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    Freitag, 24. Juli 2015
    Blogging November - 1361

    Neuerdings trinke ich statt Kaffee auch gern kalten grünen Tee. Es gibt zwei Sorten davon in der Nähe des Büros: einmal im Kaffeeladen unten einen simplen „Grünen Tee auf Eis“ und dann, im Kaffeeladen einmal die Straße runter, einen „Grünen Minztee auf Eis“. Okay, in Wirklichkeit heißen sie „Iced Shaken Green Tea“ und „Gunpowder Moroccan Mint Iced“, aber egal.

    Seit Beginn des Sommers litt ich immer mal wieder unter der Last der Entscheidung, welchen dieser beiden Tees ich an welchem Tag trinken sollte, befleißigte mich dann aber einer exakten Analyse (exakt im Rahmen meiner Möglichkeiten, meint: 80% Genauigkeit, darüber hinaus wird es mir zu mühsam) und kam zu folgendem Punkt: es ist völlig egal. Den mit Minze mag ich etwas lieber, dafür muss ich weiter durch die Hitze stapfen auf einer Straße, die keinen Schatten bietet. Den ohne Minze kann ich vollklimatisiert erreichen und mit weniger Zeitaufwand. Der geschmackliche Bonus durch die Minze wird also aufgehoben durch die größeren Strapazen der Beschaffung, so dass der Nettonutzen für mich 80%-exakt gleich ist. Nun bin ich entspannter, denn ich weiß: ich kann nichts falsch machen bei der Eisteeentscheidung.

    Das ist das eine. Andererseits kam mir aber der Gedanke, dass der Erwerb von Wasser, in dem kurz grüne Blätter lagen, zu einem Preis von 3-4 Euro, generell dumm sein könnte. Deshalb ging ich gestern in den Tee- und Süßwarenladen meines Vertrauens - es handelt sich dabei um den Laden, der auch als Hermes-Paketshop fungiert (hüstelhüstel) und offenbarte der mir gut bekannten Verkäuferin dort, dass ich nach Jahren des Spottens über Tee nun selbst welchen erwerben wollen würde. Ich erklärte auch gleich, wieso und wofür, und dann wurde es kompliziert.

    Nicht nur wollte die Verkäufern mir keinen grünen Tee mit Minze verkaufen, weil „grün“ und „minz“ nämlich unterschiedliche Brühtemperaturen brauchen. Zusätzlich versicherte sie mir auch glaubhaft, dass es nicht ausreichen wird, den Tee einfach durch Vergessen kalt werden zu lassen, wie ich es bei Kaffee zu tun pflege. Dann wird er nämlich bitter durch die darin herumschwebenden Teepartikel, die weiter vor sich hinbrühen.

    Statt dessen sollte sich so vorgehen: kochendes Wasser auf die Minzblätter gießen, nach einigen Minuten Abkühlung den Grüntee zugeben und zwar etwas mehr als normal, dann 2 Minuten ziehen lassen, den Tee sofort auf Eiswürfel gießen, damit der Brühvorgang unterbrochen wird und der Tee nicht bitter wird, dann im Kühlschrank weiter abkühlen und schließlich auf wieder frischem Eis servieren.

    An dieser Stelle wurde das gesamte Bestreben, meinen Tee selbst zu machen, natürlich ad absurdum geführt. Ich müsste mehrfach im Abstand von wenigen Minuten an den Tee denken, ich müsste mindestens einen halben Tag vorher daran gedacht haben, größere Mengen Eiswürfel vorbereitet zu haben, ich müsste mich schlichtweg kümmern. Und im Büro, wo ich außerordentlich gut Getränke durch Vergessen erkalten lassen kann, ist dieses ganze Verfahren sowieso nicht möglich. Und mir insgesamt auchr zu anstrengend.

    In der Konsequenz bezahle ich ab jetzt die 3-4 Euro gern. Alles ist gut.

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