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    Samstag, 28. April 2012
    Blogging November - 179

    Heute nur noch schlafen.




    Heute vor zig Jahren:

    Ich schlafe bei Pe. Mitten in der Nacht ruft Ah an von einer Fete mit den Leuten aus unserer Klasse aus und will, dass wir noch vorbei kommen. Immer wenn wir auflegen ruft er wieder an bis wir das Telefon ausstöpseln.

    Freitag, 27. April 2012
    Blogging November - 178

    (Dies ist ein fragmente gewidmeter Servicepost)

    Sprechen wir über Meisterschaften des deutschen Vereinsfußballs der Herren oder: warum schreien die draußen schon wieder so laut?!

    Erstmal die deutschen Wettbewerbe.

    Da haben wir zum einen die Deutsche Fußballmeisterschaft.
    Um die Meisterschaft spielt man seit 1903, und zwar heute die 18 Mannschaften der Ersten Bundesliga, Vorher war alles etwas anders, aber seit es die Bundesliga gibt, also seit der Saison 1963/64, wird die Meisterschaft in der Liga ausgespielt, was eben bedeutet: nicht in Vor- oder K.O.-Runden und Endspielen und dergleichen, sondern jeder spielt zweimal gegen jeden und zwar einmal bei sich (Heim) und einmal beim anderen (Auswärts), und wer nach den sich daraus ergebenden 2*1817=34 Spielen die meisten Punkte hat, ist der Deutsche Meister.
    Eigentlicher Sinn und Zweck der Bundesliga ist es also, den Meister zu ermitteln. Dazu das ganze Gedöns von grob August bis Mitte Dezember (Hinrunde) und Mitte Januar bis Mitte Mai (Rückrunde). Dazwischen ist Ruhe (Winterpause bzw. Sommerpause). Sowieso sind Spiele meist am Wochenende.

    Der Meister erhält die Meisterschale, im Volksmund: Salatschüssel, die ein Wanderpokal ist. Von dieser Meisterschale gibt es ein paar Duplikate, unter anderem, da sich manchmal erst am letzten Spieltag entscheidet, wer Meister wird, und man daher in mehreren Stadien eine Meisterschale vorrätig haben muss, um die Feierlichkeiten spontan im richtigen Stadion begehen zu können. Die echte Meisterschale ist dabei immer in dem Stadion, in dem der Tabellenführer des vorletzten Spieltages spielt. Sie sehen, es ist alles geregelt, wir können beruhigt schlafen.

    Als nächstes der DFB-Pokal.

    Es gibt ihn seit 1935 und er hieß bis 1943 Tschammer-Pokal, dann fiel der Wettbewerb jedoch historisch bedingt zunächst einmal aus und fand erst 1952 wieder statt. Und weil Herr Tschammer Nazi war, hat man den Pokal umbenannt. Mitmachen müssen (!) die 36 Vereine der ersten und zweiten Bundesliga – sie steigen in der ersten Hauptrunde ein. Qualifiziert sind außerdem die ersten vier Mannschaften der Dritten Liga und 24 Amateuermannschaften (Details führen hier zu weit). Das ergibt 64 Teilnehmer.

    Übertragungsrechte für die Spiele sind derzeit bis zum 30.6.2012 verhandelt, es wird darüber also demnächst in der Presse zu lesen sein. Hier geht es übrigens auch für die Vereine um Geld, das sie aus den Fernseh-Einnahmen bekommen, was natürlich gerade für die Amateurvereine ein Thema ist.

    Die Begegnungen werden ausgelost und es wird im K.O.-System gespielt. Merken Sie sich bitte in diesem Zusammenhang unbedingt die folgende Floskel, die Sie immer dann anbringen können, wenn ein Underdog für Überraschungen sorgt: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“.

    Als Siegtrophäe gab es früher einen Goldfasanenpokal mit Hakenkreuz, letzteres hat man später abgemacht und durch ein DFB-Logo ersetzt, sich dann aber in den 60ern entschlossen, doch lieber einen neuen, ziemlich prunkvollen Pokal anfertigen zu lassen. In den jetzigen Pokal werden die Namen der Siegermannschaften eingraviert, der Platz reicht noch bis 2020, also auch hier unbesorgte Nachtruhe. Vor ein paar Jahren ließ Rudi Assauer den Pokal leider fallen, die Schäden wurden aber mittlerweile repariert. Lärm ist beim DFB-Pokal üblicherweise dienstags, außer beim Finale, das ist natürlich am Wochenende.

    Jetzt kommen die europäischen Wettbewerbe.

    Die UEFA Europa League hieß früher UEFA-Pokal und es gibt sie seit 1971, mit dem jetzigen Reglement aber erst seit 2008/09. Wer daran genau ab welcher Runde teilnehmen darf, ist diffizil. Sehr verkürzt dargestellt sind es natürlich alle nationalen Pokalsieger der Mitgliedsverbände teilnehmen (53 Stück), bis zu drei weitere danach platzierte, drei Fairplay-Plätze, immer der Vorjahressieger, nie Teilnehmer der Champions League und für Liechtenstein gibt es vermutlich mehr Sonderregelungen als Fußballspieler. Manche steigen in der Qualifikationsphase ein, manche kommen direkt in die Gruppenphase, später kommen noch die Verlierer aus Play-offs und die Dritten der Gruppenphase der Champions League mit rein – nein, das alles habe ich mir nicht einfach ausgedacht.

    Der Pokal selbst sieht ein bisschen komisch aus und das Verfahren damit ist auch ein bisschen komisch, und zwar wird der richtige Pokal für die Verleihung benutzt, bleibt aber dann bei der UEFA und der Sieger erhält eine Kopie, und wenn man den Pokal dreimal hintereinander oder fünfmal insgesamt gewinnt, bekommt man etwas anderes, von dem keiner weiß, was es ist, weil es noch niemand bekam.

    Übertragungsrechte und Geld sind auch hier wieder wichtig (sowieso wurde bei der Europa League vor wenigen Jahren alles mögliche verändert, um den Wettbewerb „aufzuwerten“, was rein finanziell gemeint war), aber so ein Mittelding und nicht ganz so spannend: keine kleinen Vereine wie im DFB-Pokal, für die es große Summen wären und für die Spitzenvereine deutlich weniger als in der Champions League. Wischiwaschi.

    Europa League ist das, wo Hannover 96 neulich so toll gespielt hat. Findet normalerweise donnerstags statt und ist irgendwie ständig.

    Als letztes nun noch die UEFA Champions League, die bis 1992 Europapokal der Landesmeister hieß (die Massenpanik im Fußballstadion von Heysel 1985 ereignete sich im Rahmen eines Endspiels um den Pokal der Landesmeister). Hier spielen die Wichtigsten mit - heute allerdings mehr Mannschaften als nur die Landesmeister, und zwar fix der Titelverteidiger, die Meister der zwölf besten Ligen und die Zweiten der sechs besten Ligen und die Dritten der drei besten Ligen, sowie zehn weitere per Qualifikation, von denen fünf an verbliebene Meister und fünf unter den besten Mannschaften aus den 15 besten Ligen gehen. Es gibt also eine Qualifikationsrunde, eine Gruppenrunde, eine Endrunde und ein Endspiel. Es ist also auch dauernd, und zwar dienstags (Achtung: Verwechslungsgefahr mit DFB-Pokal. Faustregel: sind Amateure dabei ist es immer DFB, sind zwei deutsche Mannschaften in einem Spiel, ist die DFB-Pokal-Wahrscheinlichkeit ebenfalls hoch) oder mittwochs. Mit dem Pokal wird dasselbe Gedöns veranstaltet wie in der Europa League.

    Übrigens musste 1974 mal ein Endspiel des Pokals der Landesmeister wiederholt werden, weil man das Elfmeterschießen noch nicht (oder zu kurz vorher, um es in die Regeln aufzunehmen) erfunden hatte. So stand es nach Spiel und Verlängerung unentschieden und guter Rat war teuer.

    Die Champions League ist eine riesige Geldmaschine, die sich sogar eine eigene Hymne schreiben lassen hat. Für die Teilnahme an der Champions League gibt es richtig, richtig viel Geld, und zwar allein schon gut 3 Millionen Euro pro Verein für das Erreichen der Vorrunde.

    Der Sieger der Europa League und der Sieger der Champions League stehen sich dann noch einmal im UEFA Super Cup gegenüber.

    Aber dann ist es auch mal genug.
     
    Quellen:
    Wikipedia
    www.bundesliga.de
    www.dfb.de
    Herr N.




    Heute vor zig Jahren:

    Wir sitzen eine Stunde im Regen draußen und wer nicht wie verabredet kommt ist der Ah. Wir überlegen, unsere Memoiren zu schreiben.

    Mittwoch, 25. April 2012
    Blogging November - 177

    4 Kinder
    4 Schulranzen
    2 Sportbeutel
    2x auf die Garage klettern und Ärger vom Hausmeister bekommen
    1x Flieder abpflücken und Ärger vom Hausmeister bekommen
    4x Kinder Pingui
    1/2 Tüte Haribo Erdbeeren
    3 Gläser Leitungswasser
    1x Antibiotikum
    1x Fiebersaft
    1x Pflaster
    1x Nasenspray
    2x Schuhe aus
    1x Schuhe und Socken aus
    4x Banane
    1 Schale Weintrauben
    3 Äpfel
    3x Pfefferminztee
    2x Sprudelwasser
    1x Kakao
    1x Milch
    gefühlt 569 Äste und Stöcke
    2x abgeschleckte Kuchenteigquirle
    1 ausgeschleckte Kuchenteigschüssel
    1 Löffelchen Teig
    1 Stunde totale Ruhe weil: die Kinder sind alle Harry Potter und die 5 Freunde oder so und machen eine total geheime Mitternachtsparty und ich bin die böse Direktorin und soll denken sie schliefen. Super Spiel (einself!!)
    1 Klavier
    1 Gitarre
    1 Blockflöte
    1 Glockenspiel
    (1/2 Stunde sehr leiden)
    1 Kind abgeholt (die Blockflöte)
    1 Kind, weiblich, als Spanierin verkleidet
    1 Kind, männlich, als Burgfräulein verkleidet
    1 Kind, weiblich, als Ritter verkleidet.
    1 Schwertkampf (Burgfräulein gegen Spanierin), Ritter schaut fächelnd zu.
    1 weiteres Kind abgeholt
    2 Kinder zum Sport transportiert

    Die Zeit zwischen 15 und 17:00 Uhr gut rumgebracht.




    Heute vor zig Jahren:

    Morgens haben wir frei wegen Abi-Klausuren.

    Mittwoch, 25. April 2012
    Blogging November - 176

    Ein weiterer Tag auf der Couch - dieses Frühjahr ist uns in Bezug auf Erkältungen nicht wohlgesonnen. Tatsächlich war der Kinderarzt viel mehr an meinem Hals interessiert als an Mademoiselles Ohr. Das Kind jedoch ist ein absoluter Arzt-Fan und lässt sich einen Kinderarztbesuch nicht einfach streitig machen, so wusste sie sich mit diversen Fragen, unter anderem auch, ob man nicht mal wieder was Impfen könnte, zurück in den Vordergrund zu spielen. Am Ende wurde ihr die U10 angeboten, da könne man mal 1-2 Stunden in der Praxis verbringen und alles mögliche machen und ausprobieren. Strahlende Kinderaugen. Man weiß nicht, woher sie es hat.

    Und zum allerersten Mal sagte der Kinderarzt zum Ende des Besuches nicht wie sonst völlig ungefragt: "Nein, das Kind ist nicht hyperaktiv". Mag daran gelegen haben, dass sie seit 2 Uhr nachts eigentlich wach und deshalb dann doch etwas matter als sonst war.




    Heute vor zig Jahren:

    Die Mutter von Pe hat in ihrem Tagebuch gelesen. Das mit dem Speed, und das will sie jetzt der Mutter von Pe2 sagen und wir (!), also Pe und ich, sollen heute zur Drogenberatung, warum war irgendsoeine Elternlogik die wir nicht verstehen konnten. Sie haben auch schon da angerufen und diese Frau meinte, das wäre ja ganz tragisch, das müssten die Eltern dringend wissen. Als wir hingehen landen wir bei der Brandschutzzentrale oder so. Die Drogenberatung ist nicht zu finden, nur ein alter Mann läuft da rum der sagt "nehmt keine Drogen, Kinder!".

    Dienstag, 24. April 2012
    Blogging November - 175

    Heute begab es sich, dass ich versehentlich dem Versandhaus meines Vertrauens anstelle eines scharf formulierten Beschwerdebriefes ein Rezept für Radieschenpesto zuschickte. Das Radieschenpestorezept sollte eigentlich an die internetlose Freundin meiner Mutter gehen. Die Freundin hätte statt dessen beinahe die Erklärung erhalten, warum es nicht in Ordnung ist, dass bei der ersten Lieferung einer Jeans aus dem Nicht-billig-Sortiment ein Knopf schon bei Erhalt abgefallen ist und bei der Ersatzlieferung nach der ersten Wäsche im Schonwaschgang drei Nieten in der Waschmaschine liegen, dies in Verbindung mit einem kurzen Abriss, aus welchen Motiven heraus ich bei dem Versandhaus des Vertrauens bestelle und in welchem Maßen genau diese Motive im Einzelnen bei solchen Aktionen nicht bedient werden, schließend mit der Passage, dass ich eine Erklärung wünsche, wie man der Situation abzuhelfen gedenkt, damit ich in Auswertung der Sachlage zu einer Entscheidung kommen kann, ob ich dort weiter bestelle. Hat sie aber nicht, denn mir fiel im letzten Moment ein, dass das Rezept auf Englisch ist, die Freundin meiner Mutter aber gar kein Englisch spricht, so dass ich es noch übersetzen muss. Also öffnete ich den Umschlag und entdeckte den Irrtum.

    Jetzt die folgenden Überlegungen:
    a) wird es eine Reaktion des Versandhauses auf das (englischprachige) Radieschenpestorezept geben?
    b) falls ja, welche wohl? Und wird sie meinem Anliegen förderlich sein, evtl. durch Schaffung einer persönlichen Ebene?
    c) Wäre die Versendung des richtigen Schreibens wirklich sinnvoller gewesen?




    Heute vor zig Jahren:

    Pe2 kommt vorbei und erzählt uns, dass sie jetzt Speed nimmt und das total geil ist und dass Hühnchen alles besorgen kann, was wir wollen. Wir rufen Ah an aber der hat keine Zeit. Abends gehen wir eine Stammkneipe suchen aber finden keine geeignete.

    Montag, 23. April 2012
    Blogging November - 174

    Mein diesjähriger kompletter Stimmverlust kommt später als üblich. Und ich hoffe noch, dass das heute früh ein einmaliger (mehrstündiger) Aussetzer war und das morgen und den Rest der Woche nicht so weitergeht. Wobei es mich in die Lage versetzen würde, aus gutem Grund mehrere äußerst nervige Termine abzusagen. Gurgeln habe ich mir deshalb bisher erspart und lasse mich überraschen.

    *******

    Was man auch viel öfter machen sollte, ist so ein Obstboden, mit selbstgebackenem Boden weil die gekauften ja nicht schmecken. Das ist enorm einfach und enorm schnell. Und Mademoiselle sagte, es würde genauso lecker schmecken wie beim Opa, auch wenn es nicht so hübsch aussähe. Da der Opa mir aber auch rund 55 Jahre Obstbodenerfahrung voraus hat, fühle ich mich nicht persönlich angegriffen.

    *******

    Die ehemalige Mitbewohnerin fand sich übers Wochenende in der Bredouille, eine Ausarbeitung zu einem Thema anhand eines sehr unsinnigen Rasters und Vorgabenkatalog verfassen zu müssen und glaubte schon, darüber dem Wahnsinn anheim zu fallen. Jedoch habe ich in den Jahren nach unserer wohräumlichen Trennung ja die Fähigkeit, Texte on demand mit allen erforderlichen Schlüsselwörtern und Druckknöpfen und Zaunpfählen zu versehen, quasi perfektioniert. So hat sie mir einen schönen, runden Entwurf gemailt und ich habe anhand des Rasters und der Vorgaben Bullshit eingefügt und nun überentspricht es sämtlichen Anforderungen. Man weiß nicht, ob man sich freuen oder ein bisschen weinen soll.




    Heute vor zig Jahren:

    Wir laufen durch Tiergeschäfte und fragen die Tiergeschäftleute über Ratten aus. Abends sind wir in der Altstadt. Es ist eigentlich nichts los. Natürlich treffen wir wieder Illy und lernen noch ein paar Leute von der Mosel kennen, die eine Disco in einem anderen Stadtteil suchen. Wir bringen sie dahin aber gehen nicht mit rein und lernen davor noch ein paar Leute kennen.

    Sonntag, 22. April 2012
    Blogging November - 173

    Dort, wo wir zu Besuch waren, entschied man sich, das Abendessen bei "Donan-Döner" zu besorgen. Was Herr N. und ich mögen, war schnell geklärt, was das Kind mag, konnte ich nicht beantworten, vermutlich irgendwie gar nichts von dort, ich regte also an, einfach ein Stück Fladenbrot und einen Salat mitzubringen, das geht bei Mademoiselle immer.

    Natürlich aß Mademoiselle letztendlich gar nichts von dem Salat sondern die Hälfte von meinem Lahmacun und einen guten Teil von Herrn N.s Döner. Und dann erinnerte ich mich: Sie hatte sich doch mit knapp einem Jahr mal aus dem Kinderwagen davon gemacht, während ich mich einer gerissenen Einkaufstüte widmete. Nachdem ich den ersten Herzinfarkt ob des verschwundenen Babys überwunden hatte, sah ich sie durch die Fensterscheibe des Dönerladens. Dort hatte sie mittlerweile mit ausgestrecktem Zeigefinger "Happa! Haben-ja!" angeordnet und ein Börek erhalten, das sie umgehend inklusive Papierserviette verspeiste. Das hätte man also wissen können.

    Abends im Bett sagte Mademoiselle, es sei ein richtig schöner Tag gewesen. Und ob ich wüsste, was am allerschönsten war. Ich verneine. "Dass es Döner gab, Mama!"




    Heute vor zig Jahren:
    Morgens kriege ich die Tolle nicht hin und gehe vor der Schule zu Pe, damit sie mir eine macht. Irgendwann gehen wir dann zur Schule, wann ist egal weil Abi-Streich ist. Um 11 Uhr fahren wir, nachdem wir eine ganz gute Schulband gehört haben, in die Altstadt. Der Tankwart erzählt, dass es gestern einige Randale gegeben hat. Wir fahren zu mir und trinken Kakao. Nachmittags üben wir Mathe.

    Samstag, 21. April 2012
    Blogging November - 172

    Im Büro Migräneanfall aus dem Nichts und von Null auf Hundert, gerade noch mit den Kollegen zu Mittag gegessen und zwei Bissen vor Ende quetscht plötzlich jemand meine rechte Hirnhälfte zusammen. Als ich begreife, was gerade passiert, schon fast keine Möglichkeit mehr, angemessen zu reagieren. Die Tabletten sind in der Schublade. Ich hole mir jetzt eine. Ich wasche mir mal die Hände. Warum tut mein Kopf so weh? Achso, in der Schublade. Ich gehe jetzt lieber nach Hause. Habe ich meinen Teller weggestellt? Ach ja, die Tabletten. Ich nehme jetzt eine. Ich sollte Wasser dazu trinken. Ich gehe mal in die Küche. Warum bin ich in der Küche, habe ich nicht eben gegessen? Ich bin mir doch ganz sicher, dass ich eben gegessen habe! Ich wasche mir mal die Hände. Ich glaube, ich gehe lieber nach Hause. Achso, die Tablette. Moment, ich muss mich übergeben.

    Im Aufzug das Ding dann endlich trocken runtergeschluckt, in der Bahn fängt sie an zu wirken und dann nur noch nicht einschlafen, nicht einschlafen, nicht einschlafen - der Schmerz ist weg aber das Gehirn möchte jetzt gerne runterfahren, der Plan war aber, noch etwas einzukaufen und Mademoiselle abzuholen und es ist schwierig, Pläne zu ändern, wenn man nicht denken kann. Deshalb lege ich im Geschäft Babyzahnpasta aufs Band, dabei habe ich doch gar kein Baby, ich starre die Zahnpasta an, während sie auf die Kassiererin zufährt und muss furchtbar lachen und sage "ich habe doch gar kein Baby, das Kind ist doch schon 7" und die Kassiererin lächelt freundlich macht ein Storno und sagt, "ja, wie die Zeit vergeht". Dann gehe ich in die Apotheke, weil ich für das Kind Nasenspray brauche, allerdings kaufe ich, weil naheliegender, Kopfschmerztabletten ein. Und dann Hustensaft, weil ich den irgendwann mal kaufen wollte bevor ich mir überlegt hatte, dass rezeptfreier Hustensaft Nonsens ist und das Kind bei Husten einfach viel trinken soll. Und dann endlich Nasenspray.

    Dann gehe ich noch in den Supermarkt und kaufe Backzutaten für die Kuchenverabredung morgen, zu der ich zwar kurzfristig informiert wurde, keinen Kuchen mitbringen zu sollen, aber es war eben vor ein paar Tagen so geplant und steht noch so auf dem Einkaufszettel, ich kann leider gerade nicht Umdenken weil in meinem Kopf nur noch der vegetative Teil funktioniert. Ich möchte einen Heidelbeerkuchen machen wie Papa Novemberregen, weiß aber nicht wie das genau geht, möchte ihn anrufen, aber kann keine Nummern oder Buchstaben auf dem Handy tippen, antippen schon, aber sie ergeben keinen Sinn, ich bin jetzt Analphabet. Also kaufe ich alles, was man für so einen Kuchen eventuell brauchen könnte. Glaube ich.

    Nun zur Packstation. Ich kann mich zwar nicht erinnern, zu welchem Zweck, aber es steht auf dem Zettel. Aber auch da kann ich ja keine Zahlen eintippen. Das fällt mir aber erst auf, als ich davor stehe.

    Also gehe ich wieder weg und hole das Mademoiselle ab. Mademoiselle plaudert munter den gesamten Heimweg über, ich habe keine Ahnung, wovon, ich verstehe rein gar nichts, aber es ist ein angenehmes und wohltuendes Geräusch. Zu Hause packen wir die Taschen aus, gerade fällt mir ein, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wohin wir die ganzen Einkäufe verräumt haben, da hier aber alles seinen festen Ort hat, wird hoffentlich ein Automatismus stattgefunden haben und alles ist da, wo es hingehört. Dann setzen wir uns auf die Couch, das Kind sieht ein bisschen fern und ich warte auf die Rückkehr meines Verstands.




    Heute vor zig Jahren:

    Pizza essen gegangen.

    Freitag, 20. April 2012
    Blogging November - 171

    Morgens in der Bäckerei:

    Frau N: Das Brot da, bitte.
    Bäckereifrau: Soll ich es schneiden?
    Frau N: Ja, bitte.
    (Brotschneidemaschine wummwummwummwumm)
    (Bäckereifrau: bsssmschnrnuschlel)
    Frau N: Entschuldigung, ich habe Sie nicht verstanden.
    Bäckereifrau: Ich habe nicht mit Ihnen geredet. Wieso sollte ich mit Ihnen reden?
    Frau N: Ähm - aus Freundlichkeit?
    Bäckereifrau: Nä!!! Da sinnse bei mir falsch!!


    Mittags im Büro:

    Chef: Ich hab überhaupt gar keine Zeit für Sie!
    Frau N: Ist aber wichtig und geht auch schnell, Sie müssen nur Ja oder Nein sagen, fünf mal, dann bin ich weg.
    Chef, schlimm jammernd: Gut, fünf Minuten...
    Frau N - stellt fünf Themen vor.
    Chef: laberlaberlaberlaber (5 Minuten um) laberlaberlaber (10 Minuten um) laberlaberlaber...
    Frau N: Können Sie nicht einfach nur Ja oder Nein sagen?!
    Chef: Hören Sie - das muss raus! Da werde ich doch sonst krank! Sie wollen mich krank machen!!


    Nachmittags an der S-Bahn:

    Ich möchte mein morgens dort geparktes Rad abholen. Allerdings wurde meine Abwesenheit genutzt, um mit einem Bauzaun die ca. 50 dort parkenden Fahrräder plus zwei PKW komplett einzuzäunen. Zwei Blaumänner machen im Zaun Mittagspause.

    Frau N, rufend: Ähm - tschuldigung, wie bekomme ich denn mein Rad da raus?
    Blaumann: Garnich.
    Frau N: (seufz) Kommen Sie mal näher? Ich will nicht so brüllen.
    Blaumann: Nä!
    Frau N, brüllend: Dann ganz kurz - wenn Sie mir nicht aufmachen, schmeiße ich den Zaun um.
    Blaumann: Nä!
    Frau N: (schmeißt Teil des Zaunes um)
    Blaumann: Ey, Sie spinnen doch!!!
    Frau N: Sie müssen besser zuhören.

    Ziemlich hohe Irrendichte heute.




    Heute vor zig Jahren:

    Klassenarbeit in Russisch. Habe ich irgendwie nicht mitbekommen, dass die heute sein sollte. Pe und ich denken über die Illy-Situation nach.

    Donnerstag, 19. April 2012
    Blogging November - 170

    Mit Mademoiselle spielte ich ein Computerspiel, in dem man in einer Schmiede verschiedene Gegenstände anklicken konnte. Klickte man eine Sense an, kam ein Skelett mit schwarzem Umhang herbei und sagte: "Hey, das gehört mir!".

    Mademoiselle: Mama, wieso gehört die Sense diesem Skelett?
    Frau N: Na - das ist doch der Tod!
    Mademoiselle: Wieso Tod?!
    Frau N - in diesem Moment geht mir auf, dass das Kind von vielen kulturhistorischen Aspekten mit seinen 7 Jahren logischerweise noch völlig unbeleckt ist. Dem kann abgeholfen werden - ergeht sich in einem Monolog über die symbolisch-allegorische Darstellung des nicht-Abbildbaren, Totentanz, zeigt gegoogelte Bilder von Holbein und Brueghel und erläutert zusammenhängend die Herkunft von "jetzt ist Sense".
    Mademoiselle: So ein Quatsch.
    Frau N: Ts. Was meinst du denn, wie der Tod aussieht?
    Mademoiselle: Der sieht gar nicht aus.
    Frau N: Und wenn du in der Schule den Tod malen solltest?
    Mademoiselle: So Quatsch machen wir nicht in der Schule. Man kann nur Sachen malen, die der Tod macht. Das ist wie mit Wind. Wind kann man auch nicht malen, nur Sachen, die er macht. Wenn ich so Quatsch malen soll, gebe ich ein leeres Blatt ab.
    Frau N: *seufz*
    Mademoiselle: Mama, du musst nicht seufzen. Von mir aus kann dieses Skelett die Sense ja haben. Wir können jetzt weiterspielen.

    Na dann ist ja alles gut.




    Heute vor zig Jahren:

    Klavier. Ich will mit Pe Mathe üben, aber uns fehlt die Motivation. Ah ruft an und hält einen Vortrag am Telefon über Anarchie und Nationalsozialismus. Voll krank.

    November seit 7070 Tagen

    Letzter Regen: 30. Juli 2025, 23:28 Uhr