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    Dienstag, 11. September 2007
    Kauf ich halt woanders...

    Kiosk

    Statt Posting

    [es geht] um eine alte Frau, die ich getroffen habe
    in meiner alten Straße
    da wohnte eine unter uns, die war damals schon fast 90 und wieselte aber immer noch die Treppen hoch und runter
    jedes halbe Jahr haben wir ihr die Zeit umgestellt und ab und an den Fernseher "repariert" (war dann meistens am Hauptschalter ausgeschaltet)
    die traf ich heute morgen in der Straße, das ist beim KiGa in der Nähe
    und hab mich total gefreut, und sie sich auch
    ich hab sie begrüßt und sie hat mich umarmt und wir haben eine Viertelstunde über alles gequatscht
    war total schön
    an der nächsten Ecke fiel mir dann allerdings ein, dass die kurz bevor wir auszogen gestorben ist...
    meine Güte, das war irgeneine andere fremde alte Frau (kicher)
    die der nur ähnlich sah und ich hab sie halt in der Straße... und so...
    ich könnte mich totlachen darüber


    Gebühr

    Genau. Aber keine Sorge, ich kenn noch mehrere mit grundlosen Gebühren. Sie sind nicht allein!
    Da fällt mir ein, dass ich letztens sogar diesen Dauerauftrag änderte, um das böse Wort noch in den Verwendungszweck zu packen. Hat Spaß gemacht, auch wenn es vermutlich niemanden interessiert. Hauptsache gezahlt.

    Montag, 10. September 2007
    Tagwerk

    Samstag, 8. September 2007
    Schwelgen in Jammern

    Der Tag ging dann übrigens so weiter, dass ich gleich nach Ausschalten des Rechners nach einem Schal gegen meine Halsschmerzen suchte und dabei auf ein Mottenlager in den Winterwollklamotten stieß. So war ich für die nächste Stunde gut abgelenkt da gut beschäftigt, bis ich nach einer umfassenden Säuberungs- und Entsorgungsaktion mit einem Schal aus einem anderen Schränkchen umschlungen befriedigt die letzten Ecken mit Killergift ausspritzen konnte, denn - so öko ich ja bei meinen Nahrungsmittel bin, so sehr schwenkt das Pendel in die andere Richtung aus wenn es um unerwünschte Mitbewohner in meinem Haushalt geht. Ich verstehe da keinen Spaß.
    Die Befriedigung war jedoch von kurzer Dauer, denn beim triumphierenden Zuknallen der Zimmertür bei geöffnetem Fenster (das Zeug ist wirklich nicht gesund) stieß ich mit dem Fuß ein großes Glaswindlicht um, in dem sich die Kastaniensammlung des Kindes befand, und es zersprang in Tausend Scherben. Nun wäre dies bis vor wenigen Stunden noch ein Quell weiterer Genugtuung gewesen, habe ich dieses Windlicht doch vor vielen Jahren von einer Frau geschenkt bekommen, die ich all die ganzen Jahre dann lieber vergessen wollte, was mir auch ausnehmend gut gelang, bis auf die wiederkehrenden Begegnungen mit dem Glaswindlicht, das nie zu irgendetwas nütze war (ich habe es nicht so mit "Accessoires"), jedoch dann just heute morgen eine Bestimmung fand, nämlich vom Kind zwecks Deponierung der Kastaniensammlung adoptiert und ins Herz geschlossen wurde, und kurz nach dieser Sinnfindung seine Existenz in meinem Haushalt, die immerhin drei Umzüge überdauert hatte, zu beenden. Man weiß gar nicht, ob man diese Daseinsberechtigung in den letzten Zügen des Daseins nun tröstlich oder tragisch finden soll. Naja, diese existenzphilosophischen Gedanken überfallen mich aber auch gerade erst jetzt, denn in dem Moment des Splitterns fand ich das einfach nur total bescheuert und brüllte eine explizite Verwünschung, woraufhin die Nachbarn gegen die Wand klopften.

    Beim Scherben auffegen zog ich mir diverse Splitter zu (ich habe mich noch nie an Scherben geschnitten, immer nur an absurden Dingen, weshalb ich es nicht einsehe, für Scherben irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen), aber das sei nur am Rande bemerkt denn zu der wirklichen Absurdität kommen wir nun: ich musste dann ein neues Glaswindlicht kaufen, für das Kind, wegen der Kastanien halt. Ich habe jetzt also wieder eins. Ich habe jetzt auch quietschebunte Muffinformen und neue Unterwäsche, drei Packungen Brot in Scheiben (das ist für mich als Bäckerstochter ein untrügliches Anzeichen von Rebellion) sowie vier Sorten Käse von der Käsetheke.

    Soweit also die momentane Sachlage. Der weitere Plan für heute ist: Kuchen backen, Abendessen, Kind ins Bett stecken, Geburtstagstisch mit Girlanden, Luftballons, Konfetti, Luftschlangen und anderem unerträglich buntem Krimskrams sowie einem Geschenkeberg (die Eisenbahn!) herrichten. Danach mit dem Gefühl, etwas geleistet zu haben, mit dem Laptop auf dem Teppich vor dem Fernseher versacken, dabei Bier trinken und alles andere ignorieren.

    Schwelgen in Intoleranz

    Heute bin ich mal ein interolantes Arschloch, ansonsten bekomme ich nämlich ein Magengeschwür, außer, dass ich sowas natürlich nie bekomme, mein Magen ist unverwüstlich, ich krieg immer Migräne und das klingt so weicheiig, darauf hab ich keine Lust. Und deshalb werfe ich alle Vorsätze über Bord und meckere nun 5,5 Minuten lang nach Lust und Laune, darüber, was mich heute alles stört, bis 14:30 werde ich nämlich ganz genau meckern und danach für lange Zeit (was das Meckern angeht) verstummen.

    Mich stört, wenn der Besuch seinen Besuch erst für Freitagabend ankündigt, dann auf Samstag zum Frühstück (wir bringen die Brötchen mit!!) verschiebt um Samstag mittag dann in Erwartung einer warmen Mahlzeit in der Tür zu stehen. Mich stört das, obwohl dieser Besuch eigentlich, erfahrungesgemäß, durch Kürze gewinnt. Aber egal, es stört mich halt, weil ich Absprachen mag, und es mich stört, wenn sich jemand nicht daran hält.
    Außerdem stört es mich, wenn der Besuch dann sofort auf dem Balkon zum rauchen verschwindet und die Tür auflässt, so dass es erstens recht frisch wird und zweitens der Qualm in meine Bügelwäsche (ich bügele nie, aber ich nenen die Stapel trotzdem so weil es vorgibt, es würde noch etwas wirklich gutbürgerlich-produktives damit geschehen) zieht. Dass der Besuch danach eine halbe Stunde auf der Couch sitzt und mit dem neuen Handy spielt, stört mich auch, weil mich Handys tendenziell sowieso nerven, wenn damit herumgespielt wird, ich fühle mich dann nicht genug beachtet und langweile mich, weil mich die Dinger nicht interessieren, bin aber zu höflich, dem Besuch gegenüber zu sitzen und ein Buch aus der Tasche zu ziehen um mich darin zu vertiefen, gut, das ist mein Problem mit der Höflichkeit, zwingt mich ja niemand dazu, aber ist auch egal, man kann immer alles zu seinem eigenen Problem machen, aber dazu habe ich jetzt keine Lust, ich möchte mich einfach nur beschweren und intolerant sein und meckern und nörgeln, herzlichen Dank. Dann stört es mich auch, wenn ich die erwartete warme Mahlzeit beibringe (ich Irre!!) und beim Essen dann mit dem neuen Handy fotografiert wird. Würde meine Anrichtung der Speisen abgelichtet, so ginge das vielleicht gerade noch an, wenn aber alle Anwesenden beim Essen einfach mal abfotografiert werden, finde ich das einfach nur doof. Es stört mich.
    Mich stört auch ein Geschenkeregen, der über die ganze Familie hier hereinbricht, jeder bekommt mindestens fünf nutzlose Kleinteile, hauptsache etwas mitgebracht, ich würde die Kleinteile jetzt wirklich gerne aufzählen, aber dann geht mir die Zeit aus, ich will ja noch weitermeckern.
    Es stört mich nämlich zu diesem allen noch, dass dann die Heizung aufgedreht werden soll weil es kalt ist (ich verweise auf die Balkontür), dass dann alle verschwinden (gut, das stört mich nicht an sich, aber die Art und Weise störte mich), und dass niemand einen Schlüssel mitnahm (fällt unter Art und Weise aber Art und Weise ist doppelt, also kann ich mich darüber auch doppelt aufregen!) und daher jemand gleich das Kind wachklingeln wird, oder aber - stört mich genauso - die alle noch nicht zurück sind, wenn das Kind aufwacht, und arg vermisst werden.

    Es stört mich, dass ich heute Abend keine Platz auf der Couch haben werde, bei dem nicht die mir notwendige Sperrzone von einem halben Meter bis hin zun nächsten Körperkontakt verletzt wird, so dass ich mich gern mit dem Laptop aus Bett zurückziehen werde, dann aber wieder unhöflich bin (mein Problem, ich weiß, halten Sie den Mund!) oder auf dem Teppich kauere, was akzeptabel wäre, auch für mich, da ich beabsichtige, beim computerbegleiteten Fußball gucken reichlich Bier zu mir zu nehmen, und so ist ein Sturz von der Couch schonmal vermieden. Dabei stört mich, dass ich schon für das erste Bier missbilligende Blicke ernten werde (bei Sekt wäre das was anderes, da gäbe es die missbilligenden Blicke erst nach dem dritten oder so, ich mag aber nicht sonderlich gerne Sekt) und dass der durch das Kauern auf dem Fußboden eingehaltene Schutzradius mich nicht vor fußballfremder (und computerfremder) Dauerbeschallung retten wird, währen die anwesenden Herren unbehelligt ihr Bier trinken und unbeschallt dem sicherlich dappigen Fußballkommentator lauschen dürfen - ich fühle mich hier ernsthaft diskriminiert.

    Ich könnte hier noch endlos weiter machen, was mich morgen alles stören wird, aber leider ist die Zeit jetzt um, man muss sich ja Grenzen setzen für sowas, finde ich, sonst räumt man dem störenden Zeugs viel zu viel Raum ein. Insofern war es das jetzt, weshalb ich dieses Thema beende und mir einen schönen Tag mache.

    Freitag, 7. September 2007
    Fehleinschätzung

    "Von so jungen BWL-Küken wie Dir muss ich mir das nicht sagen lassen."

    Hihi. Ich bin 7 Jahre älter, Quereinsteiger, und sagen lassen muss er es sich auch noch. Hihi.

    Zurück zur Sachebene. ;-)

    Mittwoch, 5. September 2007
    5 - update

    Pralinenschachtel geschafft. Das Leben kann weitergehen.

    Charisma

    Am abend in der Bahn in der grau-trägen Mitfahrermasse, erstickend, als würde ich in einen Aschenbecher eintauchen, nicht greifbar, kein Blickkontakt, müde Augen hinter verschmierten Brillengläsern, hängende Mundwinkel, Schweigen, verharrend, zäh - dazwischen er, gar nicht wirklich gut aussehend, klein und breites Gesicht, aber was für eine Ausstrahlung, er scheint zu leuchten, erzählt, gestikuliert, bewegte Mimik und ein schnelles Lächeln, ist auf eine gelassene Art präsent, so präsent, dass ich die Musik ausschalte um seine Stimme zu hören, die erstaunlich leise ist aber melodisch, klar, unglaublich angenehm, wie an einem Rettungsring hängen meine Augen und Ohren an ihm, besser als jede Musik und jedes Buch, so - lebendig.

    Dienstag, 4. September 2007
    Frage

    Was ist denn mal ein guter Rum, so für das Schränkchen von unten? Ganz platt der weiße aus der Werbung? Nee, oder? Havana Club?

    Montag, 3. September 2007

    • Heute nach langer Zeit mal wieder den Satz "das ist unter meinem Niveau" gehört und richtig lachen müssen, wie albern! Nicht, dass mein Niveau jetzt ganz unterirdisch tief angesetzt wäre... aber es ist schon, sag ich mal, äh, recht spektral?...
    • Wie sich das Verhältnis zu Personen über die Zeit verändert stelle ich immer wieder daran fest, welche Songs ich gerade mit ihnen verbinde (und welche nicht - mehr).
    • Bin ich eigentlich wirklich so furchteinflößend? Mir geschieht seit ein paar Tagen ständig, dass jemand beginnt, etwas zu mir zu sagen, und, sobald ich dann meine Aufmerksamkeit der entsprechenden Person (es tritt bei mehreren auf, auch bei völlig Fremden!) zuwende, verstummt sie mit den Worten "ach schon gut" (oder so ähnlich). Hm?
    • Heute auf der Speisekarte: sinnfreie Bemerkungen (Spezialität des Hauses) und blöde Fragen (blöd nicht im Sinne von dumm, sondern eher "das muss jetzt nicht sein").

      Zu den Fragen - drängend, Vergewisserungsfragen, und so unnötig. Wie kann man die bitte abstellen? Diese Fragen ohne Berechtigung, die zu nichts führen, bei denen es sowieso keine richtigen oder falschen Antworten gibt, die lediglich der Positionierung dienen, wobei Positionierung nicht notwendig ist (ist die überhaupt jemals notwendig? Ich finde ja nicht). Gnah! Wozu das alles? Wie "Wann gibt es Essen?" - "Wenn es fertig ist". Danke, gut, dass wir darüber gesprochen haben.

      Zum zweiten die sinnfreien Bemerkungen, nur als Feststellung an sich, das Bedürfnis, etwas durch Aussprechen sozusagen in der Welt zu verankern. Was zu nichts führt. Bzw. vermutlich zu Erklärungen, oder noch schlimmer: Entschuldigungen, unnötige, weil die Tatsachen bekannt sind und das Verhalten konform ist.

      Dass nur das "darüber gesprochen haben" meist so einen schalen Nachgeschmack hinterlässt, wenn es doch zu nichts führt, zu nichts führen kann, und deshalb das Aussprechen, das "Verankern" nur eine Manifestation des Scheiterns ist.

      Der Vorsatz, einfach weiter zu senden, und sei es ins Leere. Vielleicht sind es auch einprasselnde Puzzelteile, nur noch nicht resonanzreif, das Bild muss sich noch setzen. Und lieber ist mir ein gewachsenes Bild aus vielen Einzelteilen mitsamt jedem Interpretationsspielraum allemal, als ein herbeigeredetes, präsentiertes, als fertig ausgegebenes, inklusive beigelegter Deutung. Der Nachgedanke aber, dass das Senden ohne Fragen, ohne (Selbst-)zensur bei allem Mut, den es zu erfordern scheint, sich so bedingungslos offen zu legen, letztendlich die einfache und feige Variante ist, weil entscheidungsfrei.
    • Beim Aufzug-Abwärtsfahren ging die Frage durch den Kopf, ob mir dann irgendwann beim Blick in den Spiegel einfach nur noch schlecht wird, möglicherweise?

    Vormittägliches

    Heute vormittag ereilte mich hinterrücks eine Extremglucken-
    Anwandlung! Glücklicherweise dauerte diese nur etwa 3 Minuten (nämlich genau so lang, bis ich mich von hinten quer durch den Schlamm der Baustelle und das regentriefende Gebüsch an den Kindergarten herangepirscht hatte und durch das Fenster erspähte, dass das Kind sich mitnichten heulend-brüllend vor Sehnsucht nach Mama auf dem Boden wand, sondern ein Steckspiel spielte und dabei unablässig auf die anderen, deutlich älteren, Kinder einredete). So sammelte ich meine Reste von Würde aus Schlamm und Gebüsch und trabte in die Innenstadt, zum kinderfreien Shopping und Coffee-to-go mit Musik laut auf den Ohren.

    Dem penetranten (privat sicherlich) netten jungen Mann mit den gelben Zetteln für eine sofortige fast-sogar-umsonstene Mitgliedschaft in einem CD/DVD-Club versicherte ich unter Matchbox 20 Beschallung durch meinen vom Ohr gezogenen Kopfhörer mit fester Stimme, dass ich nicht nur selten, sondern überhaupt nie, niemals, Musik höre. Sah mich dann vom 10-Gebote-Prediger an der Ecke gegenüber beobachtet, der zwar gerade die Sache mit den Ladenöffnungszeiten, also Sonntagsarbeit, beharkte (Nr. 3 wenn ich mich nicht irre - ich komme dort öfter vorbei und bin mittlerweile recht firm), aber so aussah, als ob er angesichts meiner Konversation mit dem Musikmann jeden Moment mit dem Zeigefinger auf mich deuten und auf Nummer 9 umschwenken könnte. Also floh ich zu Saturn.

    Nach knapp zwei Stunden Umschleichen der Musikabteilung (mit ständigen Blicken über die Schulter in der Erwartung des Musikmanns oder Predigers mit vorwurfsvoller Mine) machte ich mich auf den Rückweg zum Kindergarten, um meine These bestätigt zu finden, dass man eigentlich nur sehr, sehr selten unfreiwillig wirklich nassgeregnet wird. Heute war einer dieser sehr, sehr seltenen Tage, ich glaube, der zweite in diesem Jahr, also wirklich selten, ich freue mich immer, wenn meine Thesen sich als stimmig erweisen.

    Das Kind war wohlbehalten, wenn auch verpflastert (nicht der Mund, immerhin). Morgen vormittag gehe ich irgendwo nett frühstücken :-)

    Sonntag, 2. September 2007
    Zwangshandlung

    Ich weiß ja auch nicht, warum mich diese freiwillige Selbstauskunft, die ich nun tatsächlich schon zweimal wieder gelöscht habe, so verfolgt. Aber immer, wenn ich es irgendwo entdecke - und das ist ja wirklich an jeder Ecke - kopiere ich es erstmal wieder hier hin und fange ganz automatisch an zu antworten. Wie eine Zwangshandlung. Ich muss das loswerden.

    Daher sage ich nun ein für allemal, dass mein Handy das rein geschäftliche (hüstel) Blackberrydingens ist, wohingegen mein Partner absolute Privatsache ist. Die blonden Haare habe ich von Mama, beide Elternteile sind im Hauptwesenszug glücklich und entspannt.
    Einen Lieblingsgegenstand habe ich auch nach diesen ganzen Anläufen nicht und letzte Nacht lag ich im traumlosen Whiskykoma. Daher ist mein Lieblingsgetränk heute Mineralwasser. Das einzige Auto, das ich je geliebt habe, war mein Bobbycar und während ich das schreibe, sitze ich in der Küche.

    Der Ex ist mir wichtig. Meine Angst habe ich verdrängt und hoffe, sie hat mich auch in 10 Jahren noch nicht eingeholt. Den gestrigen Abend verbrachte ich in rein virtueller Gesellschaft, dennoch in guter, möchte ich sagen. Ich bin nicht besitzergreifend und schicke daher alle Familienmitglieder auch gern mal ohne mich los, was ich soeben getan habe. Ich trage und lese mal dies, mal das, zuletzt aß ich eine Erdnuss.

    Mein Leben? Ich möchte kein anderes, auch wenn meine Stimmung derzeit häufig Achterbahn fährt und meine Freunde in alle Himmelsrichtungen verstreut sind. Wenn ich daran denke, so wie jetzt, werde ich etwas melancholisch und räume daher lieber mit dieser Fragebogenzwangshandlung weiter auf.

    "Mein Sommer" ist ein Widerspruch in sich, TV ist ebenso nicht gerade meins. Dafür habe ich vor wenigen Minuten gelacht, wann ich das letzte Mal geweint habe, weiß ich nicht mehr. Schule ist noch viel länger her, hier läuft Radio und ich weiß nicht was, und am Wochenende nehme ich mir gerne kleine Auszeiten von allem möglichen. Mein Traumjob wechselt alle paar Jahre, mein Computer häufiger.

    Vor dem Fenster ist der Hinterhof mit einer erfreulicherweise herbstlichen Kastanie. Ein Bier nehme ich gerne, danke. Mexikanisches Essen muss nicht sein. Winter hingegen sehr gern. Religion dann wieder nicht. Urlaub war gerade und ist bald wieder. Auf meinem Bett liegt ein Haufen Krempel.

    Liebe? Auf meine Art.

    Privatsphäre

    Zunehmende Tendenz, bei jedem Wort schon alle möglicherweise folgenden bis hin zu einer Grenzüberschreitung zu antizipieren, zu nah zu kommen, einzudringen. Ohne jede Berechtigung.
    Folglich nach einem "Hallo" immer fast gleich ganz verstummen.

    Samstag, 1. September 2007
    Frau N. allein zu Haus



    Soooo.... was nehmen wir denn...

    (Stellen Sie sich mich sehr händchenreibend und grenzdebil grinsend vor.)

    Freitag, 31. August 2007
    (ach und ach und ach)

    • Schlimme Nacht - stundenlang auf Cold Turkey herumgewälzt. Nasentropfenabhängigkeit ist was fieses.
    • Kalte Füße, kalter Himmel - ich rieche Herbst (hämisches Lachen!)
    • Etwas weiter vorn wird der Weg ruckelig. Prognostiziere ich mal so. Dieses blöde V-Modul. Vielleicht einfach alles mit Leben wegspülen. (Kingt aber unangenehm nach Sintflut.)
    • Gerade als ich beim Herrn Cab lese fällt mir ein, dass ich heute Nacht von Hornhauthobeln geträumt habe. Irgendwann hab ich wohl doch geschlafen.
    • Heute morgen entnervt so ein gerahmtes Spruchdingens (raten Sie mal, von wem das angeschleppt wurde!) mit einem gezielten Faustschlag zertrümmert. Scherben gut gelaunt aufgefegt. Kind hat nix gesehen und hier isses ja anonym, also finde ich das in Ordnung. Kann solche Sprüche eh nicht leiden.
    • Kinderbücherkettenbrief aus dem Briefkasten gezogen. Was es alles gibt! Die Verursacherin angerufen und mich beschwert. Mir sagen lassen, ich sei ein Snob (weil ich die angeblich dann bald in großer Zahl eintreffenden Kinderbücher nicht haben möchte) und unentspannt (weil ich Kettenbriefe doof finde). Ersteres ist in dem Zusammenhang ok, letzteres ist wieder relativ zu sehen. Meine Unentspannung, wenn ich den Freunden, denen ich das Ding weitergeben würde das nächste Mal begegne oder wenn ich 36 (sechsunddreißig!) Mal zur Post rennen und ein Buch das ich nicht will, abholen muss, wäre größer. Sorry, Jan-Niklas, Johanna-Sophie und Aliya. Leerer Briefkasten und keine glänzenden Kinderaugen. Man kann gar nicht früh genug lernen, dass Kettenbriefe nicht funktionieren.
    • Für das Hausarrest-Wochenende eingekauft. Im ersten Durchgang Nudeln, Möhren, blaue Trauben, Käse. Im zweiten Durchgang Chips (Pepperoni), Schokokekse und Tiefkühlpizza. Im dritten Durchgang bunte Zuckerstreusel und, äh, Batterien.
    • (Batterien klang jetzt aber wild. Die sind natürlich für die Eisenbahn!)
    • Ganz im Ernst? Der "Zustand" ist längst vorbei. Anonym sein ist aber so fürchterlich entspannend. Psst, keinem sagen.

    November seit 6995 Tagen

    Letzter Regen: 12. Mai 2025, 22:59 Uhr