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    Dienstag, 27. März 2012
    Blogging November - 148

    Eigentlich wollte ich es ja gar keinem sagen, weil es mir so albern vorkam. Aber jetzt muss ich es wissen.

    Es ist nämlich so, dass ich am Sonntag am späteren Abend auf der Autobahn ausgebremst wurde. Dem Wagen - übrigens mit dem Kennzeichen LÖ-WI XXX - entstieg dann ein Mensch in Löwenkostüm und winkte freundlich. Ich konnte mich mit mir selbst auf keine angemessene Reaktion einigen und fuhr einfach weiter.

    So weit, so gut. Ich hatte das schon verdrängt. Aber heute saß ich in der S-Bahn, und als ich den Blick hob, ging eine Frau in Pandabärenkostüm vorbei. Niemand schaute länger als nötig, hielt sie auf oder fragte, warum. Ich ja auch nicht.

    Der Kollegin, der ich sofort nach Ankunft im Büro (früh!) zutiefst verstört davon berichtete, glaubte, gehört zu haben, es gäbe so eine Bewegung von Menschen, die in Tierkostümen herumläuft. Und nun Sie: Gibt es das wirklich? Und haben die möglicherweise derzeit im Rhein-Main-Gebiet eine Convention? Oder ist es an der Zeit, einen Neurologen einzuschalten?




    Heute vor zig Jahren:

    Ich habe mit Ah Billard gespielt und es tatsächlich geschafft, eine Kugel in ein Loch zu bekommen.

    Montag, 26. März 2012
    Blogging November - 147

    Über die Jahre hat es sich irgendwie so eingeschlichen, dass ich im Büro immer enorm viel nachdenken muss. Ich meine jetzt nicht selbstmitleidiges Nachdenken über meinen Aufenthalt im Büro an sich, sondern über Themen, von denen ich noch keine Ahnung habe, mir jedoch schleunigst eine zulegen sollte. Das ist natürlich einerseits interessant und herausfordernd, andererseits aber auch anstrengend und, wenn man dann zu einem für sich selbst enorm befriedigenden Ergebnis kommt, dies an entsprechender Stelle präsentiert und dort auf völlige Abwesenheit von gesundem Menschenverstand trifft, enorm frustrierend.

    Heute war der Fall, dass eine Person, die im Sommer bei uns arbeiten soll, ein Visum benötigt, und für ein Visum benötigt man eine Krankenversicherung, die nach einer Entscheidung des Europäischen Rates mindestens den Basisleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen muss. Da gab es nun ein bisschen hin und her, denn natürlich hat das vorsorgliche Mutterhaus in Übersee für die Person eine Versicherung abgeschlossen. Ob die allerdings diese Basisleistungen erbringt, weiß das Mutterhaus nicht, es kennt diese Basisleistungen ja nicht (und vermutlich auch nicht den Europäischen Rat, aber das nur nebenbei bemerkt), und es dauerte auch einige Zeit, bis man sich entschloss mir eine schlecht leserliche Kopie der Versicherung zwecks Überprüfung zugänglich machen zu können.

    Nun kann diese Versicherung ganz schön viel. Zum Beispiel per Hotline Lotterie- und Sportergebnisse bekanntgeben, oder auch Geschenk- und sogar Verpackungsideen! Und so einiges mehr, wie Schneehöhen in Skigebieten, Golfplatzsuche und fragensenicht. In Bezug auf Krankenversicherung wurde es aber deutlich weniger konkret, so dass ich lange Basisleistungen erforschte und die Entscheidung 2004/17/EG studierte und überlegte, ob sich der Sachverhalt nach beglaubigter Übersetzung ins Deutsche wohl irgendwie positiv verändern könnte. Und dann hatte ich die brillante Idee, die Person einfach hier nochmal zu versichern, Krankenversicherung für Einreisende mit deutscher Dokumentation und Beachtung der Regularie. Und für einen Bruchteil der Kosten, die für Übersetzung+Beglaubigung anfielen. Gar nicht zu reden von den Kosten, die entstünden, würde das Visum an der Krankenversicherung scheitern. Die perfekte Lösung.

    Fand ich. Fand das Mutterhaus nicht. Weil es ja schon eine Versicherung gäbe, und meine Ausgabe somit eine unnötige sei. Der Hinweis, dass meine "unnötige" Ausgabe eine ansonsten größere nötige Ausgabe verhindert, konnte nicht nachvollzogen werden. Das sei so nicht vorgesehen. Man würde das intern besprechen und sich bei mir melden.

    Zum Glück brauche ich weiß Gott keine Genehmigung aus Übersee, um rund 40 Euro an eine Versicherung überweisen zu lassen. Und bis die interne Besprechung zu einem Ergebnis kommt, ist sehr wahrscheinlich der Sommer vorbei und die Person schon längst wieder abgereist. Die Sache ist also in trockenen Tüchern.

    Manchmal ist mir aber trotzdem danach, einfach mal für ein paar Tage in einem Supermarkt Regale einzuräumen.




    Heute vor zig Jahren: kein Eintrag

    Montag, 26. März 2012
    Blogging November - 146

    Los, alle raus gehen und gucken, auf Balkon oder Terasse oder was Sie so haben, oder vor die Tür - da ist ein wunderschöner Sternenhimmel, mit Orion, Stier und Zwillingen und zwei ganz hellen Dingern, die Venus und Jupiter sein dürften und einer Mondsichel wie eine Wiege, zum reinlegen und Beine in der Frühlingsluft baumeln lassen.




    Heute vor zig Jahren:

    Wir haben uns für 4 Uhr am Park verabredet und Pe und ich waren zu früh. Wir haben uns auf so 'ne Mauer gelegt und gesungen. Kuli und Ah kamen zu spät. Zuerst wollten wir sie dafür fertig machen, aber das ging irgendwie nicht, weil sie das total normal fanden. Dann sind wir in den Park gegangen und haben geschaukelt, uns auf der Pogo-Platte gedreht und balanciert. Danach sind wir nach Hause gefahren und in die Kirche gegangen.

    Samstag, 24. März 2012
    Blogging November - 145

    Hachja. Von all den kleinen und größeren Dingen, die ich gut und sinnvoll heute hätte verrichten können, ist es mir hervorragend gelungen, nicht ein einziges zu tun.

    Und davon bin ich jetzt rechtschaffend müde.




    Heute vor zig Jahren:

    Um 14 Uhr haben wir uns getroffen und sind zu Ahs Vater gefahren. Da haben wir zuerst fern gesehen und nachdem Ahs Vater weg war haben wir Getränke geholt. Ich sollte Pe auch Kippen mitbringen, aber der Automat war kaputt und das Geld ist stecken geblieben. Wir kamen mit 2 Kellergeistern und 4 Diebels zurück. Pe ist dann zur Telefonzelle gegangen, um die Automatenleute anzurufen und als sie zurückkam haben wir alles ausgetrunken und dann den Kühlschank vom Karl geplündert, wo aber nur saure Gurken und Toast drin war. Wir haben ein paar Plastikautos auf dem Balkon verbrannt. Wenig später, ca. 21 Uhr, verließen wir die Wohnung und brachen zum Friedhof auf. Es goss. Pe lief auf Socken durch die Düssel. Dann kletterten wir über den Zaun auf den Friedhof, wobei Pe sich ein Loch in die Hose riss. Der Kuli und Ah wollten eine schwarze Messe machen, aber es war zu nass für schwarze Messen und wir setzten uns auf eine Bank und redeten und lachten. Nach etwa einer halben Stunde sind wir zum Ast aus unserer Parallelklasse gegangen, da war eine Party, aber der wollte uns mal wieder nicht reinlassen. Schließlich hat er uns doch reingelassen. Es war total scheiße da und nach einer halben Stunde sind wir wieder gegangen, nur der Kuli ist dageblieben.

    Freitag, 23. März 2012
    Blogging November - 144

    Beim Einkaufen tritt bei mir kein Lerneffekt ein. In unregelmäßigen Abständen, aber immer mal wieder, finde ich mich mit übermäßig viel Gepäck in der Fußgängezone wieder. Was nicht so sehr einzig an den Einkäufen liegt, sondern an einer Fehlplanung, die mich mit Handtasche, Zusatztasche mit Buch und Unterlagen, Schulranzen vom Kind, Tasche mit Schonern und Helm und Tasche mit Inlinern (vom Kind) als Grundausstattung ins Einkaufszentrum wandern lässt, um dort zwei Tüten mit Einkäufen zu erwerben und spontan noch ein Paket aus der Packstation zu holen, das sich als doch etwas größer als erwartet erweist. Etwa zu diesem Zeitpunkt stelle ich fest: es gibt da ein Problem.

    Je nach Stimmung schleppe ich mich murrend weiter, spreche den nächstbesten kräftigen jungen Mann an, ob er mit mir den Heimweg absolvieren möchte oder setze mich mitten auf den Gehweg und weine ein bisschen. Heute kam, bevor ich eine Entscheidung treffen musste, eine Erzieherin aus der Schule mit diversen Kindern im Schlepptau vorbei. Sie blieben vor mir stehen und die Erzieherin sagte: "Na, was macht man denn wenn man einen Bekannten trifft, der sehr viel zu tragen hat?" Die Kinder schrien im Chor "H e l f e n ! !". Jedes Kind nahm was.

    Ich bin mit dem Erziehungsmodell dieser Schule sehr einverstanden.




    Heute vor zig Jahren:

    An diesem Tag gar nichts unternommen, nur Schule. Pe hat erzählt, dass sie mit Pe2 telefoniert hat, die total viel mit dem Oh und dem Mädchen mit dem Schlauchkleid abhängt und einen Freund hat, der Hühnchen heißt.

    Donnerstag, 22. März 2012
    Blogging November - 143

    Das Büro gebärdet sich wie ein nerviges Kleinkind, das eigene Kind schlägt mich im (Bilder-)Sudoku und am Wochenende wird einem eine Stunde Nachtschlaf geklaut.

    Zeit fuer "ein kleines Pils in einem Glas ohne Henkel bitte." - "Was willst Du?" - "Ein kleines Pils in einem Glas ohne Henkel bitte!" - "Die Pilsgläser haben aber alle Henkel!" - "Es muss ja kein Pilsglas sein, nur eins ohne Henkel und mit Pils drin." - "Orrrrrrr!" - "Ich kann Henkel halt nicht leiden."

    Geht doch.




    Heute vor zig Jahren:

    Wir haben uns um 2 Uhr mit Ah getroffen. Dann sind wir noch ein bisschen mit Pes Hund rumgegangen und dann im Terroristenabteil der Straßenbahn (so nennt Pes Vater immer das hintere Abteil) zum Kuli gefahren. Wir haben auch die Füße hochgelegt und Ärger von einer älteren Dame gekriegt. Kuli sollte eigentlich Zeitungen austragen, aber ihm war nicht danach. Da sind wir nach Karstadt und Kaufhof gefahren und haben Blondiercreme gekauft und dann zu Ahs Mutter, wo der Ah und der Kuli sich die Haare gefärbt haben. Danach haben wir Papierkügelchen rumgeworfen und eine Zeitungsschlacht gemacht und uns über Kulis Haare totgelacht, die meliert geworden sind. Jetzt sieht er aus wie sein Meerschweinchen.

    Mittwoch, 21. März 2012
    Blogging November - 142

    Beim Betreten der S-Bahn am Morgen im "Endstück" des Wagens vier sehr tief schlafende junge Frauen - mit Kopf am Fenster, aus der Hand gefallener Tasche und allem - und einen sehr alten Mann vorgefunden.

    Frau N: "Himmel, was haben Sie denn mit den Damen gemacht? Kann ich mich hier gefahrlos hinsetzen?!"

    Alter Mann: "Ich hab denen meine Lebensgeschichte erzählt."

    Ich bin dann trotz längerem Gespräch nicht eingeschlafen. Erst auf dem Rückweg.




    Heute vor zig Jahren:

    Um 16 Uhr haben wir uns mit Ah und Kuli vor der Haustür getroffen. Pe musste noch Milch kaufen, dann haben wir ihr Rad und die Milch weggebracht und sind Pes Oma begegnet (von der unsere Mütter umgehend von dem unschicklichen Aussehen meines Freundes unterrichtet wurden). Dann sind wir zu Ahs Vater gegangen, der in einem total runtergekommenen Haus wohnt und Karl heißt. Zuerst haben wir die restlichen Dosen vom Vortag vernichtet und dann gingen Ah und ich eine Flaschce Wein kaufen, die wir mit einem Strohhalm getrunken haben. Ahs Vater ist irgendwie gut drauf, obwohl er schon ziemlich alt ist. Er nennt Pe und mich "die Rosen". Der Tankwart sagt ja immer "Röschen" zu uns und wir fragen uns, ob die sich kennen und fragen auch den Karl, aber der kichert nur. Später hat er uns Kaffee gekocht, dann sind wir zum Abenteuerspielplatz gegangen und über den Zaun geklettert und haben uns in eine Hütte gesetzt.

    Dienstag, 20. März 2012
    Blogging November - 141

    Der Kaffeeladen im Rapunzelturm hat nun eingeführt, dass der Vorname des Käufers auf den Kaffeebecher geschrieben werden. Warum erschließt sich mir nicht, denn ich finde es wichtiger, dass ich das richtige Getränk bekomme als dass mein Name auf einem Pappbecher steht. Vermutlich denkt man, es sei hip. Die Rapunzelturmbewohner müssen das mit dem Hip-Sein aber noch ein wenig üben. Heute im Kaffeeladen war es nämlich so:

    Kaffeemann: "Was darf ich denn auf den Becher schreiben?"
    Frau N: "??! Mir egal?"
    Kaffeemann: "Welchen Namen meine ich!"
    Frau N. "Venti Vanilla Latte?"
    Kaffeemann: "Ihren Namen?!
    Frau N: "Frau Novemberregen"
    Kaffeemann: Den Vornamen...
    Frau N, bockig: "Äh - Venti."
    Kaffeemann: (seufzt und schreibt "Venti")

    Vor mir holten - neben einer Gaby und einem Stefan und einem Andre - noch "Superman", "Bond, James" und "Kitty, Hello" ihren Kaffee. Nach mir kam "Wenn ich Dir das sage muss ich Dich töten", der darauf bestand, dass alle Wörter ausgeschrieben werden.

    Ich kam mir etwas einfallslos vor.




    Heute vor zig Jahren:

    Heute wollten Pe und ich uns eigentlich vom Schrecken des Sonntags erholen, d.h. zu Hause bleiben. Als Ah dann bei mir anrief, konnte ich dann doch nicht widerstehen und wir haben uns darauf geeinigt, dass sie (Kuli und Ah) uns um 7 Uhr abholen. Pe, als gute Freundin, kam natürlich mit. Wir gingen dann in den Park. Mit uns ging eine Palette Karlskrone und eine Flasche Martini. Zuerst waren wir am Seilzirkus, da ist so eine Drehscheibe, die wir Pogo-Platte nennen. Da war es ziemlich langweilig. Außerdem war da so ein nervender Typ, der immer "ui!" gesagt hat. Irgendwie klang das pervers. Deshalb entschieden wir uns, diesen Platz zu verlassen. Wir gingen zu einer großen Wiese in der Nähe der Spielburg, wo 2 Bänke draufstanden. Pe und Ah haben abwechselnd Martini auf ex getrunken und ich habe mit dem Kuli Dosen shooten geübt. Später haben Petra und Kuli versucht, Zigaretten zu ziehen und ich war mit dem Ah beschäftigt.

    Montag, 19. März 2012
    Blogging November - 140

    Zwischen "früh im Büro sein" und "spät im Büro sein" liegen bei mir etwa 30 Minuten.

    Wenn ich "früh" im Büro bin, habe ich das Kind zum frühest möglichen Zeitpunkt in der Schule abgeliefert. Dies ist z.B. mittwochs und donnerstags (der aufmerksame Leser weiß: Religion!) der Fall. Wenn dann die Bahn noch pünktlich kommt und ich nicht unterwegs dringend Kaffee holen oder mit Fremden sprechen muss, kann ich um 8:10 Uhr im Büro sein. Das ist enorm früh. So früh, dass ich nach der Ankunft erst einmal selbst Kaffee kochen muss, denn ich bin ja die erste. Zum Kaffee gehört ein kleines Frühstück respektive ein Besuch in der Cafeteria. Weil es so früh ist, ist Zeit, im Internet nachzuschauen, was es Neues in der Welt gibt. Danach bietet sich ein Rundgang durch die Stockwerke an - mal sehen, wer so früh schon da ist, und mit denjenigen darüber reden, wie früh man da ist und wie das Wetter und der Kaffee heute so sind. Wenn man früh im Büro ist, kann man sich mit allen anfallenden Arbeiten auf jeden Fall Zeit lassen. und sowieso bietet es sich an, die Tage, an denen man so wahnsinnig früh da ist, insgesamt für viele Gespräche zu nutzen, das ist wichtig, man muss das Ohr am Puls haben (oder so). Und Muße für eine Mittagspause gibt es allemal. Natürlich muss man auch sehr pünktlich gehen, wenn man so früh gekommen ist.

    "Spät" im Büro bin ich an Tagen, an denen morgens "was war". Aufgrund des Unterrichtsbeginns bei Mademoiselle ist aber quasi unmöglich, nach 8:40 Uhr im Büro einzutreffen. 8:40 Uhr jedoch ist total spät. Da kann man unterwegs keinen Kaffee holen und muss auch am Arbeitsplatz erstmal die dringlichsten Dinge wegarbeiten. Danach vielleicht einen Kaffee, Frühstück fällt eher aus, es ist ja so viel zu erledigen und man ist so spät erst dagewesen. Mittagspause geht natürlich nicht, wenn man so spät kommt. Das Internet muss bis zum Abend warten. Vielleicht ist es möglich, ein bisschen länger zu bleiben, um die am Morgen vertrödelte Zeit wieder 'rauszuholen.

    Deutlich effizienter sind die Tage, an denen ich spät im Büro bin. Deutlich lieber sind mir die Tage, an denen ich früh im Büro bin.




    Heute vor zig Jahren:

    Pe kam natürlich eine halbe Stunde zu spät. Der Treffpunkt war der Spielplatz vor unserem Haus. Die Frau Nachbarin wäre vor Neugier fast durch ihr Fenster geflogen. Wir sind dann zum Schlosspark gegangen und haben uns irgendwann in die Nähe von so S-Bahn-Schienen gesetzt und haben uns unterhalten, bzw. wir haben Phil zugehört. Phil ist so ein Punk-Wave-Gemisch und redet meistens. Dann sind Ah und Phil spazieren gegangen und Pe und ich lagen im Gras und haben über sie geredet. Als sie zurückkamen, wollten wir weitergehen, aber sie wollte unbedingt noch dableiben bis ein Zug kam. Es kam aber endlos kein Zug. Statt dessen kam die Polizei [Anmerkung heute: Berufsbezeichnung angepasst] mit Blaulicht. Ah und Phil sagten, wir sollten jetzt wegrennen. Und das haben wir gemacht. Dann fing das Räuber- und Gendarme-Spiel an und zu unserem großen Erstaunen wurde nämlich von der Polizei eine nicht gerade kleine Suchaktion gestartet. Wir sind die ganze Zeit nur durch Gebüsch und über Zäune gerannt und haben uns dann auf einen Autobahnhügel gesetzt und Karten gespielt und von oben zugeschaut, wie die durch das Gebüsch gelaufen sind. Dann wurde uns kalt und wir sind von dem Hügel runtergangen und unter der Autobahnbrücke hoch zu einer Bushaltestelle, da kamen sie uns entgegen und haben uns gleich an ein Auto gestellt und nach Waffen durchsucht. Bei mir haben sie mein Taschenmesser gefunden und wollten mir später nicht glauben, dass es meins war. Bei Pe wurde eine Zahnbürste gefunden, die anscheinend ein wichtiges Beweisstück darstellte. Sofort nahm der Polizist an, Pe sei von zu Hause ausgerissen, obwohl sie ja nur bei mir übernachten wollte. Dann hieß es: in den Mannschaftswagen und ab zur Bahnpolizei. Denn wie wir da erfuhren, hatte jemand Holzpfähle über die Bahngleise gelegt und anscheinend waren dieser jemand Phil und Ah gewesen, wärend Pe und ich im Gras über sie geredet hatten. Unterwegs an einer roten Ampel sah uns von draußen der Oh im Wagen sitzen und freute sich halb tot. Phil war das extrem peinlich und er zog eine Riesenshow ab.
    Auf der Wache wurde uns ein ziemlicher Empfang bereitet. Ein Polizist zog sich den Schuh aus und zeigte uns, dass er sich den Strumpf zerrissen und Blasen gelaufen hatte bei unserer Verfolgungsjagd. Phil hatte keinen Ausweis dabei, deshalb wurde er in einem Nebenraum von einem plastikbehandschuhten Polizisten halb ausgezogen, da der vermutete, Phil könnte den Ausweis irgendwo versteckt haben, was sich aber als falsch herausstellte.
    Ständig bezeichneten die Polizisten uns als Täter. Pe protestierte und da sagte der originelle Polizist "Dann halt Täterin". Pe fand das nicht ganz so lustig und klärte ihn auf, ein Täter ist nur wer etwas getan hat. Das hatten wir aber nicht. Der Polizist verstand das aber nicht so ganz. Ein anderer sprach uns ins Gewissen. Wir wären ja so kriminell. Was alles hätte passieren können usw. Jedenfalls bekommen wir vielleicht eine Anzeige. Als wir endlich gehen konnten, waren wir noch im Hofgarten.
    Unsere Eltern waren von der Aktion wenig begeistert, verhielten sich aber dank unserer diplomatischen Redekunst ziemlich ruhig.

    Sonntag, 18. März 2012
    Blogging November - 139

    Nachdem ich aus unerfindlichen Gründen etwa ein halbes Jahr Klavierpause gemacht habe, spiele ich nun seit ungefähr einem Monat täglich. Und siehe da: es ist mit ein wenig Zeitaufwand tatsächlich möglich, die Finger auch nach all dieser Zeit noch einigermaßen auf die Reihe zu bringen.

    Momentan spiele ich dies, wobei ich mich zeitlich ein wenig mit dem Nachbarskind arrangieren muss, das nämlich (nach einem Jahr Unterricht unverschämt gut) den Türkischen Marsch und Für Elise spielt, was nicht gut zusammen mit der Beethoven-Sonate klingt. Zusätzlich übt das Nachbarskind gerade an A River Flows in You, was man aber nicht hören kann. Ich weiß es nur, weil ich ihr die Noten gegeben habe. Beide Parteien üben nämlich zunächst einmal per Kopfhörer, bis man der Umgebung die Präsentation auf dem Normalklavier einigermaßen zumuten kann. Die Auswirkungen der Erfindung von Keyboard und Silent Piano auf das gute Nachbarschaftsverhältnis sind vermutlich immens.

    Und was am Klavierspiel auch außerordentlich hervorragend ist: Aufgetragene Handcreme kann wunderbar einziehen, nur die Fingerkuppen muss man halt freilassen. Ich habe lange nicht mehr so gepflegte Hände gehabt.




    Heute vor zig Jahren:


    Wir haben uns wieder mit Kiki verabredet und sind mit ihr und einer Tanja in eine Heavy-Kneipe gegangen. Da war es für uns ziemlich langweilig und nach einiger Zeit sind wir in die Spezialkneipe und dann noch in eine andere Kneipe gegangen, um ein paar andere Leute zu suchen. Es war aber keiner da. Deshalb gingen wir zur Tankstelle, um ein Bier zu kaufen. Als wir wieder auf dem Weg in die Altstadt haben, hörter wir auf einmal ein lautes "Pe!! Pe!!"-Geschreie. Wir fühlten uns natürlich nicht angesprochen. Das Geschrei dauerte an und wir wollten der Sache auf den Grund gehen. Wir gingen auf den Marktplatz und da kamen uns auch schon zwei Gestalten entgegengesprungen. Es waren Ah und Oh. Wir waren irgendwie ziemlich erstaunt. Insgesamt waren ziemlich viele Leute da, eigentlich alle von der Fete beim Kuli neulich, außer dem Kuli selbst. Es lagen um sie herum eine Menge Scherben auf dem Boden, aber es waren auch noch reichlich Getränke vorhanden. Dann bekamen alle Hunger, die Nahrungsbeschaffung stellte aber kein großes Problem dar, denn wir waren ja auf dem Markt. Der Oh und ein anderer Typ kamen plötzlich mit einer ganzen Schale Obst an, weil sie einen Obstwagen aufgebrochen hatten. Später holten sie noch Kippen und eine Kaffeemaschine und unterhielten uns mit Geschichten über Gerichtsverfahren und Vorstrafen, wobei wir natürlich nicht so richtig mitreden konnten. Es war sehr unterhaltsam. Später gabees noch eine Tomatenschlacht und wir haben dem Oh beim Eisenstangenfechten zugeschaut. Dann sind wir mit dem Obst zum Rhein gegangen, weil ein paar Skins kamen. Am Rhein war es kalt und wir wurden von vielen Touristen bewundert. Um ca. 22 Uhr sind wir wieder in die Altstadt gegangen, die meisten sind nach Hause gefahren und Ah, ein anderer namens Phil und Pe und ich haben uns noch eine Pizza geteilt. Phil und Ah haben uns nach Hause gebracht und wir haben uns für morgen um 15 Uhr verabredet.

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