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    Dienstag, 21. Mai 2013
    Blogging November - 567

    Heute eine Serviceinformation:

    Sollten Sie ein Mitbringsel für ein Grundschulkind suchen, kaufen Sie von Ravensburger das Spiel Make 'n' Break, die kleine (Reise-)Version, ca. 6 Euro.

    Macht wirklich Spaß, kann man auch als Erwachsener gut aushalten.

    Dienstag, 21. Mai 2013
    Blogging November - 566

    Neulich morgens ist es mir gelungen, mich mit dem linken Zeh im rechten Schlafanzughosenbein zu verhakeln und mich grandios nicht auf die Fresse zu legen weil ich vor vielen Jahrzehnten mal so eine Kampfsport-Schulterrolle ohne Hände gelernt und irgendwie verinnerlicht hatte.

    Letzte Nacht im Traum war ich Agentin und sollte - ganz klassisch - in Russland eingesetzt werden. Auf meine Proteste, dass mein Russisch dazu keinesfalls ausreicht und ich nicht nur nichts sagen sondern auch niemanden verstehen würde, was den gesamten Einsatz dann doch jeglichen Sinnes beraubt, wollte niemand hören. In Russland flog ich dann natürlich auch umgehend auf und wurde gefangen genommen und verurteilt und musste jeden morgen mit einem Roller zu einem Haus fahren, in dem ununterbrochen Spülmaschinen aus- und eingeräumt wurden. (Fast wie zu Hause.) Dazu gab es eine spezielle Arbeitskleidung, die aus einer Stonewashed-Jeans in Karottenform und einem gelben geblümten T-Shirt mit Fledermausärmel bestand.

    Ich halte mich, was Äußerlichkeiten angeht, für einen der unprätentiösesten Menschen weit und breit, was daran liegen mag, dass ich für so etwas auch einfach keine gute Wahrnehmung habe. Nach Partys kann ich wunderbar berichten, was wer in welchem Tonfall und mit welcher Wortwahl genau gesagt hat, aber welche Kleidung derjenige trug und welche Körperform er hatte, werde ich nicht wissen. Unzählige lästerwillige Freundinnen habe ich mit dieser selektiven Wahrnehmung schon zur Verzweiflung getrieben. Eigentlich gibt es nur eine Sache, die bei meiner Kleidung absolutes Prinzip ist - auch im Traum: ich trage nur Bootcut-Hosen. In Jahren, in denen Bootcut absolut nicht verfügbar ist, trage ich Rock.

    Insofern war meine Hauptsorge im Spülmaschinenarbeitsdienst nicht meine Mission oder Freiheit oder so etwas abwegiges, sondern schlichtweg die Garderobe. Ich versuchte alles, von Tauschen über Änderungsmaßnahmen bis hin zu Beschwerden, die aber nicht nur an meinern Sprachkenntnissen scheiterten. Bis ich mich an die Sache mit dem verhakelten Zeh neulich erinnerte und mir dachte, hey, wenn ich fliehe, stolpere ich wenigstens nicht über meine Hosenbeine!

    Und dann bin ich aufgewacht.

    Montag, 20. Mai 2013
    Blogging November - 565

    Nach mehrminütigen Überlegungen und dem Ableich von etwa 30 verschiedenen Rezepten habe ich heute morgen für den Pfingstbesuch einen Bienenstich gebacken. Der war enorm lecker!

    Wenn sie auch so einen Bienenstich haben wollen, machen Sie es so - Achtung: Sie müssen rechtzeitig anfangen, etwa 3 Stunden bevor Sie den Kuchen essen wollen!

    1. Sie kochen einen Vanillepudding (keine Instant-Plörre! Sowieso: nehmen Sie leckeren Vanillepudding, die Cremefüllung schmeckt nämlich hinterher danach) mit nur der Hälfte der angegebenen Milch (also 250 ml) und sorgen dafür, dass er kalt wird und möglichst keine Haut bekommt.

    2. Sie bereiten einen süßen Hefeteig Ihrer Wahl aus 250 g Mehl zu. Ich habe eine Variante mit 1 Ei und etwas Butter genommen, das war sehr lecker. Mit dem Hefeteig veranstalten Sie das Übliche. Wenn der Hefeteig genug gegangen ist, in eine Springform packen. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

    3. 100 ml Sahne, 50g Butter und 2-3 gute Esslöffel Zucker kurz aufkochen. Wenn sie gern Honiggeschmack mögen kann man statt Zucker auch Honig nehmen. Dann 150-200g Mandelplättchen hineinrühren und alles auf den Hefeteig kippen und verteilen. Dann ca. 20 Minuten backen (rechtzeitig mal nachschauen, ob das obendrauf nicht anbrennt, notfalls abdecken).

    Jetzt abwarten bis der Kuchen ausgekühlt ist und der Vanillepudding richtig kalt ist.

    4. Den Kuchen halbieren (so dass sich ein Boden und ein Deckel ergeben, logisch). Wenn der Hefeteig schön weich ist, klappt das mit dem Faden nicht so richtig gut, ein Messer ist besser, am allerbesten eins, das länger als der Kuchen ist. So ein Messer kann man sowieso ganz oft brauchen, man kann nie zu viele Messer haben. Kaufen Sie sich so ein Messer.

    5. Jetzt 1 Becher Sahne aufschlagen, wenn Sie öfters Pech mit Cremefüllungen haben, dann mit 1 Päckchen Sahnesteif. Dann den kalten Pudding gut durchrühren und mit der Sahne verrühren, so dass es möglichst keine Klümpchen gibt. Wenn doch ist das aber auch egal. Probieren, ob das Ganze süß genug ist sonst nachsüßen. Dann die Creme auf den Boden streichen. Wenn man es gern ordentlich hat, den Deckel jetzt in Tortenstücke schneiden und dann obendrauf setzen, dann gibt es nicht so ein Gematsche beim Schneiden.

    Kann man jetzt sofort essen.

    Lieblings-Bienenstichrezeptkommentare auf Chefkoch:
    1. "Haben den Kuchen ohne Füllung gemacht. War etwas trocken."
    2. (bei Rezept für ein Blech) "Kam alles aus der Springform oben raus, Warnung vor diesem Rezept!!"


    Plan: nächstes Mal mit Kaffee-Creme-Füllung und karamellisierten Walnüssen obendrauf?

    Sonntag, 19. Mai 2013
    Blogging November - 564

    Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemanden gesehen, der einen so absolut angewiderten Gesichtsausdruck aufsetzen kann wie die kleine Katze, wenn man auf die Idee kommt, sie einfach so mal zu streicheln, obwohl sie doch gerade anderweitig beschäftigt war.

    Beim Kater ist es okay. Der hält kurz pflichtschuldig den Kopf hin, ja, okay, streichel halt einmal, dreht sich dann um und zieht weiter. Die Katze hingegen richtet sich auf und guckt auf diese Weise, dass man erschreckt die Hand wegzieht und versucht ist, daran zu riechen, ob man eventuell in irgendwas Ekelhaftes hineingefasst hat. Die Katze guckt weiter, bis man sich entfernt, dann noch ein Sekündchen länger und dann setzt sie ihre wichtige Katzebeschäftigung fort.

    Das ist übrigens dieselbe Katze, die jede Nacht unter die Bettdecke kommt, an meinem Ärmel nuckelt und jammerig maunzt, wenn ich aufstehe.

    Samstag, 18. Mai 2013
    Blogging November - 563

    Ich trage nie eine Uhr. Nicht aus Prinzip, es ergibt sich bloß nicht. Trotzdem weiß ich immer ungefähr, wie spät es ist, das leitet sich aus dem Tagesrhythmus und dem Licht etc. ab, ganz normal also. Wie man ja auch normalerweise ohne Nachzudenken weiß, welche Jahreszeit es ist, so ganz unbewusst. Normalerweise.

    Dieses Jahr habe ich mich schon einmal total erschreckt, weil ich dachte, ich hätte den Sommerurlaub vergessen. Der kommt aber ja noch. Und heute ging ich vom Büro nach Hause und mir schoss durch den Kopf, dass heute die richtige Stimmung wäre, um mit Mademoiselle den Adventskranz zu binden.

    Am Wochenende treffen wir uns mit Freunden. Beim vorvorletzten und vorletzten Treffen wollten wir eigentlich einen Ausflug machen, zu dem man 1,5 Stunden Auto fährt. Beide Male war Blitzeis angesagt. Beim letzten Treffen wollten wir Grillen, es gab Regen und 5 Grad. Für dieses Wochenende haben wir nun eine Unwetterwarnung.

    Zum Glück habe ich ausreichend Currypaste im Eisfach, was immer an Wetterlagen also auf uns zukommt bei den nächsten Treffen - es kann immer ganz spontan Curry rot, gelb oder grün geben. Ich muss nur noch überlegen, was für einen Kuchen ich dieses Mal backe. So eine luftige Rhabarbertorte will doch keiner, wenn man sich die Füße abfriert. Lebkuchen?!

    Donnerstag, 16. Mai 2013
    Blogging November - 561,5

    Heutige Gemüsekiste, für Frau Sid

    Sie sehen: reichlich Käse, aber kein Brot. Da ist was schief gelaufen. Sonst bin ich sehr zufrieden.


    Blogging November - 561

    Im Rapunzelturm war heute Evakuierungsübung. Ich habe jetzt schon 12 Mal Evakuierungsübung gemacht, zusätzlich einmal Fehlalarm und zweimal "beim Stockwerkwechsel durchs Treppenhaus Zugangskarte vergessen und keiner hörte das Klopfen". Ich kann das also, ich weiß Bescheid und, ich muss zugeben, wenn ich über zwanzig Stockwerke hinabsteige, habe ich eine gewisse Erwartungshaltung an das Evakuierungserlebnis. Leider wurde dieser Erwartung heute nicht entsprochen.

    Zunächst einmal gab es keine ordnungsgemäße Ansage. Es gehört so: Erst eine Durchsage, dass die Aufzüge außer Betrieb sind. Dann geht ein Rauschen los, weil die Treppenhäuser druckbelüftet werden (wegen der Rauchfreihaltung). Darauf folgt ein abgewürgtes, sehr lautes "MIOPPP!" gefolgt von einer Sirene und dann kommt eine Stimme, die sagt: "blabla verlassen Sie das Gebäude, blabla es handelt sich um eine Übung".

    Die Aufzugdurchsage kam und dann machte es "tuuut" "tuuut" "tuut" - so als ob auf einem sehr lauten Telefon niemand erreichbar wäre. Wir waren zunächst verwirrt. Bedeutet "tuut", dass man Evakuieren soll? Warum rauscht es nicht und warum sagt keiner was?

    Ein Anruf in der Sicherheitsleitstelle ergab: ja, das ist der Alarm. Nein, der gehört nicht so. Ja, wir haben technische Probleme. Nein, wir wissen nicht warum und wie man sie behebt. Ja, das ist sehr schlecht.

    Murrend evakuierten wir also durch unbelüftete Treppenhäuser, um am Sammelplatz eine kleine, versprengte Gruppe Menschen vorzufinden - der Rest des Turms hatte das mit dem Alarm wohl auch nicht richtig begriffen.

    Insgesamt also sehr enttäuschend. Umso mehr habe ich mich gefreut, am frühen Nachmittag eine Anfrage zu "Feedback zur heutigen Räumungsübung" zu erhalten.

    Mittwoch, 15. Mai 2013
    Blogging November - 560

    Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch tagebuchbloggen könnte.


    (Heute z.B. kamen wir im absolut letzten Moment an der Schule an, obwohl das gesamte Aufstehen etc. völlig korrekt abgewickelt worden war. Mysteriös. In der Schule wurde mir noch ein Zettel zum Unterschreiben hingehalten - die Einladung zum Elternabend nämlich, und ich war versucht, sie nicht zu unterschreiben sondern erstmal das Format in Ordnung zu bringen (Zeilenabstände ohne durchgängiges System, Bullets falsch eingerückt etc.). Habe ich aber natürlich nicht gemacht. Statt dessen fiel mein Blick auf den Tagesordnungspunkt "Umgang mit Medien", so dass ich auf dem gesamten Weg ins Büro meine Gegenrede formulierte und, glaube ich, teilweise auch laut vortrug, bis ich mich erinnerte, dass ich ja gar nicht hingehen will zum Medien-Elternabend.

    Was ich im Büro gemacht habe, weiß ich nicht mehr, aber ich habe zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder eine Mittagspause geschafft und es gab sehr leckere Zucchinispalten mit Quark in der Kantine. Dann kam noch der Entwurf des Protokolls eines anderen Elternabends per Mail und auch da habe ich unter inneren Qualen am Format nichts geändert, nur ganz schlimme Fehler und falsche Namen verbessert und dann mit schmerzvoll verzerrtem Gesicht und geschlossenen Augen auf Send geklickt. Man darf sich nicht immer in alles einmischen, sonst muss man es selbst machen.

    In der S-Bahn schlief ich ein, wachte aber dank guter Bahnfahrerroutine rechtzeitig zur Zielstation auf und ging zum Schuster. Dem Schuster hatte ich letzte Woche ein paar Schuhe mit zerkratzten Absätzen gebracht, um sie wieder schön machen zu lassen, es sollte bis Samstag dauern. Grundsätzlich ist dieser Schuster aber nie mit den Schuhen fertig, wenn man kommt, erst findet er die Schuhe gar nicht und wenn er sie dann hat, bietet er an, zu warten. Das mache ich und beobachte alles ganz genau, und ich schwöre, wenn das noch lange so geht, habe ich bald die Handgriffe selbst drauf und dann kaufe ich mir so eine monströse Maschine und stelle sie in das Zimmer von Frau Herzbruch, wenn die einen anderen Job hat, und dann mache ich mir meine Schuhe selbst wieder schön. Echt jetzt.

    Danach ging es weiter zur Schule, Mademoiselle erwartete mich bereits mit ihrem Muttertagsgeschenk in der Hand, und zwar ein Mobile bestehend aus einem Ast mit zwei Papiervögelchen, einem Papierschmetterling und einer dicken Pfeifenreinigerhummel. Sehr niedlich. Den Heimweg verbrachten wir damit, zu überlegen wo wir es aufhängen könnten. Ich finde übrigens das generelle Muttertagsbashing relativ langweilig bis blöd. Ja, die Nazis haben den gepusht, ja, es gibt auch schlechte Mütter, ja, die Blumenindustrie profitiert, mimimi. Mademoiselle freut sich wie irre, wenn sie ein Geschenk machen kann, ich freue mich über das Astmobile (und die Katzen erst!) und es ist echt alles nicht so schlimm, man kann sich ab und zu mal den Stock aus dem Arsch ziehen. Ich schweife ab.

    Eigentlich wollte ich mich bei Ankunft zu Hause ein paar Minuten auf die Couch legen, weil ich ja in der S-Bahn schon eingeschlafen war. Allerdings bedurfte dann erst das bereits gestern per Hand gepatchte Computerspiel des Kindes einer weiteren elterlichen Modifikation. Während dieses Vorganges zog sich das Kind einen Splitter zu - ja, am Schreibtisch sitzend, so etwas ist definitiv möglich, auch wenn ich nicht weiß, wie. Es musste also der Splitter noch rasch herausoperiert werden. Als nächstes wollte ich dann noch kurz die Wäscheständer aus dem Wohnzimmer wieder ins Büro räumen, damit ich es auf der Couch gemütlicher habe, es schien mir aber clever, vorher im Büro zu saugen, wobei das Saugen an sich nichts, ich wiederhole mit allem Nachdruck: nichts (!) mit dem kürzlichen Besuch von 2/3 der Familie Herzbruch zu tun hatte sondern einen reinen Routineprozess darstellte. Jedenfalls fiel mir dabei auf, dass der Staubsauger nicht so gut saugte wie sonst, weshalb ich ihn ein bisschen auseinander nahm. Und ich sage Ihnen: ich sah Dinge, die ich nie sehen wollte!

    Während ich mich mit dem Staubsauger beschäftigte, sprang ein Knopf von meiner Jeans ab, so ein Nietenknopfdings, und ich erinnerte mich, dass der schonmal abgesprungen war und ich ihn per Hand wieder zusammengedrückt und mich schon gewundert hatte, dass das so gut hält (es hielt vermutlich gut, weil die Hose zu weit ist und der Knopf deshalb normalerweise nicht unter Spannung steht, nun, bei Staubsaugerarbeiten dann schon). Zusammendrücken ging dieses Mal nicht gut, so dass ich die Staubsaugerreparatur kurz zugunsten einer Jeansreparatur unterbrach. Ich sah genau drei Möglichkeiten: 1. Den Knopf manuell zusammenklicken und dann mit einer Zange verbiegen, so dass der Stift nicht mehr herausrutschen kann, 2. Einen normalen Knopf annähen, 3. Die Jeans zum Schneider tragen, der allerdings schon zwei meiner Hosen zum Kürzen hat, weil ich immer Langgrößen brauche, die mir dann aber 1 cm zu lang sind, normale Größen hingegen sind mir mehrere cm zu kurz. Ich entschied mich für 1, war aber wohl sehr in Schwung, so dass ich den Knopf nicht nur verbog sondern in zwei Teile teilte. Sehr mysteriös. Ich schwenkte zu Möglichkeit 2 um.

    Dann klingelte die Hausmeisterin und berichtete mir vom Sperrmüll, den sie organisiert hatte und dem wir Dinge hinzufügen wollten, u.a einen Autokindersitz, welchen aber das Sperrmüllauto - wie die Hausmeisterin mir sagte - nicht mitnehmen wolle. Was erstens falsch und zweitens egal ist, weil ich am Wochenende entschieden habe, dass wir den Sitz doch noch behalten wollen; das beides der Hausmeisterin zu erklären, war aber schwierig, zusätzlich war ich von Kopf bis Fuß in Staubsaugerresiduen gehüllt und hatte einen Kater um die Schultern, alles etwas anstrengend.

    Endlich konnte ich den Staubsauger wieder zusammenbasteln und das Büro saugen und dann auch das Wohnzimmer und den gesamten Rest der Wohnung, und dann die Wäscheständer rüberräumen, wobei ich aber entdeckte, dass eine nicht initiierte Person Eingriff in die Wäscheständersystematik genommen hatte, ganz offensichtlich ohne das zugrundeliegende System zu verstehen. Als alles wieder so war, wie es gehört, warf ich schnell noch eine Ladung Wäsche an. Und dann hätte ich mich auf die Couch legen können, nur war ich dann nicht mehr müde und es war auch schon viel zu spät.

    Also machte ich Essen aus den Resten der Gemüsekiste, und zwar eine Pfanne mit Zwiebeln, Knoblauch, Auberginen, Zucchini, Tomaten, Steinchampignons und grünem Spargel.

    Und das war es dann auch schon.)


    Aber das wollen wir nicht wirklich, oder?

    Dienstag, 14. Mai 2013
    Blogging November - 559

    Wenn das Kind 8 ist und sich seit mehreren Tagen durch ein PC-Adventure arbeitet, dieses aber dann durch einen ungekärten Bug an einer Stelle im letzten Drittel hängen bleibt, sind plötzlich ganz neue Fähigkeiten gefragt: nämlich Foren durchforsten auf der Suche nach Patches, Konfigurationen oder gespeicherten Spielständen, die man dann nach abspulen diverser dubioser Programme irgendwo in die Eingeweide des Spiels implantiert. Und siehe da, nach nur einer halben Stunde ist alles top. Währenddessen möchte Frau Herzbruch den ipod für den 4jährigen aufbereiten und klickt sich diverse Skripte zusammen, die sich hübsch weiß auf schwarz selbstverwirklichen. Haha, und Sie dachten, wir sind so Muttis - wir können auch ganz anders!

    Von den derart technikverwöhnten Kindern, die versprachen, sich nach Ende der zweiten Folge Jim Knopf unverzüglich selbst ins Bett zu bringen, ist allerdings das Kleinere gerade nackt auf Katzenjagd und das Größere schläft wohl schon, hat jedoch einen Zettel hinterlassen mit der Aufschrift "Ich Schlaf Bei euch!" Klappt also so mittel.

    Montag, 13. Mai 2013
    Blogging November - 558

    2 Stunden auf 1,5 qm mit Frau Merkel (aka Ona Herzbruch, immer wild jubelfuchtelnd) und einem Tyrannosaurus rex (Frau Herzbruch, eingeklemmt so dass nur zwei angewinkelte Ärmchen oben rausschauten) verbracht. Sonst alles gut.




    Bonustrack I - Dramatis Personae

    Zu den allermeisten habe ich keinen Kontakt mehr und natürlich tragen einige davon - so bedauerlicherweise Jana, Turek und Stefan-dass-das-klar-ist - Allerweltsnamen, die sich nicht gut googeln lassen. Andere sind trotz weniger durchschnittlicher Namen nicht auffindbar (Phil z.B.), bei wieder anderen waren mir die Namen nicht vollständig bekannt. Insbesondere den bürgerlichen Namen von Zett habe ich nie erfahren.

    Oh und Pe2 blieben noch länger ein Paar und probierten einiges an Drogen aus. Oh wurde dann von seiner Mutter zu Verwandtschaft in exportiert, wo er auf einer Farm ein neues Leben anfangen sollte. Weniger Monate darauf raste er mit seinem Motorrad in einen Lastwagen; der Unfall war tödlich. Oh wurde 18.

    Pe2 ist verheiratet, hat ein Kind und ist Niederlassungsleiterin eines großen deutschen Personalvermittlungsunternehmens in einer großen deutschen Stadt. Wir haben über unsere Eltern noch lockeren Kontakt.

    Wenn man dem Facebookprofil von Mig glauben darf, arbeitet er in einem Reifendiscounter (oder besitzt ihn) und züchtet Kanarienvögel.

    Yvette hat ein Kind im Alter von Mademoiselle und ist Sozialarbeiterin. Wir sehen uns manchmal bei Pe.

    Tanja ist verheiratet mit frischem Baby, wohnt jetzt bei mir in der Nähe, wir telefonieren etwa alle 2 Jahre mal.

    Rob - mein "Zwillingsbruder" - hat ein Tattoostudio in meiner Heimatstadt.

    Steven hat im Sommer 2011 bei einem Preisausschreiben (Sudoku) der Lokalzeitung 50 Euro gewonnen. Mehr verrät Google nicht.

    Der Frosch hat einen Malermeisterbetrieb, der stilistisch in Richtung Zen zu gehen scheint.

    Den Schrank habe ich eine Zeit lang häufiger im Rapunzelturm im Aufzug gesehen, eine Begebenheit davon hatte ich mal erzählt. Er scheint einer Anzug-Tätigkeit nachzugehen. Seitdem ich andere Arbeitszeiten habe, hab ich ihn aber nicht mehr getroffen. Gesprochen haben wir nie.

    Ahs Vater, Karl, starb ein paar Jahre später, als wir schon länger keinen Kontakt mehr hatten. Ah rief an, um Pe und mich zum Einen-auf-ihn-Trinken einzuladen. Wir gingen hin, sahen durch das Fenster in der Kneipe aber eine derartige Glatzenansammlung, dass wir es nicht über uns gebracht haben, hineinzugehen. Ich habe ihn nie wieder gesehen. Vor ein paar Jahren habe ich ihn gegoogelt, damals war er in der Gebäudereinigungsfirma seines Bruders tätig. Heute finde ich keine Spur mehr.

    Der Kuli ist ein regional recht erfolgreicher Fotograf.

    Illy ist - das war die größte Überraschung - in diversen Bereichen zertifizierter Coach mit eigener Praxis und einer Reihe Veröffentlichungen. Eines ihrer Spezialgebiete ist Opferberatung.

    Pe ist promovierte Biologin - wir haben während des Studiums zusammengewohnt - hat das alles aber vor zwei Jahren geschmissen und macht nun etwas ganz anderes, das ihr mehr Spaß macht. Ihr Sohn ist mein Patenkind und Mademoiselle ihres. Sie ist in unserer Heimatstadt geblieben und wir sehen uns fast immer, wenn ich dort bin.

    Ich bin Frau N. Mich kennen Sie ja.

    Sonntag, 12. Mai 2013
    Blogging November - 557

    Es gibt diese Momente, in denen man sich plötzlich fragt: Was mache ich hier eigentlich?

    So einen hatte ich eben, als ich mich nämlich auf dem Klo versteckt habe, um heimlich (also: ohne, dass meine Eltern es bemerken) ein Seniorenhandy mit Sim-Karte zu bestücken, freizuschalten und einzurichten.

    Immerhin: es war einfach und ging schnell.




    Heute vor zig Jahren:

    Englischklausur ist einfach, zusätzlich noch ein Bio-Test, hatte ich total vergessen, ist aber auch einfach, Neuronen und so. Nach der Schule kommt überraschend so einer aus meiner Stufe vorbei, ich weiß erst gar nicht, wie der heißt, aber er tut so, als wären wir total befreundet, sehr merkwürdig. Dann kommt aber auch noch Micha unangemeldet zu Besuch und der aus meiner Stufe hat Angst vor Micha und haut ab und meint noch, er hätte gedacht wir hängen nicht mehr mit solchen Leuten ab. Micha meint, er schaut bald mal wieder vorbei und bringt vielleicht ein paar Leute mit, weil alle uns gern sehen wollen aber sich nicht trauen, in der Stadt was mit uns zu machen wegen Zett. Ich wimmele Micha dann ab, auf so Schisser können wir gut verzichten.

    - - - Ende der Aufzeichnungen - - -

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