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    Montag, 26. Mai 2014
    Blogging November - 846

    Eine ganz vorzügliche Möglichkeit, einen Nachmittag entspannt zu verbringen, ist (neben Schlafen) auch, zwei Küken, die keine Glucke haben, zu betreuen. Die müssen nämlich einerseits ein bisschen üben, herzumzulaufen, zu balancieren, zu hüpfen und zu picken, andererseits frieren sie aber auch sehr schnell und müssen immer mal wieder in die Hand genommen und gewärmt werden. Dabei schlafen sie dann ein und machen im Schlaf kleine Wohlfühlfiepser.

    Wie niedlich so ein Federbausch ist, der sich in die Hand schmiegt, darin immer ruhiger wird und dem schließlich die Augen zufallen - das kann man sich ja auch kaum vorstellen.

    Sonntag, 25. Mai 2014
    Blogging November - 845

    Nach mehrwöchigem Grübeln hatte ich mir den Nachmittag heute freigehalten, um - generell ideenlos - durch die Läden zu streifen und nach einem Geburtstagsgeschenk für Herrn N. Ausschau zu halten. Heute verließ ich also das Haus. Gerade war die Haustür hinter mir zugefallen, als mir blitzartig einfiel, was ich schenken wollte. Gleichzeitig war aber auch klar, dass ich dieses Geschenk in keinem der Geschäfte in der Nähe bekommen würde. Also ging ich zurück ins Haus, tätigte eine Internetbestellung, legte mich auf die Couch und schlief vier Stunden.

    Es kann alles so einfach sein!

    Samstag, 24. Mai 2014
    Blogging November - 844

    Ich fuhr heute bei dickstem Berufsverkehr und vielen ausfallenden Bahnen mit Bob dem Baumeister S-Bahn. Bob war inkognito unterwegs - er trug zwar seine blaue Latzhose und ein kariertes Hemd; seinen Helm jedoch hielt er in der Hand, leicht hinter dem Rücken versteckt. In der anderen Hand hatte er eine Flasche Bier, wie es natürlich in den Büchern auch ist, sobald wir sie geschlossen haben.

    Bob regelte den Passagierstrom in der Bahn. Es begann damit, dass er einer älteren Dame den Weg zu einem Sitzplatz bahnte. Der Sitzplatz war von einem jungen Menschen besetzt, Bob stellte aber unmissverständlich dar, dass sich das in extrem naher Zukunft ändern würde, und siehe da: so war es auch. Bob kehrt zur Tür zurück, fragte vor jedem Stopp, wer aussteigen wolle, organisierte einen Gang ("die Aussteiger nach rechts! die Drinnenbleiber nach links!"), öffnete eigenhändig die Tür, wies die draußen Wartenden in den Ein- und Ausstiegsprozess ein ("Erst raus, dann rein, meine Damen und Herren, und auch die Kinder und die Hunde und die Fahrräder!"), verabschiedete die Aussteigenden, lenkte die Einsteigenden in die ihnen zugedachten S-Bahn-Bereiche und passte auf, dass niemand in der Lichtschranke stand. Während all dieser Tätigkeiten sprach der den Passagieren ununterbrochen "Das kriegen wir hin! Das kriegen wir hin!" zu. Jedem ist klar, dass er eigentlich "Yo, wir schaffen das!" sagen wollte, aber er war ja inkognito.

    Jede S-Bahn sollte ihren Bob haben, finde ich.

    Freitag, 23. Mai 2014
    Blogging November - 843

    Im Supermarkt:

    Frau N: Hast du den Pfeffer aufs Band gestellt?

    Mademoiselle: Ja.

    Frau N: Ah. Warum willst du - äh - bunten Pfeffer in der Mühle kaufen?

    Mademoiselle: Ich will den nicht kaufen.

    Frau N: Warum hast du ihn dann aufs Band gestellt?

    Mademoiselle: Ich hatte ihn in der Hand. Und man darf ja nicht klauen.

    Frau N: Wieso hattest du ihn in der Hand? Der Pfeffer steht doch ganz da hinten?!

    Mademoiselle: Keine Ahnung.

    Frau N: Wenn du ihn nicht willst, bring ihn bitte weg, ich will ihn nämlich auch nicht.

    Mademoiselle: Okay!

    (rennt weg, kommt wieder, legt Packung aufs Band)

    Frau N: Was ist das?

    Mademoiselle: (zuckt mit den Schultern)

    Frau N: Jonglierbälle?!

    Mademoiselle: Jo.

    Frau N: Du hast doch schon Jonglierbälle.

    Mademoiselle: Nein.

    Frau N: Doch. Im Bücherregal im Flur. Blau, grün, gelb, rot.

    Mademoiselle: Achso. Aber vielleicht brauche ich mehr?

    Frau N: Wenn du mit vieren Jonglieren kannst, bekommst du mehr. Bring sie bitte wieder weg.

    Mademoiselle: Okay!

    (rennt weg, kommt wieder, legt Päckchen aufs Band)

    Frau N: Seife?

    Mademoiselle: Jau.

    Frau N: Warum?

    Mademoiselle: Die lag da so rum, zum Kaufen.

    Frau N: Kind. Wir sind in einem Supermarkt. Alles liegt hier so rum, zum Kaufen! Bring sie weg. Komm wieder. Bring kein weiteres Produkt mit.

    Mademoiselle: Okay.

    (geht weg, komm ohne etwas wieder)



    9-jährige. Man muss sich sehr exakt ausdrücken.

    Mittwoch, 21. Mai 2014
    Blogging November - 842

    Relativ gut kann man Leute auch irritieren, wenn man sich morgens um halb 9 eine Stunde mit ihnen zusammensetzt, danach sehr schnell zu einem Friseur radelt und sich rund 40 cm Haarlänge abschneiden lässt und dann zu den Personen von vorher zurückkehrt, sich wieder dazu setzt und tut, als wäre nichts.

    Hihi.

    Dienstag, 20. Mai 2014
    Blogging November - 840

    Heute zu Ende gelesen:

    Jasper Fforde – The Eyre Affair.



    Seit ungefähr einem Jahr besitze ich einen Kindle. Benutzt habe ich ihn allerdings bis vor ein paar Tagen nicht. Na gut, ein paar kostenlose Sachen habe ich heruntergeladen, aber wie das bei kostenlosen Sachen oft so ist: sie interessierten mich nicht. Was die Beziehung zwischen dem Kindle und mir nicht unbedingt förderte.
    Von Frau Merkel haben wir ja alle die Totschlägerphrase gelernt, die man anbringen kann, wen man völlig grundlos etwas, das einem selbst nicht so richtig vertraut ist, ablehnt: „Ich tue mich schwer damit.“ Ich tue mich schwer mit dem Kindle, besonders mit der Haptik. Er ist zwar leichter als ein Buch, aber rutschiger und damit weniger griffig. Außerdem muss man besser darauf aufpassen, als auf ein Buch. (Achtung: Bücher sind bei mir Gebrauchsgegenstände, sie werden nicht geschont). Und nicht zuletzt lese ich eben Bücher nicht unbedingt linear, und das Hin- und Herblättern ist mit dem Kindle schon etwas mühsam.
    Richtig, richtig gut ist aber natürlich die Suchfunktion. Das hat man in Büchern ja andauernd, dass man denkt, ähm Moment, dieser Name kam schon mal, aber: wo und wie? Das lässt sich nun leicht lösen.

    The Eyre Affair kaufte ich für den Kindle. Das war ein Trick von mir. Ich habe nämlich zig Bücher, die ich lesen könnte, keines davon sprach mich aber gerade an, so dass ich zu mir selbst sagte: diese Bücher sind zu schwer für die Handtasche. Damit hatte ich schon die Legitimation geschaffen, ein anderes Buch zu kaufen, und zwar entweder ein sehr dünnes, leichtes, oder ein elektronisches. Zu dem Zeitpunkt fiel mir dann ein, dass Anne Schüßler mir The Eyre Affair empfohlen oder es zumindest doch erwähnt hatte, und schon war es gekauft.

    Das Buch (es war ja keins, es war eine Datei – sagt man dann „die Lektüre“?) war mir angenehm. Die Handlung spielt in einer Gesellschaft ähnlich der unseren, vermutlich eine parallele Realität – Raum und Zeit werden dort flexibler betrachtet, als wir sie ansehen. Außerdem ist Literatur in dieser Gesellschaft sehr geachtet, es gibt verschiedene Bewegungen, die sich mit verschiedenen Schriftstellern oder Epochen befassen. Die Protagonistin Thursday Next ist bei einer Art Literaturpolizei und befasst sich mit Straftaten an (nicht in) Literatur. In "The Eyre Affair" geht es um den Raub eines Originalmanuskripts und einer Erfindung, die es ermöglicht, Personen und Gegenstände zwischen Literatur und Realität hin- un herzutransportieren. Wodurch nicht nur der Weg geöffnet wird, die Erzählung zu verändern, sondern auch die Gegenwart zu beeinflussen.

    Eine klare Lesempfehlung: Eine schnelle Geschichte, lustig, ohne dass die Witze umständlich erklärt werden, und stellenweise durchaus überraschend. Sicher hätte man einige Charaktere stärker ausarbeiten können, aber vielleicht kommt das ja in einem Folgeband.

    Und das Allerbeste war, dass ich das Buch heute beendete, als ich völlig ungeplant für zwei Stunden auf einem Spielplatz saß, und dann äußerst überrascht feststellte, das sich offensichtlich einen Dreierband erworben hatte und gleich weiterlesen konnte. So etwas wäre mit einem Papierbuch ja nicht passiert, jedenfalls nicht, ohne dass die Handtasche tatsächlich recht schwer geworden wäre.

    Montag, 19. Mai 2014
    Blogging November - 839

    Links Marti, rechts Bob.



    Mit Bob ging ich heute zwei Stunden spazieren. Marti musste zu Hause bleiben, er ist derzeit in der Pubertät und benimmt sich schlecht. Dafür war noch die Dame, von der man rechts den Hintern im Bild sieht, mit dabei, sowie drei Schafe mit ihren 2 Wochen alten Lämmchen.

    Mademoiselle und zwei Freunde und ein paar Erwachsene waren auch dabei, es gab aber genug Tiere für alle, wir mussten uns nicht streiten. Und als eine große Straße kam, durften wir die Lämmchen sogar in den Arm nehmen und rübertragen <3

    Blogging November - 839

    Links Marti, rechts Bob.



    <3

    Sonntag, 18. Mai 2014
    Blogging November - 838

    Letzte Nacht träumte ich, ich hätte mir sehr spontan mit der Küchenschere die Haare abgeschnitten - also nicht komplett, sondern nur so etwa 40 cm, heraus kam dabei ein schicker kinnlanger Bob. Ich wachte auf mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit über das Ergebnis.

    Leider kann ich aber in Wirklichkeit gar nicht so gut mit der Küchenschere umgehen. Ich werde wohl mal einen Friseurtermin machen müssen.

    Samstag, 17. Mai 2014
    Blogging November - 837

    Kurze Meldung vom alljährlichen Vorlesewettbewerb in der Schule: Alle Jungs lesen aus irgendeinem der Tagebücher von Greg vor und alle Mädchen irgendwas mit Vampiren.

    Nur so als Tipp, falls Sie mal einem Grundschulkind ein Buch schenken wollen.

    Donnerstag, 15. Mai 2014
    Blogging November - 835

    So lästig es ist, Kontoauszüge durchzuschauen (besonders, wenn man das beinahe ein halbes Jahr lang nicht gemachthat, und dann etwas bestimmtes sucht), so schön ist es ja, dabei die ganzen Abbuchungen für schöne Dinge, die man unternommen hat, zu sehen, und sich noch einmal daran zu freuen.

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