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    Samstag, 10. September 2016
    Wahnsinn

    Ich hab jetzt ein 12-jähriges Kind :-)

    Freitag, 9. September 2016
    Pflanzenfrage

    Wie Sie wissen, habe ich auf dem Balkon einen Apfelbaum und einen Feigenbaum. Wie Sie aber noch nicht wissen, werden die Kübel beider Bäume zusätzlich von Ameisen bewohnt.

    Die Ameisen wohnen dort schon ein paar Jahre und stören mich eigentlich nicht. Ich mag Ameisen generell ganz gern. Wie sie so geschäftig hin- und hereilen und ganz genau wissen, was sie tun und wie ihr Ameisenleben abzulaufen hat. Es ist so eine kleine schwarze Sorte, in die Wohnung kommen Sie nicht, da es draußen wohl genug zu fressen gibt und die Baumwurzeln nagen sie soweit ich weiß auch nicht an, jedenfalls habe ich mir baumwurzelfressende Ameisen bei Google angeschaut, und die sahen anders aus. Den Bäumen geht es auch gut.

    Allerdings haben sich die Ameisen dieses Jahr eine Blattlauskolonie zugelegt, auf beiden Bäumen. Ich nehme natürlich an, zielstrebig wie sie sind, haben sie die Blattläuse von irgendwo importiert, angesiedelt nd gezüchtet und melken sie nun. Das beobachte ich gerne morgens beim Kaffee. Ich trinke Kaffee, die Ameisen nuckeln an den Blattläusen, sehr idyllisch. Das sind schon verdammt schlaue Viecher! Die Blattläuse stören mich an sich auch nicht, aber ich frage mich, ob die Bäume sich gestört fühlen. Die Blätter bekommen ja braune Flecken / Verletzungen, können Blattläuse Bäume nachhaltig schädigen? Das möchte ich natürlich nicht. Aber umbringen will ich die alle auch nicht. Die Ameisen sowieso nicht, die Blattläuse nicht zwingend. Kann ich die einfach machen lassen, gehen die vielleicht im Winter sowieso platt (die Blattläuse - die Ameisen nicht, das weiß ich schon)?

    Hinweise werden dankend entgegen genommen.

    Donnerstag, 8. September 2016
    Projekt

    Ich habe ein neues Projekt, allerdings erst ab wenn es wieder kühler ist, bei den derzeitigen Temperaturen mache ich ja nichts außer Verweigerungshaltung.

    Und zwar bekam die Kraulschwimmpartnerin zum Geburtstag ein Backbuch mit zig ausgefallenen Kuchen geschenkt. Genau gesagt 100, die den verschiedenen Kalendermonaten zugeteilt sind. Ich wollte in dem Buch heute ein bisschen blättern, um mir Anregungen zu holen, aber dann sah alles so gut aus, dass ich gar nicht mehr wusste, wozu ich mich anregen lassen wollen könnte.

    Die Kraulschwimmpartnerin selbst backt gar nicht gern. Kuchen essen geht derweil schon. Und weil ich gerne backe, beschlossen wir dann, dass ich einfach die Kuchen alle der Reihe nach backe. In unregelmäßigen Abständen und nur bei Außentemperaturen unter 20 Grad. Gegessen wird dann gemeinsam.

    Das hat den Vorteil, dass die Kraulschwimmpartnerin dem Schenkenden problemlos Fotos und Geschmacksberichte der Kuchen schicken kann. Und natürlich den Vorteil, dass ich total leckeren Kuchen bekomme.

    Mittwoch, 7. September 2016
    Kulturtechnik

    Sonntagnachmittag im überfüllten Schwimmbad, in engen Gängen zwischen Umkleidekabinen und Spinden und in Wasserkanälen, die ins Freie und zurück führen, zig halbnackte Körper, keine Berührung.

    In der gut besetzten U-Bahn auf dem Weg zur Tür, zwischen Sitzreihen hindurch und verteilten Personen auf dem Wegin unterschiedlichen Richtungen durch den Waggon, zur Tür hinaus, während andere einsteigen: keine Berührung.

    Im Rapunzelturmaufzug mit über 10 anderen Personen, alle so nah, dass man die gegenseitige Körperwärme spüren kann, aber keine Berührung.

    Montag, 5. September 2016
    Wmdedgt 9/2016

    (Was das ist und die übrigen Wmdedgts finden Sie hier bei Frau Brüllen .)

    Wahnsinn, September, das ging viel schneller als erwartet.

    Ich wachte morgens um 5:59 - also 1 Minute vor dem Weckerklingeln - auf. Mit Ganzkörperschmerzen, die ich mir erstmal als Muskelkater vom 6-Stunden-Schwimmen gestern (gut, die Übung "treibender Baumstamm" nahm auch viel Zeit ein) erklärte. Als im Laufe des Vormittags aber der gestreifte Pulli der Kollegin und später auch der graumelierte Büroteppich vor den Augen zu flimmern begannen und das eine Auge dauertränte, änderte ich meine Diagnose von Muskelkater auf Migräneanzeichen, schluckte ein paar Tabletten dagegen und legte mich für eine gewisse Zeit auf eben diesen graumelierten Teppich.

    Ansonsten im Büro drei neue Mitarbeiter, die eingeordnet werden mussten, letzter Tag vor längerer Oberchefreise und daher diverse Absprachen und eine Baubesprechung mit Architekten, Technikern, Vermietern, Handwerkern. Ich hoffe, ich habe mir aussagekräftige Notizen gemacht, erinnern kann ich mich nämlich leider an überhaupt gar nichts.

    Nach Hause auf absolut direktem Weg, kein Einkaufen, keine Pokémons, gar nichts, Mademoiselle war mittlerweile auch eingetroffen und ziemlich erkältet, so dass wir alles, was an Training, Verabredungen und so weiter geplant war absagten, uns gemeinsam auf die Couch legten und dort den Rest des Nachmittags verbrachten, mit The Big Bang Theory, Tee und Vanille-Eis.

    Zum Abendessen ging es dann langsam besser, sogar Wäsche verräumen war noch möglich und ich gehe davon aus, nach einer Nacht gutem Schlaf ist alles wie neu.

    Montag, 5. September 2016
    Breaking: Burkini

    So, ich war heute 6 Stunden im Schwimmbad und kann Ihnen jetzt etwas Wichtiges mitteilen. Im Becken schwamm nämlich auch eine junge Frau in Burkini und es geschah - ganz genau gar nichts. Weder verfärbte sich das Wasser um sie herum schwarz noch konvertierte plötzlich das gesamte Schwimmbad zum Islam und betete gemeinschaftlich gen Osten. Es fand auch keine Explosion statt und es senkte sich keine düstere Wolke der religiös-kulturell bedingten Frauenverachtung über alle Schwimmer und Schwimmerinnen. Es schwamm einfach eine Frau in Burkini im Wellenbad und soweit ich sah nahmen alle Anwesenden das wenn überhaupt, dann nur ganz nebenher zur Kenntnis, ausgestreckte Finger oder gar Schaulustige im Kreis um die Frau herumschwimmend sah ich auch nicht.

    Alles in Ordnung also, würde ich sagen.

    Kann natürlich gut sein, dass es eine Journalistin war.

    Sonntag, 4. September 2016
    Sommerbalkon, nachts

    Klarer Himmel, viele Sterne, ein paar Schleierwolken.

    Erstaunlich viel Straßenverkehr als Hintergrundrauschen.

    Auf dem Balkon zwei Häuser weiter Kerzenlicht und Gespräch.

    Irgendwo weiter hinten in der Häuserzeile klirren Flaschen auf Asphalt. Dann Gelächter.

    Kavalierstart an der Ampel. Fast im 5-Minuten-Takt. Jeder glaubt vermutlich, er ist der einzige, der gerade auf diese Idee kommt. Ich glaube ja, dass der Sommer das mit den Leuten macht. Im Winter höre ich das so gut wie nie. Kann natürlich auch daran liegen, dass dann die Fenster selten offen stehen.

    Die Nachbarn oben lassen die Jalousien herunterkrachen.

    Zigarettenrauch von den Nachbarn, unten links.

    Der Mann im Haus gegenüber, der im lezten Winter ununterbrochen das Licht brennen ließ, Tag und Nacht, macht es jetzt abendlich aus. Gerade eben auch wieder.

    Leise Radiomusik von irgendwo links.

    Und wenn ich tippe, wackelt der Holzisch ein kleins bisschen und der Kerzenkäfig (wie heißen diese Dingernnoch gleich?) scheppert ein bisschen.

    Jemand schließt ein Fahrrad an.

    Die Nachbarin unten flüstert durch das Fenster mit jemandem - ich nehme an, mit ihrem Sohn. Er darf nicht in die Wohnung, weil es sich um eine Betreutes-Wohnen-Frauen-WG handelt. Am Mittwoch zeigte mir der Sohn auf der Straße ein paar wie er sagte, Kampfsport-Moves. Am Donnerstag traf ich ihn im Hof - im Hof darf er aber auch nicht sein. "Komm mit raus", sagte ich und er trottete erst vor mir her, blieb dann aber vor dem Tor abrupt stehen, so dass ich ihn an der Schulter hinausschob. Draußen trat er gegen die Laterne, dann sprachen wir über Computer und mitten im Satz lief er davon. Letzte Nacht, so gegen 4 Uhr morgens, brüllte der Sohn von der Straße aus seine Mutter an, die - so vermute ich - am Fenster war. "Geh jetzt", sagte sie immer nur ganz ruhig. Der Sohn schimpfte vulgär und drohte, was alles passieren würde, wenn die Mutter nicht seinen wie auch immer gearteten Forderungen nachkäme. "Geh jetzt", sagte die Mutter. Mit seinen Bekannten aus der Nachbarstadt drohte der Sohn und mit diversen Gewalthandlungen. "Geh jetzt", sagte die Mutter. Der Sohn ging. Jetzt steht er (vermutlich er) unten und entschuldigt sich flüsternd immer wieder, will erklären, will abwiegeln. "Geh jetzt" flüstert die Mutter zurück.

    Einen Zug kann man hören (im Winter auch manchmal die Ansagen am Bahnsteig), irgendwo klingelt ein Telefon.

    Der Kater reibt seinen Kopf an meinem nackten Fuß und miaut.

    Samstag, 3. September 2016
    Sommerschlaf

    Selbst als ich früher noch in einer Dachgeschosswohnung ohne Jalousien wohnte, konnte ich auch im Sommer ohne Decke nicht einschafen. Zudecken musste sein, auch wenn es nur ein ganz dünnes Laken war.

    Aber letzten Sommer war es mir dann einfach einmal zu warm, so warm, dass allein der Gedanke an eine Decke mich schon etwas aggressiv machte, und so lernte ich aus einer Laune heraus, einfach so ohne irgendwas zu schlafen. Also: mich auf's Bett zu legen ohne Decke, ohne Kissen, einfach nur so. In den Raum gehen, Licht aus, hinlegen, Augen zu und zapp, weg, eingeschlafen. Das fühlte sich erst etwas schutzlos an. Dann auch sehr befreiend. Einfach nur hinlegen und die Luft als Decke.

    Das war diesen Sommer dann etwas, worauf ich mich tatsächlich gefreut habe. Seit ungefähr Anfang August schlafe ich ohne Decke ein (manchmal ziehe ich sie nachts dann vom Fußboden hoch). Aber jetzt ist die Zeit langsam vorbei. Ein paar Tage noch, zwei Wochen maximal. Tschüss Sommer, manches an dir ist schon auch echt nett.

    Donnerstag, 1. September 2016
    Kaufrausch

    Anscheinend bin ich jetzt in dem Alter, in dem man sich in Apotheken Dinge aufschwatzen lässt.

    Angefangen hat es vor ein paar Wochen mit einem Nasenspray. Also ein Nasenspray wollte ich sowieso, nein, nicht für mich, ich bin weiterhin clean, also weitestgehend. Aber für Mademoiselle für die Flugreise. Normalerweise kaufe ich immer (also: selten, ich kaufe ja nicht mehr immer Nasenpray, ich bin ja clean) "einmal Nasenspray für Kinder, das Billigste". So auch vor ein paar Wochen, aber dann erzählte der junge Apotheker mir von einem ganz neuen Nasenspray, das gar nicht so schädlich sei und einen speziellen Filter habe, so dass es ein ganzes Jahr haltbar ist, auch angebrochen noch, nicht nur drei Monate. Und ich dachte mir, naja, falls ich doch ab und zu ganz selten mal ein Nasenspray brauche, dann lohnt sich das ja, wenn es ein ganzes Jahr hält. Und außerdem war dieses Nasenspray mit im Weltall, erzählte der junge Mann noch. Und das für nur 5 Euro irgendwas, ein Schnäppchen! Natürlich griff ich zu.

    Heute war ich wieder in der Apotheke, Herr N hat ja Männerschnupfen und benötigt eine Salbe zum auf die Brust reiben, Sie kennen das aus The Big Bang Theory. Ich bat um diese Salbe, "hat es Sie erwischt?", frage die Apothekerin. "Seh ich krank aus oder was!", fauchte ich entrüstet und leicht heiser. "Ich werde nie krank, ich stecke mich auch nie an!".
    "Wollen wir Ihr gutes Immunsystem ein wenig unterstützen?", sagte die Apothekerin mit wenig Fragezeichen in der Satzmelodie und legte schon eine Packung Vitaminzeugs neben die Salbe, farblich auch noch genau passend, als solle es so sein. "Nehmen Sie denn irgenwelche Medikamente regelmämßig? Nein? Wirklich gar nichts? Auch nichts für die Schilddrüse oder zur Verhütung? Na dann passt es ja wunderbar, eine Kapsel täglich, Ihr Mann zwei." Nicht nur farblich passend und auch nur 5 Euro irgendwas, wie hätte ich Nein sagen können? Einen Prospekt bekam ich gleich noch mit, mit den Monatsangeboten.

    Bisher ging ich nur bei akutem Bedarf zur Apotheke. Offenbar ist es aber gar nicht unüblich, dort nach Angeboten zu shoppen. Diese Woche ist sehr viel mit -ax am Ende im Angebot, Lefax, Ducolax, Laxans, etwas gegen Haarausfall, Sättigungkapseln, etwas namens "Hoggar Night", Elektrolyte (die sind gut gegen Verkaterung!), Pferdesalbe und was gegen Nagelbeißen, vielleicht geh ich nochmal hin es kann ja nicht sein, dass ich das alles gar nicht brauche.

    Der Prospekt hängt jetzt am Kühlschrank. Immerhin, die Zeitschrift habe ich abgelehnt!

    Donnerstag, 1. September 2016
    Regeln

    Ich habe heute die aktualisierte Schulordnung von Mademoiselles Schule gelesen, genau gesagt hab ich sie gegen die alte Fassung gelesen. Ich interessiere mich bekanntlich enorm für Regeln. Eigentlich war der Vergleich Mademoiselles Hausaufgabe, aber ich war so mitgerissen, dass ich das einfach für sie gemacht habe (mit pinkfarbenem Textmarker). Dann wollte ich das Ergebnis am Abendbrottisch zur Diskussion stellen, hat aber keinen interessiert. Daher nun hier!

    Neu ist folgende Passage: Für Fehltage direkt vor oder nach den Ferien braucht man in jedem Fall ein ärztliches Attest. Das finde ich verwirrend gerade mit Bezug auf den Eintrag von gestern, da die Kinder ja, qed, an diesen Tagen unmittelbar vor/nach den Ferien offenbar eher sowieso nicht benötigt werden. Also ich würde jedenfalls die Schultage vor/nach den Ferien ernster nehmen, wenn da etwas stattfände.

    Auch neu in der Schulordnung ist eine Ergänzung zum Thema Handys: Handys und verwandte Geräte (das ist schlau formuliert, finde ich), müssen auf dem gesamten Schulgelände ausgeschaltet sein, sonst werden sie eingezogen und am Ende des Schultages zurückgegeben. Jetzt die neue Passage: Das Ende des Schultages wird für diese Fälle allgemein auf 15:30 Uhr festgesetzt. Hach, mich interessieren ja immer die Geschichten hinter solchen Zusätzen.

    Ähnlich beschäftigt hat mich schon im letzten Jahr der Zusatz zum Verbot von Rollschuhen, Skateboards, Inlinern und Heelys: Diese müssen auf dem Schulgelände in Taschen transportiert werden. Man sieht es regelrecht vor sich, das dieser Formulierung vorangegangene Streitgespräch auf dem Schulhof ("Ich bin aber nicht gefahren, ich habe das Skateboard nur getragen und es war mir gerade aus der Hand gefallen und weggerollt und damit es niemanden verletzt, hab ich es mit dem Fuß gestoppt!").

    Der Geschichtslehrer hat noch eigene FAQ zu seinem Unterricht ausgeteilt. Ein Punkt: ob die Verwendung von Handys im Unterricht zur Recherche erlaubt ist. Nein, ist sie nicht. Auch da weiß man ziemlich genau, was wohl vorgefallen ist.

    Sonst keine Neuerungen. Man darf sich weiterhin nicht im Fahrradkeller aufhalten, dazu hätte ich noch gern die Story, und Ballspielen darf man zwar in der Osthälfte des Hofes, aber muss dennoch vorsichtig sein (ich denke, das wird in den nächsten Jahren konkretisiert). Und harte Gegenstände darf man nicht werfen. Als Beispiel sind hier ausgerechnet Eicheln genannt. Auf dem Schulgelände sind aber, wenn ich es richtig im Kopf habe, nur Ahornbäume. Es ist also anzunehmen, dass auch diese Regel auf einer konkreten Begebenheit beruht, bei der jemand eine Eichel mit auf das Schulgelände brachte und dann kam es zu einem Zwischenfall. Schade, dass diese Geschichten nicht mitüberliefert wurden.

    November seit 6631 Tagen

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