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    Freitag, 27. August 2021
    26082021

    "Es ist erschütternd..." begann ich heute mehrfach einen Satz, musste aber immer wieder lachend abbrechen, weil Frau Violinista mir erst nicht richtig zuhörte und dann wohl die Wortwahl bemerkenswert-befremdlich fand und dann mussten wir schon wieder lachen. Sowieso hatte sie mich vorher auch schon ausgelacht, sie sagte zwar, sie habe nicht über mich gelacht sondern über etwas, das sie im Handy las; dass sie aber etwas im Handy las und darüber lachte, während ich ihr etwas vorsang, ergibt keine bessere Situation, so dass es gar nicht mehr darauf ankam, ob sie mich tatsächlich auslachte oder nicht. Außerdem ist es völlig okay, sich ab und an gegenseitig auszulachen, gerade wenn es angebracht ist, und das war es, der Gesang war nämlich scheiße. So, jetzt sind wir beim Thema.

    Es ist erschütternd, wie sehr ich meine Stimmung in meiner Stimme höre, also wie sehr ich kleine Instabilitäten der Gemütslage in großen Instabilitäten in der Stimmkontrolle umsetze.

    Einerseits ist es ganz logisch, allein schon wenn man etwas verkrampfte Schultern hat atmet man nicht mehr wie sonst und Singen ist ja nichts anderes als Luft, die auf eine bestimmte Weise durch bestimmte Wege geschickt wird. Andererseits, naja, ich wusste es einfach nicht.

    Kleidung habe ich üblicherweise im Griff, allgemeine Organisation ist so verinnerlicht, dass sie mich über ein paar Unebenheiten hingweg trägt, Haltung und Mimik kann ich für eine gewisse Zeit locker spielen und dass mir die gewählten Worte versiegen kam, glaube ich, in meinem Leben überhaupt erst einmal vor. Aber Singen: nichts zu machen. Ich höre dabei, dass ich nicht so ganz in mir ruhe wie sonst, bevor es mir überhaupt anderweitig bewusst wird.

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