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    Freitag, 2. März 2007
    Und dann wieder...

    die Angewohnheit mancher Leute, in allen Räumen das Licht brennen zu lassen - außer in einem, nämlich in dem, in dem sie sitzen und auf den Fernseher starren.

    Nervt mich.

    [edit:

    Auch nerven mich: Leute, die ihre Kippen und Tabletten auf dem Küchentisch liegen lassen. Ja, hier ist ein Kleinkind anwesend und nein, ich habe es nicht jede Minute am Tag unter Beobachtung.

    Kein guter Tag für Besucher heute.

    Weg, weg, alle weg!!!]

    Montag, 26. Februar 2007
    Thank you for the music

    Damals, so etwa in der 8. Klasse, hatten wir die Tische in "U-Form mit Tischen drin" stehen, und ich saß an so einem "Tisch drin" und er an dem U seitlich zu mir. Ja, das muss in der 8. Klasse gewesen sein, denn spätestens ab der 9. saß ich natürlich nur noch ganz hinten, klar, und fuhr auch im Bus nur ganz hinten und in der Bahn nur im letzten Abteil, logisch.

    Also - er war jedenfalls damals schon irre groß und hatte eine weißblonde Mähne, sah irgendwie aus wie Fuchur aus der unendlichen Geschichte, fand ich immer (habe es zum Glück nicht gesagt, meine Logorrhöe trat erst später so verstärkt auf). Spätestens jeden zweiten Montag in der zweiten Stunde fuhr er seinen (überdimensionalen) Zeigefinger aus und tippte mich damit mehrfach schmerzhaft am Schlüsselbein an, bis er meine Aufmerksamkeit hatte. "Eh - was hörst Du denn so für Musik?", fragte er dann.

    Ich hatte damals keine Antwort auf diese Frage. Ich habe heute keine Antwort auf diese Frage. Ich habe mir in meinem bisherigen Leben willentlich lediglich drei Musikmedien angeschafft, der Rest meiner (wenig umfangreichen) Musiksammlung wurde und wird mir von mehr oder minder an mir verzweifelnden Freunden geschenkt. Herzlichen Dank an dieser Stelle.

    Am Sonntag kommt er zu Besuch. Ich werde ihm dann den Soundtrack meines Lebens (gesehen bei Frau Schneeelch) erklingen lassen.

    Vorspann RHCP - Californication
    Aha?

    Aufwachsen: Dire Straits - Walk of Life

    Kommt hin. War alles sehr beschwingt.

    Schulzeit: Grönemeyer - Bochum
    Naja. Wer wohnt schon in Düsseldorf...

    Verlieben: Dire Straits - Romeo and Juliet

    You promised me everything, you promised me thick and thin...
    Hach, wie "ramontisch" (c)Chauvi

    Das 1. Mal: Sportfreunde Stiller - '54 '74 '90 2010

    Jetzt halten mich die Stamm-U-Bahn-Fahrer für noch irrer als bisher, denn ich hab mich die ganze Fahrt nicht mehr eingekriegt.
    Wir haben nicht die größte Spielkultur, sind nicht grad filigran, doch wir haben Träume und Visionen und in der Hinterhand nen Masterplan.
    *kicher*. Ja. Wir haben viel gelacht.

    Schluss machen: Siouxsie and the Banshees - Ornaments of Gold

    To warm my soul from the growing cold.
    Genau.

    Abschlussball: Deep Purple - Smoke on the water
    Ja. Das lief da auch.
    We ended up at the grand hotel
    It was empty cold and bare
    But with the rolling truck stones thing just outside
    Making our music there
    With a few red lights and a few old beds
    We make a place to sweat
    No matter what we get out of this
    I know well never forget
    Smoke on the water, fire in the sk
    y

    Leben: Billy Idol - White Wedding

    Aha. It's a nice day to start again.

    Nervenzusammenbruch: Huracan Paquito - Princesa del Tiempo
    Hm. Nee. Das ist was anderes. Oder vielleicht doch. Aber dann ist das ne lange Geschichte.

    Autofahren: Police - Message in a bottle
    Passt. I'm sending SOS to the world.

    Flashback: Guns 'n Roses - Knockin' on Heaven's Door

    Definitiv. Was ist mit Flashback gemeint? Themenwechsel.

    Wieder zusammenkommem: Heroes del Silencio - Maldito Duende
    ...que no me arrepiento de lo de ayer.

    Hochzeit: Metallica - Nothing else matters
    Keine Worte nötig.

    Erstes Kind: Police - Every breath you take

    Also das ist schon ein bisschen übertrieben!

    Endkampf: Lightning Seeds/Baddiel/Skinner - Three Lions (Football's coming home), '98er Version

    *kecker*
    It could have been all
    Songs in the street
    It was nearly complete
    It was nearly so sweet


    Todesszene: Dire Straits (schon wieder??) - Money for Nothing
    Da kann ich mir keinen Reim drauf machen.

    Beerdigung: Genesis - Carpet Crawlers
    Theres only one direction in the faces that I see;
    Its upward to the ceiling, where the chambers said to be.
    Like the forest fight for sunlight, that takes root in every tree.
    They are pulled up by the magnet, believing theyre free.
    The carpet crawlers heed their callers:
    Weve got to get in to get out
    Weve got to get in to get out
    Weve got to get in to get out.

    Skurril.

    Abspann: Guns 'n Roses - Don't Cry
    Ah. Dramatisch. Man wird es wohl überleben.

    Sonntag, 25. Februar 2007
    Weitere Experimente

    Ob man - wenn man eine größere Anzahl an Spiegeleiern relativ zeitgleich benötigt - diese in einer gut gefetteten Muffinform im Backofen zubereiten kann? Backeier, sozusagen?

    Erfahrungswerte, jemand?

    Samstag, 24. Februar 2007
    Spießrutenlauf

    Eben den Wochenendeinkauf erledigt. Die Fußgängerzone ist stets eine strategische Herausforderung. Schnell noch die Straßenseite wechseln, bevor das Kind das schwarze Eselchen mit dem blauen Sattel entdeckt. Lieber den Umweg hinten am Parkhaus entlang statt am Karussell vorbei. Bei der Entscheidung zwischen der Gasse mit den Tierschützern und der Gasse mit den drei Flugzeugen werden die Tierschützer als weniger diskussionsfreudig als der eigene Nachwuchs eingestuft.
    Die Fußgängerzone mit Bravour hinter mich gebracht aber jetzt der Faux-pas - es geht genau auf den Flummiautomaten zu, den der Kiosk erst kürzlich unübersehbar auf dem Gehweg platziert hat! Straßenseite wechseln ohne Ampel undenkbar. Ablenkungsmanöver durch geschichtsträchtige Fassaden auf der Gegenseite wenig erfolgsversprechend.
    "Komm, wir rennen bis zur nächsten Ampel, mal sehen wer schneller ist" rufe ich munter und buckele die Einkäufe im Schweinsgallopp vorwärts um - den Automaten sicher zurücklassend - an der Ampel mit den Worten "Daaaaaaaaa waren wir aber schnell wie die schnellste Maus von Mexiko!!!" begeistert abzubremsen. Dem mitleidigen Blick der Dame an der Ampel begegne ich selbstsicher lächelnd - Kinder sind doch was Schönes!!

    Erst vor der Haustür fällt mir wieder ein, dass ich allein unterwegs bin.

    Mittwoch, 21. Februar 2007
    Laienphysik

    Mal angenommen ich stünde auf einem Brett und hätte genug Kraft, das Ding mit mir drauf hochzuziehen, dauerhaft... - würde ich dann eigentlich fliegen?

    Dienstag, 20. Februar 2007
    Ich bin ein Fan von... - ich weiß nicht wem

    Das Gehirn ist ein lustiges Ding. Ich glaube ja fest daran, dass alles, was man jemals wahrnimmt, irgendwo in diesem grauen Zeug gespeichert ist. Und dass verschiedene Menschen verschieden gut darin sind, das abzurufen bzw. auszuwerten.

    Bei mir persönlich klappen viele Dinge erstaunlich gut - als Ausgleich gibt es aber hin und wieder einen kompletten Tilt. Das ist nicht lustig, aber in der Summe in Ordnung.

    Lustig finde ich aber, wenn plötzlich Wissen an die Oberfläche geschleudert und an vorderster Front präsent wird, das man nie zu besitzen glaubte und zudem noch für absolut unnötig hält.

    Heute Nacht träumte ich beispielsweise, dass ich auf dem Heimweg von meiner Nacktputzstelle(1) auf der Straße Klaus Lage begegnete, von dem ich schon lange Fan war und dem ich - selbst in übelste 80er Klamotten gewandet(2) - ein rotes Fanshirt von den Kickers Offenbach(3) überreichte. Dann wachte ich auf.

    Der Punkt ist: bis heute Morgen glaubte ich, Klaus Lage nicht zu kennen. Irrwitzigerweise stellt sich aber nun auch noch heraus, dass der Mann, der mir heute aus der Google-Bildersuche entgegenschaute, tatsächlich so aussah wie der in meinem Traum. Sehr belustigend, aber auch irgendwie beunruhigend.

    --------
    (1) Google hurray! - über die Absurdität dieses Details muss ich nichts sagen - Nachfragen zu Einzelheiten zwecklos, der Arbeitsort kam im Traum nicht vor, lediglich das Bewusstsein, mich auf dem Heimweg von dort zu befinden.
    (2) die ich meines Wissens in dieser Extremform in den 80ern nie trug
    (3) kein Utensil, das ich üblicherweise bei mir führe

    Montag, 19. Februar 2007



    Für eine, die das hier nicht kennt (oder doch *paranoia*??)... aber egal, schade is.

    Kleine Freuden

    Heute Verzögerungen am U-Bahnhof, weil nämlich im Tunnel Bauarbeiten waren und die Funkverbindung zum Bauteam nicht ging.

    Auf die Tröte, die auch immer mal wieder irgendwo erklang, wollte man sich anscheinend nicht ausschließlich verlassen. Daher sprintete immer, wenn dann eine U-Bahn abfahrbereit am Bahnsteig stand (planmäßig alle drei Minuten - heute dann eigentlich dauernd, weil sich dahinter natürlich schon einiges angestaut hatte), eine Bahnmensch in den Tunnel, hat den Bauarbeitern (vermutlich) gesagt, sie sollen jetzt zur Seite gehen, kam zurück um dem Fahrer zu sagen, dass die Strecke nun frei sei, und "schon" ging es los.

    Ich hab mir das bei fünf Bahnen angeschaut, einfach weil es so nett war, irgendwie. In die sechste bin ich dann eingestiegen. Habe den Bauarbeitern im Tunnel zugewunken. Alle haben zurückgewunken.

    Samstag, 17. Februar 2007
    Alte Leier

    Und immer wieder die Erkenntnis, dass es nicht gelingt, alle Variablen auf Dauer im Sollbereich zu halten; während die rechte Hand etwas aufbaut reißt die linke etwas ein... das Ergebnis, würde ich mich einfach treiben lassen und auf Glückstreffer hoffen, wäre möglicherweise dasselbe.
    Und immer wieder die Frage, ob das nicht viel einfacher wäre... sich von anderen abzugrenzen statt sich selbst zu finden.

    Ein Wochenende (oder auch erst ein halbes) dort, wo man sich über andere definiert: die hat doch bestimmt 10kg zugenommen (und ich nicht)... die haben sich getrennt und müssen jetzt das Haus verkaufen (und ich nicht)... der hat jetzt den super Job (und ich nicht)... wo das Problem das Interessante ist und nicht die Lösung...

    ... und ich will nur noch raus, die eigene Nase ist die, die es zu fassen gilt, es ist mein Leben, es geht um mich, und wenn mir alles 1000 Mal in 1000 Teile zerbricht, dann baue ich es halt 1001 Mal wieder auf, ich bin ich, ich bin ich, ich bin ich, ich bin ich, ich bin ich, ich bin ich, ich bin ich, ich bin ich, ich bin ich...

    ...

    Freitag, 16. Februar 2007
    Fast zwanghaft

    ...immer provozieren, immer weiter, immer mehr, und dann plötzlich alle Schilde fallen lassen, unvermittelt, und den anderen - psychisch - zuschlagen lassen. Merkwürdiges Hobby.

    Möglicherweise Versuch der Vergewisserung, selbst noch da zu sein, in all dem Chaos, denn - wo es weh tut, da lebt noch was.

    Ungesund, vermutlich.

    Mittwoch, 14. Februar 2007
    Ich ich ich - unbedingt (allein)

    Ich würde verreisen. Auf eine Insel. Nordsee oder so. Allein. Unbedingt allein.
    Ich würde so ein kleines Häuschen nehmen, mit Sofa irgendwo unten und Bett im Dachgeschoss und großem Fenster da oben. Mit Küche unten und großem Holztisch. Fenster mit diesen Drehgriffen. Unbedingt Fenster beim Tisch.
    Ich würde am späten Nachmittag ankommen und meine Sachen auspacken, im Dachgeschoss, und dann in der Dämmerung am Meer spazieren, später im Häuschen Reste vom Reiseproviant essen und Leitungswasser trinken, dann früh und frierend ins Bett, unbedingt frierend.
    Ich würde am nächsten morgen sehr früh aufwachen, mir die alten Klamotten wieder überwerfen, die vom Meer noch etwas klamm und salzig sind, unbedingt klamm und salzig.
    Ich würde rausgehen und frösteln, die Sonne würde nicht ausreichen, um mich zu wärmen, ich würde einen Bäcker und einen Supermarkt suchen und Brötchen, gesalzene Butter, Käse, Kaffee, Milch und Bier kaufen. Unbedingt das alles.
    Ich würde dann in das Häuschen gehen, die klammen Klamotten über die Heizung legen und duschen, ganz heiß, unbedingt.
    Ich würde die warmen Klamotten anziehen (immer noch salzig, wichtig!) und an dem großen Holztisch Milchkaffee trinken und Brötchen mit salziger Butter essen, dabei aus dem Fenster schauen, barfuß und mit nassen Haaren, unbedingt barfuß und mit nassen Haaren.
    Ich würde dann spazieren gehen und irgendwann irgendwo Fisch in einem Restaurant essen, allein, unbedingt allein.
    Ich würde noch woanders Kaffee trinken oder Kakao oder Tee und danach barfuß durchs Meer gehen und wieder kalte Füße bekommen, an denen der Sand schabt und es würde anfangen zu regnen, unbedingt.
    Ich würde - nass - irgendwohin gehen und ein Bier trinken und Leute kennen lernen, merkwürdige vermutlich (nicht unbedingt) und nach ein oder zwei Stunden in mein Häuschen gehen und allein sein, unbedingt allein.
    Ich würde mit einer komischen Decke auf dem Sofa sitzen (barfuß, klar), noch ein Bier trinken, jedes Zeitgefühl verlieren und irgendwann einschlafen, auf dem Sofa, und dann nachts wach werden und ins Dachgeschoss gehen und aus dem Fenster schauen, unbedingt.
    Ich würde Regen hören und ins Bett gehen, da im Dachgeschoss, und schlafen, schlafen, schlafen. Unbedingt schlafen.

    Ich würde am nächsten Tag aufwachen und beschließen, nach Hause zu fahren, unbedingt. Glaube ich.

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