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    Mittwoch, 25. August 2021
    24082021

    Zapp - wieder ein Tag rum.

    Ich verstehe es noch nicht so ganz. Ich wache morgens auf, alles super, wandele gut gelaunt durch die Wohnung und lasse mir durch den Kopf gehen, was ich am Tag alles machen will und was alles zwischendrin und was alles danach, ich dusche, setze mich mit einem Tee auf den Balkon und erfreue mich an den Gedanken auf den Tag, esse Tomaten direkt vom Strauch, kraule den Kater und stehe dann auf - und dann verliert sich die Spur.

    Als nächstes, gefühlt, sitze ich abends im Sessel, es ist dunkel, die Füße werden langsam kühl, ich könnte gut schlafen gehen. Vom Tag erinnere ich nur ein paar Fetzen, ich war unterwegs, ich war im Büro, ich war unterwegs, ich war zu Hause und habe wohl noch was gegessen und wohl auch noch die Katze gebürstet. Aber was war mit dem Rest, in den Minuten dazwischen, wo ich doch so viel machen wollte? Was habe ich da getan? Möglicherweise einfach reglos im Raum verharrt, während um mich herum alles weiterging oder möglicherweise standen wir alle einfach längere Zeit still, wie angehalten, die Zeit lief weiter nur wir nicht? Oder bin ich nicht stehengeblieben sondern habe mich nur einfach ganz langsam wie in Zeitlupe weiter durch den Tag bewegt? Es erscheint mir unwahrscheinlich, vor allem, weil ich mich erinnere, zweimal gegen die neu eingebaute Vereinzelungsanlage (sprich: automatische Tür) vor der Tiefgarage gerannt zu sein, weil sie sich nicht im mir angemessenen Tempo öffnete. Andererseits, gerade eben war es noch hell und jetzt ist Nacht.

    Irgendwo muss er doch geblieben sein, dieser halbe Tag aus den kleinen Minuten zwischendrin. Irgendwie muss ich ihn wiederfinden, irgendwie herbeiführen, dass ich nicht mehr im Tag herumgeschleudert werde wie in einer wilden Wasserrutsche, die mich am Ende wieder im Sessel ausspuckt.

    Hm, hm, hm, hm, hm.

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