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    Dienstag, 28. März 2017
    Defekttoleranz

    Neulich kam ja der von Wotanfon beauftragte Telekom-Mann nicht. Trotzdem geht seither das Internet irgendwie besser, finde ich, jedenfalls hatten wir noch keine Gelegenheit, den Mobilrouter, der das Ersatzinternet von Wotanfon im Falle einer Störung liefern soll, auszuprobieren.

    Bis auf jetzt gerade eben, da war das Internet weg. Bis ich allerdings den Mobilrouter a) gefunden, b) mit Strom versorgt, c) die Funktionsweise ergründet und d) die PIN aufgefunden hatte, lief schon alles wieder. So geht es natürlich auch.

    Aber nächstes Mal werde ich mindestens doppelt so schnell sein, sei gewarnt, Wotanfon. Dann reicht die Zeit noch für einen Anruf bei meinen Freunden von der Hotline! Die sich übrigens stark verbessert hat, ich betrachte mich ja als Hotline-Spezialistin auf Kundenseite, was daran liegt, dass ich keine Telefonscheu habe und gerne andere Leute befrage, bevor ich selbst nachdenke. Ich kenne die Hotlines so gut wie aller Gegenstände hier im Haus, auch von der Kaffeemaschine. Und so kann ich fundiert sagen: die Wotanfon-Hotline gehört nicht zu den besten Hotlines, aber weist eindeutig die größte positive Entwicklung auf.

    Die beste Hotline hat nach wie vor AldiTalk. Nur als kurzes Beispiel - ich rief dort erst vor wenigen Wochen an, weil ich eine Tagesflat für Betrag x gebucht hatte, mir dann aber binnen 2 Stunden Betrag x hoch 10 oder so abgebucht wurde, weshalb ich dachte, ich frage mal nach dem Grund. Der Mitarbeiter sagte auch sofort freimütig "Ja, das liegt an unserem Fehler hier!" Er buchte das Geld zurück, ich fragte ihn, wie ich den Fehler erkennen vermeiden könne, er sagte: erkennen gar nicht, vermeiden: nicht per Computer buchen sondern über die Hotline. Was für mich nicht nötig wäre, antwortete ich, ich würde nur alle paar Monate mal buchen, bis zum nächsten Mal sei der Fehler sicherlich behoben.

    "Naja das denken wir hier seit fast zwei Jahren, dass der Fehler bald behoben ist", antwortete der Hotline-Mitarbeiter fröhlich. Kann ich es ihm vorwerfen? Mein Klositz zu Hause ist ja schon seit mindestens 5 Jahren defekt.

    Montag, 27. März 2017
    Eins nach dem anderen

    Die nächsten Wochen werden spannend. Weiterhin werden wir im Büro wegen zig mal Pech gnadenlos unterbesetzt sein, gleichzeitig stehen aber noch Schulungen an, die ich nicht absagen will, weil es ja bekanntlich nie passt und doch langsam dringlich wird. Es kann gut sein, dass ich gegen Mitte der Woche anfallsartig ein paar Aushilfen einstelle, die der Kollegin zum anleiten überlasse und dann fliege ich am Freitagmorgen nach New York. Während ich weg bin, wird ein Teil der Wohnung renoviert (ich bin sehr gespannt!) und wenn ich zurückkehre, sind vielleicht die Schwiegereltern hier, vielleicht auch nicht, jedenfalls werden zwei Tage später alle weg sein inklusive auch Herr N und Mademoiselle, die verreisen dann nämlich. Diese Gelegenheit werde ich einerseits nutzen, um im Büro alle Fäden wieder ordentlich zusammenzuführen und andererseits, um jeden Abend auszugehen, ich habe mich schon verabredet. Dann kommt die Familie zurück, kurz darauf brechen das Kind und ich aber wieder auf, um Ostern bei den anderen Großeltern zu feiern.

    "Eins nach dem anderen", flüstere ich mir kontinuierlich selbst ins Ohr.

    Samstag, 25. März 2017
    Tja

    Sorry, Umstellung auf Sommerzeit, an irgendwas muss ich die Zeit einsparen. Werde am letzten Oktoberwochenende nachliefern.

    Freitag, 24. März 2017
    Tempo

    Das war eine sehr schnelle Woche mit nur wenig Zeit, an mehr als das akut vorliegende Problem zu denken oder etwas sacken zu lassen.

    Jetzt abbremsen.

    Donnerstag, 23. März 2017
    Wieder 11 Fragen

    Es gibt wieder ein Stöckchen, ja, dieser "Liebster Award" ist nicht plattzukriegen. Dieses Mal hat mich Ute damit bedacht, vielen Dank.

    Utes 11 Fragen sind:

    1. Wann hast du das Bloggen für dich entdeckt?
    So um 2004 herum. Ja, sehen Sie, das hier ist gar nicht mein erstes Blog. Tja.

    2. Kannst du dir einen Tag ohne FB, Twitter und Co. vorstellen?
    Ja, sicher. Wenn ich viel unterwegs bin und halt anderes mache.

    3. Was fällt dir zu dem Begriff „Nachhaltigkeit“ ein?
    Generell für mich Dinge/Konzepte/Handlungsweisen, die auch in einer weiter gefassten gedanklich vorweggenommenen Zukunft noch sinnvoll erscheinen, nicht nur im aktuellen Moment.

    4. Welche Sprache würdest du gerne sprechen?
    Katzensprache.

    5. Du schließt die Augen und denkst ans Essen. Was ist es?
    Steak. Es ist immer Steak.

    6. Welches Zitat gefällt dir?
    Ich hatte früher mal ein Büchlein, in das ich Zitate notiert habe, die ich bedeutsam fand. Habe ich neulich weggeworfen. Zitate ohne den umgebenden Text oder die umgebende Situation wirken auf mich sofort platitüdenhaft, fast unangenehm-peinlich bis aufdringlich. Das ist wie wenn ich sage, ich mag eine bestimmte Sorte Nase. Da möchte ich ja auch keine ohne den Gesamtkörper vorgelegt bekommen.

    7. Kannst du deine Ferien ohne Handy verbringen?
    Sicher kann ich, aber ich will nicht, wozu sollte ich das wollen?

    8. Warst du schon einmal in Grasse?
    Nein, ich habe gerade erstmal gegoogelt, wo das ist. In der Nähe von Cannes. Ist bestimmt schön da!

    9. Welchen Buchtipp gibst du mir?
    Schwierig, sehr schwierig, es gibt so viele gute Bücher. Ich weiß ja nicht, was Sie so interessiert und worüber Sie lesen möchten. Lesen Sie doch mal Ursula K. Le Guin - The left hand of darkness (deutscher Titel: Die linke Hand der Dunkelheit) und dann sagen Sie mir Ihre Gedanken dazu. Das habe ich 2013 gelesen und ab und an beschäftigt es mich immer noch.

    10. Kaffee oder Tee?
    Beides, wenn nur eins geht, bitte Kaffee. Viel Milch, kein Zucker.

    11. Was können wir von den Franzosen lernen?
    Französisch. Naja, und den unkomplizierten Transport von Baguette.

    Wir machen es wie immer, ich benennen niemanden, die Fragen bleiben hier liegen und wer will der nimmt.

    Mittwoch, 22. März 2017
    Gute Neuigkeiten

    Gute Neuigkeiten: der Kampfsporttrainer weiß zu berichten, dass bei Straßenkeilereien Tritte gegen den Kopf rapide abgenommen haben. Grund: Skinnny Jeans. Darin kriegt man das Bein nicht so hoch. Diese Mode hat also nicht nur Nachteile.

    Aber Vorsicht vor Leuten in Jogginghosen.

    Dienstag, 21. März 2017
    Speiseplan

    Wie Sie wissen, möchte ich mich seit ungefähr Herbst nicht mehr allzu sehr anstrengen. Als weiteres Stück der Vereinfachung des Alltags habe ich jetzt einen Speiseplan eingeführt, damit ich nicht mehr jeden Tag mühsam überlegen muss, was es wohl zu Essen geben könnte.

    Es gibt jetzt immer das Folgende:

    Dienstag (die Woche beginnt Dienstag, weil Mittwochabend die neue Gemüsekiste kommt): Restgemüse der Woche aus der Pfanne mit irgendwas dazu.

    Mittwoch: Rotes Thai-Curry vom besten Asiaten oder - sollte ich dem je überdrüssig werden - irgendwas Bestelltes (wegen Sport am Abend ist es zu anstrengend, selbst zu kochen)

    Donnerstag: der Salat aus der neuen Gemüsekiste (dann ist er frisch) mit belegten Broten (Brot ist auch in der Kiste)

    Freitag: Suppenartiges (kann man ggf. am Wochenende gut aufwärmen, je nachdem was für Pläne anstehen)

    Samstag & Sonntag: freies Kochen vorwiegend aus Gemüsekisteninhalt oder Essen gehen

    Montag: Nudeln mit irgendwas


    Ich denke, das erspart mir täglich etwa 15 Minuten Entscheidungsfindungszeit.

    Montag, 20. März 2017
    Atmen

    Atmen üben soll ich, sagt der Gesangslehrer, Atmen üben. Also richtig atmen. Nicht hektisch flach mit Schultern hoch ziehen, wie man das eben so macht, wenn man angespannt ist. Und angespannt bin ich natürlich immer, wenn ein schwieriger Ton droht, und wenn der dann nicht durchgestützt ist sondern irgendwo aus der Schulter kommt wird es so schrill, dass ich vor Schreck gar nicht mehr atme sondern mich verschlucke.

    Also übe ich Atmen. Morgens wenn der Wecker klingelt versuche ich, das genervte Einatmen nicht in den Nacken sondern in den Bauch zu ziehen. Und an der Bus- oder Bahnhaltestelle stehe ich und schaue nicht auf die heruntertickenden Minuten sondern atme ein - durch die Nase in den Bauch, Bauchmuskeln ganz locker lassen - und durch die Nase aus, ganz langsam. Eeeeeeeeiiiiiiiiiiin - aaaaauuuuuuuuussssss. Eeeeeeeeiiiiiiiiiiin - aaaaauuuuuuuuussssss. Fast schlafe ich wieder ein.

    Wenn im Rapunzelturm der Aufzug kommt, atme ich einmal besonders tief ein. Und dann versuche ich, während der gesamten Fahrt absolut gleichmäßig durch den Mund, mit einem leichten schhhhhhhhhh auszuatmen. Versuchen Sie das mal über 24 Stockwerke. Wenn alle um Sie herum Sie anstarren!

    Im Rapunzelturm klingelt das Telefon. Ich atme tief ein, hole die Stimme von ganz unten, kein bisschen nasal und sage schwingend-sonor "Novemberregen?" "Wer spricht da??!!" fragt der Oberchef genervt. Ich japse schnell in die Schultern und quieke "Ich bin es nur!" Der Oberchef brummelt etwas von nur keine Krankheiten ins Büro tragen. Als er aufgelegt hat hechele ich kurz vor mich hin. Mit offenem Mund, ganz schnell und kurz, aber in den Bauch, die Schultern dürfen sich nicht bewegen. Kurz bevor mir schwindlig wird japse ich einmal tief - auch in den Bauch. Das kann ich noch nicht so gut. Das Hecheln ja, das Japsen nicht. Ich probiere es nochmal, während ich eine Mail im Takt tippe.

    Auf dem Heimweg beim Einkaufen - warten an der Kasse - übe ich das langsame Ausamten wie im Fahrstuhl, nur auf mmmmm. mmmmmmmm. mmmmmmmmmmmmmm. Die Lippen müssen vibrieren dabei, so dass es kitzelt, sonst liegen sie zu fest aufeinander. Die Füße müssen beide fest auf dem Boden stehen, wie dort festgeklebt. Mmmmmmmm. Ich muss lachen. Der Mann vor mir dreht sich um und lässt mich vor. Ich stolpere kurz, weil ich mir so sehr eingebildet hatte, dass meine Füße festkleben.

    So geht es den ganzen Tag. Aus jedem orrr wird ein pfffffffffffff, es hat etwas von Geburstsvorbereitungskurs. Und glauben Sie mir: ich habe einiges zu veratmen derzeit.

    Sonntag, 19. März 2017

    Den ganzen Tag die verschiedensten Dinge gelesen - nichts davon hat überzeugt.

    Sonntag, 19. März 2017
    Lösungen

    Vielleicht haben Wotanfon und ich eine Lösung gefunden, nicht für das ständig auftretende Internetproblem aber für die Unannehmlichkeiten, die mir damit entstehen (und eigentlich nur darum geht es ja). Nämlich schicken sie mir nun einen MiFi-Router mit SIM-Karte und 50 GB Volumen, die sie dann immer, wenn ich eine Störung melde, neu draufbuchen. So richtig glaube ich an die Lösung zwar erst, wenn sie installiert ist und auch wie besprochen funktioniert, aber das ist schonmal ein guter Ansatz.

    Den Song vom Gesangslehrer habe ich mittlerweile auch erfolgreich über GooglePlay gekauft - endlich weiß ich etwas mit meinem Guthaben dort anzufangen. Guthaben dort hab ich, weil ich ab und an zwei Fragen zu meinem Einkaufserlebnis im Rewe-Markt beantworte, nämlich "waren Sie da?" (ja) und "wie war es auf einer Skala von 1-5" (3). Damit habe ich schon um die 15 Euro verdient, mit denen ich aber nichts anzufangen weiß. Jetzt sind es immerhin 99 Cent weniger.

    Den größten Teil des Tages saß ich aber sowieso in einer Sporthalle und las dort meine Papierzeitung. Die Papierzeitung sorgte für Aufsehen, niemand außer mir hatte eine dabei. Ob sie interessant sei wurde ich gefragt (ja). Und ob ich verstehen würde, was da so steht (JA??!!). Bei solchen nicht-kommerzialisierten Sportveranstaltungen gibt es übrigens meiner Kenntnis nach immer hervorragenden hausgemachten Kuchen zu Spottpreisen. Es wundert mich, dass es noch nicht allgemein üblich ist, am Wochenende einfach auf gut Glück Sporthallen aufzusuchen, um sich dort an Tortenstücken für 1 Euro satt zu essen. Vielleicht, weil der Kaffee so grauenhaft ist. Profisportlerinnenmutter die ich bin hatte ich aber selbstverständlich (neben der Papierzeitung) meinen eigenen gut gefüllten Thermobecher dabei.

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