). Wir machen jetzt die erste Möglichkeit und zusätzlich einem kleinen persönlichen Touch vor dem "vergessen".

    Dritter Termin, Vorstellungsgespräch, alles gut, Angebot gemacht, Angebot wurde angenommen, Handschlag, morgen Papierform.

    Vierter Termin, ein paar grundlegende Dinge geklärt und erklärt und geübt, wie man eine andere Perspektive einnimmt.

    Fünfter Termin mit dem Nachfolger vom Oberchef.

    Sechster Termin Planungsgespräch mit einem Mitarbeiter.

    Dazwischen 1 Stunde und 28 Minuten telefoniert in 28 einzelnen Gesprächen - ich habe ein neues Tool, das das misst, das finde ich spannend. Ich dachte, ich hätte heute kaum telefoniert. Werde das beobachten - ohne Grund oder Ziel.

    Die Abreise aus dem Büro erfolgte später als geplant oder erhofft, ich schaffte es gerade noch zu Öffnungszeiten zum Optiker, dann gepflegtes Zusammensacken auf der Couch. Später kochte ich noch eine Lauch-Fenchel-Apfel-Suppe, die schön grün war aber äußerst langweilig schmeckte. Ich konnte sie aber mit Joghurt und karamellisierten Walnüssen zufriedenstellend aufwerten.

    Noch Eis, noch Himbeeren, mit M noch Karamellbonbons herstellen, erforschen, was für Käfer der Kater mit Begeisterung auf dem Balkon frisst (Junikäfer), jetzt gleich nochmal Pflanzen wässern, dann reicht es auch.

    Montag, 24. Juni 2019

    Irgendwann muss doch auch mal wieder was weitergehen, was erledigt, was abgearbeitet und abgehakt werden! Aber halt nicht heute.

    Heute erwachte ich vom Wecker um 9:30, weil wir um 11 Uhr zum Frühstück verabredet waren und das schafften wir dann auch so gerade. Das Frühstück war "mal woanders" und es war echt gut, ein bisschen orientalisch, was genau weiß ich nicht. Ich hatte einen Frühstücksteller mit mehreren Dingen, deren Namen mir nichts sagte, aber die Bedienung versprach, es wäre nichts mit Fisch oder Fleisch, so war es dann auch und es war alles lecker. Leider konnte man nicht mit Karte zahlen (auch nicht mit Paypal, fragen kann man ja mal), das finde ich immer sehr anstrengend.

    Ich weiß nicht, wann wir wieder zu Hause waren, vielleicht gegen 14 Uhr? Oder 15 Uhr? Es war jedenfalls auf dem Rückweg sehr warm, daher musste ich dringend auf der Couch ausruhen. Eigentlich wollte ich heute ein ganzes Buch lesen, aber dazu kam es nicht. Ohne speziellen Grund.

    Es kam zu ein bisschen Wäscheplanung (das Kind verreist in einer Woche), Burger-Buns wurden selbst gemacht (das Wetter ist ja immerhin sehr hefeteigfreundlich), der Kauf von weiterer Kleidung für das Kind abgelehnt, der (zukünftige) Kauf von Haarwaschzeug in Stückform, die (zukünftige) Verwendung von Seife in der Dusch und die (zukünftige) Auswahl von Zahnpasta von einer Liste, die mir vom Kind per Whatsapp zugestellt wurde, jedoch approved.

    Ein Telefonat mit den Eltern, Papa N. fragt, ob ich ihm in etwa 10 Tagen nochmal Getränke bei der Flaschenpost bestellen könne. Natürlich kann ich das - dass mir das mit 10 Tagen Vorlaufzeit angekündigt wird, macht mich zwar etwas nervös, aber wir werden sehen.

    Später grillte Herr N Burger auf dem Balkon, unter anderem wurden die veganen von Mühle irgendwas verkostet. Ich fand sie eklig aber dem Kind schmeckten sie, das ist ja die Hauptsache.

    Danach kam das Highlight des Tages: Blumengießen auf dem Balkon und zwar wegen Hitze nun mit dem im April gekauften Schlauch! Um den Schlauch anzubringen, muss ich den Duschschlauch abschrauben und dann bleibt natürlich auch immer ein ziemlicher Wasserrest im Schlauch nach Beendigung des Gießvorgangs, so dass ich bisher trotz Schlaucherwerbs noch mit Kanne gegossen hatte. Heute war aber absehrbar, dass mindestens 8, besser 10 Kannen benötigt würden, das war mir zu anstrengend. Tatsächlich war die gesamte Schlauchaktion auch in etwa 10 Minuten abgeschlossen (mit Kanne dauert es deutlich länger, halbe Stunde etwa) und das Restwasser im Schlauch benutzte ich, um die Badewannenränder von Staub zu befreien.

    Das mache ich jetzt öfters so.

    Sonntag, 23. Juni 2019

    Der Tag wurde nicht so warm wie befürchtet und es regnete angenehm viel.

    Am Morgen hatte ich, naja, keine Gesangsstunde, eher betreutes Üben. Der Gesangslehrer scheint etwas ungeduldig zu werden was meinen Fleiß betrifft, sicher zu recht, es gelingt mir gerade wirklich nicht gut, das Üben unterzubringen. Genau gesagt gar nicht. Die Gesangsstunde unterzubringen gelingt mir aber immer, bekanntlich sage ich ja nie Termine ab. Weshalb der Gesangslehrer sagte, Samstagvormittag sei doch eine gute Zeit zum üben, ich solle Skype nebenher laufen lassen und ihn nicht beachten, er habe eh zu tun und würde nur ein wenig mithören. Anfangs kam es mir sehr affig vor, nach einiger Zeit hatte ich ihn aber völlig vergessen. Also von mir aus.

    Anschließend stellte ich den Essensplan für eine Hitzewoche mit vielen Verabredungen zusammen, dann gab es Frühstück, dann fuhr ich zum Einkaufen. Weil ich keine Lust hatte, dort einzukaufen, wo ich immer kaufe (ich bin wirklich keine treue Kundin, dazu langweilie ich mich viel zu schnell) fuhr ich nicht in die Innenstadt, was naheliegend gewesen wäre, sondern zum Kino, dort gibt es auch zwei Supermärkte. Mit schweren Taschen kam ich zurück, immerhin hatte ich daran gedacht, die Fahrradreifen vorher richtig aufzupumpen (das war seit längerem nötig), so dass die Fahrt nicht unangemessen beschwerlich war.

    Ich hätte heute große Lust gehabt, einfach alle Gerichte der gesamten Woche vorzubereiten, aber dazu reicht der Kühlschrankplatz natürlich nicht aus. Also kochte ich nur das Essen für heute (Mangold-Schafskäse-Quiche) und zwei Salate, von denen einer für morgen geplant ist (Coleslaw) und einer einfach so, weil man ihn immer brauchen kann (Kartoffelsalat).

    Eigentlich wollte ich noch zig andere Dinge tun, nämlich: Decken aussortieren, aussortierte Kleidung vom Kind sichten, das Kind dazu anhalten, auch noch Schuhe und Jacken durchzuschauen, Papierkram, ein Buch lesen. Dazu kam es dann aber nicht mehr, nur ein paar Maschinen Wäsche liefen noch durch und immerhin schafften M und ich es endlich, ihren Englischtest für die Sprachreise zu erledigen (natürlich musste nur M ihn erledigen aber ich musste ihn auswerten und die Punkte melden, naja eigentlich hat auch das M dann gemacht aber sie wollte, dass ich daneben sitze. Ich war beeindruckt, das Kind kann einfach so gut wie fehlerfrei Englisch.) Vielleicht das andere morgen, vielleicht auch nicht.

    Jetzt schaue ich mir erst einmal "Wizards Unite" an, ob mir das Spaß machen könnte.

    Samstag, 22. Juni 2019

    Keine Erinnerungen an die Nacht, um 6 vom Wecker aufgewacht und ihn nochmal auf 7 weitergestellt. Festgestellt, dass das Kind schulfrei hat. Nunja.

    Auf dem Weg zum Büro begegneten mir überreife Erdbeeren, die für 1 Euro pro Kilo verkauft wurden. Nach meiner Beobachtung auf dem Erdbeerfeld neulich sehe ich mich da ehrlich gesagt zumindest in diesem Jahr nicht unters Volk mischen und schon gar nicht, wenn ich Erdbeeren für 1 Euro pro Kilo kaufen kann. Ich kaufte also drei Kilo und nahm sie mit ins Büro, denn eine weitere Schleife über zu Hause hätte mir zu lang gedauert.

    Im Büro dies und das, wieder ein paar Dinge generell geändert, bisher läuft das gut.

    Am Nachmittag wurde es etwas hektisch, ich hatte zwar die ganze Zeit im Kopf gehabt, das heute der Tag ist, an dem ich gemeinsam mit der Mutter, mit der ich die Kinder abwechselnd dahin transportiere, die Reise vor die Turnhalle antrete, damit wir mal gemeinsam einen Kaffee trinken könnnen. Ich hatte aber nicht ausreichend antizipiert, was das für die Handlungsstränge "Aufbruch aus dem Büro", "Abendessen" und "Erdbeeren" bedeuten würde. Also ging plötzlich alles sehr schnell und beim Thai vorbei und M und mir blieben dann noch 17 Minuten, um die 3 kg Erdbeeren vorzubereiten und mit Gelierzucker in einen Topf zu bringen, in dem sie bis zu unserer Rückkehr durchziehen sollten. Das ging gerade so auf.

    Wir setzten die Kinder ab und gingen dann ins Eiscafé, in dem sich nach und nach zwar nicht die ganze Familie der anderen Mutter, aber immerhin rund 15 Person daraus zu uns gesellten. Himmel, wie anstrengend muss es sein, mit der gesamten Sippe in einer Stadt zu leben! Oder auch nur mit 15. Babys wurden herumgereicht und gefüttert, Krankheiten besprochen, viel geraucht. M, ihre Freundin und ein weiteres Kind kamen schon nach einer Stunde aus der Sporthalle ins Café gelaufen, das Training war abgebrochen worden, weil sie nur zu dritt und - wenn ich das richtig verstanden habe - unmotiviert waren.

    Gegen 21:30 Uhr waren wir wieder zu Hause, es gab das aufgewärmte Essen vom Thai während die Erdbeermarmelade köchelte.

    Freitag, 21. Juni 2019

    Die Nacht von Freitag auf Samstag war ganz wunderbar, geradezu perfekt. Zuerst war ich nämlich, am Abend, mit Frau Fragmente Steak essen und das Steak war ganz ausgezeichnet, das Dessert auch und ich war danach sehr satt aber hatte nicht das unangenehme Gefühl, nie wieder etwas essen zu können. Außerdem besprachen wir große Themen. Zum Beispiel wie es gelingen kann, dass Personen ein Verantwortungsgefühl verspüren für, zum Beispiel, ihren Arbeitsbereich. Was braucht es dazu, was muss ich liefern, irgendeine Art von Autorisierung? Oder ist das etwas, das man mitbringt oder eben auch nicht? Und falls nicht, kann man sie dann doch irgendwie erwerben, erlernen, diese Haltung? Und natürlich sprachen wir auch über das Internet. Und darüber, wie unangenehm zur Schau gestellte moralische Überlegenheit auf uns wirkt. Und über vieles andere.

    Dann ging ich nach Hause und war dort allein, das mag ich sehr. Ich finde es schön, nach einem vollen Tag/Abend nach Hause zu kommen und nicht zu sprechen und keinen weiteren Input vorzufinden. So saß ich also einfach herum bis es an der Zeit war, das Kind von einer Party abzuholen. Dann war es zu Hause auch wieder schön, weil das Kind da war, in seinem Zimmer, im Bett, in Sicherheit sozusagen. Sehr angenehm, ich saß noch eine Weile im Dunkeln auf dem Balkon und freute mich, dass das Techniktagebuch einen Grimme Online Award gewonnen hatte. Später kam dann auch Herr N von einer Party, dann war es perfekt. Alle waren erst weg und dann da, Tür von innen zu und schlafen. Also ich erstmal nicht, ich hatte nämlich Fenster und Balkontür aufgelassen und mir daher die Aufgabe mit in den Schlaf gegeben, bei Gewitter aufzuwachen. Und es war halt ständig Gewitter. Ich tat also in der Nacht so dies und das. Hier mal ein Fenster schließen, dann kam auf der wetterabgewandten Seite aber frische Luft, also da das Fenster auf. Alle Mückenstiche nochmal mit diesem komischen Gerät elektronisch verbrennen, damit sie nicht so jucken. Pflanzen auf dem Balkon nochmal hochbinden, damit Regen/Wind sie nicht abnicken. Mich umziehen, weil selbst patschnass geworden. Nochmal kurz raus, um die Füße im Regen abzukühlen. Andere Fenster auf und zu. Katzen durchzählen. Die Taschenlampe suchen, etwas trinken. Haare nass machen wegen zu warm. Nochmal Zähne putzen aus Verwirrung. Zwischendurch schlief ich auch ab und an, ab kurz vor Sonnenaufgang dann auch tief und fest bis 11 Uhr. Passt schon.

    Heute habe ich dann gefühlt gar nichts gemacht, wobei das so richtig nicht stimmt. Ich habe auf jeden Fall zwei Ladungen Wäsche gewaschen, Muffins gebacken, Zucchini-Walnuss-Minz-Nudeln gekocht, Gesangsstunde gehabt und alle beweglichen Teile des Kühlschranks durch die Spülmaschine gejagt, ihn grundlegend aufgeräumt und von innen ausgewischt, die Betten frisch bezogen und die Wäsche der Woche bisher zusammengelegt. Das ist ja nicht nichts, es fühlt sich dennoch so an, als hätte ich den ganzen Tag nur auf dem Sofa gesessen. Vielleicht, weil ich eigentlich so viel mehr machen wollte, hunderttausend Dinge, aber keins davon konkret, sie schwirrten alle nur in meinem Kopf - vielleicht Steuererklärung oder Ebay-Kleinanzeigen oder Schleichtiere sortieren oder eine Kiste ausräumen oder den Keller oder die Garage oder länger ausstehende Nachrichten beantworten oder die Kochbücher sortieren oder den Gläserschrank oder die Ersatzbettdecken sichten, die viel mehr sind als ich je brauchen werde. Aber es war warm und es war alles unkonkret, vielleicht müsste ich mir eine Liste machen. Jedenfalls, wenn ich an einem Tag solche Dinge wirklich tun will. Ich glaube, ich wollte das heute gar nicht.

    Mittwoch, 19. Juni 2019

    Voller Tag, ich kann mich an den Anfang nicht mehr erinnern, gegen 10 brach der letzte Stahlträger meiner Duldsamkeit, ich führte ein Gespräch und änderte etwas ganz grundlegend um. Zu evaluieren in einem Monat.

    Die eine Bewerberin sagte heute ab, sie hat sich nun überlegt, dass sie doch was ganz anderes machen möchte, in einem anderen Land. Schade aber besser, sie stellt das jetzt fest als in einem halben Jahr, dann wäre das (für mich) anstrengender gewesen.

    Viel Bullshit benannt, mir wenig Freunde gemacht.

    Aufbruch in letzter Minute, um vor dem Sport noch nach Hause zu können und mich umzuziehen, denn heute musste ich eine halbe Stunde früher beim Sport sein um dort (haha, auf dem eigenen Sportparkplatz) noch eine Telefonkonferenz zu absolvieren in der Hoffnung, dass sie pünktlich zum Sportbeginn endet und ich dann - da ja schon fertig umgezogen - noch mitmachen kann. Es ging so halbwegs auf.

    Abendessen von unterwegs mitgebracht, geduscht, auf der Couch gesessen, gleich noch Wohnung aufräumen, dann schlafen.

    Dienstag, 18. Juni 2019

    Nachts wenig geschlafen, es war warm, ich war nicht müde, also stand ich um 1 Uhr nachts nochmal auf und ging duschen, erfreute mich dann an den nassen Haaren, schlief darüber ein, wachte um 4 Uhr wieder auf, spazierte auf den Balkon und roch an den Pflanzen, ging wieder schlafen bis halb 7. Nicht wirklich müde, es wäre halt nur gemütlicher gewesen, noch im Bett zu bleiben.

    Morgens musste noch schnell etwas bei Ebay ersteigert werden, das es nicht mehr zu kaufen gibt, dann Büro.

    Zwei der Dienstleister, mit denen ich derzeit eng zusammenarbeite, haben sich in der letzten Woche Ransomware eingefangen. Ein kompromittierendes Datenproblem entsteht für mich dadurch nicht, aber der Kontakt ist enorm erschwert, weil man halt weder mailen noch telefonieren (deren Telefone laufen über die Computer) kann, die Ansprechpartner haben sich nun nach Hause zurückgezogen und rufen über ihre Privattelefone an und mailen über private Mailaccounts, dürfen über diese aber wegen Datenschutz keine Unterlagen schicken. Ich bekomme also nun demnächst wohl viel Briefpost. Sehr entschleunigend, es nervt mich natürlich kolossal.

    Zwei Bewerberinnen zum Zweitgespräch eingeladen, es wäre schön, wenn das die Sache abschließt, ich habe keine Lust, noch weitere neue Menschen kennenzulernen.

    Sonst viel Kleinkram, mir ist zu warm im Büro.

    M ist es auch zu warm zum Training, sie sagt es ab, mir ist das recht, dann muss ich nicht zwei Stunden bei Wärme auf dem Parkplatz sitzen. Ich beschließe, dann auch nicht mit dem Auto einzukaufen sondern auf dem Heimweg, das ist entspannend und anstrengend gleichzeitig und ich verfranse mich bei der Zeit, so dass ich den Conference Call, den ich sonst regelmäßig auf dem Sporthallenparkplatz habe, heute auf einer schattigen Bank in der Fußgängerzone absolviere. Es gibt auch nicht viel zu sagen. Keins der Probleme, die im letzten Call adressiert wurden, sind gelöst. Weitere sind hinzugekommen. Ich bin auf das Protokoll gespannt. Der Call findet übrigens auf Wunsch der anderen Seite statt, sie sagen, es wäre sehr hilfreich für sie, was sie schaffen und was nicht. Da sie bisher überhaupt gar nichts geschafft haben, also im letzten halben Jahr, bezweifle ich mittlerweile, dass die Calls irgendwie hilfreich sind, haben ihren wirklichen Zweck aber auch noch nicht herausgefunden.

    Zu Hause erst einmal ausdünsten auf der Couch, mit Ananas-Eis, dann Telefonat mit Frau Violinista, dann Abendessen kochen, gerade als es fertig ist kommt das Kind. Ein bisschen Wäsche waschen, ein bisschen Blumengießen, mit den Katzen auf dem Balkon sitzen, der Kater wirft sich einmal auf der Jagd nach einem Rieseninsekt volle Breitseite ins Katzennetz (und ich dachte schon, das könnte ich abmontieren, weil sie ruhiger geworden sind!), später erwischt er den Käfer und frisst ihn begeistert auf, ehe ich ihn identifizieren kann. Bäh.

    Immer noch nicht müde.

    Montag, 17. Juni 2019

    An beiden Wochenendtagen bis kurz vor 11 Uhr geschlafen, ja, so gefällt mir das. Nur blöd, dass der Tag dann so schnell um ist.

    Am Samstag musste ich quasi gleich nach dem Frühstück (also. 14:30 Uhr) zu einer Hochzeit (nur zum Singen), danach Kino mit Herrn N (auch da wurde gesungen: der Film war Rocketman, über Elton John). Danach war ich auch schon wieder angenehm müde.

    Heute war nach dem Frühstück immerhin noch ausreichend Zeit, auf dem Balkon zu gärtnern. Die Feige bekommt tatsächlich noch Blätter, ich kann es gar nicht glauben. Den Apfelbaum habe ich wieder mit dem Spanngurt befestigt. Die beiden Pflanzen, die sich selbst angesiedelt hatten - Strand-Silberkraut und Veilchen - sind glaube ich langsam durch, aber ein wenig geht es noch. Die Melone hat sich einen Weg durchs Katzennetz gesucht und einen sehr, sehr langen Arm mit drei Fruchtansätzen produziert. Es ist ganz gut, dass das innerhalb des Katzennetzes stattfindet, wer weiß, wie groß diese Melonen werden. So kann ich notfalls einen Tisch unter den Melonenarm schieben. Die Chili wächst ebenfalls hervorragend und hat schon zig kleine Früchte, der Knaller ist aber weiterhin die Physalis, ein richtiger Buch, der auch an verschiedenen Stellen durch das Netz rankt. Was gibt es noch, achja, die drei Rosentagsrosen, denen geht es auch gut, die Walderdbeere hat nun die ersten Früchte, die Tomate - ebenfalls durchs Netzt gekommen, hat viele kleine Minitomaten. Bei den Geranien und Margeriten mussten die verblüten Blüten entfernt werden, der Lavendel fängt glaube ich bald an zu blühen, überall dazwischen Kapuzinerkresse, aber noch ohne Blüten. Es gefällt mir sehr gut.

    Dann war Chorkonzert, auch das war sehr schön, nur dieses ständige Stehen (nicht beim Singen, da ist es okay, dazwischen) treibt mich in den Wahnsinn. Also in Schuhen jedenfalls. Ob man auch barfuß kann? Oder in Barfußschuhen?

    Gegen 21 Uhr war ich zu Hause und wenn ich eins wirklich hasse, dann ist es, nach Hause zu kommen, "Hallo!" zu rufen und als Antwort "Ich hab Hunger!" zu hören. Oder eigentlich auch jegliches sonstiges Anliegen, das völlig ohne mein Zutun zu lösen wäre. Konkret in Bezug auf Hunger: die Wohnung ist ja voll mit Essen. Sogar heute, am letzten Tag der Woche, für die Eingekauft wurde, sind noch mehrere Sorten Obst da, Toast, Knäckebrot, Müsli, Cornflakes, Milch, Joghurt, einiges an Rohkost, Käse und Brotaufstriche und natürlich auch ganz viele haltbare Lebensmittel. Und Süßigkeiten zuhauf. Was habe ich also mit Hunger zu schaffen? Ich wünsche mir sehr eine Lebensphase, in der ich für überhaupt gar keine Belange anderer Menschen mehr zuständig bin, jedenfalls nicht ohne (sehr gute) Bezahlung. Es soll ja Menschen geben, die ein großes Glück daraus ziehen, gebraucht zu werden, auch wenn es nur ein Fake-Brauchen ist wie eben bei "Hunger!". Ich garantiert nicht, am Liebsten wäre mir, mich bräuchte einfach gar keiner und alle, die bei mir sind, sind da nur aus Vergnügen. Boah, wäre das entspannend!

    Jetzt wieder angenehm müde. Und Fußschmerzen.

    November seit 7045 Tagen

    Letzter Regen: 07. Juli 2025, 22:57 Uhr