(Alles über WmdedgT wie immer bei Frau Brüllen.)
Ich: Welcher Monat ist denn? Juli oder?
Joriste: Ja.
Erster Arbeitstag nach dem Urlaub, damit ist ja schon so gut wie alles gesagt. Keinerlei Vorkommnisse am Morgen, ich hatte aber auch gut vorgesorgt und mir zu Beginn des Urlaubs eine Stofftasche mit Firmenlogo an die Garderobe gehängt, in der alle wichtigen Dinge und ein Zettel mit dem Computerpasswort waren. Das vergesse ich nämlich manchmal schon übers Wochenende, was, so habe ich heute überlegt, möglicherweise an meiner Überzeugung liegt, sich immer voll in die jeweilige Situation zu werfen. Wenn Wochenende ist, werfe ich mich ins Wochenende und da kann so ein Passwort mal einfach aus dem Kopf fliegen.
Über die Arbeit ist nur eins zu berichten: ich war längere Zeit im Keller. Dort gab es ja am letzten Wochenende einen Wasserrohrbruch, Frischwasser immerhin, aber die Hauptzuflussleitung, dementsprechend umfangreich. Ich besichtigte die Schäden, zusammen mit einem Kollegen, den ich bei der Gelegenheit auch nach seinem Befinden befragte. Der Aufenthalt im Keller dauerte dann länger, denn das Befinden des Kollegen war auch umfangreich. Unter anderem beklagte er, alle außer ihm seien völlig verrückt geworden in der Pandemie. Diesem Glauben hänge ich ja auch an, nur dass ich glaube, alle außer mir sind völlig verrückt geworden, nicht alle außer dem Kollegen. Ich frage ihn also, ob ich seiner Meinung nach auch verrückt geworden wäre. Er druckste etwas herum und sagte schließlich: "Anders. Du lachst viel mehr, aber du bist viel böser dabei."
Das erschütterte in gewisser Weise mein Selbstbild, wenn man böse ist, sollte man unbedingt gut dabei aussehen, finde ich, also fragte ich anschließend @cucinacasalinga - weil sie die erste Person ist, die ich intrapandemisch neu getroffen habe - ob ich bei unserem Treffen gepflegt aussah. Nicht, dass ich mich da auch total verschätze! Sie fand mich aber gepflegt. Ich war - ganz ehrlich - erleichtert.
Am Ende es Arbeitstages traf ich vor dem Büro @joriste und fuhren gemeinsam Bahn - nein, vorher blieben wir noch fast im Aufzug zur Tiefgarage stecken, konnten ihn dann aber nicht mit Gewalt sondern mit Geduld doch dazu bewegen, die Tür wieder zu öffnen - um dann mit @violinista einen Karaoke-Abend zu verleben. Das war alles ganz wunderbar, es gab noch gewisse logistische Tücken, aufgrund derer wir gegen 23 Uhr nochmal zum Büro zurückkehrten und ich nochmal in die Tiefgarage fuhr. Ich erinnerte die beiden Damen an den eventuell defekten Aufzug, sollte ich nicht zurückkehren, mögen sie Maßnahmen ergreifen. Es ging aber alles gut.
Zurück zu Hause wurden Betten für die Gäste gebaut und nun sitzen wir noch am Küchentisch, es ist gleich 1 Uhr, die Zeit von diesem Eintrag ist getrickst, mein Auge tränt wie Sau und ich müsste gleich schlafen aber es ist alles so nett und müde bin ich morgen sowieso, wie müde ich dann genau bin, ist ja egal.