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    Sonntag, 21. Juni 2015
    Blogging November - 1327

    Ich werfe gern weg und ich trenne mich schnell und leicht von Dingen. Heute zum Beispiel habe ich im Vorbeigehen ein paar Schuhe, ein halbes Regalbrett Bücher, etwa 10 Teile aus dem Kleiderschrank und einen Korb mit Sammelsurium entsorgt. Das heißt aber nicht, dass ich auch einige Gegenstände, die im Alltag keinen Nutzen haben, über Jahre hinweg aufbewahren würde.

    Manche dieser Erinnerungsstücke sind in den Haushalt integriert, wie zum Beispiel das Küchenradio, das meine Eltern in den 70ern verwendeten, ein kleines Topfset, in dem - das weiß ich von Fotos - früher mein Brei zubereitet wurde (das sind jetzt Blumenübertöpfe, die Lackierung enthält irgendwas möglicherweise Giftiges, weiß man heute) oder das Essbesteck, das ich zur Kommunion bekam.

    Andere werden aber einfach nur aufbewahrt und zwar in einem kleinen, hellblauen Plastikaktenkoffer, wie er in den 80ern totschick war.

    Darin befindet sich zum Beispiel Folgendes:



    Ein Bild aus dem Kindergarten von einem Koffer mit Dingen darin, die mir wichtig sind. Ein Koffer mit wichtigen Dingen in einem Koffer mit wichtigen Dingen - keine Sorge, das wird jetzt hier nicht so beängstigend wie die Hasselhoff Rekursion.

    Ich muss 5 gewesen sein, ich war nämlich nur ein Jahr im Kindergarten. Aber man sieht deutlich: Malen ist nicht mein Ding. Zum Glück wurde aber zusätzlich schriftlich festgehalten, welche Gegenstände mir denn mit 5 Jahren wichtig waren. Besonders erstaunlich finde ich dabei die zwei Schnuller, ich hatte nämlich nie einen Schnuller. Interessant ist sicherlich auch die Möhre, große Freude habe ich heute an den Samenkörnern und natürlich an dem Kistenteufel. Merken Sie sich die Knöpfe für später vor, darauf kommen wir noch zurück.

    Weiter sind darin ein paar Gegenstände:



    Mein Federmäppchen aus der Grundschule, die ersten Schuhe, die erste Uhr (bzw. der Rest davon) und der Stein meines ersten Rings. Meine Lieblingsgeldbörse und ein Engel, der immer über meinem Bett hing (woher er kam, weiß ich gar nicht). Ein Brett, von dem ich als Kind immer Abendbrot gegessen habe und ein Stück von dem Stoff, aus dem die Vorhänge im Puppenhaus waren.

    Dann noch Zettel. Ein paar ausgewählte:



    Meine Fechtlizenz. Ein Blatt von meinem Lieblingsbriefpapier. Etwas Korrespondenz - teilweise nett, teilweise nicht so. Der Beweis, dass ich mal ein Mixtape bekommen habe. Ein Versprechen, das nie eingelöst wurde.

    Noch mehr Zettel. Noch viel mehr, hier nur noch ein paar:



    Berechnungen von Papa N. für meine Wohnung. Hinweise von Mama N., die zu erklären zu weit geht. Meine verzweifelten Versuche, unter der Anleitung meines Großonkels, der seinen Lebensunterhalt nach dem Krieg mit Postkartenzeichnen verdiente, ein Schwein zu malen. Wenn ich sage, ich kann nur Buchstaben, dann ist das keine Koketterie.

    Meine Milchzähne (abgesehen von denen, die ich noch im Mund habe) und Sand von als ich das erste Mal am Meer war (Mittelmeer, mit 12 oder so - ich war eigentlich vorher schon am Meer, an der Ostsee, aber daran kann ich mich nicht erinnern, da war ich noch sehr klein).

    Und die Knöpfe. Als Kleinkind saß ich oft bei Mama N., wenn sie nähte, und meistens wollte ich die Kiste mit den Knöpfen sortieren. Sie schenkte mir ein Taschentuch von Papa N., an das ich die, die ich besonders schön fand, selbst annähen durfte.

    So viel zum Koffer.

    Dann gibt es noch diese drei hier: Teddy, Freddy und Schlappi.



    Teddy ist der große Bär, er ist so alt wie ich und lag für mich bereit, als ich zur Welt kam. Er hatte mal eine Spieluhr im Bauch, daran erinnere ich mich nicht, auch nicht daran, dass wir sie rausoperieren mussten, ich weiß es nur wegen seiner Narbe.

    Freddy ist der kleine Bär, woher er kommt weiß ich nicht, aber er ging mit mir zum Kindergarten. Einmal habe ich meine Kindergartentasche vergessen und Freddy steckte noch drin. Papa N. ging extra abends zur Schlafenszeit mit mir zum Kindergarten, damit ich durch die Glasscheibe schauen und Freddy Gute Nacht winken konnte.

    Schlappi gab es in einer Drogerie, als ich etwa 6 war. Mama N. wollte ihn mir nicht kaufen, sie fand, wir hätten mehr als genug Kuscheltiere. Ich erwarb ihn vom Taschengeld (6 Mark!) und seitdem waren Schlappi und ich unzertrennlich. Er hat eine Delle im Rücken, weil er mein Kopfkissen wurde. Mit den langen Ohren konnte man gut Tränchen abwischen.

    Teddy, Freddy und Schlappi schlafen derzeit in Mademoiselles Bett.

    Im Keller ist noch eine Kiste mit Briefen, die meisten von Herrn N., dem Webmeister und Pe. Und natürlich die ganzen Sachen von und für Mademoiselle. Aber darüber gibt es für mich nichts zu erzählen, das ist nicht meine Geschichte.


    (Diesen Beitrag gibt es auf Wunsch von Katja. Katja sagt mir die richtige Zahl für die Überschrift, ich sage ihr, was sie wissen will. Was für ein Deal.)

    Samstag, 20. Juni 2015
    Blogging November - 1326

    Was ich an meinem Carsharing-Auto sehr schätzt ist zum einen natürlich, dass es immer sauber, funktionsfähig und vollgetankt ist, ohne, dass ich dafür etwas unternehmen müsste. Auch um seine Vorsorgetermine muss ich mich nicht kümmern und zusätzlich ist es immer total aufgeräumt.

    Und seit neuerdings hat es noch mehr: Kugelschreiber und Einkaufswagenchips. Einkaufswagenchips sind schon ziemlich toll, sowieso fahre ich ja fast immer, wenn ich das Auto brauche, auch schnell noch etwas einkaufen. Noch besser sind aber die Kugelschreiber. Ich brauche sie zwar zu nichts (dazu müsste ich nämlich erst einmal Papier haben und dann noch einen Grund, etwas per Hand zu schreiben), aber ihre Anwesenheit macht mich froh.

    Toll wäre noch ein Kästchen, das vorgewärmte zitronenduftige feuchte Baumwolltüchlein beinhaltet. Es könnte vielleicht über den Zigarettenanzünder betrieben werden. Solche Tücher kenne ich aus indischen Restaurants in Schottland und finde sie absolut wunderbar. Vielleicht könnten auch noch kleine Snacks vorrätig gehalten werden, oder ein Deckchen, da ich ja viel Zeit lesend in diesem Auto verbringe und mir manchmal an den Knien etwas kühl wird.

    Zuletzt wäre natürlich Wlan super. Aber wir wollen nicht übertreiben.

    Freitag, 19. Juni 2015
    Blogging November - 1325

    Wieder bei Herrn M.:

    Frau N: Hallo.

    Herr M: Hallo.

    (Schweigen)

    Herr M: Na. Wie kann ich Ihnen denn behilflich sein?

    (Schweigen)

    Frau N: Ich möchte ein Fahrradschloss kaufen.

    Herr M: Ah! Soso! Ein Fahrradschloss.

    (Schweigen)

    Herr M: Hier ist Ihr Fahrradschloss. (legt ein langes, bewegliches Schloss hin)

    Frau N: Wunderbar. (hält EC-Karte hin)

    Herr M: Nein, nein! (zeigt auf ein verblichenes Zettelchen am Tresen: "Zur Zeit keine Kartenzahlung möglich.")

    Frau N: Oi! Das hing hier doch schon, als ich im März das Fahrrad für Mademoiselle gekauft habe!

    Herr M: Ei, dann wussten Sie ja Bescheid.

    Frau N: (zähneknirschend) Ich komme gleich wieder.

    Herr M: Sie können das Schloss ruhig mitnehmen. Das Geld bringen Sie dann halt bei Gelegenheit vorbei.

    Frau N: Keinesfalls! Dann muss ich bis dahin jeden Tag an Sie denken und bekomme ein Aneurysma!

    Herr M: (freut sich sichtlich)


    Eine kurze Fahrt zum Geldautomaten, das Schloss gekauft, und jetzt geht hoffentlich so bald nicht etwas am Fahrrad kaputt. Ich brauche eine Pause.

    Donnerstag, 18. Juni 2015
    Blogging November - 1234

    Sehr schmerzhaft war der Kraulschwimmkurs heute und bildete damit den Abschluss eines schmerzhaften Tages. Schon auf dem Weg zum Büro lief ich mir eine Blase und dort angekommen entdeckte ich drei absolute Deppenfehler, die ich in der letzten Woche aus unerfindlichen Gründen in meine Arbeit eingebaut hatte. Der erste war eine Lappalie, richtet keine Schaden an, aber lässte eine mir (noch) unbekannte Person vermutlich denken, dass ich bestenfalls zum Zeitpunkt unserer Korrespondenz betrunken war, andernfalls - egal. Der zweite war der schwerwiegendste, ließ sich aber durch bedingungslose Kapitulation vor diesem Sachverhalt ausbügeln ließ. Der dritte einer, der nur für mich selbst blöd ist und eine über mehrere Stunden geleistete uninteressante Fleißarbeit komplett sinnlos werden ließ. Dann geriet ich in die Schusslinie zwischen zwei Gockeln, der kleinere kam später gerupft zu mir, als ich schon eigentlich gar nicht mehr da war um zu erfahren, wie er sein Gefieder wieder glätten kann. Auch das wird nur durch bedingungslose Kapitulation möglich sein und wir werden sehen, ob er den Magen dazu hat. Auf dem Heimweg hatte ich Nasenbluten über einer weißen Hose und lief mir eine zweite Blase am anderen Fuß und zog aus trotz zu Hause eine andere weiße Hose an und immerhin auch andere Schuhe, die aber am Ende des Tages auseinanderfielen, so dass ich barfuß nach Hause zurückkehrte.

    Zurück zum Kraulschwimmkurs: kurz vor dem Losgehen dachte ich noch, dass ich totmüde umfallen und im Becken ertrinken werde, im Auto bekam ich eine Powerbanane geschenkt, so dass es dann doch ein bisschen ging, und dann wurde ich von Kraulschwimmpartnerin zu posermäßigen Klimmzügen am 1-Meter-Brett herausgefordert, es ist wirklich schlimm, wie sowas bei mir immer zieht, jedenfalls war ich dann auch wach. Mit den anderen Teilnehmerinnen tauschten wir Tipps zu verschiedenen Schwimmbädern in der Region aus, inklusive Länge der Bahnen. So wurde mir z.B. das Brentanobad mit dem größten Becken Deutschlands, das eine Länge von 220 Metern hat, empfohlen.

    Im Kurs selbst waren wir wieder nur zu viert, und zwar wir zwei, die Streber-Oma (die, wie wir in der Dusche sahen, vielleicht doch gar nicht so alt ist?) und die nette Frau. Dann stieß noch eine Fremde dazu, sie ist in dem Kurs am Donnerstag, kann diesen Donnerstag aber nicht und erfragte daher, ob sie heute mitschwimmen könne. Sie war herzlich eingeladen, doch sagte der Schwimmlehrer auch, sie solle sich nichts daraus machen, wenn sie nicht ganz mithalten können, wir wären sehr weit fortgeschritten.

    Wir übten wieder Kraulbeine, dann die Arme separat, dann Kraulabschlag und dann wieder. FULL RANGE OF MOTION! Und nach jeder halben Bahn bekam ich einen neuen Krampf an einer anderen Stelle in einem der zwei Beine.

    Der Schwimmlehrer lobte jedoch. Es sähe schon sehr "kraulig" aus. Nur den Arm unter Wasser am Bein noch ein paar Millimeter weiter strecken, sonst alles gut. Sogar die Atmung. Hach.

    Warum genau ich jetzt einen Krampf nach dem anderen hatte, in Wade, Zeh, Oberschenkel, Fußsohle, weiß ich nicht. Natürlich habe ich wieder vergessen, Magnesium zu nehmen, aber das ist ja nicht neu. Vielleicht war das Bier von gestern und die kurze Nacht schuld. Vielleicht hat aber auch der Typ, der letztes Mal die Krämpfe hatte, mein Lästern mitgehört und ist dieses Mal zu Hause geblieben, um die Waden einer blonden Vodoo-Puppe mit Nadeln zu pieksen. Man weiß es nicht, ist aber auch egal. Full Range of Motion! Sehr kraulig! Ich bin zufrieden.

    Und die je drei walnussgroßen Verkrampfungen, die ich pro Wade habe, sind bestimmt morgen wieder weg. Ich trinke jetzt jedenfalls ein Konter-Bier.

    Mittwoch, 17. Juni 2015
    Blogging November - 1323

    Sehr erfreut festgestellt: es ist wohl schon Sommer, und ich habe es bisher gar nicht bemerkt. Das ist absolut hervorragend, Sommer und ich, das ist ja bekanntlich so eine Sache, aber vielleicht ist es dieses Jahr anders, vielleicht gehe ich dieses Jahr einfach so viel ins Schwimmbad, dass mich der Rest nicht mehr stört, und dieses Jahr kann ich plötzlich einfach ohne Bettdecke schlafen ohne das unbequem zu finden, kann einfach in die Sonne blinzeln statt vom ersten Blenden Kopfschmerzen zu bekommen, und dieses Jahr habe ich eine Ahnung davon, wie das ist, dieses Sommernächte, in denen man einfach nicht müde wird statt nur noch ohne Kreislauf dahinzuvegetieren.

    Keine Ahnung, wie es kommt, aber vielleicht gibt es noch Hoffnung für den Sommer und mich.

    Montag, 15. Juni 2015
    Blogging November - 1322

    Heute fiel mir nach getaner Arbeit mein Fahrradschloss in den Händen auseinander. Kurz überlegte ich, ob mich mein Rad mit Mademoiselles oder Herrn Ns zusammenschließen sollte, aber die komplexe Logistik der nächsten Tage würde dadurch vermutlich nicht gerade entzerrt. So entschloss ich mich noch zu einer kurzen Fahrt zum Fahrradmann Herrn M., den Sie ja schon von hier und hier kennen:

    Frau N: Alles gut, nichts geklaut, nichts kaputt, ich brauche nur ein neues Schloss.

    Herr M: Hab ich nicht.

    Frau N: Ein Fahrradschloss.

    Herr M: Ich hab kein Fahrradschloss.

    Frau N: Ich möchte ein Fahrradschloss kaufen.

    Herr M: Ich habe keins. Kommen Sie übermorgen oder so.

    Frau N: Ich möchte jetzt ein Fahrradschloss kaufen.

    Herr M: Ich habe aber jetzt kein Fahrradschloss.

    Frau N: Sie haben einen Fahrradladen und immer hunderte Schlösser überall. Ich gucke mich jetzt nicht um, aber ich wette, wenn ich mich umgucke, sehe ich zig Fahrradschlösser!

    Herr M: Das sind nicht die richtigen Schlösser für Sie. Ich seh doch, wie Sie immer parken. Sie brauchen ein langes, bewegliches. Die hab ich erst in ein paar Tagen wieder.

    Frau N: Aber ich habe jetzt gar kein Schloss. Das ist schlechter als ein kurzes, starres. Ich kann mich nur verbessern.

    Herr M: Kommen sie in ein paar Tagen wieder.

    Frau N: Ich brauche aber jetzt ein Schloss. Ich habe keins!!

    Herr M: Nehmen Sie Ihr Fahrrad doch mit in die Wohnung.

    Frau N: Schauen Sie mich genau an. Sehe ich aus, wie jemand, der sein Fahrrad mit in die Wohnung nehmen will?

    Herr M: Nur für ein paar Tage.

    Frau N: Also. Verkaufen Sie mir jetzt ein Fahrradschloss? Ich zahle jeden nicht komplett absurden Preis, so lange es kein Schloss ist, das ich mit meinen Zähnen aufbeißen kann?

    Herr M: Ich leihe Ihnen eins.

    Frau N: Was?

    Herr M: Ich leihe Ihnen das hier. Und in ein paar Tagen bringen Sie es zurück und kaufen ein anderes. Eins, das besser für Sie ist.

    Frau N: Wieso kann ich denn nicht dieses Schloss kaufen?

    Herr M: Weil das nicht das richtige Schloss für Sie ist.

    Frau N: Gut. Gut, okay, von mir aus. Meine Güte!



    Auf dem Heimweg, mit Einkaufen, das Rad 3x abgeschlossen. Das Schloss ist wirklich nichts für mich.

    Montag, 15. Juni 2015
    Blogging November - 1321

    Gestern Schwimmbad, heute Schwimmbad, was soll ich sagen: das Schwimmbad ist - im Gegensatz zum Supermarkt - kein Ort, aus dem ich mit Geschichten hervorgehe.

    Nur eins: vor ein paar Wochen habe ich im Schwimmbad festgestellt, dass mir Pommes Frites gleichgültig sind. Das scheint zunächst unspektakulär, nur dachte ich über Jahre hinweg, dass ich sie total gern mag, bestellte sie bei Fast Food immer zum Essen dazu und tauschte in anderen Etablissements Bratkartoffeln in Pommes um. Wobei: Bratkartoffeln sind mir auch gleichgültig, aber das wusste ich ja schon länger. Ich mag Pellkartoffeln und Salzkartoffeln und Kartoffelpürree sehr gern. Pommes Frites sind mir total egal.

    Seitdem achte ich darauf, nicht mehr automatisch Pommes mitzubestellen, außer ich habe auch wirklich Appetit darauf. Was aber seitdem noch nicht vorkam. Ich nehme an, das wird so eine Sache wie mit Frikadellen. Oder Fenchel. Zwei- bis dreimal im Jahr möchte ich das unbedingt essen, aber den Rest der Zeit eigentlich nicht. Ich könnte, Frikadellen, Pommes und Bratkartoffeln sind ja kein widerlicher Staudensellerie, aber solange keine Verknappung anderer Lebensmittel vorliegt - warum sollte ich?

    Oh, und ein weiteres staudensellerieähnliches Lebensmittel habe ich im Schwimmbad identifiziert, nämlich: Chicken Nuggets. Isst das Kind gern. Vier waren aber ein Nugget zu viel, also biss ich hinein und spuckte im hohen Bogen aus. Wi-der-lich. Kann natürlich an der Zubereitungsart gelegen haben, aber sie sahen aus wie überall sonst auch. Und Mademoiselle schmeckten sie ja. Insofern nun: Obacht vor Staudensellerie und Chicken Nuggets.

    Sonntag, 14. Juni 2015
    Blogging November - 1321

    Wasser hat keine Balken, sagt man ja, aber die Dusche dafür schon. Dort habe ich mir durch eine übermotivierte Bewegung auf eine solche Weise den Ellbogen angeschlagen, dass der Arm noch mehrere Stunden später bis zum Handgelenk taub war. Das taube Gefühl ist nun weg, was bedauerlich ist, denn jetzt tut es ziemlich weh. Ich muss daher in Betracht ziehen, dass das nichts mehr wird mit dem Arm.

    Aber keine Sorge: einhändiges Tippen bin ich bereits durch das ercandycrushte Handgelenkssyndrom gewohnt. Und auch Kraulschwimmen kann ich natürlich einarming, das haben wir ja lange genug so geübt.

    Samstag, 13. Juni 2015
    Blogging November - 1320

    Es ist mir heute tatsächlich gelungen, ganz klassisch im Büro am Schreibtisch einzuschlafen, so dass der Kopf auf den Tisch knallte. Vorher hatte ich den Kopf noch in der linken Hand abgestützt, die rechte hielt einen Stift, mit dem ich Zahlenkolonnen abhakte, die ich mit Zahlenkolonnen auf dem Bildschirm verglich. Das ist an sich natürlich schon unglaublich langweilig, zusätzlich war es sehr warm und ich hatte großen Durst, wollte aber unbedingt noch die Seite fertig machen, bevor ich mir etwas zum Trinken holte.

    Es gab vor vielen Jahren bei uns im Büro mal eine Phase, in der Menschen wohin fuhren und dort in kurzer Zeit furchtbar viel lesen und sich merken mussten. Damit das alles etwas schneller ging, diktierten sie Notizen auf Band. Weil sie nur wenige Tage Zeit hatten, um alles zu lesen, erledigten sie diesen Zeitraum so gut wie ohne Schlaf und so hatten einzelne Sekretärinnen kleine Schatzkisten, in denen sich Diktatkassetten befanden, auf denen deutlich zu hören war, wie eine Person bei Diktieren von Vertragspassagen sanft hinüberglitt in schönere, interessantere, absurdere gedankliche Gefilde. "Aus Absatz 4 Satz 2 des Vertrages ist das Kaninchen mit dem Zahn an dem Klee hängengeblieben und dann war der rosa Elefant... *klonk* ... *chrrrrrrrrrrrr*... ähm, geht hervor dass die Vertragsparteien (etc.)".

    Genau so ein *klonk* hatte ich heute irgendwo zwischen meinen Zahlen auch. Und dann habe ich mir doch erstmal ein Wasser geholt.

    Freitag, 12. Juni 2015
    Blogging November - 1319

    Bananen - schwierige Früchte. Eigenlich sind sie super, aber eben temporär nur sehr eingeschränkt, genau gesagt, an 1-2 Tagen. Vorher sind sie zu grün, dann sind sie zu braun. Aus Gründen der Ästhetik kaufe ich Bananen nicht einzeln sondern mehrere zusammenhängende - ich weiß gar nicht wie man das nennt, auch das ist schon wieder schwierig. Büschel vieleicht. Bund. Keine Ahnung.

    Jedenfalls, die Bananen liegen dann in meiner Küche und sind schön, dann kommt etwas dazwischen, dann sehe ich die Bananen drei Tage später wieder und sie sind unansehnlich. So bleiben sie dann, bis ich entweder Bananen-Haferflocken-Muffins backe oder ein sonstiges Verlegenheitsrezept ausprobiere.

    So ein weiteres Verlegenheitsrezept habe ich gestern gefunden, unglaublicherweise löst es nicht nur das Bananenproblem, sondern das Reste-vom-Weihnachtsbacken-Problem gleich mit! Und es ist außerordentlich schnell und einfach. @darthmowl hat es auf Twitter verlinkt, ich glaube, es kam von Chefkoch, das habe ich mir aber alles nicht so genau gemerkt, denn es ist so einfach, dass man es nur einmal lesen muss und dann ist alles klar.

    Es handelt sich um Power-Cookies und die gehen so:

    1 Banane pürieren

    1 Ei untermixen

    beliebiges Zeug wie zum Beispiel Mandlen, Nüsse, Trockenfrüchte, Kokosraspel, Saaten ggf. hacken und dazurühren.

    (Müsli, Keksstücke, Schokotropfen und so können, wenn man will, natürlich auch rein)

    (Je nachdem, was man reingetan hat, wie reif die Banane war, wie der persönliche Geschmack ist, noch Honig/Sirup/Zucker/Dicksaft zum Süßen. Einfach probieren)

    Mit Haferflocken vermischen, bis es ungefähr formbar wird - an dieser Stelle ein Tipp: erstmal etwas weniger Haferflocken nehmen, dann jetzt den Ofen vorheizen (200 Grad) und währenddessen das Zeugs quellen lassen. Wenn der Backofen heiß ist, nochmal umrühren und ggf. noch mit Flocken nachdicken.

    Dann irgendwas halbwegs kugeliges mit den Fingern formen, auf ein Backblech mit Backpapier legen, zu einem Cookie plattdrücken. Man kann das oben drauf mit einer Bananenscheibe verzieren dann ist man gleich 1,5 Bananen los und es sieht hübsch aus. Muss aber natürlich nicht.

    Ich habe große Kekse gemacht, ca. 6 cm Durchmesser, 1,5 cm hoch. Das wurden 6 Stück. Kann man aber ja auch machen, wie man will.

    Dann 15 - 20 Minuten backen, je nach Keksgröße. Sieht man ja, wenn es fertig ist. Riecht man auch.

    Ja. Das wäre meine heutige Empfehlung. Die Kekse sind besonders gut als Snack vor dem Kraulschwimmen geeignet.

    November seit 6614 Tagen

    Letzter Regen: 28. April 2024, 22:43 Uhr