Mademoiselle: Mama, sag mir mal eine Rechenaufgabe.
Frau N: Mh - was ist 5 plus 1?
Mlle: Nein, Mama. So nicht. So ist das zu einfach. Du musst eine Aufgabengeschichte machen. Mit Sachen, Äpfeln oder so, wo dann welche dazu kommen.
Frau N: Ok. Wenn du 5 Kinder zu deinem Geburtstag einlädest und du selbst bist ja auch noch da - wie viele Kinder sind dann in unserer Wohnung?
Mlle: Mama - wie viele Jungen und wie viele Mädchen?
Frau N: 2 Jungen und 3 Mädchen.
Mlle: Und wie heißen die?
Frau N: Die Mädchen heißen Aamnah, Lena und Emma. Die Jungs heißen Lars und Deniz.
Mlle: Mama, die Aamnah bringt aber immer ihren Bruder mit, das will ich nicht. Den finde ich doof.
Frau N: An dem Tag wär der Bruder woanders eingeladen.
Mlle: Auch auf einem Geburtstag?
Frau N: Ja - von einem Kindergartenfreund.
Mmlle: Wie heißt der?
Frau N: Äh - keine Ahnung. Trullischnupp.
Mmlle: Mama, so heißt keiner!
Frau N: Gut, dann heißt der Aneeq.
Mlle: Mamaaaaaa - so heißt doch Aamnahs Bruder!! Die können doch nicht beide so heißen!!
Frau N: In der Geschichte hieße Aamnahs Bruder Hans-Jürgen.
Mlle: Hans-Jürgen ist aber ein Hausmeistername!
Frau N: Der hieße so, weil der später mal Hausmeister werden will. Deshalb heißt der jetzt schon so.
Mlle: Mama - ich mag eigentlich gar keine Jungs. Ich will nicht, dass Jungs zu meinem Geburtstag kommen. Jungen sind doof.
Frau N: Wieso das jetzt?
Mlle: Ist halt so.
Frau N. Aber den Jona magst du doch total gern.
Mlle: Der Jona kann ja auch richtig spielen. Der kann total gut spielen. Vielleicht wird der wenn er wächst noch ein Mädchen, das wäre schön!
Frau N: Äh, nein, wird er nicht, aber ist ja auch nur eine Geschichte. Wenn alles Mädchen sind, ist es zu einfach mit dem Rechnen.
Mlle: Gibts denn nicht außer Mädchen und Jungen noch was?
Frau N: Äh. Wir machen das jetzt mit Mädchen und Jungen.
Mlle: Du Mama? Kann ich zu dem Geburtstag ein Skateboard kriegen?
Frau N: Ja, wenn du dir rechtzeitig eins wünschst, sicher.
Mlle: Nein, kann ich nicht!!
Frau N: Wieso??
Mlle: Weil ich doch ein Mädchen bin!
Frau N: Na und?
Mlle: Mädchen fahren nicht Skateboard.
Frau N.: Doch, klar fahren Mädchen Skateboard!
Mlle: In meinem Kindergarten fährt aber kein Mädchen Skateboard.
Frau N.: Dann bist du eben die einzige, ist doch egal.
Mlle: Mama, wenn ich mir jetzt ein Skateboard zum nächsten Geburtstag wünsche, wie alt bin ich dann, wenn ich das bekomme?
Frau N: 6.
Mlle: Siehste, Mama!! Das war voll die Scheiß-Aufgabe! Du weißt doch, dass ich 6 werde, wieso soll ich dann nur 5 Kinder einladen?? Wenn ich 6 werde, darf ich 6 Kinder einladen! Das war alles total falsch, du hast ja keine Ahnung von Mathe, nur der Papa kann Mathe!!! (beleidigt ab)
Zwecks Essen und Trinken ist meine Freundin die Biertrinkerin immer auf der Suche nach Lokalitäten, die sie noch nicht kennt, und ich bin dabei ihre auserwählte Erprobungspartnerin. Dass die neue Forschungsstätte jenseits jeglicher Zivilisation zu liegen schien, erstaunte mich nicht, denn die Biertrinkerin ist an 7 Tagen die Woche unterwegs - wenn auch nicht immer mit mir. Es liegt also auf der Hand, dass für sie "Neues" nicht immer vor der Haustür liegen kann. So ziehe ich die Jacke höher zu, bewundere meine weise Voraussicht, in Turnschuhen statt mit Absätzen unterwegs zu sein, und stapfe an einem verlassenen "Fantreff" und einer Schrebergartenanlage vorbei strikt dem Stadtplanausdruck folgend in den Wald. Es ist so dunkel, dass ich auf der Karte nichts mehr erkennen kann, da es aber sowieso nur einen Weg gibt, ist das kein Problem. Als nach einem Viertelstündchen jedoch auch der Weg nur noch schwer auszumachen ist, bequeme ich mich doch, das Handy aus der Tasche zu ziehen, damit den Kartenausschnitt zu beleuchten, zu beschließen, ihn fortan richtig herum zu halten und den Rückweg anzutreten. Auf der anderen Seite aus dem Bahnhof heraus also, nun gut.
Auf der anderen Seite der Bahngleise sind keine Straßenschilder, doch steht da ein Mann, den ich frage, ob ich nun wohl auf dem richtigen Weg zur Dingensstraße bzw. dem Lokal soundso sei. Er bedauert, nicht helfen zu können, da er erst seit 2 Tagen in der Stadt wohnt. "Na, dann Herzlich Willkommen" sage ich also, er lacht und bedankt sich und ich spaziere weiter, an Neubaureihenhäusern mit abweisenden Fassaden und laut Schildern bissigen Hunden vorbei, bis ich mehr zufällig auf das gesuchte (übrigens frühmittelalterliches Themen-) Lokal stoße.
Als erstes fällt mir auf, dass das in den Beschreibungen angepriesene Kaminfeuer nur virtuell stattfindet - auf einem großen Flachbildschirm nämlich. Es ist arschkalt. Ich darf mir einen Tisch in dem mit drei weiteren Gästegrüppchen (ein Frauentrio, eine ältere Dame mit jüngerem Mann und eine Vierergruppe) nur mäßig ausgelasteten Gastraum aussuchen. Die Biertrinkerin ist verspätet, vermutlich auch im Wald unterwegs, und da sich keine Bedienung sehen lässt, habe ich reichlich Zeit, mich umzuschauen. Zugegeben, authentisch ist anders und ich würde einiges wetten, dass das Mittelalterlokal vor nicht allzulanger Zeit noch eher Richtung Mexiko ging, aber egal, es ist angenehm und ich entspanne vor mich hin, als unvermittelt Catweazle an meinem Tisch auftaucht und unter Gemurmel die Kerze entzündet - auf meine Frage nach einer Karte aber erschreckt davonhuscht.
Wenig später trifft die Biertrinkerin ein. Catweazle scheint verschwunden doch ein südländischer Mensch (der Mexikaner??) bringt und auf unser Drängen hin zwei Karten, die sich jedoch schon auf den ersten Blick als nicht nur optisch sondern auch inhaltlich völlig unterschiedlich erweisen. Welche Karte denn nun die aktuelle ist, kann uns die Bedienung leider nicht sagen. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, bestellen wir daher erstmal ein Bier. Der Mexikaner geht, Zeit verstreicht, Catweazle kommt. "Bier geht nicht" wispert er. "Die Zapfanlage...", und fährt sich symbolträchtig mit dem Daumen über die Kehle. "Gibt es Flaschenbier? Hefeweizen? Kristall? Radler? Alkoholfrei?" rattert die Biertrinkerin routiniert die Alternativen herunter. Catzweazle verschwindet wortlos.
Eine Viertelstunde verstreicht. Die ältere Dame mit ihrem Sohn am Nebentisch, die bisher über die böse Ex-Schwiegertochter sprachen, haben ihre Aufmerksamkeit auf die Verzögerung ihrer Essenslieferung verlagert. Ein Pärchen Mitte 40/Anfang 50 trifft ein. Aus dem Nichts taucht der Mexikaner auf und serviert uns zwei Hefeweizen, die zwar unerwartet aber willkommen sind. Da wir mittlerweile auch ausgemacht haben, dass die zwei umfangreichen Speisekarten unter Abzug verschiedender Portionsgrößen und Soßenvarianten nur vier verschiedene Gerichte anbieten, bestellen wir das Essen - Schnitzel mit Pommes - in der Hoffnung, damit weniger falsch machen zu können als mit Garnelenspießen, Ofenkartoffel oder Tomatensuppe.
Zeit vergeht. Das Bier ist leer. Catweazle erscheint noch einmal und fragt, ob wir das Schnitzel bestellt hätten. Wir bejahen. Und ob es "normal" sein solle. Wir bejahen auch dies. Er wuselt davon. Das Pärchen Mitte 40/Anfang 50 springt entnervt vom Nebentisch auf und verlässt das Lokal - sie hatten bisher weder Karte noch Getränke bekommen.
Mutter und Sohn legen Geld auf den Tisch gehen in dem selben Moment, in dem der Mexikaner unser Schnitzel bringt. Das Schnitzel ist verdächtig quadratisch und könnte geschmacklich ebenso gut Fischstäbchen oder Hähnchennugget sein. Während die Biertrinkerin und ich vor Lachen kaum essen können, trifft der junge Mann vom Bahnhof in weiblicher Begleitung ein, grüßt und sagt, er kenne sich ja noch nicht aus und dachte daher, wo so nette Leute hingehen, könnte er mit seiner Bekannten auch einkehren.
Um die Zeit zu vertreiben, bis eventuell noch eine Bierbestellung möglich wird, gehe ich zur Toilette - die eine Kabine macht vom Verschmutzungsgrad jedem Bahnhofsklo Konkurrenz, die andere ist sauber, und zwar vermutlich da ohne Licht und ohne Plastikabdeckung der Spültaste, die ich aber mit dem Schraubenzieher, den ich ja immer bei mir trage, zu bedienen verstehe.
Als ich zurückkehre, fragt der Mann vom Bahnhof, ob wir einen Tipp hätten, wie man zu Essen und Trinken kommen könnte in diesem Lokal. Wir teilen unser über die letzten zwei Stunden gesammeltes Wissen und raten vom Schnitzel ab.
Danach beschließen wir, dass es vermutlich schneller geht, zurück in die Innenstadt zu fahren als noch eine Bierbestellprozedur zu beginnen. Wir packen zusammen und finden Catweazle hinter der Theke. Was wir bestellt hatten, weiß er nicht mehr, da er "nicht dazu gekommen ist" es in die Kasse einzugeben.
Das nächste Lokal, das wir aufsuchen, hat einen aufmerksamen Service, eine funktionierende Zapfanlage und überhaupt ist dort alles gut. Dafür gibt es darüber aber auch keine Geschichten zu erzählen.
Riesenschreck.
In der komplett dunklen (da fensterlosen) Teeküche unversehens in einen Kollegen gerannt, der da einfach nur in der Ecke stand. Dieser beschied, er habe - schon etwas länger - darauf gewartet, dass das Licht angeht. Auf meine Frage, ob er denn nach über 8 Jahren noch nicht bemerkt habe, dass die Teeküche keinen Bewegungssensor hat, konterte er, warum ich denn kein Licht eingeschaltet hätte. Ich sagte, ich bräuchte keins, ich wüsste, was wo ist und fände mich im Dunklen zurecht.
Verwirrung auf beiden Seiten etwa gleich groß.
Warum denken eigentlich alle Vertreter, ich wollte mit kurzen, dicken Kugelschreibern schreiben, die an Wurstfinger erinnern und auch noch fürchterlich schwer sind? Ich hab doch sowieso schon Handgelenk! Je leichter der Stift, desto besser, und lang sein kann er auch gern, dann finde ich ihn auch schneller. Ein sattes Schriftbild ist mir übrigens am Wichtigsten. So pisselig, dass schwarz schon fast grau wirkt, geht gar nicht. Könnten das die Werbemittelkataloghersteller bitte entsprechend vermerken. Herzlichen Dank.
[Nachtrag: Kugelschreiber haben wir im Büro eigentlich sowieso genug. Das Werbegeschenk, das ich bisher am meisten genutzt habe und dementsprechend wohlwollend erinnere, ist übrigens ein Schuhputzset fürs Büro. Das leider bald aufgebraucht ist. Seufz.]
[Ah, der Kollege liebt übergewichtige Wurstfingerkugelschreiber mit Bleistift-Schriftbild. Jemanden glücklich gemacht. Dann hat es sich ja gelohnt...]
Sie ist weder vom Floß gefallen noch aus der Seilbahn, in die man erst ab 7 darf, und das Ponyviech, das kein Stück auf mich hören wollte, hat sie auch nicht gebissen. Aber an einer läppischen Baby-Eselbahn schlägt sie sich dann zwei Zähne wackelig. Unglaublich.
Ansonsten 10x Achterbahn am Stück, weil sonst keiner wartete und dieses schnelle wellige Im-Kreis-Dings direkt nach dem Mittagessen - gut zu wissen, dass ich nun anscheinend (wieder) schwindelfrei bin.
17:15 Uhr:
Mademoiselle: Heute spielen wir aber nicht sowas Wildes, ich bin nämlich erkältet und müde.
Besuchskind: Ja, ich auch. Wir spielen was total Ruhiges!
17:20 Uhr.
Mademoiselle: Wollen wir Wettrennen über Hindernisse und im Ziel Handstandüberschlag an der Reckstange machen??
Besuchskind: Klar!!
Auf welch unterschiedlichen Arten man Wäsche aufhängen kann - das ist doch erstaunlich. Das hatte Mama Novemberregen nämlich am Wochenende für mich erledigt, während ich auf der ultimativen proaktiven Muttiveranstaltung war, nämlich: Kindersachentrödelmarkt. Standmiete: ein selbstgebackener (das sagt doch schon alles!) Kuchen. Möglicherweise ist es zwangsläufig so: man bekommt ein Kind, dann bekommt man eine Fleece-Jacke und ehe man sichs versieht, kauft man eine Bauchtasche. Zeitnah steht man dann in Fleece-Jacke und Bauchtasche auf dem Trödelmarkt (wobei, ich nicht, ich hatte ja verkaufsfördernde Bekleidungstipps von Frau Schneckle erhalten. Hatte die Jacke aber immerhin dabei, sicher ist sicher.)
Jedenfalls hängt Mama die Wäsche mit vielen Klämmerchen auf den Wäscheständer - ich ja nicht, denn ich ziehe beim Wäscheabnehmen einfach alles schwungvoll herunter. Was mit Klammern nicht geht, wie ich gestern feststellte. Auch war die Verteilung auf die Ebenen (es handelt sich nämlich nicht um einen simplen Wäscheständer sondern um einen Wäscheturm!) in meinen Augen falsch geregelt. Und "in meinen Augen" sagt hier schon alles, Mamas Augen sitzen nämlich rund 20cm tiefer als meine und dies bedingt natürlich unterschiedliche Anforderungen an die Arbeitsumgebung. Weshalb meine eine Schwester und ich auch schon diverse Küchenlampen mit den Köpfen zerschlagen haben, die eben in "Mamahöhe" über dem Tisch befestigt waren. Die novemberregenschen Schädel sind härter als Lampenglas.
Das mit den Klämmerchen ist jedoch ein Muster: Klämmerchen auf dem Wäscheständer und Löffelchen in der Küche. Immer, wenn meine Eltern zu Besuch waren, stecken sämtliche Streuvorräte voller Löffelchen. Wenn man dann - wie ich - streut, landet das ein oder andere übersehene Löffelchen platsch! in der Soße, und abgesehen davon, dass es spritzt, verändert sich das "Handgefühl" des Behälters, so dass die Einschätzung, wie viel noch zu streuen ist, schwierig wird.
Warum meine Eltern beim mir kochen, möchte man fragen. Ich weiß es auch nicht, vermute aber, sie halten mich nicht für kompetent. Weniger in der Speisenzubereitung als im Timing. "Zu Hause" gibt es Zeiten, zu denen das Essen auf dem Tisch sein muss, weshalb auch mit Uhr gekocht wird. Ich koche nie mit Uhr. Ich rieche, höre und sehe, wann die Sachen fertig sind - was natürlich nicht bedeutet, dass es gerade in meine sonstigen Pläne passt, sie vom Herd zu nehmen geschweige denn, sie unmittelbar zu verzehren. A-punto-Kochen ist tatsächlich nicht mein Ding.
Neben keiner Uhr habe ich übrigens in der Küche auch keine Löffelchen und keine Döschen, womit "Döschen für Reste" gemeint ist - für übrig bleibende 30g saurer Sahne, 25g Haselnüsse oder einer halben Zwiebel. Das gibt es bei mir nicht. In der Küche mache ich keine Gefangenen.
Die gesamte elterliche Metaausstattung verräume ich dann also jedes Mal in den auf Elternbesuche folgenden Wochen wieder, wo immer ich darauf stoße. Ungefähr genau dann, wenn alles wieder so ist, wie ich es gewohnt bin, kommen Papa und Mama Novemberregen dann erneut vorbei. Ich finde diesen Kreislauf außerordentlich beruhigend, und dass ich bei jeder Begegenung mit Klämmerchen, Löffelchen und Döschen an die beiden denke, ist schön.
Dies mutiert langsam zu einem Augenbrauenzupfblog.
Heute begab ich mich wieder in den Körperladen - selbstverständlich nach Terminvereinbarung, die zwar nicht völlig problemfrei ablief aber in keinerlei Vergleich zu den bisherigen Verhandlungen stand. Es war dann auch niemand der bekannten Belegschaft anwesend. Statt dessen eine langhaarige Dame mit sehr viel rosa im Gesicht und sehr viel violett am Körper und sehr viel Patchouli um sich herum. Sie sprach mit äußerst leiser Stimme, so dass ich zunächst ständig "was??" "wie bitte??" "hab Sie nicht verstanden!?" erwiderte, bis ich entnervt aufgab und alles abnickte. So ist es wohl zu erklären, dass ich nicht nur mit gezupften Brauen sondern mit einem kompletten Make-up den Laden verließ. In irgendwie sehr rosa, was ja sonst eher nicht meine Farbe ist, so dass Herr N. daheim zunächst einmal fragte, ob ich Fieber habe.
Dazwischen lag aber noch nicht nur wegen der Lautstärke halbwegs schwierige Kommunikation - die Dame benannte Körperteile nur sehr zögerlich und Begriffe wie "Muttermal" oder "Narbe" gingen ihr gar nicht über die Lippen. Es ist schwierig, wenn einem jemand mit bemüht bedeutsamen Blicken irgendwohin ins Gesicht starrt und fragt, ob an dieser Stelle eine Handlung vorzunehmen wäre, wenn man selbst ohne Brille und ohne Spiegel und dazu ohne jegliches Problembewusstsein ob dieser Merkmale keinerlei Ahnung hat, worauf die Person hinauswill. Und dann noch ständig in leisem Singsang vorgeschlagen bekommt, man solle sich geistig an einen "schönen Ort" begeben. Dazu Plingelmusik wie in diesen Läden, die - vor 20 Jahren, bevor sowas Mainstream wurde - buntbestickte Beutelchen, geflochtene Armbänder, zuckerfreie Vollkornmuffins und vegane Linsensuppe verkauften.
Und, während ich die Augen geschlossen hatte, eine andere Kundin mit penetranter Stimme die berichtete, sich seit 3 Wochen die Haare nicht mehr gewaschen zu haben, immer nur ein Spritzerchen von dem tollen Dingenswasser drauf und es sähe ja alles ganz frisch aus, nicht wahr? Nunja. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich sofort, von wem das kam. Obwohl sie gerade den Mund hielt.
Kein ganzes Wochenende dauert es, bis das Kind vom geschenkten Spiel (das Verrückte Labyrinth - sehr schönes Spiel, für 5jährige noch etwas komplex, die Veränderungen vorauszusehen, aber man kann es ihnen einfacher machen und selbst die schwierigere Variante spielen, so dass sich keiner langweilt...) - also jedenfalls dauert es kein Wochenende, bis das Kind die 24 Schatzkarten zweckentfremdet hat, sein eigenes Spiel spielt und diese schlussendlich irgendwo in der Wohnung verteilt, nein - ist ja ein Schatz, daher: versteckt (!) hat. Und vergisst, wo.
35 Minuten dauert es, bis die geschulte Mutter pünktlich vor Schlafenszeit alle Karten wieder aufgefunden hat. Inklusive der Karten "im Bauernhof", "unter dem Teppich", "in dem Papiertütchen im Kaufladen", "im Backofen der Puppenküche" und "im Urmel-Ei".
Man kennt ja seine Pappenheimer Osterhäschen.
Anruf bei einer Krankenkasse (CallCenter)
Frau N: Guten Tag, ich brauche ein Formular soundso, der Link in Ihrem Download-Center geht nicht. Können Sie mir das bitte mailen?
Mitarbeiter: Ich lege das gern für Sie in die Post, wie ist denn Ihre Anschrift?
Frau N: Danke, aber ich brauche das sofort, mailen Sie es mir?
Mitarbeiter: Tut mir leid, aber das geht nicht, die technische Möglichkeit haben wir nicht.
Frau N: Äh. Ja. Und können Sie mir das faxen?
Mitarbeiter: Leider auch nicht, wir haben gar keine Faxgeräte mehr.
Frau N: Ich habe aber doch eine Faxnummer von Ihnen.
Mitarbeiter: Das läuft aber über den Computer.
Frau N: Gut, aber der Computer kann doch dann sicher auch Dateien als Fax versenden?
Mitarbieter: Leider nicht, ich kann es Ihnen nur auf dem Postweg zuschicken.
Frau N: Ah. Ok. Dann machen Sie das mal. Darf ich noch nach Ihrem Namen fragen?
Mitarbeiter: (nennt Namen)
Auflegen, Wahlwiederholung.
Frau N: Guten Tag ich brauche ein Formular soundso, der Link in Ihrem Download-Center geht nicht. Könenn Sie mir das bitte mailen?
AndererMitarbeiter: Ja, gern, wie ist denn Ihre Mailadresse?
Frau N: Soundso - oder, könnten Sie mir das auch faxen?
AndererMitarbeiter: Selbstverständlich, was Ihnen lieber ist.
Frau N: Ich kann mich jetzt gar nicht entscheiden weil ich so erstaunt bin - ich habe eben mit Herrn Soundso gesprochen und der sagte, sie könnten weder Faxen noch Mailen.
AndererMitarbeiter: Mit wem haben Sie bitte gesprochen?
Frau N: Mit Herrn Soundso.
Anderer Mitarbeiter: Merkwürdig, einen Kollegen mit dem Namen haben wir nicht.
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