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    Mittwoch, 4. Juni 2014
    Blogging November - kann hier mal wer mit ner Zahl aushelfen?!

    Vorhin war ich bei der Eigentümerversammlung des Hauses. Ich war schon im Vorfeld ein bisschen genervt, hauptsächlich sollte nämlich über die Beauftragung des neuen Tores abgestimmt werden. Das alte Tor ist wunderbar in Ordnung, man muss es aber - oh Gott - per Hand betätigen. Gewünscht war ein Tor, das sich mit einem Transponder (oder sowas) automatisch öffnen und schließen lässt. Dies war auf der letzten Versammlung so beschlossen worden - wir konnte nicht da sein, hatten vorab schriftlich dagegen gestimmt, aber das ging irgendwo auf dem Tisch des Verwalters verloren, so dass das Ergebnis einstimmig PRO Elektrotor lautete. War dann auch egal, wenn alle anderen dafür sind, muss meine Gegenstimme von mir aus nicht zwingend gezählt werden.

    Heute saßen wir dann da und schauten uns die Vorschläge für Torvarianten an - es ist alles nicht einfach, Denkmalschutz spielt nämlich auch noch eine Rolle - und jeder der Miteigentümer hatte etwas schlechtes über jede Variante zu sagen, und dies ist auch nicht gut, und das ist schlecht, und teuer, und so weiter. Nachdem ich mich eine Weile geistig entfernt hatte, die Diskussion aber immer noch sehr angeregt war, fühlte ich mich dann doch zu einem Wortbeitrag verpflichtet und sagte: "Nur fürs Protokoll - ich hatte letztes Mal gegen das Tor gestimmt, das ist nur verloren gegangen, ist auch egal, aber ich halte das für totalen Schwachsinn. Von mir ist hier also heute Abend nichts Konstruktives mehr zu erwarten, das müsst ihr alleine klären."

    Da schauten die Mitbewohner mich an und sagten einer nach dem anderen: "Also ich will das Tor ja auch nicht." "Ich finde es auch besser so, wie es jetzt ist." "Das ist wirklich völlig unnötig" und so weiter. Eine neuerliche Abstimmung ergab, dass keiner mehr dieses transpondergesteuerte Elektrotor will.

    Menschen. Manchmal fällt es schwer, sie ernst zu nehmen.

    Mittwoch, 4. Juni 2014
    Blogging November - Zahl mir leider unbekannt

    Im Schulsekretariat:

    Frau N: Gute Morgen! Ab heute kann man Karten für das Schulkonzert kaufen, richtig?

    Sekretärin: Genau!

    Frau N: 3 Stück für 17:30 Uhr bitte.

    Sekretärin: Erst ab 10.

    Frau N (ein Déjà-vu erleidend): Bitte?

    Sekretärin: Ich verkaufe die nur zwischen 10 und 12 Uhr.

    Frau N: Ah - das ist aber ungünstig für die Eltern, die gar nicht mehrere Stunden vor der Schule herumlungern möchten?

    Sekretärin: So ist es nunmal. Wenn ich bei Ihnen eine Ausnahme mache, ist das den anderen gegenüber ungerecht. Ihr Kind kann die Karte ja auch kaufen.

    Frau N: Stimmt! Danke! Ich hänge ihr einen Zettel an die Jacke, dass sie das in der Pause machen soll.

    Sekretärin: Sie braucht aber eine schriftliche Erlaubnis.

    Frau N: Eine schriftliche Erlaubnis? Um eine Konzertkarte für 1 Euro zu kaufen?

    Sekretärin: Genau.

    Frau N: Warum das denn?

    Sekretärin: Sonst gibt das zu viel Durcheinander, die Kinder kaufen dann zu viele Karten oder zu wenige oder für die falsche Zeit und dann beschweren sich die Eltern.

    Frau N: Achso. Nunja. Kann ich Ihnen gegenüber meine Erlaubnis ausdrücklich aussprechen?

    Sekretärin: Nä!! Ich kann mir ja nicht alles merken!!

    Frau N: Verstehe. Haben Sie einen Zettel für mich?

    Sekretärin: Nä, das ist hier alles von der Schule. Wozu denn?

    Frau N: Lassen Sie. (holt alten Kassenzettel aus der Tasche, nimmt Stift, schreibt: "Mademoiselle soll 3 Karten für 17:30 kaufen, Danke, Gruß, Frau N.")
    Kann ich den Zettel gleich bei Ihnen lassen, oder ist es wichtig, dass Mademoiselle den hier über die Schwelle trägt?

    Sekretärin: Ich kann hier nicht alles aufbewahren!

    Frau N: Kein Problem, ich stecke ihn ihr in die Jacke, und das Geld auch.

    Sekretärin: Und damit soll sie dann die Karten kaufen?

    Frau N: Genau.

    Sekretärin: Das geht nicht!

    Frau N: Warum?

    Sekretärin: Sie brauchen ein Formular. Das wird den Kindern die Tage ausgeteilt. Darauf können sie dann ankreuzen, was sie kaufen wollen, und dann kann ihr Kind ins Sekretariat kommen.

    Frau N: Danke, ich brauche kein Formular zum Ankreuzen, ich kann das selbst aufschreiben (wedelt mit dem Zettel).

    Sekretärin: Das Formular ist aber Pflicht!

    Frau N: Was, es gibt einen Formularzwang für Karten für ein Schulkonzert, die für 1 Euro abgegeben werden?

    Sekretärin: Ja!

    Frau N: Gut, geben Sie mir so ein Formular.

    Sekretärin: Die werden die Tage verteilt.

    Frau N: Aber Karten werden ja ab heute 10 Uhr verkauft. Irgendwie muss man ja an die drankommen können?

    Sekretärin: Nur persönlich.

    Frau N: Frau M., im vollen Bewusstsein, eine gütliche Lösung zu verbauen: wollen Sie mich verarschen??

    Sekretärin: (guckt verkniffen)

    Frau N: Ich setze mich mal.

    Sekretärin: (guckt sehr verkniffen)

    Frau N: (schließt die Augen und meditiert einen kurzen Moment)

    Sekretärin: Also...

    Frau N: Wissen Sie - mir ist das so wichtig, die Karten möglichst heute zu bekommen, weil Mademoiselles Oma für das Konzert anreisen möchte. Die muss dann noch eine Zugfahrkarte kaufen und so weiter und möchte gerne planen, wie sie das alles am besten hinbekommt.

    Sekretärin: Ach sooo!! Sagen Sie das doch gleich! Dann gebe ich Ihnen die Karten doch sofort!

    Frau N: Äh...

    Sekretärin: Dafür habe ich doch Verständnis, das ist ja toll, dass die Oma extra kommt! Wie viele Karten brauchen Sie?

    Frau N: Aber das ist doch ungerecht...

    Sekretärin: Ach was ungerecht. Wenn doch die Oma kommt! Das ist doch so toll!! Da freue ich mich richtig!! Hier, nehmen Sie, nehmen Sie!!

    Frau N: Ähmja, dann hier, die drei Euro.

    Sekretärin: Wunderbar, wunderbar! Einen schönen Tag noch!



    Mannmannmann.

    Dienstag, 3. Juni 2014
    Blogging November - 834

    Heute zu Ende gelesen:

    Jasper Fforde: Lost in a Good Book


    Es handelt sich dabei um den zweiten Teil der Thursday Next Serie - ich hab ja drei auf einmal gekauft, also lese ich die nun auch nacheinander.

    Der zweite Teil ist von der Art her - wenig überraschend und zum Glück - wie der erste. Vielleicht fand ich ihn ein bisschen weniger fesselnd, aber trotzdem gut.

    Montag, 2. Juni 2014
    Blogging November - 853

    Am erschlagendsten nach der gestrigen Feier sind übrigends die Katzen - und das, obwohl sie doch die ersten waren, die zu Bett gingen!

    Ich hatte ja anfangs Befürchtungen. Die Katzen - eigentlich sehr gesellige Tiere, gerade der Kater - hatten auf die letzten zwei Besuche nämlich mit viel Buckel und Eichhörnchenschwaz reagiert, beim letzten Schwiegerelternbesuch kamen sie gleich gar nicht mehr unter dem Bett hervor. Dementsprechend hatte ich ihnen einen Rückzugsort im Schlafzimmer eingerichtet, mit Futter, Wasesr, etc. Den haben sie dann aber gar nich genutzt, sondern schlenderten entspannt zwischen den Gästen umher, beanspruchten den besten Balkonstuhl für sich oder ließen sich auf dem Barhocker zum bekrault werden nieder.

    Als ich gegen 2 Uhr zu Bett ging, lagen die Katzen dort allerdings schon und schaute mich mit dieser typischen katzenhaften Mischung aus Vorwurf und Verachtung an: was wagt sie es, das Licht einzuschalten und - will sie auch in diesem Raum, etwa sogar in diesem Bett schlafen?!

    Ich wollte. Ich war allerdings heute morgen um 10 wieder fit. Die Katzen hingegen schliefen rund um die Uhr und werden erst jetzt gerade so langsam wieder munter.

    Samstag, 31. Mai 2014
    Blogging November - 852

    Gestern habe ich ein Elsterkind gerettet. Und zwar vor meiner Nachbarin.

    Die Nachbarin klingelte mittags ganz aufgeregt: im Hof läge ein toter Vogel, und ob ich ihr bei der Beseitigung helfen würde, bevor die Kinder das entdecken. Ich sagte zu, wollte mich aber zuerst tatortreinigungsgeeignet kleiden. Wir verabredeten uns für in 5 Minuten.

    3 Minuten später klingelte die Nachbarin wieder - der Vogel sei doch nicht tot, aber wohl schwer verletzt, er hüpfe wackelig herum. Zwei andere Vögel würden auf ihn einhacken. Wir beschlossen, uns das einmal näher anzuschauen.

    Im Hof saß dann also eine kleine Elster. Zwei große Elstern saßen auf der Garage und beoachteten uns misstrauisch. Die kleine Elster hopste auf dem Boden, schien aber unverletzt. Sie hatte schon überall Federn und sah auch sonst ingesamt so aus, als könnte sie wohl schon oder zumindest sehr bald richtig fliegen - wie wäre sie auch sonst in den Hof gekommen?

    Unter Aufwand sämtlicher Überzeugungskraft gelang es mir nach einer halben Stunde, die Nachbarin (und die mittlerweile zahlreich dazugekommenen Kinder) davon abzuhalten, die kleine Elster in einem Karton einzusammeln und zum Tierarzt/Tierheim/was-auch immer (ein genauer Plan stand nicht fest) zu fahren. Selbst, wenn sie noch nicht richtig fliegen konnte - die Eltern waren ja in der Nähe, und gut, es gibt Katzen in der Nachbarschaft, aber zwei ausgewachsene Elstern kommen meiner Ansicht nach auch gut mit einer Hauskatze zurecht. Sie sahen sogar schon so aus, als würden sie bald auf eins der Kinder losgehen, wenn wir uns nicht so langsam ein bisschen auf Abstand gehen würden. Und außerdem sah die kleine Elster überhaupt nicht verletzt aus.

    Wir einigten uns, zurück ins Haus zu gehen, und am Abend nochmal nachzuschauen. Sollte der Vogel dann dort noch sitzen, würde ich ein Löffelchen Katzenfutter spendieren und man könnte mittels Wasserflasche eine Pfütze herstellen, damit niemand Hunger oder Durst hat.

    Als wir um 20 Uhr nochmal schauen gingen, war die Elster aber davongeflogen - vermute ich jedenfalls, es waren nämlich keine Federn oder Blut oder sonstige Überreste zu sehen. Glück gehabt!

    Samstag, 31. Mai 2014
    Blogging November - 851

    Im Büro:

    Kollege: Die neue Frisur steht Ihnen gut!

    Frau N: Danke!

    Kollege: War das zu Hause denn abgesprochen?

    Frau N: Was?

    Kollege: Dass Sie sich die Haare abschneiden.

    Frau N: Nein.

    Kollege: Oh!!! Das war sicher ein Schock!

    Frau N: Ähm - nein?

    Kollege: Also, ich hätte da einen Schock. Deshalb wird so etwas bei uns abgesprochen.

    Frau N: Ah. Nein, meine Familie ist da flexibel.

    ***

    Auf einem Fest:

    Bekannter: Sie haben sich ja die Haare abgeschnitten. Sieht gut aus.

    Frau N: Danke.

    Bekannter: Und was sagt Ihr Mann dazu?

    Frau N: Mein Mann?

    Bekannter: Na, es interessiert den Partner ja schon, wie der andere so herumläuft.

    Frau N: Wie findet Ihre Frau es denn, wenn Sie so herumlaufen anderen Leuten total bekloppte Fragen stellen?

    ***

    In der Schule:

    Konrektorin: Sie haben sich ja die Haare abgeschnitten!

    Frau N: Ja. Ich hatte Lust dazu.

    Konrektorin: Aber sonst ist alles in Ordnung?

    Frau N: Äh - ja, sicher. Wieso fragen Sie?

    Konrektorin: Weil Sie sich die Haare abgeschnitten haben.

    Frau N: Ich war halt beim Friseur!

    Konrektorin: Aber das macht man doch nicht einfach so!

    Frau N: Doch?!

    ***

    Im Supermarkt:

    Bekannte: Waaah!!! Deine Haare!!!

    Frau N: Was denn?!

    Bekannte: Die sind ab!

    Frau N: Äh - ja. Nicht ganz. Nur ein Teil.

    Bekannte: Und dein Mann?!

    Frau N: Der hat dieselbe Frisur wie immer.

    ***

    Leute - echt. Es sind Haare. Kein Körperteil oder Organ. Zeug, das am Kopf wächst. Man schneidet es ab, es wächst neu, man schneidet es wieder ab. Und Friseurbesuche müssen in der Regel nicht therapeutisch begleitet werden.

    Freitag, 30. Mai 2014
    Blogging November - 850

    Nach einem halben Tag Räumen hat der Kleiderschrank nun wieder seinen optimalen Zustand erreicht: so, dass man im Dunkeln ein beliebiges Kleidungsstück herausziehen kann, und es wird mir immer gefallen und perfekt passen und in gutem Zustand sein.

    Donnerstag, 29. Mai 2014
    Blogging November - 849

    In einem Paralleluniversum aus netten Menschen war ich heute am Hauptbahnhof. Der Links von mir stuetzte einen Mann, der nicht gut laufen konnte. Der rechts von mir half einer Frau mit Buggy in den Zug. Vor mir rannte einer auf die Tuer vom Regionalexpress zu und drückte, während es schon piepste, einem Obdachlosen eine frisch gekaufte Tuete Gebaeck in die Hand.

    Dienstag, 27. Mai 2014
    Blogging November - 848

    In der Sparkasse:

    Mann: Entschuldigung, schauen Sie (hält Rechnung hin), ich muss Geld an die EVO einzahlen. Aber die haben mich im Rathaus weggeschickt, ich soll das hier machen.

    Frau N: Tut mir leid, ich arbeite nicht hier.

    Mann: Das weiß ich. Aber Sie können mir doch trotzdem helfen.

    Frau N: Nein. Da drüben der Mann arbeitet hier, fragen Sie den.

    Mann: Ich frage Sie!

    Frau N: Bitte. Ich habe aber keine Antwort.

    Mann: Sie werden mir ja wohl kurz helfen können!

    Frau N: Nein.

    Mann: Also das gibt es doch nicht! Ich muss das an diesem Automaten machen und ich weiß nicht, wie das geht!

    Frau N: Fragen Sie den Mann da drüben.

    Mann: Nein. Hier, hier ist das Geld (holt Bündel Geldscheine heraus). Helfen Sie mir mit dem Automaten!

    Frau N: Fragen Sie den Mann da drüben!

    Mann: Dem traue ich nicht! Ich will, dass Sie mir helfen!

    Frau N: Diese Realität steht nicht zur Verfügung.

    Mann: Kommen Sie, kommen Sie! (zupft am Ärmel)

    Frau N: Muss ich unfreundlich werden?!

    Mann: Sie sind ein freundlicher Mensch. Sie sind ein guter Mensch. Ich weiß das. Sie helfen mir.

    Frau N: Sie sind ein Psychopath und ich bin von Ihnen angestrengt. Wenn Sie nicht weggehen, rufe ich den Mann da drüben, damit er mir hilft.

    Mann: UNVERSCHÄMT! Sie könnten mir so einfach helfen! Aber Sie wollen einfach nicht!

    Frau N: Genau.

    Mann: SIE SIND EIN SCHLECHTER MENSCH!

    Frau N: (zuckt mit den Schultern)

    Mann: Aber Sie können mir trotzdem kurz helfen. Ich frage Sie zum letzten Mal: Helfen Sie mir?

    Frau N: Nein.

    Mann: Ok. (geht weg)


    Alle. Völlig. Irre.

    Dienstag, 27. Mai 2014
    Blogging November - 847

    Sehr, sehr gelacht heute über das Sad Cat Diary.

    November seit 6621 Tagen

    Letzter Regen: 09. Mai 2024, 23:22 Uhr